2022 - Vogesen

Ab in die Vogesen
15.07. - 24.07.2022

Durch Hansis geplante Reha konnten wir für die ersten Monate des Jahres keinen richtigen Urlaub planen. Doch dann hat sich endlich eine Möglichkeit ergeben: Die letzte Woche vor den Sommerferien in Baden-Württemberg. Super. Aber wohin wollen wir fahren? Schnell sind wir vom Schwarzwald abgekommen und in den Vogesen gelandet (wir waren gerade mitten in der 1. Hitzewelle). Nach einigem Hin und Her ist dann die Wahl auf den Campingplatz "Beau Rivage " gefallen, auf dem wir letztes Jahr schon einmal waren. Und schon damals war uns klar: Wir kommen wieder, aber etwas länger und - ganz wichtig - mit Bike.

Schnell reserviert und dann ein paar Bikerouten und Sehenswürdigkeiten um den Campingplatz herum herausgesucht. So waren wir dann bestens gerüstet für den Kurzrlaub.


Ab in die Vogesen - Freitag, 15.07.2022

Die nächste Woche soll heiss werden, so richtig heiss. Zum Glück haben wir uns für den Campingplatz Beau Rivage entschieden, wo es schöne schattige Plätze unter Bäumen gibt. Hoffentlich ist da noch ein Plätzchen für uns frei.
Wir fahren gegen mittag los und zwar über die A81 und dann quer durch den Schwarzwald über Freiburg, weil es auf der normalen Strecke zwei stauträchtigen Baustellen in Pforzheim und vor Ettlingen gibt, aber auch den üblichen Feierabendstaus um Strasburg und um Colmar herum.
Nach 4,5 Stunden - reguläre Fahrzeit wäre 3 Stunden - waren wir dann endlich am Ziel. Wir wurden herzlich begrüsst, unsere Anmeldung war schon vorbereitet und wir konnten dann gleich nach einem Platz Ausschau halten - einer der letzten Schattenplätze. leider aber in der zweiten Reihe. Doch im Nachhinein hat sich der Platz als optimal erwiesen - die Sonne ist immer um unsere Markise herum gewandert und wir hatten eigentlich auch immer Schatten. Das war nötig. Ach ja - unser Baguette für morgen früh haben wir natürlich auch gleich bestellt.
Im Auspacken haben wir ja bereits Routine, so dass wir gegen 18 Uhr "campingbereit" waren und unser erstes kaltes Bier trinken konnten - das haben wir uns nun verdient.
Und dann durfte ich endlich Tinas "Tramperpäckchen" aufmachen (Die "Tramperpäckchen" haben inzwischen ja fast schon Tradition. Tina schickt uns oft vor dem Urlaub ein Päckchen, das wir dann in den Urlaub mitnehmen müssen - deshalb "Tramperpäckchen" - und auch erst dort aufmachen dürfen). Was da wohl drin ist?  Gleich werden wir es erfahren.........
Oh viele viele Marshmallows - Hansi liebt Marshmallows - ein Apérol für Apérol Spritz, lustige Trinkhalme und Eiswürfel dazu. Natürlich darf der passende Urlaubsspruch nicht fehlen. So kann das ja nur ein schöner und relaxter Urlaub werden.
Wie immer an einem Anreisetag haben wir nichts Grosses gekocht - mit Restaurants sieht es hier schlecht aus - sondern lediglich Maultaschen angebraten und dazu gab es Kartoffelsalat vom Wienerwald, der jetzt Hendl&Gretl heisst.
Und dann war es Zeit, den Abend bei dem ein oder anderen Glas Wein ausklingen zu lassen.
Wir lieben diese einfachen zwei-Sterne-Campingplätze in Frankreich, die auser viel Natur, einem Sanitärgebäude und einem Bouleplatz nicht viel bieten. Hier kann man so richtig schön die Seele baumeln lassen und abends ist es so schön, wenn alle vor ihren Campern oder Zelten sitzen und bei einem Glas Wein die Natur geniessen.
mehr Infos zum Campingplatz
 Ab in die Vogesen - Samstag, 16.07.2022

Wir haben wunderbar geschlafen. Die Vögel haben gezwitschert, das Plätschern der Fecht ist auch in der zweiten Reihe zu hören und immer wieder hört man auch das Quitschen der Luftmatratzen der Zelt-Camper.
Raus aus der Koje, ab unter die Dusche und dann Baguette geholt - Zeit für unser erstes Urlaubsfrühstück. Oh, wie wir das immer geniessen.
Und nun? Wir wollen ein bisschen die Gegend erkunden, schauen, wo der Supermarkt ist und dann mal weiterschauen. Also ab auf die Räder und auf dem Radweg, der direkt am Campingplatz vorbeiführt, in Richtung Munster gefahren. Ha, der Supermarkt ist keine 5 Minuten entfernt. Das ist schon mal gut. Wir brauchen - noch - nichts und fahren also weiter in Richtung Munster - immer an der Fecht entlang. Der erste Stopp ist dann im "Parc de la Fecht", ein kleiner Park mit See am Schwimmbad. Dieser Park geht dann fast nahtlos in den "Parc Dr. Albert Schweitzer" über, der uns gut gefallen hat, vor allem die Mammutbäume. Boh, sind die hoch Mann!
Und dann stehen wir plötzlich auf dem "Place du marché", wo der Markt stattfindet. Ich entdecke gleich mal ein "Flatterkleid" und auch die Korbtasche mit den Katzen wechselt ganz schnell den Besitzer, bevor der Markt schliesst. Wow, noch keine 5 Minuten hier und schon so viel Geld ausgegeben..... . Wir lieben die französischen Märkte, hier kann man alles kaufen: Kleider, Unterwäsche, T-Shirts, Socken, Wolle, Knöpfe, Taschen, CDs und natürlich auch Schmuck. Und oft ist es nicht nur Krimskrams, sondern viele Franzosen decken ihren Bedarf tatsächlich auf diesen Märkten.
Was uns auch noch in die Augen sticht, sind die vielen Störche. Sie sitzen überall: Im Gras, auf den Hausdächern und in den für sie vorbereiteten Nestern und sie klappern lautstark mit ihren Schnäbeln. Wir laufen noch ein Stück weiter und kommen auf den eigentlichen Markt, mit Obst und Gemüse, Käse und Wurst, Honig, Bonbons, Fleisch und anderen Lebensmitteln. Wir sind mal wieder erschlagen und da wir daheim noch ganz gut eingekauft haben, nehmen wir hier erst einmal nichts mit.
Wir fahren dann weiter am "Terrain de Camping-cars" vorbei auf einen zweiten Radweg, der uns über Wihr-au-Val wieder zum Campingplatz zurückbringt.  Der Radweg an der Fecht entlang war schon so richtig schön zu fahren, doch dieser Teil des Radwegs hat uns total begeistert: Es ging erst an der Bahnlinie entlang und dann schön schattig am Waldrand entlang mit Blick ins Vallée de Munster. Traumhaft schön. Und dann waren wir auch schon wieder am Campingplatz.
Erst mal unsere ganzen Schätze ausräumen, relaxen und dann war es auch schon wieder Zeit für ein Gläschen Sekt - heute war uns noch nicht nach Apérol Spritz - und Skotty - unser Grill - wurde endlich herausgeholt. Es gab eine leckere Hühnerbrust und dazu einen leckeren Salat und natürlich Baguette. Leben wie Gott in Frankreich oder so.

 Ab in die Vogesen - Sonntag, 17.07.2022
Zur Feier des Tages - heute ist Sonntag - haben wir noch Croissants mitbestellt. Nein, nicht so krümelige und trockene Butterhörnchen, wie man sie so oft in Deutschland bekommt, sondern richtige lätschige und saftig/fettige Croissants, die natürlich auch krümeln - ist ja schliesslich Blätterteig. Die sind jede einzelne Kalorie wert.
So gestärkt laden wir uns unsere heutige Tour von Komoot herunter - wir wollen auf dem Radweg mindestens bis nach Metzeral fahren, wenn möglich weiter bis Mittlach und wenn wir noch genügend Körner haben, bis ans Ende des Tals bis zum Campingplatz Langenwasen weiter. Das ist dann grob diese Tour. Auf der Hinfahrt geht es insgesamt etwa 400 Höhenmeter bergauf, die Rückfahrt ist dann ein Talroller. Wir starten leider in der Mittagshitze, aber auf dem Bike hat man immer etwas Fahrtwind und man fährt auch immer wieder mal am Waldrand entlang. Der Radweg geht genauso idyllisch weiter, wie wir ihn gestern kennen und lieben gelernt haben. Einfach trauhaft schön. Und wir kämpfen uns tatsächlich bis zum Campingplatz durch. Das hat richtig Spass gemacht. Der Campingplatz liegt wunderschön fast am Ende des Tals, aber bis zum nächsten Ort sind es 3 km und bis nach Munster zu einem grossen Supermarkt 13 km. Da ist fast schön ein Auto nötig.
Wir trinken nochmals einen kräftigen Schluck Wasser und dann geht es alles wieder bergab. So macht Biken Spass.
Zurück am Platz gab es erst einmal ein schönes kaltes Bier. Die Hitze hat uns schon ganz schön zu schaffen gemacht, aber das war eine wirklich sehr schöne Tour.
Und dann war auch schon wieder Zeit, um Skotti anzuschmeissen und die Spareribs auf den Grill zu schmeissen. Oh je, leider haben mir die gar nicht geschmeckt und so mussten heute auch noch die Lammkoteletts daran glauben - die waren dafür um so besser und leckerer.
So langsam hat es auch noch etwas abgekühlt und wir haben den lauen Abend in vollen Zügen genossen.
 Ab in die Vogesen - Montag, 18.07.2022
Heute sollte es heiss werden, richtig heiss. Somit bleiben wir schön "daheim" auf unserem schattigen Platz. Am nachmittag fahren wir dann vielleicht nach Wihr-au-Val zu einem Winzer zur Weinprobe - so der Plan - doch dafür waren wir viel zu faul und es war auch viel zu heiss dafür.
Endlich mal Zeit für eine kleine Campground-Runde. Wir kennen den Platz zwar schon, aber ich finde es immer wieder schön hier. Es gibt eigentlich nur an zwei Stellen einen Zugang zur Fecht, aber ein paar lauschige Plätzchen (na ja, die Bänkchen könnte man sicherlich mal erneuern). Aber seht selber wie schön idyllisch es hier ist.
Und heute haben wir die Muse, um einen Apérol zuzubereiten. Boh ist der lecker, aber bei der Hitze geht der directement in den Kopf. Eigentlich wollten wir heute abend pollo fino aus dem Omnia machen, doch dafür war es viel zu heiss, deshalb gab es die marinierten pollo finos, die wir noch dabei hatten mit Salat und Baguette. Auch lecker.
 Ab in die Vogesen - Dienstag, 19.07.2022 und Mittwoch 20.07.2022
Am Dienstag sollte der Höhepunkt der Hitzewelle sein. Wir sind - für unsere Verhältnisse - früh aufgestanden, haben ein schnelles Frühstück eingenommen und dann sind wir auf den Markt gefahren. Dienstags ist auch nochmals Markt in Munster, aber nur ein kleiner. Ja, der war wirklich arg klein, nur die nötigsten Stände. Wir haben Tomaten, Gurken, Melone, Pfirsiche und Aprikosen gekauft, leckere Wurst/Salami und natürlich auch noch Käse. Und dann wollten wir nur noch heim auf unseren richtig kühlen Campingplatz. Heute war einfach nur abhängen abgesagt. Eigentlich wollten wir dann endlich heute zur Weinprobe fahren - nein danke, viel zu heiss.
Wir haben uns Tinas Karte zu Herzen genommen und haben nichts getan - na ja fast nichts. Ich habe mir einige gute Bücher auf meinen Kindle heruntergeladen und Hansi hatte ein paar Filme dabei. Gepflegtes Nichtstum also.
Ach ja - auch heute war es für pollo fino aus dem Omnia viel zu warm. - so ein leckerer Tortellini Salat war genau das Richtige. Die Tortellinis haben wir schon mittags vorgekocht und in den Kühlschrank getan, so dass sie herrlich schön erfrischend waren.

Eigentlich hätte es auf Mittwoch abkühlen sollen, aber das war wohl ein Wunschgedanke. Nun hat es noch nicht einmal nachts so richtig abgekühlt. Und so war auch der Mittwoch sehr sehr heiss. Wir haben uns trotzdem auf die Bikes geschwungen und sind endlich mal zum Supermarkt gefahren - die sind in Frankreich immer extrem runtergekühlt, so dass man da fast schon eine Jacke gebraucht hätte. Und wir stellen fest: in einem SuperU waren wir noch nie - wir sind "Fans" vom Intermarché. Doch auch hier kann man schön einkaufen. Wir hatten ja Zeit, hier war es schön kühl, so dass wir alles ganz genau anschauen konnten - wir lieben es im Urlaub durch die Supermärkte zu schlendern. Erst natürlich durch die Campingabteilung, dann durch die Bücher- und CD-Abteilung, schnell die Klamotten angeschaut - da wird man manchmal fündig - die Haushaltswarenabteilung hat es uns besonders angetan - hier findet man oft praktische Küchenutensilien, die es bei uns nicht mehr oder gar nicht gibt - und mir sind gleich schöne Bouls ins Auge gestochen. Hm, ich glaube, da müssen wir nochmals herkommen - beim Wein schauen wir meistens nur noch nach den lokalen Anbietern - und hallo, "unser" Wolfberger, den wir im Rewe oft für etwa 11 Euro kaufen, kostet hier gerade mal 6 Euro, Hammer - bei der Wurst und beim Käse halten wir uns inzwischen zurück, weil es ja die meisten Sorten inzwischen auch bei uns im Supermarkt gibt und weil wir sonst gar nicht alles aufessen können. In der Patisserie-Abteilung wäre ich allerdings bei den Himbeer-Tarteletts fast schwach geworden. Doch die hätten wir wohl nicht heile nach Hause gebracht. Alles in der Packtasche und im Rucksack verstaut und wir hätten noch viel mehr einkaufen können.
Und den restlichen Tag haben wir dann wieder schwitzend vor dem Ventilator verbracht. Wir wussten ja, dass es heiss wird und deshalb haben wir die zwei Ventilatoren dabeigehabt, die uns sehr gute Dienste geleistet haben - sowohl draussen als auch in der Nacht im Camper.
Dass wir auch heute nicht zur Weinprobe gefahren sind, versteht sich ja von selbst, oder?
Am Abend hat es dann endlich zu gewittern und zu regnen angefangen. Also nichts mit draussen kochen und essen - Vesper war angesagt. Leider hatten wir kein Baguette mehr, das haben wir heute mittag schon mit all den Leckereien niedergemacht - doch zum Glück haben wir immer einen Toast und einen Toaster dabei, so dass wir das Vesper in vollen Zügen geniessen konnten.
 Ab in die Vogesen - Donnerstag, 21.07.2022
Es hat fast die ganze Nacht durch geregnet und auch abgekühlt. Das war wirklich nötig.
Wir haben es nicht wirklich eilig und geniessen die frische Luft und das Frühstück. Heute kann man auch endlich mal wieder was unternehmen. Wir wollen heute mal in die andere Richtung fahren und zwar nach Turckheim. Gegen mittag schwingen wir uns also auf unsere Bikes und nehmen den Radweg in die andere Richtung unter die Reifen. Auch hier geht es wieder an der Bahnlinie oder am Waldrand entlang. Wir geniessen die Fahrt und den Blick ins Vallée de Munster und freuen uns immer darüber, wenn wir Störche in der Wiese sehen. Wer hätte gedacht, dass es hier so viele davon gibt.

Und dann - kurz vor Wintzenheim - kam da plötzlich der Wegweiser zum Château du Hohlandsbourg - 5 km.  Hm, sollen wir? Hört sich interessant an - also en route. Es ging nun 5 km immer leicht bergauf und immer im Wald - das war sehr angenehm  - und dann waren wir oben. Als erstes haben wir natürlich den tollen Ausblick aufs Vallée de Munster und ins Elsass genossen. Ist das schön.
Und dann wollten wir die Burg natürlich auch noch besichtigen. Der Eintritt kostet im Sommer 9 Euro/Person, das zahlen wir doch gerne.
Man konnte auf der Burgmauer einmal um die Burg herumlaufen und von hier aus hat man dann auch noch bis zur nächsten Burg, Les Trois Châteaux d'Eguisheim, gesehen. Kurz haben wir überlegt. dort auch noch hinzufahren, doch das wäre zu weit gewesen.
Zehn Kilometer von Colmar entfernt bietet die Burg Hohlandsberg (Château du Hohlandsbourg) in 620 Metern Höhe einen atemberaubenden Panoramablick auf die Elsässische Ebene, das Vogesenmassiv, den Schwarzwald und die Berner Alpen. Die Burg Hohlandsbourg wurde 1279 auf Befehl von Rudolf von Habsburg erbaut, um über die Kaiserstadt Colmar und die westlichen Grenzen Vorderösterreichs zu wachen. Aus dieser Zeit stammt der obere Teil der Burg, auch „Oberburg“ genannt. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Ab den 1980er Jahren wurde sie restauriert und beherbergt heute Dauer-und Sonderausstellungen zur lokalen Geschichte.
Von hier aus ist die Aussicht fast noch besser - wir können uns gar nicht stattsehen.
 Als wir alles ausgiebig angeschaut haben, fahren wir weiter - und erst bei der Abfahrt ist mir so richtig bewusst geworden, dass es teilweise ganz schön steil nach oben gegangen ist. Was aber dank EBike kein grosses Problem war.
Bis nach Turckheim ist es nicht mehr weit, so dass wir beschliessen, weiterfahren. Am Kreisverkehr in Wintzenheim ist die Verkehrsführung etwas "kniffelig" (vom Gartencenter aus geht ein Trampelpfad zur Haupstrasse, die muss man queren und kurz darauf geht rechts ein Schotterweg mit Schranke von der Hauptstrasse weg. Dieser führt einen zur Strasse nach Turckheim), doch dann sind wir schnell in Turckheim. Wir lieben diese alten elsässischen Dörfer, die sich noch etwas Charme bewahrt haben - auch wenn trotz allem das natürlich alles touristisch ist. Und an der Porte de France lädt uns eines der vielen Restaurants zu Flamkuchen ein. Lecker. Wir drehen noch eine kleine Runde durch Turckheim und verlassen das Dörfchen dann wieder an der Porte de Munster.

Türkheim (Turckheim) ist ein sehr schönes Dorf, am Anfang des Fecht Tals. Es ist nicht nur durch seines historischen Zentrums und der Qualität seiner Weine, sondern auch durch seinen Nachtwächter bekannt, welcher jeden Abend, von Mai bis Oktober, um 22 Uhr seine Runden dreht. Vor einigen Jahren waren wir hier schon mal mit meinen Eltern und haben nach einem leckeren Abendessen die Nachtwächtertour mitgemacht. Das hat schon was.
Die Stadt wurde im Mittelalter als Teil der Abtei Münster bescheinigt und während des Laufs der Jahrhunderte wechselte sie öfters seinen Herrscher: Turckheim stand entweder unter französischer oder deutscher Regierung.
Turckheim bietet auf dem ersten Blick im Vergleich zu größeren Städten und Dörfern in der Region wie Colmar, Ribeauvillé oder Eguisheim vielleicht etwas weniger Attraktionen. Das Beste in Turckheim ist, einfach herumzuspazieren, das ruhige Ambiente zu genießen und in einem der vielen Restaurants der Stadt traditionelle lokale Küche und Weine zu genießen.
Auf der Rückfahrt ging es (leider) immer etwas bergauf, doch die Strecke ist so schön und abwechslungsreich, so uns dass das (fast) gar nichts ausgemacht hat - wir haben dann einfach ein bisschen mehr "E" dazu gegeben.
Auf dem Campingplatz angekommen, haben wir uns ein schönes kühles Bierchen redlich verdient.
Eigentlich wollten wir heute endlich das pollo fino im Omnia machen, aber: Das Fleisch war vakuumiert und da ist wohl Luft rangekommen. Alles weitere erspare ich euch. Doch wir sind ja flexibel, so gab es heute unsere Lieblingsshrimps aus dem Omnia, die eigentlich für morgen vorgesehen waren. Oh hat das verführerisch geduftet und lecker geschmeckt.
Fazit dieses Tages: Der Ausflug heute war einfach der Hammer und dann die Shrimps dazu - Perfekt.
 Ab in die Vogesen - Freitag, 22.07.2022
Heute nacht hat es kurz nochmals geregnet, doch heute früh hat schon wieder die Sonne gescheint. So mögen wir das. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir nochmals zum Supermarkt gefahren. Ich wollte mir ja unbedingt die Bouls holen und wir haben noch ein paar Kleinigkeiten benötigt. Wir wollen heute ja unbedingt noch die Weinprobe machen, die wir jetzt schon die ganze Woche verschoben haben. Als wir am Campingplatz waren, war es kurz nach 11 Uhr - das Weingut hat bis 12 Uhr geöffnet - das schaffen wir noch.
Also ganz schnell wieder auf die Bikes und nach Wihr-au-Val gefahren zum Cave "Vins d'Alsace Schoenheitz" . Wir werden freundlich empfangen und nehmen an einem urigen Tisch Platz. Der "Showroom" sieht schon  mal gut aus und wir probieren jetzt gut und gerne 8 - 10 Weine. Zu jedem Wein gibt es eine interessante Erklärung zum Wein selber, zu der Lage und was das Besondere an dieser Lage ist. Die Weine sind etwas hochpreisiger, doch das schmeckt man auch - das sind jetzt nicht so ganz die typischen Weine aus dem Elsass, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Von den besten Weinen nehmen wir je zwei Flaschen mit und dann geht es endlich wieder zurück zum Campingplatz.
Am nachmittag geniessen wir die kühleren Temperaturen, chillen, lesen und lassen es uns gut gehen. Der Ventilator wird heute mal nicht benötigt.
Heute abend wird zur Abwechslung mal wieder gegrillt: In Frankreich bekommt man schon vorgeformtes pures Rinderhack zu kaufen. Das lieben wir, weil es einfach lecker ist und man nichts mehr machen muss - ausser würzen. Dazu noch vorgekochter Mais, den wir so nur noch angrillen müssen und Baguette - fertig ist ein leckeres Abendessen. Und dann sitzen wir noch ewig draussen und geniessen den kühlen Abend.
 Ab in die Vogesen - Samstag, 23.07.2022
Wir wollen heute nochmals auf den Markt nach Munster fahren und mit genügend Zeit durchschlendern. Letzten Samstag waren die Händler ja schon am Abbauen. Also gibt es wieder nur ein schnelles Frühstück und dann fahren wir auch schon los. Die Räder lassen wir ausserhalb gut angeschlossen stehen und dann laufen wir durch. Während wir letzte Woche ja total begeistert waren, finden wir den Markt heute eher langweilig. Und ich bin so froh, dass ich das Flatterkleid und den Korb letzte Woche schon gekauft habe - diese Woche ist gar nichts dabei. Schade eigentlich. Aber die Auswahl an Obst und Gemüse ist wieder riesengross. Doch der Stand mit der leckeren Wurst ist heute gar nicht da. Schade. Da wollte Hansi nochmals Nachschub kaufen. Käse haben wir noch genügend, so dass wir recht schnell wieder den Markt verlassen. Ja, wir sind etwas enttäuscht.
Hansi würde gerne noch eine Tour machen, doch so auf die Schnelle fällt mir leider nichts ein. Was ich noch anbieten könnte, wäre der Sentier de l´eau zum Spazierehgehen, doch da hat er keine Lust drauf. Schade.

Doch auch ich möchte nochmals los, also schnappe ich mir meine Nordic Walking Stöcke und folge dem Sentier de l´eau, ein 4 Kilometer langer Lehrpfad über das Wasser. Ich bin etwas erstaunt, weshalb die Dauer mit 2,5 Stunden angegeben ist, doch ich nehme einfach mal an, dass das mit dem Lesen und Verstehen der Infotafeln begründet ist. Gleich nach dem Friedhof geht es dann einen kleinen Pfad am Rande eines Grundstücks steil nach oben - oh je, zum Glück ist Hansi nicht dabei, die Stöcke hätte ich wohl auch besser daheim gelassen. Egal, jetzt bin ich schon unterwegs, also laufe ich auch weiter. Es geht immer weiter steil bergauf - mit schönen Aussichten auf Gunsbach - und dann in den Wald hinein. Ok, so langsam wird mir klar, warum der Weg mit 2,5 Stunden angegeben ist. Zum Umdrehen habe ich aber keine Lust. Also folge ich immer weiter der Ausschilderung bis es dann endlich wieder bergab geht und die ersten Häuser von Gunsbach auftauchen. Das war eine schöne kleine Wanderung - von wegen Spaziergang - und ich bin jetzt echt froh wieder auf dem Campingplatz zu sein.
Morgen geht es schon wieder nach Hause und wir räumen schon mal ein bisschen auf, damit wir morgen nicht alles machen müssen.
Und heute gibt es endlich das pollo fino aus dem Omnia. Im Supermarkt haben wir das Fleisch entdeckt und auf dem Markt heute früh haben wir den fehlenden Knoblauch dazu gekauft. Vorbereitet ist alles schnell und dann heisst es nur noch warten bis alles fertig ist. Guten Appetit.
Unser letzter Abend auf diesem wunderschönen naturbelassenen Campingplatz, wir werden etwas wehmütig.
 Ab in die Vogesen - Sonntag, 24.07.2022
Heute heisst es also wirklich Abschied nehmen. Da gönnen wir uns doch glatt nochmals ein Croissant. Nach einem frühen und schnellen Frühstück packen wir alles zusammen und sind dann gegen 10.30 Uhr abfahrbereit.
Noch ein letzter Blick zurück und dann fahren wir los. Doch wir machen zuerst noch einen Abstecher nach Ammerschwihr zur Weinkellerei Jean-Pierre Kappler, um unsere Weinvorräte aufzufüllen. Wie immer werden wir herzlich begrüsst und wie immer würde Jean-Pierre am liebsten eine "kleine" Weinprobe mit uns machen - wir lehnen dankend ab.
Die Weine sind schnell eingeladen und dann heisst es tatsächlich Abschied nehmen vom Elsass und von Frankreich. Da wir aber in 6 Wochen schon wieder on tour gehen, fällt uns dieser Abschied dieses Mal nicht ganz so schwer - wir kommen bald wieder.

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