Die Reiseplanung für September war schwierig. Eigentlich wollten wir nochmals nach Nordspanien bis zur portugiesischen Grenze. Aber: Hansi ist ja krank (der Arzt hat ihm aber empfohlen, dass Urlaub ihm gut tun würde - Urlaub auf Rezept sozusagen) und wir wollten nicht so weit und so lange fahren. So haben wir erst einmal zwei Wochen im September vorgesehen - noch ohne richtiges Ziel - nur eine vage Vorstellung, dass es möglichst nach Frankreich gehen sollte.
Dann kam die Einladung von einem Camperfreund nach Thüringen - für das erste Urlaubswochenende. Da kann man natürlich nicht nein sagen. Da nichts konkretes geplant war, wollten wir dann halt von Thüringen aus in den Urlaub einsteigen.
Irgendwann hat Hansi dann noch ein paar Arzttermine in der Folgewoche bekommen - Mist. Arzt und Gesundheit geht aber vor. Also haben wir zwei Mal Kurzurlaub angedacht - mit der Unterbrechung durch die Termine. Das war der Stand bis Montag vor dem Treffen.
Doch dann dann kam alles wieder anders. Die Termine wurden verschoben und wir hatten die Chance 3 Wochen Urlaub am Stück zu nehmen - da konnten wir nicht nein sagen. Das war dann Dienstags - schon Donnerstag wollten wir - wie geplant - in Richtung Thüringen losfahren.
Aber wo soll es danach hingehen? Gute Frage - der "Plan" war immer noch irgendwie in Richtung Frankreich und dort gemütliche Radtouren machen....... . Ganz kurz haben wir auch an die (polnische) Ostsee gedacht, aber irgendwie fehlt uns da der "Kick", die Begeisterung oder das Interesse dafür. Also wieder Frankreich.
Ich hatte da nämlich so eine Idee im Kopf. Wir haben auf unseren bisherigen Reisen so viele nette Durchgangscampingplätze besucht und wir haben immer wieder mal gesagt, dass man da nochmals herkommen müsste. Und auch meine "Diese Campingplätze müssen wir auch mal anschauen"-Liste war gut gefüllt. Könnte das eine Grundlage für 3 Wochen Urlaub sein? Ja, das funktioniert. Ein Überraschungsurlaub also - ob das gut geht?
Mit Zwischenstopp im HeiCamp in Öhringen
Campertreffen auf dem Campingplatz Trepplesfelsen in Harra an der Saale
Auf dem Campingplatz Kalte Quelle direkt am Main bei Würzburg
Auf dem Stadtcampingplatz bei Metz - jetzt sind wir an der Mosel
Hier waren wir ja schon einmal - der Platz liegt direkt an der Saône
Camping auf einem richtigen Château - immer noch an der Saône
Ein schöner Campingplatz direkt an der Rhone
Auf der Rückreise wieder direkt an der Saône
Ein schöner Stadtcampingplatz am Flüsschen Ill bei Colmar
Dieses Jahr ist ein Fazit unbedingt nötig
Fazit
Vor Beginn der Reise, waren wir ziemlich skeptisch, ob das mehr oder weniger spontane Reisen was für uns ist, ob wir damit zurechtkommen? Wir planen unsere Reisen ja normalerweise immer ziemlich detailliert vor und können uns dann vor Ort komplett auf den Urlaub konzentrieren, ohne uns um die weitere Planung und Reservierungen zu kümmen. Das hat uns bisher immer gut gefallen. Und wenn uns ein Platz, eine Ecke oder das Wetter nicht gepasst haben, dann sind wir halt trotz Buchung und Planung einfach weitergefahren. Soweit so gut.
Dieses Mal war ja nur das Treffen in Thüringen vorgeplant, für die restlichen 3 Wochen hatten wir keinen wirklichen Plan. Für die Platzsuche haben wir die Bezahltversion der App "park4night" genutzt. Damit kann man sowohl um einen Ort herum als auch auf einer Route nach Plätzen suchen. Das ist zwar immer noch mühsam, vereinfacht die Suche aber erheblich.
Natürlich kann man so vorgehen, dass man soweit fährt, wie man lustig ist und dann mal schaut, was für Plätze es in der Gegend gibt. Das kann man sicherlich so machen. Wir sind da aber ein bisschen "eigen": Wir gehen gerne essen, sofern ein interessantes Restaurant in der Nähe ist. Wir mögen morgens gerne frische Brötchen oder Baguette, also sollte es eine Bäckerei oder einen Supermarkt in der Nähe geben. Und wir stehen gerne schön: also kein Kuschelcamping und auch kein Supermarkt-Parkplatz-Feeling. Und wenn man dort dann noch was machen kann, umso besser. Dann bleiben wir auch gerne noch eine Nacht länger, so wie wir das in Metz und Colmar gemacht haben. Ach ja und wir kommen gerne schon am frühen nachmittag an, um eben noch etwas zu relaxen - am Besten natürlich (siehe oben) auf einem schönen Platz vor dem Camper. Damit wir die Suche nach einem Platz, der unseren Ansprüchen genügt, schon etwas aufwändiger. Damit ist auch klar, dass wir meist auf Campingplätzen unterwegs sind. Und da wir keine Lust haben, nach der Fahrt auf gut Glück hinzufahren, um eventuell wieder weggeschickt zu werden, reservieren wir dann auch gerne vor. Das hat übrigens meistens mit einem Tag Vorlauf immer geklappt - während die Plätze am nachmittag vor Ort dann schon ausgebucht waren.
Dafür war ich dann aber auch täglich mindestens 1 Stunde am Recherchieren: Was ist das für ein Platz? Wie sind die Bewertungen? Gibt es ein Restaurant? Kann man dort was unternehmen, was uns interessiert? Ein paar Plätze kannten wir ja bereits vom Durchfahren, das mussten wir dann nur noch schauen, wie das in die Reiseplanung passt.
Interessant war unsere Route schon deshalb, weil wir ja der Einfachheit halber der Autoroute du Soleil gefolgt sind, die uns sonst direkt in den Süden führt. Wir haben so schöne Orte entdeckt, an denen wir sonst nur vorbeifahren würden. Vor allem Tournon-sur-Rhône hat uns sehr sehr gut gefallen. Da werden wir sicherlich nochmals hinfahren. Alleine schon deshalb, weil man dort einiges machen kann. Wenn ich die Tour vorgeplant hätte, dann hätte ich einige Aktivitäten, die nur an bestimmten Tagen angeboten werden (Wochenmarkt, Zug- und/oder Schifffahrt,...) besser einplanen können.
Und wie ist denn nun unser Fazit? Der Urlaub hat uns mega gut gefallen, eben weil wir Örtchen und Plätze entdeckt haben, die wir sonst nicht einplanen würden, die wir durch Zufall entdeckt haben. Wir waren sehr langsam unterwegs - die Reise ist das Ziel - und konnten so echt abschalten. Die Suche nach dem Platz war manchmal echt mühsam, doch eine neue Erfahrung. Ganz grundsätzlich neigen wir für den nächsten Urlaub wieder zur Vorplanung, doch wenn es die Umstände erfordern - so wie bei diesem Urlaub - können wir uns auch vorstellen, wieder spontan unterwegs zu sein.
Das Schöne am Camping ist ja, dass man flexibel ist.