2024 Überraschungsreise

Überraschungsreise

05.09. - 29.09.2024

Die Reiseplanung für September war schwierig. Eigentlich wollten wir nochmals nach Nordspanien bis zur portugiesischen Grenze. Aber: Hansi ist ja krank (der Arzt hat ihm aber empfohlen, dass Urlaub ihm gut tun würde - Urlaub auf Rezept sozusagen) und wir wollten nicht so weit und so lange fahren. So haben wir erst einmal zwei Wochen im September vorgesehen - noch ohne richtiges Ziel - nur eine vage Vorstellung, dass es möglichst nach Frankreich gehen sollte.

Dann kam die Einladung von einem Camperfreund nach Thüringen - für das erste Urlaubswochenende. Da kann man natürlich nicht nein sagen. Da nichts konkretes geplant war, wollten wir dann halt von Thüringen aus in den Urlaub einsteigen.

Irgendwann hat Hansi dann noch ein paar Arzttermine in der Folgewoche bekommen - Mist. Arzt und Gesundheit geht aber vor. Also haben wir zwei Mal Kurzurlaub angedacht - mit der Unterbrechung durch die Termine. Das war der Stand bis Montag vor dem Treffen.

Doch dann dann kam alles wieder anders. Die Termine wurden verschoben und wir hatten die Chance 3 Wochen Urlaub am Stück zu nehmen - da konnten wir nicht nein sagen. Das war dann Dienstags - schon Donnerstag wollten wir - wie geplant -  in Richtung Thüringen losfahren.

Aber wo soll es danach hingehen? Gute Frage - der "Plan" war immer noch irgendwie in Richtung Frankreich und dort gemütliche Radtouren machen....... . Ganz kurz haben wir auch an die (polnische) Ostsee gedacht, aber irgendwie fehlt uns da der "Kick", die Begeisterung oder das Interesse dafür. Also wieder Frankreich.

Ich hatte da nämlich so eine Idee im Kopf. Wir haben auf unseren bisherigen Reisen so viele nette Durchgangscampingplätze besucht und wir haben immer wieder mal gesagt, dass man da nochmals herkommen müsste. Und auch meine "Diese Campingplätze müssen wir auch mal anschauen"-Liste war gut gefüllt. Könnte das eine Grundlage für 3 Wochen Urlaub sein? Ja, das funktioniert. Ein Überraschungsurlaub also - ob das gut geht?


Die Anreise
05.09. - 06.09.2024

Donnerstag, 05.09.2024 - Anreise

Wir treffen uns ab Freitag in Thüringen. Aber wie immer packen wir schon am Vortag alles zusammen und fahren dann am späten mittag bereits los. Da wir ja erst am Dienstag wussten, dass wir 3 Wochen in Ferien fahren können, konnte ich im Büro nicht mehr viel vorbereiten. Somit werde ich das erste Mal meinen Rechner mit in den Urlaub nehmen und regelmässig meine Mails checken. Manchmal muss man halt in den sauren Apfel beissen.
Ich weiss gar nicht, wie lange das HeiCamp in Öhringen schon auf meiner "Da müssen wir mal hin"-Liste steht. Und dieses Mal liegt das Camp auf dem Weg - Check. Leider kann man erst ab zwei oder drei Tagen vorreservieren, aber es hat noch genügend Plätze frei.
Wir räumen Amigo in aller Ruhe ein und machen uns dann auf den Weg. Nein, wir nehmen nicht die Autobahn sondern fahren über Backnang durch den Schwäbisch-Fränkischen Wald. Wir stellen mal wieder fest, wie schön es hier eigentlich ist. Schade, dass es hier keine vernünftigen Camping- oder Stellplätze gibt. Also fahren wir einfach nur durch und werden auch in Zukunft hier kein Wochenende verbringen. (Kurze Anmeldung dazu: Ja, es gibt ein paar Stellplätze mit einer geringen Anzahl von Plätzen und auch ganz wenige Campingplätze, die aber in der Hand von Dauercampern sind - so richtig schön zum Campen ist das dort dann auch nicht. Siehe hier und hier  - Schade eigentlich).
Am späten nachmittag kommen wir auf dem Wohnmobilpark an und wir fühlen uns sofort wohl. Eigentlich ist das HeiCamp so eine Mischung aus gehobenem Stellplatz und einfachem Campingplatz.
Wir richten alles her und dann haben wir auch schon Hunger. Zum Wohnmobilpark gehört auch das Restaurant Wunderbar mit Biergarten. Und dort lassen wir uns jetzt verwöhnen. Dort kann man wirklich gut essen und auch die Weinkarte kann sich sehen lassen.
Ein toller Einstieg in einen hoffentlich tollen Urlaub.
Zum Wohnmobilpark

Das Campertreffen in Thüringen
05.09. - 09.09.2024

 Freitag, 06.09.2024 - Campertreffen Part I

Wir haben gut geschlafen, haben in aller Ruhe gefrühstückt und dann ging es los. Über Würzburg, Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth fahren wir durch Oberfranken und liegen gut in der Zeit - noch. Dann folgen wir dummerweise einer Umleitung, die uns fast zum Verzweifeln bringt. Es geht durch einen Ort, in dem es zum Einen nur kleine, enge Strassen gibt (so scheint es zumindest) und es hat überall Baustellen und weitere Umleitungen. Unser Navi führt uns gefühlt 10 Mal durch die engen und verwinkelten Gässchen. Doch dann finden wir die  Strasse - na ja eher das Strässchen - das uns wieder aus dem Ort herausführt. Und dann sind wir da, am Campingplatz "Am Trepplesfelsen" in Harra. Andreas hat alles organisiert und uns zwischenzeitlich auch einen Plan geschickt, wo und wie wir uns hinstellen sollen, falls niemand da sein sollte. Doch die ersten sind schon da und wir begrüssen uns erst einmal alle mit grossem Hallo.  Und kaum haben wir Amigo abgestellt, schon sitzen wir in der Runde zusammen, trinken das erste Begrüssungsbier und reden und lachen und lassen es uns gut gehen. 
Es ist noch recht früh am Tag, so dass wir uns noch auf den Weg zum Aussichtspunkt machen. Von hier aus hat man einen tollen Blick hinunter auf die Saale und den Campingplatz.
So langsam wird es Zeit, den Grill anzuheizen, das Lagerfeuer vorzubereiten und das Brot zu backen. Und so nach und nach kommen auch die restlichen Camper-Freunde an und wir sind vollständig. 
Wir geniessen alle den tollen Platz, die Ruhe und das Beisammensein. Zuerst wird gegrillt - natürlich Original Thüringer Weisswürste - und dann lassen wir den Abend bei einem schönen Lagerfeuer ausklingen. Das Leben ist schön.

Zum Campingplatz
Samstag, 07.09.2024 - Campertreffen Part II

Wir schlafen erst einmal aus - der gestrige Abend war doch lang. Geweckt werden wir durch die Sonne - auch heute soll es richtig schön werden.
Ein paar Camperfreunde sind schon wach und dann setzen wir uns zum Frühstück zusammen. Schon beim Frühstück wird wieder viel gequatscht und gelacht - Camper haben sich immer etwas zu erzählen: Sei es über Camping-Urlaube, aktuelle, gelöste oder zukünftige Probleme mit dem Camper, nützliche oder weniger nützliche Gadgets, oder einfach tagtägliche Dinge. Die Zeit vergeht wie im Fluge.
Am nachmittag wollen wir noch eine kleine Wanderung machen zum Totenfels. Hansi hat keine Lust und erklärt sich bereit, auf unser Hab und Gut aufzupassen.
Es ist richtig heiss, aber wir lassen uns die Laune nicht verderben und haben immer was zu lachen. Na ja ich nicht mehr so - ich habe mir eine Blase geholt. Mist.
Am Campingplatz  brauchen wir erst einmal ein Ankommensbierchen und eine Kleinigkeit zu essen. Hansi kommt auch hoch und bringt mir dann Schuhe mit, damit ich wieder laufen kann.
Als wir wieder am Camper sind geht es weiter mit Apérol Spritz. Und uns geht immer noch nicht der Gesprächsstoff aus. Wir haben uns immer noch genügend zu erzählen.
Und es ist schon wieder Zeit, um zum Essen zu gehen. Die "Karte" ist klein und übersichtlich, alles ist selbstgemacht (haben wir heute mittag schon gesehen) und lecker. 
Auf dem Weg zum Camper nehmen wir noch etwas Holz mit und dann geht der Tag mit einem schönen Lagerfeuer zu Ende.
 Sonntag, 07.09.2024 - Campertreffen Part III

Auch heute scheint (noch) die Sonne. Es wird wieder gemeinsam gefrühstückt, gemeinsam gelacht und ja, es gibt immer noch Neues zu erzählen und manchmal muss man halt auch unter den Camper schauen.
Eigentlich wollten Hansi und ich eine Runde biken (na ja, wohl eher ich), aber es war einfach viel zu heiss, um irgendetwas zu machen. Warum wir nicht ins Wasser sind? Ganz einfach: Das Wasser hatte kaum Durchfluss und sah ziemlich unappetitlich aus.
So haben wir den Tag einfach vertrödelt. Andi und Michaela sowie Stefan sind am nachmittag schon abgefahren und mussten natürlich noch  verabschiedet werden. Der Rest ist noch geblieben und hat sich ein Kanu geschnappt. Hansi hat unsere Camper "bewacht" und ich habe eine kleine Campingrunde gedreht.
Abends sind wir dann nochmals in die Gaststätte zum Essen gegangen. Wir haben den ganzen Tag über Mutzbraten geredet. Und was gab es heute? Mutzbraten - sehr sehr lecker. Und so langsam zieht es zu und es fängt leicht zu regnen an.
Andreas, der den Camper "bewacht" hat, hat uns schon ein Feuerchen gemacht, doch da es zu Regnen anfängt, müssen wir uns unter die überdachte Sitzgruppe zurückziehen. Doch wir lassen uns die Laune nicht verderben.

Camping "Kalte Quelle" in Würzburg
09.09. - 11.09.2024

 Montag, 09.09.2024 - Fahrt nach Würzburg

In der Nacht hat es mit Regnen aufgehört. Wir frühstücken noch gemeinsam und bis wir uns verabschiedet haben und loskommen ist es schon längst mittag. Auch egal. Wir gehen dann erst einmal einkaufen, damit der Kühlschrank wieder voll wird.
Über die App "Park4night" suche ich nach einem schönen Platz in Richtung Frankreich - wir haben immer noch keinen richtigen Plan. Heute ist Regetag, aber morgen soll sich sogar die Sonne zeigen. Also suche ich nach einem Platz, wo man schön radeln kann - ohne grosse Recherche geht das eigentlich immer an Flüssen - und möglichst mit einem Restaurant in der Nähe (für den Fall, dass die Küche kalt bleiben soll). Unsere Wahl fällt auf den Platz "Kalte Quelle" am Main bei Würzburg. Vorsichtshalber rufe ich vorher an und reserviere einen Platz. Bis zum Abend wird der Platz voll - also ganz gut, dass ich angerufen habe.
Eigentlich wollten wir uns nochmals Thüringer Wurst machen,  aber die sah nicht mehr so wirklich vertrauenserweckend aus. Also mussten wir spontan umdisponieren und es gab Nudeln mit Tomatensauce.
Hin und wieder kam die Sonne raus, aber es hat auch immer wieder mal so richtig geschüttet. Also hiess es heute im Camper drin bleiben.
Zum Campingplatz
Dienstag, 10.09.2024 - Was für ein blöder Tag Part I

Der heutige Tag ist nicht unserer. Hier gibt es zwar einen Brötchenservice, aber irgendwie haben die nur ein bestimmtes Kontingent und ich hätte gestern nur noch Brot, aber keine Brötchen bestellen können. Nein danke. Dann gibt es heute also nochmals Toastbrot.
Morgens regnet es noch, so dass ich die Zeit nutze, um zu waschen. Die Waschmaschine ist recht klein, so dass ich auf zwei Mal waschen muss. Das Programm läuft auch nicht komplett durch, sondern man muss zum Abpumpen und Schleudern nochmals extra zahlen und wählen. Das habe ich aber erst bei der zweiten Maschine verstanden. Und der Trockner macht alles, nur nicht Trocknen. Also weder meine ganz nasse Wäsche, noch  meine normal gewaschene Wäsche. So ein Mist. Was nun? Hansi spannt mir eine Wäscheleine und ich hänge alles auf. Durch den Wind sollte alles trocken werden.
Tatsächlich hat der Wind während unserer Bike-Tour fast alles getrocknet. Den Rest verteile ich über Nacht im ganzen Camper: Auf den Sitzen, überm Fernseher, am Lenkrad, im WC,..... noch Tage später habe ich Wäsche gefunden.
Dienstag, 10.09.2024 - Was für ein blöder Tag Part II

Endlich kommen wir dann auf die Bikes. Wir hätten nach Würzburg fahren können - wäre wahrscheinlich die bessere Wahl gewesesn - aber wir haben uns für die andere Richtung entschieden, auch weil es dort einen Supermarkt und einen Drogerie-Markt gibt. Wir fahren also los und dann soll es über eine Brücke gehen. Aber: Dazu müssten wir die echt schweren EBikes eine schmale und steile Treppe hochtragen. No way. Auf der anderen Seite hätten wir sie dann nämlich auch wieder runterwuchten müssen. Was nun? Eine Brücke istweit und breit nicht in Sicht. Also fahren wir zurück, müssen aber auf die stark befahrene Strasse gehen (weil wir den Radweg übersehen haben) und sind dann irgendwann schon ziemlich angenervt. Dann finden wir endlich wieder einen Anschluss an den Radweg. Eigentlich haben wir schon keine Lust mehr - aber wir wollen ja einkaufen gehen. Dann sind wir endlich in Ochsenfurt. Doch hier ist alles Baustelle und auch Umleitung (sogar für Bikes). Bis wir durch die wirklich schöne Altstadt kommen, habe ich noch nicht einmal mehr Lust zum Bilder machen. Endlich sind wir am Drogeriemarkt und daheim stelle ich fest (naja eher Hansi), dass ich das Wichtigste vergessen habe - neue Kontaktlinsen. Wie blöd kann man sein? Edeka fällt aus - wir wollen jetzt nur noch heim. Zum Glück finde ich den richtigen Radweg, so dass wenigstens der Rückweg Spass macht.
Und da wir nicht schon wieder Nudeln essen wollen, gehen wir in den Biergarten zum Essen: Irgendwas Fettiges mit Pommes gab es. Besser wie gedacht.
Wenigstens ist unser Weinkeller gut gefüllt. Bonne nuit. Es kann jetzt nur noch besser werden (wird es auch - versprochen).
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Metz
11.09. - 13.09.2024

Mittwoch, 11.09.2024 - Fahrt nach Metz

Wir sind am Montag ja nicht wirklich weit gekommen. Heute heisst es Strecke machen.
Bereits gestern abend, haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wo wir heute hinfahren. Ich habe also wieder hin und her recherchiert und da die Zeit gedrängt hat, habe ich keine Mails geschrieben, sondern telefooniert. Der erste Platz, den ich angerufen habe, war schon belegt. Beim zweiten Platz ging niemand ran. Hm, also weitergesucht. Wie wäre es mit Metz? Warum nicht? Also wieder zum Telefon gegriffen. Sie nehmen am Telefon keine Reservierungen an, noch hätten sie Platz, ich soll eine Mail schreiben. Was ich dann auch getan habe. Heute früh kam die Bestätigung. Also geht es heute nach Metz. Endlich sind wir wenigstens mal in Frankreich.
Die Fahrt zieht sich, wir fahren dann einen Supermarkt an, der aber viel zu wenig und zu enge Parkplätze  hat (am Smartphone recherchieren ist manchmal echt doof), doch ich finde noch einen anderen, der dann auch ausreichend grosse Parkplätze hat. Hansi bleibt im Camper während ich einkaufen gehe.
Dann geht es durch Metz durch - bis dahin gefällt es uns nicht - und kommen dann auf dem Stadtcampingplatz an. Die Bewertungen waren sehr unterschiedlich und wir waren gespannt. Der Platz liegt direkt an der Moselle und ist sehr schön angelegt. Durch die vielen Bäume recht schattig, was aber im Sommer sicher hilfreich ist. Wir stehen unter einem Kastanienbaum und ich sage immer: "Wenn die Kastanien runterkommen, habe ich Geburtstag". Darf ich dann auch schon mein Geburtstagsgeschenk öffnen, wenn ich eine Kastanie finde?
Und dann gibt es heute abend Soulfood - Choucroute garni mit einem leckeren Wein dazu. Schliesslich sind wir in Lothringen. Es geht bergauf.
Morgen soll es nicht regnen und im Internet wird Metz als "Geheimtipp" für Städtereisen bezeichnet. Sollen wir bleiben und morgen Metz besuchen? Ja, das machen wir.
Ach ja: Bis zum Abend war der Platz voll - gut, dass ich gestern schon angerufen habe.
zum Campingplatz
Donnerstag, 12.09.2024 - Metz Part I
Gestern abend habe ich schon Baguette in der Bar bestellt. Wir frühstücken in aller Ruhe, ich recherchiere ein bisschen, was man alles anschauen könnte und dann fahren wir mit den Bikes los - es ist frisch, aber die Sonne zeigt sich hin und wieder. 
Eigentlich wollten wir ja "nur" zur Kathedrale fahren, doch unterwegs werden wir erst einmal vom "Temple Neuf" abgelenkt.

Der "Temple Neuf" befindet sich im "Garten der Liebe" auf der Insel Petit-Saulcy zwischen zwei Flussarmen der Moselle. Er wird seit 1930 als historisches Denkmal eingestuft und ist ein Ort der der Begegnung mit sich selbst - heisst es. Abends wird er beleuchtet und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Und gleich gegenüber vom "Temple Neuf" befindet sich die "Place de la Comédie". Im Zentrum des Platzes befindet sich ein Brunnen und auf der Nordwestseite des Platzes ist das Opernhaus von Metz. Im Frühjahr/Sommer 2024 gab es eine schön gemachte Art Installation, die sich "Jardins d'ombre - Jardins d' eau" genannt hat. Da müssen wir natürlich auch erst einmal hin.
Donnerstag, 12.09.2024 - Metz Part II

Endlich fahren wir weiter und dann kommt auch endlich die Cathédrale Saint-Étienne de Metz ( "Stephansdom") in Sicht.  Selbst von hinten sieht er schon sehr vielversprechend aus. Und dann stehen wir davor. Wir haben nicht wirklich viel erwartet, doch die Kathedrale sind schon von aussen sehr beeindruckend aus. Überall die Türmchen und die filigranen Details der Fassade. Und wie hoch der ist.

Der Platz davor dient im Winter als Weihnachtsmarkt - er soll wohl recht sehenswert sein. Mit dem Zügchen fahren wir - natürlich - nicht. Um die Kathedrale herum, gibt es einige einladende Bistros, kleine Gässchen und den Marché couvert, die Markthalle, die wir uns zum Schluss aufheben.
Von hier aus fährt auch der kostenlose Shuttle-Bus zum Centre Pompidou-Metz: Ein Kunstzentrum, das sich der modernen und zeitgenössischen Kunst widmet und eine Dependance des Centre Georges Pompidou in Paris ist. Der auffällige Baus ist eine Symbiose aus weiß gespanntem China-Hut und gestapelten, schmalen, langen Kästen, die diesen durchdringen. Das auffallende Bauwerk nach Plänen des Japaners Shigeru Ban und des Franzosen Jean de Gastine verbindet nach Aussage der Architekten die notwendige Funktionalität mit architektonischer Zeichenhaftigkeit. Leider haben wir da heute keine Zeit mehr dafür. Aber ich denke, hier kommen wie nochmal her.
Donnerstag, 12.09.2024 - Metz Part III
Und dann haben wir endlich die Kathedrale betreten und sind ergriffen von den vielen und schönen Glasmalereien aber auch von dem Innern der Kathedrale an sich.

Die Kathedrale wurde in den Jahren 1220 bis 1520 errichtet und gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich. Mit mehr als 41 Meter Gewölbehöhe hat die Kathedrale von Metz nach den Kathedralen von Amiens und Beauvais den dritthöchsten Innenraum. Die Fläche der Glasmalereien ist mit etwa 6500 m² die größte in einer französischen Kathedrale, daher ihr umgangssprachlicher Name La lanterne du Bon Dieu („die Laterne des Lieben Gottes“). Die Fenster des Lang- und Querhauses wurden zwischen dem 13. und dem 20. Jahrhundert von bedeutenden Künstlern gestaltet. Der berühmteste von ihnen war Marc Chagall.
Im linken Querhaus erzählt Chagall die Geschichte von Adam und Eva, die wie zwei Verliebte durch das leuchtend gelbe Paradies schweben. Nach dem Sündenfall müssen sie aber in die blaue Realität am rechten unteren Bildrand abtauchen. Im Chorumgang ein weiteres Meisterwerk des jüdischen Künstlers: Farbenprächtige Szenen aus dem Buch Genesis zeigen unter anderem das Opfer Abrahams, Jakob im Kampf gegen den Engel, Jakobs Traum und Moses mit dem brennenden Dornbusch. Chagall fertigte die Zeichnungen ohne Honorar; ein Geschenk für die Metzer zum Dank dafür, dass sie während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg Juden geschützt hatten.
Donnerstag, 12.09.2024 - Metz Part IV

Jetzt haben wir aber genug von der Kultur. Wir verlassen die Kathedrale ziemlich beeindruckt, schauen, ob unsere Bikes noch da sind - sie sind - und gehen dann in die Markthalle hinein.

Der Marché Couvert de Metz (Markthalle) ist ein historischer Markt mit festen Ständen und Geschäften in einer großen überdachten Struktur im historischen Zentrum von Metz, der Hauptstadt der Region Lothringen in Frankreich. Die Markthalle ist einer der ältesten und grandiosesten in Frankreich und lokale Lebensmittelproduzenten und Einzelhändler, die französische Klassiker und Lothringer Spezialitäten anbieten oder auch ein schnelles Mittagessen.

Boh, da bekommt man ja richtig Hunger. Gut, dass man hier auch um diese Zeit noch was zu essen und zu trinken bekommt. Für Hansi gab es nochmals Choucroute und ich habe mich für Baeckeoffe, ein typisch elsässischer Eintopf, entschieden. Lecker.
Jetzt haben wir gut gegessen und leicht einen sitzen - hicks. So fahren wir beschwingt zurück zum Camper und lassen den Tag langsam ausklingen.
Ein ganz kurzes Fazit zu Metz: Die Stadt hat uns richtig gut gefallen und wir sind echt froh, dass wir hier einen Zwischenstopp gemacht haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir hier nochmals herkommen. Unbedingt eine Reise wert.

Saint-Jean-de-Losne
13.09. - 16.09.2024

Freitag, 13.09.2024 - Fahrtag
Die nächste Etappe hat sich eigentlich von ganz alleine ergeben. Hier waren wir ja letztes Mal schon einmal. Und wir haben schon letztes Jahr gesagt, dass wir hier nochmals her müssen. Der "Camping les Herlequins" liegt direkt an der Saône und lädt zum Fahrradfahren ein. Es gibt aber auch ein Restaurant, wo wir letztes Jahr schon ganz gut gegessen haben.
Den Platz kann man über ein Buchungsportal buchen, was ich gestern früh auch gleich gemacht habe. Als die Bestätigung gekommen ist, habe ich gleich noch für das Restaurant reserviert (unbedingt nötig).
Die Fahrzeit beträgt knapp 3 Stunden und kurz vor dem Campingplatz gibt es einen grossen und gut sortierten Intermarché (unser Lieblingssupermarkt). Wir decken uns für das Wochenende ein, ich habe bis Montag gebucht.
Wir kommen am frühen nachmittag an, bekommen einen etwas schattigen Platz zugewiesen. Die Wiese ist matschig, weil es ja die letzten Tage geregnet hat. Aber die nächsten Tage soll es zwar frisch und windig sein, die Sonne soll sich aber immer öfter zeigen. Hoffen wir mal.
Wir richten alles her, da es frisch ist, heizen wir auch etwas und dann ist es ja auch schon Zeit, um essen zu gehen. Natürlich gibt es die frittierten Sardellen als Vorspeise und eine Tapas-Platte und als Hauptgang dann Moules frites, die wie letztes Jahr etwas zu lange gekocht waren. Trotzdem haben wir gut gegessen und der Wein hat so gut geschmeckt, dass wir noch eine zweite Flasche bestellt haben.
Zum Campingplatz
Samstag, 14.09.2024 - Wir biken Part I

Heute scheint die Sonne, aber es ist windig und zu kalt, um draussen zu frühstücken. Egal, Hauptsache es gibt Baguette. Wir trödeln noch etwas rum, holen die Bikes von den Biketrägern und machen uns dann auf den Weg.
Erst geht es durch Saint-Jean-de-Losne durch, ein beschaulicher kleiner Ort mit einigen Restaurants und Bars am Fluss. Hier gibt es viele Hausboote und auch ein Flusskreuzfahrtschiff hat angelegt. Es geht erst auf einem schönen Radweg an der Saône entlang, winken unserem Campingplatz auf der anderen Flussseite zu und biegen dann auf den Rhein-Rhône-Kanal ab. Wann merkt Hansi was? Ja, hier sind wir schon einmal gefahren und zwar im Juni, als wir eine Woche in Dôle verbracht haben. Hansi merkt es, als wir an der Bike-Station angekommen sind. Hier gibt es eine Ladestation für EBikes, Smartphones und sogar eine Steckdose - Leider immer noch Ausser Betrieb.
Hansi spendiert unseren Bikes mit unserer Luftpumpe noch etwas Luft und dann radeln wir gemütlich wieder zurück.
Unterwegs beobachten wir ein Hausboot beim Schleusen. Zuerst fährt dass Boot in die Schleuse hinein (sofern das Schleussentor geöffnet ist). Das ist oft Millimeter-Arbeit. Dann betätigt man irgendwo einen Schalter, damit sich zuerst das Schleusentür hinter dem Boot schliesst. Daraufhin öffnet sich ganz langsam das gegenüberliegende Schleussentor und das Wasser kann so lange in den Schleusenkanal laufen, bis der Wasserpegel hoch genug ist, dass das Boot weiterfahren kann. Immer wieder genial zum Zuschauen.
Hinter dem Camper ist es nicht ganz so windig, so dass wir wenigstens draussen Vespern können. Doch dann zieht es uns auch wieder in den kuschelig warmen Camper zurück.
Abends haben wir dann draussen gegrillt, aber es war einfach zu kalt, um draussen zu sitzen und zu essen.
Sonntag, 15.09.2024 - Wir biken Part II
Auch heute scheint die Sonne und auch heute ist es frisch und windig. Trotzdem lassen wir uns nicht die Laune verderben. Wir wollen wieder biken, dieses Mal in die andere Richtung.
Natürlich müssen wir wieder durch den Ort durch und wir können nicht direkt am Fluss entlang radeln. Wir fahren eine schöne Allee entlang und dann kommen wir wieder zur Saône. Doch die Strecke heute ist nicht annäherungsweise so schön und abwechslungsreich wie die gestrige Strecke. Hin und wieder ein paar Hausboote, unterwegs scheint es einen Angel-Contest zu geben und dann der Ort von der anderen Seite.
Es hat trotzdem Spass gemacht und wir haben uns etwas bewegt. Wir vertrödeln den restlichen nachmittag und abends gibt es dann endlich mal wieder gegrillte Gambas. Lecker.

  Schlosscamping Château de l'Epervière
16.09. - 23.09.2024

Montag, 16.09.2024 - Topp oder Flop?

Heute fahren wir weiter. Eigentlich soll es heute regnen, aber das Wetter hält erstaunlich gut. Wohin es heute geht? Bereits letztes Jahr habe ich einen interessanten Campingplatz entdeckt: Den Schlosscampingplatz "Château de l'Epervière". Die Homepage sieht fast zu gut aus, um wahr zu sein, die Bewertungen sind unterschiedlich. Aber es hat mich neugierig gemacht und da der Platz auf dem Weg in Richtung Süden liegt, habe ich ihn bereits gestern gebucht. Erst einmal bis Donnerstag.
Aber zuerst einmal gehen wir nochmals in den Intermarché einkaufen. Und da wir nur eine gute Stunde Fahrzeit haben, nehmen wir heute mal nicht die Autobahn. Wir tuckern also über die Route Nationale nach Gigny-sur-Saône, dort ist der Campingplatz.
Wir sind echt gespannt, was uns nun erwartet. Ich gehe zur Rezeption und werde sehr freundlich begrüsst. Wir wollten einen Platz in der Sonne - was berücksichtigt wurde - und sie hat auch vermerkt, dass wir von der Stornierung im Sommer noch eine Gutschrift haben. Dann können wir auf unseren Platz fahren.
Wir stehen fast an einem der beiden Seen auf der Wiese. Sobald sich die Sonne zeigt, wird  es dann doch recht warm - Schatten natürlich Fehlanzeige. Also darf endlich mal die Markise raus.
Der erste Eindruck ist Topp und wird durch die erste kurze Campingplatzrunde nur bestätigt. Ja, hier gefällt es uns auf Anhieb.
Und heute abend gibt es was leckeres zu Essen: Das Restaurant bietet jedern Abend (ausser Dienstags) von 18 bis 19 Uhr Bœuf Bourguignon to go an. Und das Angebot nehmen wir heute gerne an. Im Lädchen holen wir uns noch einen wirklich guten Rotwein - aus der Bourgogne natürlich - und dann laufen wir mit unseren zwei Töpfen (darum wird gebeten) zum Restaurant. In einen Topf kommt das Bœuf Bourguignon, in den anderen die Pommes.
Was soll ich sagen? Mega  lecker! Wir freuen uns schon auf die folgenden Tage.
Zum Campingplatz
Dienstag, 17.09.2024 - Gigny-sur-Saône
Heute ist Faulenzertag - das freut Hansi.
Ich nutze den Tag, um endlich wieder zu waschen. In einer grossen Waschmaschine mit einem Trockner, der den Namen auch verdient.
Dann werde ich aber "unruhig". Ich schnapp mir das Bike und mach eine kleine Runde durch Gigny-sur-Saône. Der Ort hat knapp über 500 Einwohner und sieht sehr charmant aus, mit vielen alten, aber liebevoll gestalteten Häuschen, zwei Kirchen, einem Friedhof und dem Rathaus. Und was sofort auffällt: Der Ort scheint wirklich noch bewohnt zu sein. Wir sind jetzt schon durch so viele ausgestorbene Dörfer gekommen, dass das fast schon verwundert. Am Fluss gibt es einen kleinen Hafen mit einem Grillplatz.
Alles wirklich sehr sehr schön. Wie es hier wohl aussieht, wenn die ganzen Sonnenblumenfelder blühen?
Und nach der Völlerei von gestern abend "begnügen" wir uns heute mit Bratwurst und Salat. Es ist relativ mild und mit unseren Heizerchen kann man abends noch gut draussen sitzen. Der Platz ist auch heute abend voll geworden.
Und wir haben beschlossen, hier noch bis Montag zu bleiben. Eigentlich hätte Samstag gereicht (um ehrlich zu sein), aber Samstag abend wollen wir unbedingt hier im Restaurant essen und da wir wieder einkaufen mussten, war Sonntag auch eher ungeschickt. 
Mittwoch, 18.09.2024 - Tournus

Auch heute ist es sonnig und sobald der Wind weg ist, ist es auch warm. Wir fahren heute an der Saone entlang nach Tournus. Die Strecke ist total kurzweilig: Mal sieht man ein Hausboot, dann gibt es endlich etwas Landschaft zu sehen. Wir geniessen die Fahrt und Tournus selber ist ein kleiner, typisch französischer Ort, der sich noch seinen Charme bewahrt hat. Oh wie schön. Wir kaufen eine Kleinigkeit ein und radeln dann gemütlich wieder zurück.
Heute abend bleibt die Küche kalt - wir haben einen Platz im Restaurant reserviert. Zuerst trinken wir an der Bar einen Apérol Spritz und dann gehen wir hinüber ins Restaurant. Wir werden freundlich begrüsst und da wir vorher schon die Karte angeschaut haben, wissen wir schon, was wir wollen. Hansi ist mutig und nimmt Oeufs en Meurette, ein traditionelles Gericht der burgundischen Küche, das auf pochierten Eiern und Rotwein-Sauce basiert. Ich nehme das Lachsforellen-Tartar. Hansis Vorspeise ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich bin begeistert von meinem Tartar. Dazu gibt es natürlich einen echt leckeren Weisswein.
Dann hat Hansi ein Rinderfilet mit Kartoffelpü und ich den Kabeljau genommen. Auch sehr lecker, auch wenn das Pü ein bisschen fad war. Als Nachtisch haben wir uns dann einen Tarte Tatin geteilt. Boh, jetzt sind wir aber pappsatt.
Heute ist es richtig mild und wir lassen den Tag dann draussen bei einem tollen Wolkenspektakel ausklingen.
Donnerstag, 19.09.2024 - Einkaufen
Der heutige Tag ist eigentlich schnell erzählt. Wir wollten heute in die andere Richtung radeln. Wir wollten in Ouroux-Sur-Sâone eine kleine Strecke auf einer voie verte fahren und dann in grossem Bogen zum dortigen Intermarché gehen, um Einkaufen zu gehen. Gestern haben wir ja nur ein paar Kleinigkeiten geholt, hatten auch keinen Platz in den Taschen. Heute sind wir mit fast leeren Taschen losgefahren, so dass wir schon einiges einpacken konnten. Das Nötigste bekommten wir schon im Lädchen auf dem Campingplatz, aber eben doch nicht alles.
Die Strecke an der Sâone entlang in diese Richtung ist jetzt nicht annäherungsweise so schön, wie die gestrige Strecke. Und auf der voie verte haben wir auch nicht viel gesehen. Schade eigentlich.
Zurück ging es dann eine ganze Zeit lang auf einer stark befahrenen Strasse - hat uns nicht gefallen.
Auf dem Campingplatz zurück haben wir dann die milden Temperaturen genossen. Abends gab es Gambas aus der Pfanne - aber ohne Bild. Wir sassen noch ewig draussen.

Freitag, 20.09.2024 - Ein schöner Sommertag

Für heute war richtig schönes Sommerwetter vorhergesagt. Eigentlich wollte ich nochmals nach Tournus fahren - dort gibt es noch ein altes Kloster anzuschauen. Aber irgendwie waren wir heute faul, richtig faul. Die Sonne hat einen träge gemacht, ich habe mich noch nicht einmal aufgerafft, um in den Pool zu gehen.Ja, hier gibt es sogar einen Pool - einen grösseren Outdoorpool und einen kleinen Indoorpool.
Ich habe es mir dann einfach unter der Markise bequem gemacht und habe schon mal ein bisschen geschaut, was das Wetter ab Montag macht und was wir in der letzten Woche noch machen könnten.
Ab Montag soll es gemäss verschiedener Prognosen schon seit Tagen regnen, so richtig regnen. Da macht es natürlich wenig Sinn, noch irgendwelche Aktivitäten einzuplanen. In der Nähe von Dôle gibt es noch eine Höhle, die sehenswert sein soll, mehr habe ich aber nicht gefunden. Museen sind jetzt nicht so unseres und schon gar nicht auf Teufel komm raus.
Auch wenn ich nach Osten, Süden, Norden oder Westen schaue - Regen. Echt doof.
Manchmal hat es weiter im Süden zwar ein paar "Regenlöcher", in denen es nicht regnen soll, doch das ist dann echt Wetterroulette.
Wir wollten uns den Tag aber nicht vermiessen lassen. Heute abend gibt es ein Rinderfilet vom Grill und dazu holen wir uns Pommes im Restaurant.
Samstag, 21.09.2024 - Mein Geburtstag
Heute ist mein Geburtstag und als ich vom Duschen zurück gekommen bin, sah es so aus bei uns - Tina, meine Schwester, hat uns wieder ein riesengrosses Geburtstagspaket mitgegeben - obwohl sie weiss, dass wir eigentlich keinen Platz haben - und Hansi hat es schon einmal aufgemacht und dekoriert.
Natürlich musste ich dann erst einmal alle Pakete aufmachen und die liebevoll geschriebene Karte lesen. Oh, da war ich ganz gerührt. Laute tolle Geschenke.

Nachdem wir gestern so faul waren und heute der letzte schöne Tag sein soll, wollten wir noch ein bisschen biken. Da ich in Komoot keine Tour vorgeplant habe, fahren wir einfach so los. Aber wir kommen nicht weit, müssten ein Stück durch eine Ortschaft fahren, bis wir wieder an die Saone kommen. Dazu haben wir aber keine Lust. und drehen um. Wenigstens etwas Bewegung heute. Schade - wären wir doch nur in Richtung Tournus gefahren.
Dann ist es auch schon Zeit, sich fürs Restaurant fertig zu machen. Wir wollten anlässlich meines Geburtstages nochmals im Restaurant essen gehen.
Zur Feier des Tages gab es einen Kir-Royale - wann haben wir den das letzte Mal getrunken? Für mich gab es wieder Lachsforellen-Tartar, Hansi hat eine Art Carpaccio genommen. Beides lecker. Als Hauptspeise gab es dann gebratene Saint-Jaques für mich mit Pü und für Hansi mit Pommes. Als Nachtisch habe ich einen Käse genommen und Hansi ein Cassis Sorbet mit einem Marc de Bourgogne. Wieder sehr sehr lecker und ein toller Abschluss meines runden Geburtstages.
Wieder am Camper haben wir den letzten (?) lauen Abend noch lange genossen.
 Sonntag, 22.09.2024 - Noch ein Faulenzertag

Heute ist nochmals ausschlafen angesagt. Schon am morgen ist es frisch und der Himmel zeigt sich von seiner schlechten Seite. Na ja, so war es ja auch vorhergesagt. Hin und wieder regnet es auch. Also wird es auch heute nichts mehr mit dem Pooltag. Schade eigentlich. Ich nutze den Tag, um nochmals zum Waschen und den Camper mal wieder auf Vordermann zu bringen. So ein bisschen Putzen und Aufräumen muss manchmal einfach sein.
Und wir wissen immer noch nicht, was wir morgen machen, wohin wir fahren. Sollen wir wirklich schon die Heimreise antreten? Oder sollen wir Wetterroulette spielen und darauf hoffen, dass es im Süden wirklich ein paar "Regenlücken" gibt, an denen man noch etwas machen kann?
Dann habe ich ein "Machtwort" gesprochen: Komm, lass uns Roulette spielen! Ich habe da einen schönen Platz hinter Lyon entdeckt, den buch ich jetzt, Punkt! Gesagt - getan.
Am nachmittag haben wir noch ein bisschen Melone mit Schinken genascht und den guten Crémant de Bourgogne getrunken, für den wir gestern zu spät dran waren. Abends mussten wir dann im Camper verbringen, weil es zu regnen angefangen hat. Das war aber gar nicht ganz so schlimm. Heute kam "Grill den Henssler Sommerspecial" - so haben wir also mal wieder einen gemütlichen Fernsehabend gemacht.
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Tournon
23.09. - 26.09.2024

Montag, 23.09.2024 - Anreise
Das letzte Mal Frühstück auf dem Schloss - uns ist etwas wehmütig zumute. Bevor es richtig los geht, fahren wir nochmals zum Intermarché um die Ecke, um für die nächsten Tage einzukaufen. Und dann geht es los.
Heute haben wir etwa 3 Stunden Fahrt vor uns und wir müssen durch Lyon durch. Normalerweise können wir Lyon ja immer grossräumig umfahren. Doch obwohl schon viel Verkehr war, ging das echt gut.
So waren wir am frühen nachmittag schon am nächsten Platz, dem "Camping du Rhône", der früher Camping de Tournon hiess. Ein anderer Camper kam uns entgegen und machte uns darauf aufmerksam, dass der Platz voll ist. Nicht für uns - wir haben eine Reservierung! Und wir haben einen sehr schönen Platz (mit viel Platz drum herum) bekommen mit Blick auf die Rhône. Hier gefällt es uns auch auf Anhieb. Es ist sogar sonnig und es regnet nicht. Also fahren wir die Markise heraus.
Was uns überhaupt nicht bewusst war, hier ist es bergig/hügelig. Das gefällt uns ganz gut. Und auf der Rhône gibt es immer wieder was zu schauen.
Ich mache mich dann noch auf den Weg, um Tournon etwas zu erkunden. 
Am Fuße vom Granitfelsen schmiegt sich Tournon-sur-Rhône im Département Ardèche an die Rhône. Gegenüber liegt Tain-l’Hermitage, wo es viele Weingüter gibt.
Der Campingplatz liegt direkt im Ort. An der Hauptstrasse entlang sind einige Bars und Restaurants und dahinter beginnt eine kleine nette Fussgängerzone. An der Rhône ist natürlich ein kleiner Hafen und eine Art Park zum Relaxen.
Abends sitzen wir dann mit unseren Heizerchen - ja, es ist schon etwas frisch - noch ewig draussen und geniessen den Abend. Für heute haben wir das Wetterroulette definitiv gewonnen.
zum Campingplatz
 Dienstag, 24.09.2024 - Biken an der Rhône entlang

Der Himmel ist heute eher grau - aber so lange es nicht regnet, ist uns das ziemlich egal. Auf dem Platz wird kein Baguette angeboten - der Bäcker (gestern sah der Laden total verlassen aus) ist aber nur etwa 100 Meter entfernt. Na ja, da hatten wir schon besseres Baguette (selbst vom Supermarkt).
Beim Frühstück beobachten wir die grossen Flusskreuzfahrtschiffe. Alle möglichen Anbieter starten ihre Kreuzfahrten in Lyon und fahren dann runter bis zum Mittelmeer (oder umgekehrt).  
Und dann schnappen wir uns die Bikes. Es geht Richtung Valence immer auf der Via Rhôna an der Rhône entlang. In La Roche-de-Glun radeln wir - auf einem gesonderten Radstreifen - über die Rhône und auf der anderen Flusseite radeln wir dann wieder zurück. Aber um ehrlich zu sein: Die Strecke ist nicht wirklich abwechlungsreich. Erst in Tain-l'Hermitage gibt es wieder etwas zu sehen. Die Passerelle Marc Seguin, eine Hängebrücke aus dem 19. Jahrhundert, die die beiden Orte Tournon und Tain-l'Hermitage verbindet, ist inzwischen nur noch für Fussgänger und Fahrradfahrer geöffnet und sie bringt uns dann wieder zurück nach Tournon.
Abends gibt es dann endlich mal wieder Spaghetti Bolognese - und dazu gibt es einen richtig leckeren Rotwein, einen Côtes du Rhône dazu - an der Rezeption vom Campingplatz gekauft.
Auch heute haben wir das Wetterroulette gewonnen und sitzen noch ewig draussen.
Mittwoch, 25.09.2024 - Sentier des Tours
Wir können es gar nicht glauben - auch heute regnet es nicht. Also: Was machen wir? Sollen wir nochmals biken oder wollen wir den Sentier des Tours laufen? Auch gestern ist uns der Turm mit der Statue aufgefallen, der im Berg steht. Und dorthin soll der Spaziergang gehen.
Aber vorher müssen wir uns noch überlegen, wie  wir zurückfahren. Morgen soll es nun endgültig vorbei sein mit dem schönen Wetter. Und wir müssen ja auch so langsam an die Rückfahrt denken. Ich habe da in Chalon-sur-Saône noch einen netten Campingplatz in petto, auf dem man auch ein leckeres Bœuf bourguignon bekommen soll. Den buche ich jetzt.
Hansi hat keine Lust auf den Spaziergang, also gehe ich alleine los. Erst geht es wieder auf die Fussgängerzone und dann führen Treppen nach oben. Schon von hier aus hat man einen tollen Blick auf Tournon. Dann schlängelt sich der Weg durch die Weinberge zum 1. Turm mit der Statue - dem Tour de L' Hopital. Am Hang entlang geht es weiter zum Tour Pierrgourde und dann führt ein kleiner steiler Pfad wieder hinunter nach Tournon. Das hat echt Spass gemacht und war mal wieder was anderes wie Biken.
Mittags machen wir uns noch einmal Melone mit Schicken und dann fangen wir so langsam an, alles zusammenzupacken. Kochen geht heute schnell - wir essen die restlichen Nudeln.
Die Markise haben wir schon eingefahren, weil es heute nacht regnen soll und so bleiben wir heute abend im Camper. Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir trotz den schlechten (?) Wetterprognosen noch in Richtung Süden weitergefahren sind.

Chalon-sur-Saône
26.9. - 27.09.2024

Donnerstag, 26.09.2024 - Heute regnet es nur ein Mal

Heute nacht hat es zu regnen angefangen.  Und auch jetzt nieselt es vor sich hin. Also war es ganz gut, dass wir gestern schon alles eingepackt haben. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und fahren los. Erst einmal zum Intermarché, der gleich um die Ecke ist. Es ist nicht viel, was wir brauchen, aber so ein paar Dinge fehlen halt doch. Der Markt ist riesig und so brauche ich ewig, bis ich alles zusammengefunden habe.
Doch dann können wir endlich losfahren. Wir müssen wieder durch Lyon. Doch zuerst einmal stecken wir bei Vienne gut eine Stunde im Stau. Es regnet nun so heftig, dass man manchmal gar nichts mehr sieht. So ist es eigentlich schon fast ein Wunder, dass nicht mehr Unfälle passiert sind. Dann geht es endlich weiter. Lyon ist wieder besser zu fahren wie gedacht und endlich kommen wir dann auf dem "Camping du pont de Bourgogne" in Chalon-sur-Saône an. Auch dieser Platz liegt direkt an der Saône, gegenüber ist der Hafen von Chalon-sur-Saône. Sieht jetzt nicht wirklich einladend aus. Aber vielleicht tun wir dem Platz auch unrecht, weil es bei Regen einfach überall ungemütlich aussieht.
Wir dürfen uns einen Platz aussuchen. Bei dem Wetter eh egal - Hauptsache nicht zu weit vom Sanitär weg.
Der Platz hat ein kleines Bistro mit recht gutem Wein und einer guten Auswahl an Bier. Zum Essen gibt es Bœuf bourguignon und Pizza. Das bestellen wir zum Mitnehmen. Aber das Bœuf ist bestenfalls lauwarm und Hansis Pizza nicht ganz durch. Satt sind wir trotzdem geworden.
Auch dieser Platz ist bis zum Abend noch recht voll geworden.

Colmar
27.9. - 29.09.2024

Freitag, 27.09.2024 - auf nach Colmar
Am Morgen regnet es zwar nicht, aber über den Tag sind immer wieder Schauer angekündigt. Ich habe bereits gestern Baguette bestellt und da wir auch heute nur 3 Stunden Fahrt vor uns haben, lassen wir es gemütlich angehen. Ich will noch kurz in einen Supermarkt gehen, weil ich gestern nicht alles bekommen habe.
Ich  bin davon ausgegangen, dass wir über Mulhouse fahren. Aber: Das Navi führt uns schon vorher auf eine gut ausgebaute Autobahn (?) Richtung Colmar. Uns soll es recht sein.
Wir kommen am frühen nachmittag am Campingplatz "Camping de l'Ill" an und auch dieser Platz gefällt uns auf Anhieb. Die Zufahrt ist eine Art Allée. Der Platz liegt entlang des Flüsschens ill. Auch diesen Platz habe ich bereits gestern reserviert, was auch nötig war. Bis zum Abend gab es keine freien Plätze mehr.
Wir richten uns ein und dann wird mal wieder "Kriegsrat" gehalten: Spielen wir nochmals Wetterroulette und schauen uns dann morgen Colmar an - wenn wir schon mal hier sind -  oder fahren wir morgen schon zurück? Die Zeit drängt ein bisschen, weil es für morgen nur noch wenige Restplätze gibt. Wir entscheiden uns für einen weiteren Tag hier. Sollte es morgen regnen, könnten wir ja immer noch am nachmittag weiterfahren. Also gehe ich vor zur Rezeption und bekomme das ok, dass wir eine weitere Nacht stehen können. Supi.
Was ich heute morgen im Supermarkt so dringend kaufen musste? Choucroute garni - wir sind im Elsass, wir haben noch einen guten Riesling im "Weinkeller" und wir sind hier auf den Geschmack von Sauerkraut gekommen.

Zum Campingplatz
Samstag, 28.09.2024 - Colmar muss wirklich nicht sein

Schon gestern abend hat es zu regnen aufgehört und heute früh zeigt sich sogar die Sonne. Also mal wieder Wetterroulette gewonnen. Wir frühstücken in aller Ruhe und machen uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle. Erst wollten wir mit den Bikes fahren, doch gestern an der Rezeption hat man uns schon darauf hingewiesen, dass die Räder in der Stadt nicht wirklich sicher sind. Der Bus fährt mehrmals in der Stunde vom Campingplatz bis in die Altstadt von Colmar. Perfekt. Wir steigen aus, orientieren uns und sind entsetzt - Touris soweit das Auge reicht. Und als wir durch die schönen engen Gassen von Colmar laufen, wissen wir auch wieder, weshalb wir hier schon sehr lange nicht mehr waren - es ist einfach zu touristisch. Schade. Wir laufen etwas gefrustet in Richtung "Petite Venise". Unterwegs kommen wir an einer Halle vorbei, an der Kunsthandwerk angeboten wird. Wir laufen durch und stellen fest, dass das nicht unseres ist. Dann gehen wir noch in die Markthalle - doch die kann nicht annäherungsweise mit der Markthalle von Metz mithalten. Es gibt dort eine Pizzeria - im Elsass! - ein Vietnamesen - no comment -  und ein Bistro, in dem Flamkuchen angeboten wird mit Blick auf die Lauch und die Gondeln. Alles total touristisch und mit einer Wartezeit von 20 Minuten. Nein danke. Dann sind wir weiter zum "Petite Venise" gegangen. Das Viertel ist ein "Must do", wenn man in Colmar ist. Es gibt viele (Touri-Nepp) Restaurants und Cafés, auf dem Flüsschen "La Lauch" kann man sich mit einer Gondel rumkutschieren lassen und es gibt viele kleine Lädchen mit den üblichen Elsass-Souvenirs oder Wein. Und natürlich muss dort jeder hin - so voll ist es dann auch. Auch unsere "Freunde", die Asiaten sind schon dort.
 Samstag, 28.09.2024 - Colmar muss wirklich nicht sein
Jetzt haben wir so langsam Hunger, Doch die meisten Restaurants haben schon geschlossen oder bieten nur Menüs an. Und - wer hätte es gedacht - die Google-Bewertungen sind durch die Bank schlecht. Durch Glück entdecken wir eine schöne kleine Weinstube, die noch offen hat, die gute Bewertungen hat und in der wir noch einen Platz finden - die "Wistub Brenner". Obwohl wir kein Menü wollten, macht uns die Karte hier so an, dass wir doch mehr wie einen Flamkuchen essen. Als Vorspeise nehmen wir beiden einen Zwiebelkuchen (La Tarte à l’Oignon)  mit Salat. Hansi bleibt bei Choucroute mit Haxe und Spaetzle und ich entscheide mich für Lammschulter mit Bratkartoffeln. Dazu einen leckeren Wein. Die Wistub ist echt witzig - Alte Hüte sind hier zu Lampen umfunktioniert - und urgemütlich. Die Stimmung ist nun wieder gut und beschwingt laufen wir in Richtung Bushaltestelle. Aber halt - da ist das Hansi-Museum - da müssen wir rein. Im Erdgeschoss gibt es schön präsentiert alle Souvenirs vom Elsass, die es halt so gibt. Gefällt uns aber sehr gut. Im Obergeschoss ist dann das Museum, in das wir aber nicht gehen.
Uns interessiert vielmehr: Warum dreht sich im Elsass alles um Hansi?
Jean-Jacques Waltz, alias Hansi und/oder Onkel Hansi wurde 1873 in Colmar geboren. Der Illustrator, Karikaturist und Aquarellist Hansi ist der beliebteste Bilderbuchkünstler des Elsass. Er zeichnete die ersten seiner Postkarten, in denen sich elsässische Dörfer und antideutsche Karikaturen vermischen. Er signiert sie mit dem Pseudonym Hansi.
Zurück am Campingplatz geniessen wir ein bisschen die Sonne und da wir so viel gegessen haben, gibt es heute abend zur Abwechslung mal wieder ein kleines Vesper.

Sonntag, 29.09.2024 - Jetzt geht es aber nach Hause

Heute früh hat die Sonne gescheint. Doch es hilft nichts - heute müssen wir wirklich nach Hause fahren. Morgen muss ich wieder arbeiten gehen. Schade eigentlich.
Ein letztes Mal hole ich Baguette. Dann machen wir uns fertig und es heisst Abschied nehmen - au revoir. Wir bleiben noch auf der französischen Seite, umfahren Strasbourg auf der noch recht neuen Autobahn, die mautpflichtig ist (dafür aber fast ohne Verkehr).
Natürlich staut es sich bei Pforzheim, doch dann sind wir endlich am Stellplatz von Amigo. Wir räumen um und packen alles ins Auto. Ab nach Hause.
Und was gibt es zum Essen: Wir haben noch Flamkuchen im Gefrierfach - der muss jetzt sein.
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