Frankreich im Winter

19.12. - 05.01.2025

Schon im Herbst haben wir mal überlegt, ob wir die Weihnachtstage nutzen sollen, um das erste Mal über Weihnachten in den Süden zu fahren. Mit ganz wenig Urlaubstagen hat man 2,5 Wochen Ferien erhalten. Nach Spanien war uns zu weit, doch Frankreich hat ja meistens auch ganz akzeptable Temperaturen. Ich habe schon das ganze Jahr über geöffnete Plätze gesammelt, so dass sich da eine Route schon fast von alleine ergeben hat.

November und Dezember waren anstrengend. Ich habe einen neuen Job übernommen und hatte dann den ganzen Dezember über auch noch mit einer hartnäckigen Erkältung und Husten zu kämpfen. Das war soooo mühsam. Hansi war ja bis Mitte Dezember in Reha und ihn hat es dann auch noch erkältungstechnisch erwischt. Eigentlich sind wir beide fast auf dem "Zahnfleisch" dahergekommen.

Am Wochenende vor der angedachten Abreise haben wir dann überlegt, ob es grundsätzlich Sinn machen würde, überhaupt wegzufahren. Ob es nicht besser wäre, die Weihnachtstage zum Relaxen zu nutzen. Doch die Wetterprognosen (Sonne und Temperaturen um 12 - 16 Grad) waren zu verlockend. Also haben wir angefangen, die ersten Plätze anzufragen. Ein Highlight wäre Nizza gewesen (Camping de l' Hippodrome), doch der Platz war bis Anfang Januar ausgebucht.

Wir konnten dann die nächsten Tage die wichtigsten Plätze reservieren können und Mittwoch abend war dann klar, dass wir schon Donnerstag mittag losfahren können. Also: En route!!!!!

Donnerstag, 19.12.2024 - Anreise

In der Einleitung habe ich ja schon geschrieben, dass wir beide eigentlich auf dem Zahnfleisch dahergekommen sind. Und am vormittag musste Hansi noch packen, ich hatte noch Arbeit ohne Ende vor mir und der hartnäckige Husten wollte einfach nicht aufhören.
Doch: am mittag war alles vorbereitet und wir konnten loslegen.
Wir hatten recht viel Gepäck dabei - für die ersten Tage haben wir ja noch Winterklamotten (also sperrige Schuhe und sperrige Winterjacke) benötigt und wir wussten ja nicht wirklich, wie warm es dann wirklich vor Ort ist.
Dann sind wir noch schnell zum Einkaufen gefahren, das haben wir die Woche einfach nicht geschafft. Doch dann hatten wir alles und wir konnten endlich zu Amigo fahren.
In aller Ruhe haben wir alles eingeräumt und soweit hergerichtet und dann ging es auf den Reisemobilstellplatz in Nürtingen. Dort haben wir schon so viele Urlaube begonnen und es hat sich einfach immer bewährt. Und es gab sogar noch ein Plätzchen auf den schönen Plätzen für uns.
Jetzt konnten wir uns richtig häusslich einrichten und dann war auch schon wieder Zeit, um im Risto Rocco die Pizza zu holen (die Homepage scheint nicht mehr gültig zu sein). Somit konnte der Urlaub nun endgültig beginnen.
Freitag, 20.12.2024 - Es weihnachtet
Wir wollten keine zu langen Etappen fahren. Ausserdem haben wir zwischen dem Elsass und Lyon keine geöffneten Campingplätze oder schöne Stellplätze gefunden. Also war klar, dass wir im Elsass unseren ersten Zwischenstopp einlegen werden. Und da ist mir spontan Eguisheim eingefallen. Unsere allererste Ausfahrt mit Amigo hat uns hierher geführt. Und in Eguisheim soll es einen sehr schönen Weihnachtsmarkt geben. Gebongt - auch Weihnachtsflüchtlinge wollen ein bisschen Weihnachtsstimmung haben. Für diesen Weihnachtsmarkt macht der Campingplatz "Camping Trois Châteaux" extra nochmals auf.
Wir kommen zügig voran, vor allem in Pforzheim, so dass wir am frühen vormittag schon ankommen. Es ist sonnig, aber kalt und ich gehe schon mal auf einen ersten Blick ins Dorf. Das ganze Dorf ist weihnachtlich geschmückt - das sieht echt schön aus. Auf den ersten Blick sieht es nach vielen Touris aus, doch die verlaufen sich, so dass es wirklich erträglich ist. Ich laufe die kleinen Gässchen an der Stadtmauer entlang ab. Am abend gehen Hansi und ich dann nochmals in das Dörfchen. Auch hier zeigt sich, dass sich die Touris verlaufen und es nie überfüllt wirkt. Abends sieht das beleuchtete Dorf natürlich noch viel schöner aus wie tagsüber. Wir laufen wieder an der Stadtmauer entlang und bei "Leon Baur" holen wir unseren ersten Vin chaud - Glühwein. Das ist übrigens der leckerste Glüchwein, den wir hier bekommen. Dann laufen wir weiter. Der Weihnachtsmarkt hier hat nur ein paar Stände mit Kunsthandwerk und Leckereien. Vielmehr überzeugt er durch die Dekoration und die ganz spezielle Stimmung hier. Wir laufen noch etwas herum, trinken noch den ein oder anderen vin chaud und essen zum Schluss noch einen Flamkuchen. Dann gehen wir zurück in unseren muggelig warmen Camper.
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Samstag, 21.12.2024 - Anreise nach Lyon

Nach den 3 Glühwein haben wir gut geschlafen. Morgens gehe ich Baguette holen und bin erstaunt: Die ersten Touristen sind schon unterwegs. Wir frühstücken in aller Ruhe und fahren dann los. Die Autobahn durch das Jura ist eigentlich immer frei, dann durch die Bourgogne und schliesslich noch durch Lyon. Wir haben uns für den Campingplatz "Camping des Barolles" entschieden, so dass wir morgen früh nicht erst durch Lyon durchfahren müssen. Auf der Stadtautobahn - das haben wir ja schon im September festgestellt - ist die Durchfahrt durch Lyon eigentlich gar nicht so schlimm und chaotisch, wie wir das im Kopf hatten. Normalerweise haben wir Lyon ja immer grossräumigst umfahren. Und dann sind es nur noch ein paar Minuten zum Campingplatz. Der Supermarkt, an dem wir einkaufen wollen, liegt auf dem Weg, doch wir haben gar nicht erst versucht, dort einkaufen zu gehen - die Parkplätze waren proppevoll. Ok - Plan B ist dann einkaufen morgen früh.
Der Platz ist in einem Wohnviertel leicht terrassenförmig angelegt. Die Rezeption war noch nicht geöffnet, so dass wir uns erst einmal auf den Parkplatz gestellt haben. Irgendwie doof - so kann man nicht viel machen, ausser zu warten. Endlich kam die Dame von der Rezeption, nur um uns zu sagen, wir sollen uns einen Platz aussuchen. Na ja, das hätten wir vorher wissen müssen. Aber es gibt Baguette für morgen früh.
Wir machen es uns gemütlich, essen unsere Seelentröster-Suppe, die wir im Gefrierfach mitgenommen haben und geniessen den Abend im kuschelig warmen Camper.
Sonntag, 22.12.2024 - Erst einmal einkaufen
Auf dem nächsten Campingplatz bleiben wir ja 4 Tage. Wenn wir erst einmal stehen, fahren wir eigentlich recht ungern nochmals los zum Einkaufen. Es gibt im Ort zwar einen kleinen Supermarkt, doch wir wissen nicht, was der alles hat und dann sind da ja noch die Feiertage. Also müssen wir heute einkaufen gehen. Der Supermarkt, der gestern so voll war, hat auch Sonntag früh auf. Ich fürchte jedoch, dass auch die Franzosen heute den Sonntag nutzen, um Feiertags-Lebensmitteleinkäufe zu machen. Deshalb haben wir beschlossen, früh loszufahren und zwar ohne Frühstück. Und das war auch gut so. Der Supermarkt hat hunderte von Parkplätzen. Als wir angekommen sind, waren schon viele Plätze belegt. Aus Sicherheitsgründen - wir sind in Lyon - gehe ich alleine einkaufen und Hansi bewacht den Caper. Es ist ein riesiger Auchan-Supermarkt und die mag ich gar nicht. Die Lebensmittel stehen nicht sinnvoll nebeneinander, sondern sind keine Ahnung nach welchem System, geordnet. Wenn man Butter sucht, z.B. gibt es 3 Stellen, an denen die zu finden sind. Und es wird immer voller und voller. Obwohl ich einen Einkaufszettel habe - und auch wirklich nicht arg viel mehr kaufe - brauche ich fast 1,5 Stunden bis ich alles habe. Zwischendurch muss ich nämlich auch immer wieder meinen Einkaufswagen suchen. Doch dann bin ich fertig. Hansi meinte nur, dass etwa 10 Minuten nachdem ich los gegangen bin, der Parkplatz voll war. Wir packen alles in Ruhe ein und dann fahren wir endlich los.
Sonntag, 22.12.2024 - Stellplatzbesetzung!!!!!

Inzwischen ist es schon mittag. Die Autobahn ist gleich um die Ecke und ist für einen Sonntag recht voll. Klar, auch die Franzosen fahren heute alle in die Weihnachtsferien. An einem Rastplatz halten wir an, holen uns einen Kaffee und frühstücken erst einmal. Dann geht es weiter. Heute haben wir nur gut 3 Stunden Fahrt vor uns - die letzten 30 Minuten geht es dann durch die Carmargue. Es windet, aber die Sonne scheint und es riecht schon nach Meer.
Dann sind wir endlich da. Die Rezeption ist voll und das Anmeldeprozedere umständlich. Doch dann sind wir fertig und wir fahren auf den Platz, den man uns zugewiesen hat. Der Platz wäre ganz nach unserem Geschmack: Etwas windstill und mit Privatsphäre. Aber: Er ist durch ein älteres französisches Ehepaar mit einem grossen Camper besetzt, die sich dort schon häusslich eingerichtet haben!!!! Wir klopfen kurz an und erklären, dass dies unser Platz wäre. Erst versucht er mir schöne Augen zu machen (sorry, da falle ich bei Franzosen schon lange nicht mehr darauf herein), dann stellt er sich dumm (wirklich? Ist das nicht unser Platz?), dann erklärt er mir, dass er die Platzverteilung der 3 Plätze, die es dort gibt, nicht verstanden hat (der Platzplan, den jeder bekommt, ist eindeutig) und zum Schluss gesteht er, dass ihm der Platz, den man ihm zugewiesen hat, nicht gefallen hat. Er bietet mir an, dass ich doch nochmals zur Rezeption gehen solle, um das abzuklären. Hä? Warum ich? Ich schicke also ihn los! Hansi meint, ich solle besser mal mitkommen - was ich dann auch mache. Also wieder ewig anstehen und dann erläutern wir unser Problem der Dame an der Rezeption. Die meinte nur: "Wollen Sie wirklich, dass Monsieur, alles wieder zusammenpackt  und auf einen anderen Platz fährt?". Ich war auf 180!! "Ja, das möchte ich!". Letztendlich musste  "Monsieur" natürlich nicht umziehen und wir haben einen neuen - akzeptablen - Platz mit netten Nachbarn zugewiesen bekommen. Ach so, das ganze natürlich "en français".
Normalerweise ist es uns - fast - egal wo wir stehen. Doch der Platz wäre super gewesen und mich hat die Art und Weise geärgert, wie sich "Monsieur" den Platz angeeignet hat. Gewünscht haben wir ihm dann Nachbarn mit vielen lauten Rotzgören und einer Horde kläffender Hunde. Leider ist sind die Nebenplätze frei geblieben.

Sonntag, 22.12.2024 - Angekommen

Wir suchen also unseren Platz - ja der ist auch ganz ok - besprechen das Verhalten von "Monsieur" mit den Nachbarn - die uns alle Recht gegeben haben - und da wir es eh nicht ändern können, richten wir uns endlich häuslich ein. Die Anmeldung und das Gedöns mit "Monsieur" hat eine Stunde gedauert. Ja, es ist warm hier und das Meer ist gleich um die Ecke - das riecht man. Und natürlich gibt es Möwen en masse. Aber es windet, nein es stürmt sogar teilweise. Aber so lange der Camper warm ist, ist alles gut.
Kurz vor Sonnenuntergang gehen wir noch kurz an den Strand. Am anderen Ende des Platzes gibt es einen direkten Zugang. Oh ist das schön hier! Wir können es gar nicht glauben, dass wir wirklich hier sind. Südfrankreich im Winter - an Weihnachten. Mal schauen, wie uns das gefällt.
Wir laufen zurück und wie immer am 1. Tag nach dem Grosseinkauf gibt es Vesper. An den kleinen Törtchen konnte ich im Supermarkt nicht vorbeilaufen - immer lecker.
Der Internetempfang ist hier auch gut, so dass einem kuscheligen Fernsehabend in Amigo nichts mehr im Wege stand. Bonne nuit!

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Montag, 23.12.2024 - Markttag in Saintes-Maries-de-la-mer

Geweckt werden wir heute früh durch die Sonne. Oh, ist das schön. Baguette gibt es hier am Platz nicht. Da müsste ich ins Dorf zum Supermarkt gehen. Dazu habe ich heute aber überhaupt keinen Platz. Also gibt es Toastbrot, das wir noch dabei haben.
Heute ist Markttag (nur am vormittag) und da gehen wir hin. Auch heute scheint die Sonne, aber durch den heftigen Wind ist es etwas frisch. Der Markt ist nichts Besonderes und auch nicht wirklich touristisch ausgerichtet. Aber es ist einfach schön, mal wieder über einen französischen Markt zu schlendern. Salz aus der Carmargue haben wir daheim noch genug - inzwischen gibt es ja alles auch in Deutschland zu kaufen - Lavendelsäckchen sind nicht unseres, Sardellen haben wir auch noch von den letzten Urlauben im Vorratsschrank, aber bei Reis aus der Carmargue kann ich nicht nein sagen.
Wir schlendern noch ein bisschen durch die Gassen und gehen natürlich auch an der Kirche Notre-Dame-de-la-Mer vorbei. Vom Turm aus soll man einen tollen Blick über die Carmargue haben. Leider war der Turm geschlossen. Schade.
Wir radeln an der Strandpromenade vorbei, doch der Wind ist so heftig, dass wir sandgestrahlt werden. Also fahren wir wieder zurück und relaxen auf dem Campingplatz. Die Sonne ist echt intensiv. So suche ich mir ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen am Camper, ziehe mich warm an und geniesse die Sonnenstrahlen.
Gegen später gehe ich nochmals an den Strand und laufe eine kleine Runde. Wir schön ist das - aber eben auch echt windig.
Ich habe im Internet ein leckeres Rezept für Couscous gesehen. Das gibt es heute abend. Ja, auch Camperküche im Winter kann lecker sein.
 Dienstag, 24.12.2024 - Heilig Abend

Auch heute werden wir durch die Sonne geweckt. Ich gehe duschen und dann mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt, der hier Minimarkt heisst, aber eigentlich alles anbietet, was man braucht. Mir reicht heute Baguette - wir haben ja reichlich eingekauft.
Und dann frühstücken wir erst einmal in aller Ruhe und ausgiebig.
Heute ist es besonders stürmisch - da hat man echt keine Lust, gross vor die Tür zu gehen. Also hängen wir rum, bringen ein paar Lichtchen an und freuen uns auf ein leckeres Raclette. Wir haben alle Zeit der Welt und so lassen wir es echt ruhig angehen.
Zum "Nachtisch" machen wir uns Edle-Trauben-in-Nuss mit einem guten Eau-de-vie und der leckeren Lätterach-Schoggi selber. Merry Christmas!
 Mittwoch, 25.12.2024 - Strandspaziergang

Und auch heute werden wir durch die Sonne geweckt - und was hören wir da NICHT? Wind!!!! Ja, der Wind hat heute nacht etwas nachgelassen und sofort ist es auch schön warm.
Am 1. Weihnachtstag ist auch in Frankreich Feiertag - somit ist der Minimarkt heute geschlossen. Wir frühstücken ausgiebigst und beschliessen am mittag einen Strandspaziergang zu machen. Inzwischen nutze ich die Zeit, um Wäsche zu waschen und etwas draussen zu sitzen - zum Glück haben wir noch Sonnenschutzcreme im Camper.
Wir laufen bei strahlend blauem Himmel los und geniessen die Wärme und den Geschmack des Salzes, der hier überall in der Luft liegt. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Etangs mit vielen Vögeln - auch im Winter bleiben viele Vögel hier - und Flamingos! Natürlich sind wir nicht alleine unterwegs. Doch wir wollen uns gar nicht vorstellen, was hier im Sommer los ist. Das ist einer der Gründe, weshalb wir die Carmargue, immer wieder aus unserer Frankreichplanung geschmissen haben - zu touristisch. Und jetzt ist es einfach nur schön ruhig.
Wir kommen in unseren kuschelig warmen Camper und geniessen den restlichen nachmittag.
 Donnerstag, 26.12.2024 - Biketour

Heute ist (fast) windstill und die Sonne scheint - wie schön ist das denn? Bereits gestern haben wir beschlossen, heute endlich mal eine (kleine) Biketour zu machen.
Doch erst einmal radel ich zum Minimarkt, um Baguette und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dann wird wieder ausgiebig gefrühstückt und am späten mittag fahren wir dann los. Wir fahren zum Leuchtturm La  Gacholle - der Klassiker unter den Radtouren in der Carmargue. Am Anfang - und auch zwischendurch immer wieder mal - ist Schieben angesagt - Tiefsand. Doch die meiste Zeit lässt es sich sehr schön fahren. Am Anfang ist der Radweg, den man sich mit den Fussgängern teilen muss (oder umgekehrt?) leicht geschottert, aber sehr angenehm zu fahren. Die letzten 3 Kilometer ist der Belag holprig und nicht wirklich angenehm (obwohl wir ja fast Mountainbikes haben). Die Tour führt anfangs am Strand entlang und gegen später dann durch die Etangs. Wir sehen immer wieder Flamingos, im Hintergrund sind die Alpilles zu sehen. Die Sonne scheint und es macht einfach Spass die Sonnenstrahlen zu spüren und sich etwas zu bewegen. Um den Parkplatz herum ist es recht voll, doch je weiter man kommt, umso weniger Menschen sind unterwegs. Und auch jetzt wollen wir nicht wissen, was im Sommer hier los ist.
Wir fahren an der Promenade entlang nochmals ins Dorf zum Minimarket und dann zurück zum Campingplatz.
Heute abend gibt es unser Camping-Lieblingsgericht: Nudeln Bolognese. Immer wieder lecker. Der heutige Tag war so richtig Balsam für die Seele.
 Freitag, 27.12.2024 - La Ciotat

Wir müssen heute früh raus. Gestern haben wir ja schon (fast) alles vorbereitet und wir fahren mal wieder ohne Frühstück los. Warum? Der nächste Platz ist nicht reservierbar und die Plätze mit Meerblick sind rar und heiss begehrt. Die anderen Plätze sind wohl nicht wirklich schön.  Bis 12 Uhr hat die Rezeption auf, dann erst wieder ab 14 Uhr. Die Bewertungen sind mittelmässig und wir beschliessen, weiterzufahren, sollte es uns nicht gefallen - auch wenn wir keinen wirklichen Plan B haben.
Zwei Stunden Fahrzeit liegen vor uns - wir liegen gut in der Zeit und nutzen einen Tankstopp, um einen Kaffee und ein kleines Frühstück zu holen. Gegen 11 Uhr sind wir da und bekommen den letzten Platz mit Meerblick. Glück gehabt. Die Sonne scheint, es ist warm und so können wir heute das erste Mal im T-Shirt draussen sitzen und das zweite Frühstück geniessen. Das einzige Manko ist der Zaun, der den Meerblick etwas beeinträchtigt.
So haben wir uns unsere Winterreise vorgestellt. Ich laufe an der Promenade entlang - immer mit Meerblick - und am nachmittag gibt es einen Apérol Spritz und später einen gigantischen Sonnenuntergang. Meine Güte ist das schön hier. 
Und der Platz? Es ist ein 2-Sterne-Platz. Die Sanitärhäuschen sind alt aber sauber, der Platz für uns vollkommen in Ordnung.
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 Samstag, 28.12.2024 - Route des Crêtes

Hier am Platz gibt es keinen Baguette-Service, aber die Boulangerie ist nur ein paar Minuten Fussweg entfernt - eine richtig gute Boulangerie. Unser Platz hat leider keine Morgensonne, so dass wir drinnen frühstücken müssen.
Und dann machen wir uns irgendwann mal abfahrbereit - mit Amigo. Das vermeiden wir ja eigentlich immer, doch heute muss es sein. Wir wollen die Route des Crêtes fahren, die Küstenstrasse zwischen Cassis und La Ciotat. Gestern konnten wir sie nicht fahren, weil wir ja früh hier sein wollten. Sonntags - also morgen - ist die Strasse für Autos gesperrt und nur für Fahrradfahrer und Fussgänger geöffnet. Also müssen wir wohl oder übel heute los. Zur Vorsicht "markieren" wir unseren Platz und lassen Tisch und Stühle hier.
Die 15km lange Strasse ist eng, zwei Autos passen gerade so aneinander vorbei und kurvenreich. Es gibt immer wieder Haltebuchten, von denen aus man einen tollen Ausblick hat oder als Einstieg für die vielen Wanderungen hier. Und das Beste ist: Wir bekommen überall einen Parkplatz - im Sommer - da ist die Strasse nur in einer Richtung befahrbar - sind freie Parkplätze ein Unding. Die Klippen hier sind die höchsten Frankreichs und sind über 300m hoch - da geht es also mal richtig hinunter.Und weil es so schön war, fahren wir die Strasse auch gleich nochmals zurück.
Auf dem Rückweg gehen wir noch einkaufen. Nach ein paar Extrarunden im Kreisverkehr, haben wir endlich die richtige Ausfahrt gefunden. Hansi bleibt wieder zurück, während ich alleine einkaufen gehe.
Zurück am Campingplatz geniessen wir die Abendsonne. Gleich neben der Rezeption des Campingplatzes steht ein Food Truck der Pizza vom Holzofen anbietet. Somit gibt es heute abend Pizza.
 Sonntag, 29.12.2024 - Auf nach Hyères

Wir können uns heute Zeit lassen. Der nächste Platz, den wir schon reserviert haben, ist zwei Stunden von hier entfernt und wir können bis mittag auf dem Platz bleiben.
Wir schlafen also aus, ich gehe Baguette holen und bezahle gleich den Platz. Wir frühstücken wieder drinnen - haben aber die Tür geöffnet. Die Sonne, das Licht, die Wärme, das tut so gut. Am liebsten würden wir hier noch ein bisschen bleiben. Doch so schön der Platz ist: Arg viel kann man hier nicht machen. Also packen wir zusammen und fahren los - nicht ohne noch ein paar Abschiedsfotos zu machen.
Wir wollen heute weitgehend auf Autobahn verzichten und an der Küste entlang fahren: Bandol, Sanary-sur-mer, Six-four-les-plages und La-Seyne-sur-mer. Teilweise geht die Strasse an der Küste entlang und durch die Küstenorte durch, manchmal fahren wir durch das Hinterland. Heute ist Sonntag, die Sonne scheint und man hat den Eindruck, dass alle unterwegs sind. Durch die Orte staut es - jetzt in der Nebensaison - Parkplätze Fehlanzeige. Aber es ist so schön, die Leute flanieren und draussen sitzen zu sehen. An einem Örtchen haben wir Glück und finden einen Parkplatz, um uns die Beine zu vertreten.
Vor Toulon gehen wir auf die Autobahn und kurz danach wieder runter. Nun geht es so langsam auf die Halbinsel von Giens. Unser Ziel ist der "Camping International", der inzwischen das ganze Jahr geöffnet hat.
Die Anmeldung geht zügig voran und wir können unseren Platz rasch beziehen. Wir sind zwar keine 100m vom Meer entfernt, sehen aber nur ein Zipfelchen davon. Wir nutzen die letzten Sonnenstrahlen, die unseren Platz erreichen, um noch etwas draussen zu sitzen.

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 Sonntag, 29.12.2024 - Giens

Die Halbinsel Giens (französisch Presqu’île de Giens) mit dem gleichnamigen Ort Giens liegt am westlichen Ende der Côte d’Azur zwischen Toulon und Saint-Tropez, gegenüber der Stadt Hyères. Sie ist mit dem Festland durch zwei Dünenstreifen verbunden.
Auf Giens befindet sich eines der beliebtesten Windsurf- und Kitereviere Frankreichs. In der Lagune zwischen den beiden Landengen, einer ehemaligen Salinenanlage, leben Flamingos.
Es gibt hier kilometerlange Sandstrände, die zum Sonnenbaden einladen und man kann die Halbinsel auf einem idyllischen Küstenwanderweg erkunden.

Während Hansi ein bisschen Augenpflege betreibt, schaue ich mir den Campingplatz und das Örtchen Giens an.
In Giens scheint die Welt stehengeblieben zu sein. Es gibt einen kleinen Minimarket für das Nötigste, ein paar Restaurants und ein Café, eine Kirche und einen Bouleplatz.
So richtigen Meerblick gibt hier nicht. Es ist alles zugebaut und man kann immer nur zwischen den Häusern einen Blick auf das Meer erhaschen. Zum Schluss gehe ich noch kurz zum Strand und etwas Meerluft zu schnappen.
Da entdecke ich die Bornes Anti-Moustiques, die hier überall am Strassenrand stehen. Nachdem es hier 2018 eine richtiggehende Mückenplage gab, ist der Tourismus massiv eingebrochen. Deshalb hat die Stadt Hyères 2019 überall diese Bornes Anti-Moustiques - Mückenfallen - aufgestellt.  Diese Boxen simulieren die Atmung und den Körpergeruch von Menschen. Die Mücke, die auf der Suche nach Beute ist, ist der Überzeugung einen Menschen zu stechen. Dann wird sie eingesaugt und in einem Netz gefangen.
Abends gibt es dann französisches Vesper, nachdem ich gestern recht grosszügig eingekauft habe.
 Montag, 30.12.2024 - Strandspaziergang

Auch hier gibt es keinen Baguette-Service. Also mache ich mich auf den Weg zum Mini-Market. Wir frühstücken bis in die Puppen und am nachmittag machen wir einen Strandspazierung.
Am Anfang sieht der Strand nicht wirklich schön aus - überall Algen. Doch dann geht der Strand so langsam in einen langen schönen Sandstrand über.
Der Strand von Almanarre  besteht aus Sand und kleinen runden Kieselsteinen und ist ein Hotspot für Kitesurfer, Funboarder usw. Der Strand ist 4 km lang mit kleinen Dünengebieten und mit Blick in die Salinen und mit Flamingos.
Dienstag, 31.12.2024 - Route du Sel / Biketour

So langsam kommt wieder Routine in unseren Ablauf: Ich gehe morgens duschen, dann Baguette holen, dann wird ausgiebig gefrühstückt und (nach-)mittags machen wir dann noch etwas.
Auch heute scheint die Sonne und es ist richtig warm. Genau das richtige Wetter für eine kleine Biketour. Wir wollen erst die "Route du sel" unter die Räder nehmen, die im Winter für Autos gesperrt ist und dann mal Richtung Hyères und Les Salins fahren.

Die "route du sel" ist eine 4 km lange Straße, die  Hyères mit der Halbinsel Giens verbindet. Sie befindet sich auf der Westseite des doppelten Tombolos (Dünenstreifen) und verläuft entlang des Salzsees von Pesquiers und dem Strand von Almanarre. Von November bis April wird diese Straße zur Domäne der Fußgänger. Sie bietet einfache, aber wunderschöne Landschaften mit Blick auf das Meer auf der einen und die Salzgärten auf der anderen Seite.
Entlang der Strasse, die zum Parkplatz führt, stehen jede Menge Camper, was im Winter wohl geduldet wird. Auf der "route du sel" herrscht reger Betrieb - Fussgänger und Biker. Wir geniessen die Dünen und das Meer auf der linken Seite - hier sind wir ja gestern entlang gelaufen - und den Salzsee auf der rechten Seite. 
 Dienstag, 31.12.2024 - Route du Sel / Biketour

Leider geht es nun an der Strasse entlang weiter - vorbei am Vergnügungspark Magic World . Ab dem Hippodrome de Hyères geht es eine Zeit lang an der Strasse entlang - im Moment eher wenig Verkehr - bis es wieder einen schönen Radweg hat. Vorbei am Flughafen fahren wir am Strand entlang in Richtung les Salins. Der Radweg hört irgendwann auf und wir folgen noch ein Stück dem Canal du Gapeau. Eigentlich haben wir gehofft, bis nach La Londe-les-maures zu fahren, doch das ist dann doch noch ein ganzes Stück. Und wir sind erst einmal wieder an einer befahrenen Landstrasse. Also fahren wir nach einem kleinen Päuschen ganz langsam zurück und werfen wenigstens einen kurzen Blick auf die Küste von La Londe-les-maures, wo wir jahrelang unseren Urlaub verbracht haben.

Am Campingplatz haben wir noch ein bisschen Sonne und geniessen die letzten Sonnenstrahlen bei einem kleinen Apéro. Sozusagen die Einstimmung auf heute abend - Silvester. Wir gönnen uns ein Fläschchen "Veuve Cliquot", zum Essen gibt es Shrimps und dazu einen Rosé von unserem Lieblingsweingut. Das liegt auf dem Weg zu unserem  Lieblingscampingplatz in La Londe-les-maures. Memories......

Abends gehen wir dann an den Strand und geniessen einen - fast - böllerfreien Jahreswechsel - Bonne année!
Mittwoch, 01.01.2025 - Neujahr
Heute morgen hat es leicht geregnet und der Himmel ist bedeckt. Genau das richtige Wetter um NICHTS zu machen. Auch in Frankreich ist heute Feiertag und der Minimarket hat somit geschlossen - also kein Baguette. Wir schlafen aus, vertrödeln den vormittag und mittags schnappe ich mir dann doch noch das Bike und fahre in Richtung La Madrague. Hier hinten beginnt der Küstenwanderweg, der einmal rund um die (West-?) Küste herumführt. Den sind wir vor vielen Jahren mal gegangen. Es geht wirklich über Stock und Stein immer an der Steilküste entlang. Anstrengend, aber mega schön.
Einen Radweg gibt es hier hinten nicht mehr, doch heute ist eh nicht viel los. Im Sommer macht es keinen Spass, hier auf der Strasse mit dem Bike oder als Fussgänger unterwegs zu sein.
Und ich stelle auch heute fest, dass es wenig Möglichkeiten gibt, von der Strasse aus das Meer zu sehen. Die Ferienhäuser stehen dicht an dicht und haben sich mit Sichtschutz-Zäunen von der Aussenwelt abgeschnitten.

 Donnerstag, 02.01.2025 - Endlich Wind!

Endlich windet es - sagen nicht wir, sondern die ganzen Wind- und Kitesurfer, die schon seit Tagen ganz ungeduldig auf Wind warten.

Hansi hat heute keine Lust, nochmals an den Strand zu gehen. So ziehe ich also alleine los. Und das Meer und der Strand sehen heute ganz anders aus wie die letzten Tage. Überall herrscht geschäftiges Treiben: Die Surf- und Kiteboards werden vorbereitet, das Wasser ist nicht mehr glatt wie in den letzten Tagen, sondern wellig und überall tummeln sich die Wassersportler. Besonders aufgefallen ist mir die "neue" Trendsportart Foilsurfen - auch Wingsurfen genannt.
DER Wingsurfer der Schweiz, Balz Müller, hatten den Platz uns gegenüber.

Das Wingsurfen ist die Variation eines Wassersports, der sich aus dem Kitesurfen und dem Windsurfen entwickelt hat. Dabei hält der Surfer auf einem Board stehend einen Wing (englisch für „Flügel“) in der Hand, den er in den Wind stellt. Damit generiert er sowohl Auftrieb als auch Vortrieb und bewegt sich so auf dem Wasser fort. Die Geschichte des Wingsurfens reicht bis in das Jahr 1981 zurück, als Jim Drake und Uli Stanciu im Oktober beim Patentamt in München ein Patent für eine Flügelanlage zum Surfen anmeldeten.

Ich dachte, ich lese nicht richtig. Uli Stanciu war auch mal ein begeisterter Mountainbiker und wir haben bei unseren Alpenüberquerungen die ein oder andere (leichte) Route von ihm abgeschaut. So klein ist die Welt.

Am nachmittag haben wir dann schon einmal angefangen, alles zusammenzupacken. Morgen heisst es Abschied nehmen.
Freitag, 03.01.2025 - The long way home
Heute ist Fahrtag und wir müssen noch einkaufen gehen. Deshalb geht es nach einem schnellen Frühstück und einem letzten Blick über das Meer gleich zum Einkaufen in den Supermarkt bei Hyères. Wow, was für ein Supermarkt - hier könnte man einen ganzen Tag verbringen.
Bis etwa Marseille kommen wir gut voran, doch dann wird es immer zäher. Und das Navi zeigt uns vor Lyon einen langen Stau an. Noch haben wir ein bisschen Zeit, um uns darum Gedanken zu machen. Doch der Stau wird immer länger und länger...... . Und dann lassen wir uns darauf ein, die Autobahn zu verlassen. Das machen wir eigentlich nie, weil es unterm Strich nichts bringt - ausser bei Komplettsperrungen. So fahren wir also von Kaff zu Kaff, von Kreisverkehr zu Kreisverkehr und kommen nicht wirklich voran. Dann führt uns das Navi auch noch durch Lyon durch. Und gerade als wir endlich wieder auf die Autobahn auffahren wollen, ging gar nichts mehr. Rien ne va plus. Tunnellsperrung. Und das Navi will uns immer noch auf die Autobahn führen. Wir ignorieren das "bitte wenden - bitte wenden" und fahren stur geradeaus - wo auch immer wir raus kommen werden. Und dann hat das Navi ein Einsehen mit uns und führt uns zum vorgebuchten Campingplatz "Camping de Lyon". Inzwischen ist es kurz vor 18 Uhr und wir haben für die Strecke, die mit 4 Stunden angegeben war, über 6 Stunden gebraucht. Schnell fahren wir zu unserem Platz und richten alles her - im Dunkeln schon etwas mühsam. Endlich angekommen.
 Samstag/Sonntag 04.01./05.01.2025 - Und weiter geht`s.

Leider haben wir von dem Campingplatz nicht viel gesehen. Doch das, was wir gesehen haben, hat uns gut gefallen - sehr gut sogar. Eine gute Adresse, wenn man in und um Lyon einen Campingplatz benötigt.
Da wir schon durch Lyon durch sind, gehen wir es heute etwas langsamer an. Google sagt uns eine Fahrzeit von 4 Stunden voraus. Doch heute ist Rückreiseverkehr nach den Winterferien und so haben wir bis Dole mit viel Verkehr zu kämpfen. Erst durch das Jura wird es wieder ruhiger. Aber es windet und regnet Schnürsenkel. Was für ein Mistwetter!!!! Wie gut, dass wir wenigstens ein paar schöne Sonnentage hatten über die Winterferien.
Doch dann sind wir endlich da. Wir haben uns für den "Camping de l'Ill" in Colmar entschieden, der den letzten Tag geöffnet ist. Wie schon das letzte Mal ist der Platz durch den Regen total matschig. Aber trotzdem mögen wir den Platz.
Wir richten uns ein und geniessen den letzten Tag in unserem Kuschelcamper. Morgen geht es endgültig heim.
Am Morgen hole ich das letzte mal Baguette und dann heisst es wieder: En route. Die weitere Fahrt ist unspektakulär und am frühen nachmittag sind wir dann an unserem Stellplatz. Wir räumen alles um und sind gespannt, wann wir das nächste Mal wieder losfahren.

Fazit

Mit dem Camper im Winter nach Südfrankreich - geht das? Ja, es geht! Natürlich kann man ganz spontan fahren und auf die Stellplätze ausweichen, die das ganze Jahr über geöffnet haben (aber nicht immer Wasser verfügbar haben im Winter). Doch das ist nicht so unser Ding, schon gar nicht, da wir ja immer ein paar Tage gestanden sind. Und somit ist man bei den Campingplätzen etwas eingeschränkt. Im Winter hat nur eine handvoll Plätze in Südfrankreich geöffnet. Und da wollen natürlich alle hin. Somit empfiehlt es sich also, die Plätze zu reservieren. Wir haben drei Tage bevor wir losgefahren sind, angefangen die Plätze zu reservieren und haben überall einen Platz bekommen. Ausser in Nizza. Unterwegs habe ich mit Campern gesprochen, die um Nizza herum stundenlang einen Platz zum Übernachten gesucht und nichts gefunden haben. Die haben dann auf einer Autobahnraststätte übernachtet und es ist passiert, was dort passieren muss - man hat versucht, in den Camper einzubrechen. Es ist zum Glück nur beim Versuch geblieben.

Wir hatten Glück mit dem Wetter - meistens hatten wir Sonnenschein und wir konnten hin und wieder sogar draussen sitzen. Es gab sicherlich schon Jahre, wo das Wetter besser war - aber ich erinnere mich auch an Schneebilder über Weihnachten. Das muss einem einfach klar sein. Über Weihnachten gibt es in Südfrankreich keine Schönwettergarantie.

Dadurch dass man nicht ständig draussen sitzen und leben kann, hält man sich natürlich fast überwiegend im Camper auf. Und dann wird es halt auf Dauer schon eng im Innern. Durch die Feiertage haben wir oft für viele Tage auf einmal eingekauft und die Lebensmittel müssen ja irgendwo untergebracht werden. Dann hatten wir auch noch die dicken Wintersachen dabei für die ersten Tage. Die waren dann halt schon im Weg während der restlichen Tage, wo wir sie nicht gebraucht haben. Doch auch das haben wir irgendwie hinbekommen.

Es muss einem auch klar sein, dass die ganze touristische Infrastruktur auf den Campingplätzen und drum herum so gut wie nicht vorhanden ist, viele Restaurants haben geschlossen und viele Lebensmittelgeschäfte haben nur während der Saison offen. Dafür hat man aber touristische Hotspots, die im Sommer total überlaufen sind, fast für sich alleine. Wir würden im Sommer weder in die Carmargue fahren, noch die Route de Cretes in Erwägung ziehen und schon gar nicht auf der Halbinsel von Giens übernachten. Jetzt im Winter, war das alles total relaxed.

Man muss sich also schon etwas einschränken, wenn man im Winter unterwegs ist. Doch die Sonnentage, die wir dadurch dem Winter abgetrotzt haben, machen das auf jeden Fall wieder wett. Es war ein total relaxter Urlaub und wir haben die Sonne in vollen Zügen genossen. Und ja, ich habe da schon ein paar Ideen für nächstes Jahr im Winter.......

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