Frust
Nun ist es etwa 12.30 Uhr und wir gehen in die Cafeteria, um einen Kaffee zu trinken und zu überlegen, was wir mit dem weiteren Tag anfangen wollen. Eigentlich steht noch Thingvellir auf dem Programm, doch dafür sollte das Wetter - inzwischen regnet es wieder - besser sein. Und mir ist mit Schrecken auf-/eingefallen, dass ich meine Camper-Unterlagen irgendwie verschlampt habe und dort stehen die Notfallnummern drauf - die sind wichtig. Man weiss ja nie.....
Ob ich die auf dem Campground weggeworfen habe? Ob ich die im Müll wieder finden würde? Ob der Müll überhaupt noch da ist?
Wir beschliessen erst einmal, am Hafen etwas essen zu gehen. Nach längerer Suche entdecken wir a) ein nett aussehendes Restaurant, das Kaffivagninn, das angeblich älteste Restaurant Islands und b) einen Parkplatz. Wir wählen Fish & Chips, die unsere Laune wieder etwas anheben. Und dann fahren wir noch zur Campervermietung, um uns neue Unterlagen zu holen. Bei dem Wetter ist es ja eh egal, was wir machen. Im Auto ist es wenigstens schön warm und besser wie im Müll zu wühlen.....
Der Campervermieter liegt ja auf dem Weg zum Flughafen und so ganz kurz kam der Gedanke auf, gleich wieder den nächsten Flieger zu nehmen…… Shitwetter !
Wir steigen nicht in den nächsten Flieger sondern fahren weiter zu unserem nächsten Campground in Selfoss, den wir am späten nachmittag bei strömendem Regen erreichen. Im Laufe des Abends werden sich noch ein paar Autos vor und neben uns stellen. Gegenüber steht ein kleines Auto (Pologrösse), in dem es sich ein Pärchen „gemütlich“ gemacht hat. Ja, sie wohnen und schlafen in dem Auto. Da kann man sicherlich machen, aber.....
Die meisten Campingplätze in Island bieten allen möglichen Service an, z. B. Duschen, Toiletten, einen Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit für Camper, Waschmaschinen und Trockner sowie Strom. Meistens steht man auf einer grossen Wiese, auf der wirklich jeder Camper einen Platz findet. Man stellt sich einfach vor, neben, oder zwischen bereits vorhandene Camper (ohne Rücksicht auf den Nebencamper – wie wir es sehr oft erlebt haben). Privatsphäre? Fehlanzeige! Ein nettes Hallo, wie man es aus den USA oder auch Afrika kennt? Scheint überflüssig zu sein. In Island kann man die Campingplätze wie ich ja schon geschrieben habe, nicht vorreservieren.