2024 Bella Italia

Bella Italia anstelle von Vive la France

Wir hatten eine echt schöne Tour in die Dordogne - ins Périgord - geplant. Sarlat - Domme - nochmals Camping la Plage in Vézac - Limeuil und Bérgerac zum Schluss. Ein bisschen Stadtbummel, Burgen besichtigen, gut essen und Biken - so der Plan. Bekannte von uns hatten zufälligerweise im gleichen Zeitraum Ferien und sie wollten uns ein paar Tage besuchen.

Doch je näher der Urlaub kam, desto schlechter wurden die Wetterprognosen: Regen, Regen, Regen...... .

Einen Tag vor der geplanten Abfahrt dann nochmals ein "Krisengespräch": "Wollt ihr wirklich nach Frankreich fahren? Im Moment wird für die ganzen zwei Wochen schlechtes Wetter vorhergesagt. ". "Nein nicht wirklich, aber wohin könnten wir denn sonst fahren - es regnet in ganz Frankreich und auch im Norden von Spanien?". "Schaut euch mal Italien an - für Venedig wird fast immer Sonne vorhergesagt. Wir kennen da einen netten Campingplatz - die "Marina di Venezia". Obwohl das der grösste Campingplatz Europas sein soll, hat uns der Platz sehr gut gefallen". "Hm, ich bespreche das mal mit Hansi und melde mich wieder". 

Tja, das war es dann also mit Vive la France. Wir fahren nun also nach Bella Italia.

Schnell noch geschaut, wie das mit der Go-Box für Österreich funktioniert, die bereits reservierten Campingplätze abgesagt (bei einigen können wir den bereits bezahlten Betrag als "Gutschein" nutzen) und dann ging es am nächsten Tag los - Richtung Fernpass und Brenner und nicht auf die L´Autoroute du sud.

Die Anreise - Part I

Wie in der Einleitung bereits geschrieben, haben wir unsere Reisepläne sehr kurzfristig über den Haufen geworfen. Normalerweise plane ich ja immer alles gut vor. Jetzt müssen wir improvisieren. Ob das geht? Schaut selber.
Trotz einiger Meetings, die ich am vormittag noch hatte, sind wir pünktlich am mittag losgekommen. Amigo ist schnell eingeräumt und dann kann es losgehen. Unser erster Stopp ist Der Rastplatz Illertal - dort können wir die Go-(Maut-) Box für Österreich kaufen. Wir meiden Öschiland so weit es geht, aber der Weg nach Italien führt halt nun einmal durch Österreich. 
Für unsere 1. Zwischenübernachtung habe ich einen Campingplatz bei Füssen herausgesucht und zwar "Camping Magdalena" in Rieden am Forggensee. Der Platz liegt direkt am See und man kann - bei besserem Wetter - Schloss Neuschwanstein sehen. Wir hatten während der Fahrt immer wieder starken Regen, teilweise auch heftige Schneegestöber und waren froh, als wir endlich angekommen sind.
Bei der Anfahrt sind wir an den Stellplätzen in Füssen vorbeigefahren (3 Stück hintereinander). Klar kann man da auch stehen - doch die Plätze sind im Industriegebiet und das nächste Restaurant weit entfernt. Diese Plätze wären aber Plan B gewesen, wenn der Campingplatz belegt gewesen wäre.
Ausschlaggebend für diesen Platz war die Pizzeria, die zum Campingplatz gehört. Dort haben wir am Abend dann auch richtig toll gegessen - Für mich gab es ein richtig lecckeres Risotto und Hansi hatte eine leckere Pizza. Alleine wegen der Pizzeria lohnt es sich hierher zu kommen.
Und dann hat es in der Nacht nochmals zu schneien angefangen - gut und gerne 10cm Neuschnee. Oh je - wie kommen wir da nur den Weg zur Strasse hoch? Na ja, zur Not bleiben wir halt noch eine Nacht - dann gehen wir nochmals essen. Doch bis zu unserer Abfahrt war der Schnee schon wieder weg. Auch gut.

zum Campingplatz
Die Anreise - Part II
Weiter geht es nun in Richtung Fernpass - es hat wieder zu schneien angefangen und auf den Wiesen bleibt der Schnee auch liegen. Was für ein Wetter..... . Doch das war tatsächlich das erste Mal, dass wir den Fernpass komplett staufrei gefahren sind. So macht Autofahren Spass. Dann ging es weiter in Richtung Brenner - und schon wird das Wetter besser - die Sonne kommt raus. Wir haben uns einen Campingplatz nach Bozen herausgesucht: Camping Markushof in Auer. Wir haben ein schönes Plätzchen bekommen und können unser Vesper draussen in der Sonne geniessen. Jetzt kann der Urlaub beginnen. Wir sitzen noch ein bisschen in der Sonne herum und abends gehen wir in einer einfachen aber guten Pizzeria essen.
Mit einem Gläschen Wein lassen wir den Abend dann draussen ausklingen.
zum Campingplatz
 Die Anreise - Part III

Wir lassen uns Zeit, gehen noch einkaufen und tanken und dann geht es weiter in Richtung Venedig. Irgendwie können wir es immer noch nicht glauben. Unterwegs machen wir ein Päuschen und entdecken, dass wir einen "blinden" Passagier haben - eine Wespe hat an der Schiebetür begonnen, ein Wespennest zu bauen. 
Die letzte Strecke zieht sich ein bisschen, weil wir erst an der Lagune entlang in Richtung Jesolo fahren und dann die ganze Strecke wieder zurück. Mir geht es ein bisschen wie bei einem "Überraschungsurlaub" auf Mallorca mit meiner Schwester vor zig Jahren. Wir hatten ein Überraschungshotel gebucht und der Bus, der uns zum Hotel gebracht hat, hat zuerst alle Hotels am Ballermann angefahren. Bei jedem Stopp haben wir gebangt, ob wir hier aussteigen müssen. Und als wir jetzt durch Jesolo gefahren sind, ging es mir genau so. Zum Glück ging es dann wieder raus und je weiter wir gefahren sind, desto weniger wurde der Trubel. Der Campingplatz "Marina di Venezia" liegt praktisch ganz am Ende der Landzunge. Und dann waren wir endlich da. Mit uns sind noch zwei weitere Camper angekommen. Am Eingang gibt es einen Wartebereich. Dort wird man von den - ich sag jetzt mal - Hosts empfangen. Man bekommt das Clubarmband umgebunden, eine Broschüre in die Hand gedrückt, den Personalausweis benötigen sie für die Anmeldung und dann bekommt den Platzplan ausgehändigt mit dem Hinweis, wo sich die nicht reservierbaren Plätze befinden. Das war´s dann auch schon. Anmeldung nach 5 Minuten erledigt.
Den Plan habe ich mir unterwegs auf der Homepage schon mal angeschaut und wusste so etwa, wo wir gerne stehen würden. Die angedachte Ecke ist schnell gefunden und obwohl der Platz schon richtig gut belegt ist, haben wir noch ein schönes Plätzchen gefunden. Schön ist es hier - das muss man sagen. Wir sind erleichtert, weil wir ja schon etwas skeptisch waren.
Wir richten alles her und dann kann der Urlaub richtig beginnen. Heute kochen wir endlich selber - Spaghetti Bolognese - Soulfood.
zum Campingplatz
Die Anreise / Angekommen - Part IV
Endlich sind wir also angekommen. Morgens gehe ich erst einmal duschen - Wow alles blitzsauber hier - und dann hole ich beim Bäcker Baguette, das den Namen Baguette nicht verdient und angesichts des Preises (irgendwas zwischen 2 und 3 Euro) in Frankreich zur nächsten "Französischen Revolution" geführt hätte (in Frankreich gibt es eine Art "Verordnung", dass das Baguette nicht arg viel mehr wie 1 Euro kosten darf).Und dann gibt es Frühstück in der Sonne.
Während wir noch gemütlich draussen sitzen und überlegen, was wir heute so machen können, fährt ein Camper heran - Sven und Uschi sind schon da. Mit denen haben wir erst am nachmittag gerechnet.
Die Begrüssung ist herzlich, sie nehmen den Platz neben uns, Tisch und Stühle sind schnell ausgepackt - Angekommen. Die nächsten Stunden vergehen wie im Fluge: Wir quatschen, wir trinken Crémant und Apérol Spritz und wir haben uns jede Menge zu erzählen und zu lachen. Und schon war es Zeit, um ans Essen gehen zu denken. Heute gehen wir im "Ristorante Pizzeria La Terrazza" auf dem Campingplatz essen.
Zurück am Camper sitzen wir noch ewig zusammen und geniessen den doch recht frischen Sommerabend - eine warme Jacke ist allerding noch nötig.

Der Campingplatz "Marina di Venezia"

Mit rund 3000 Stellplätzen und 400 Mietunterkünften ist der 5-Sterne-Campingplatz "Marina di Venezia" der grösste Campingplatz Europas. In der Hochsaison können sich schon mal 12.000 Personen hier aufhalten. Der Platz befindet sich in Punta Sabbioni auf der Landzunge von Cavallino Treporti, zwischen Venedig und Lido di Jesolo.


Das Bild oben von der Homepage der "Marina di Venezia" zeigt noch nicht einmal annäherungsweise die Grösse des Platzes. Links vom Aquapark gibt es noch zig weitere Plätze und den Bereich der Mietunterkünfte. Für Camper mit Hund gibt es einen separaten Platz und einen eigenen Zugang zum Strand. Ein Teil des Campingplatzes ist nicht reservierbar, so dass auch eine spontane Anreise möglich ist - in der Theorie. Wir haben eine Familie kennengelernt, die für die Pfingstferien keinen Platz mehr reservieren konnten, weil alles ausgebucht war. Die sind jetzt in der Vorsaison angereist, haben einen Platz im nicht reservierbaren Bereich bezogen und lassen den Camper nun sogar bis zu den Sommerferien stehen. Sie und Freunde/Bekannte nutzen den Platz dann abwechselnd. Einfallsreich muss man sein.

Über den ganzen Platz verteilt gibt es 10 Sanitärhäuschen, die tagsüber ständig geputzt werden. Für die Kids gibt es Kindertoiletten und Kinderduschen.


Ein Highlight auf dem Marina di Venezia ist der Aquapark. Auf 15.000 Quadratmetern befinden sich hier zehn Wasserbecken für jedes Alter und jeden Geschmack: vom Wellenbecken, über verschieden hohe Rutschen, die aufregende Funny Wave und Unterwassermassagebecken bis hin zur Sonnenterrasse und den Wasserspielen für die ganze Familie. Ob Bahnen Schwimmen im Olympic Pool oder entspannen im Jacuzzi - hier hat man die Qual der Wahl. Mich hat vor allem das riesengrosse und nicht beheizte Schwimmbecken angesprochen. Ich schwimme gerne kalt - doch das Wasser war einfach noch zu frisch. Es hat grosse Überwindung gekostet, überhaupt ins Wasser zu gehen und beim Schwimmen ist es einem auch nicht wärmer geworden. Schade.


Wer will, muss den Platz während des Urlaubs gar nicht verlassen. Hier gibt es einfach alles: eine Campingplatz-Kirche, eine Arztpraxis mit Hubschrauberlandeplatz, einen Tierarzt, eine Apotheke, einen Supermarkt mit einer grossen Auswahl an allem, was man so braucht zu fairen Preisen, eine Bäckerei, einen Obst- und Gemüsestand, eine  Fischtheke, Deko- und Modeboutiquen, ein Laden für Campingartikel, Süßwaren, Souvenirs oder Zeitschriften sowie eine Wäscherei und ein Fotostudio. Außerdem gibt es natürlich einen Fahrradverleih und man kann sich mit einem kleinen E-Bus überall hinfahren lassen.

Insgesamt sieben Restaurants, zwei Eisdielen und fünf Bars sorgen für das leibliche Wohl.


Toll ist aber auch der feinsandige Strand, der zum Campingplatz gehört. Er erstreckt sich vom Faro di Punta Sabbioni kilometerweit in Richtung Cavallino. Besonders angenehm ist das flache Wasser, das nur langsam tiefer wird. Hier konnte man dann auch schon schwimmen gehen - ich fand das Wasser einen Tick wärmer wie im Schwimmbecken.

Normalerweise schreckt uns so ein Platz ja eher ab und von alleine wären wir sicherlich nie und nimmer auf die Idee gekommen, hier zwei Wochen zu verbringen. Das schöne am Platz ist tatsächlich, dass die einzelnen Bereiche durch Hecken, Strassen und Wege so voneinander getrennt sind, dass man eher das Gefühl hat, auf einem kleineren Platz zu sein. Überall hat es Bäume und geweckt wird man von Vogelgezwitscher. Morgens gibt es Brötchen und Baguette (in italienischer "Qualität"), der Supermarkt hat eine grosse Auswahl und die Restaurants sind auch in Ordnung. Entlang den Lagunen gibt es schöne Fahrradwege, man kann am Strand entlang spazieren, wer mag kann mit dem Wassertaxi nach Venedig fahren. Wir haben nach unserem anstrengenden Umzug etwas Erholung gebraucht und somit war dieser Platz eigentlich perfekt für uns. Und wer jetzt denkt, der Platz kostet sicherlich ein kleines Vermögen: Nein, tut er nicht. Zumindest nicht in der Nebensaison. Wir haben für 14 Tage 400 Euro bezahlt - keine 29 Euro pro Nacht für zwei Personen. Praktisch ein Schnäppchen.

Die Anmeldung an der Rezeption - wenn man nicht vorreserviert hat - erfolgt schnell und effektiv: An der Einfahrt gibt es mehrere Plätze im Wartebereich. Die meist jugendlichen "Hosts" kommen ans Auto, drücken einem die Broschüre mit dem Platzplan in die Hand, verpassen einem das Clubarmband und verlangen noch den Personalausweis. Dann kann man losfahren und sich im Nicht-Reserierbaren Bereich einen Platz suchen. Die eigentliche Anmeldung erfolgt dann über eine App. Den Personalausweis kann man sich am Folgetag an der "Cassa" abholen. Genauso einfach und schnell erfolgt auch der Checkout. Man geht zur "Cassa", nennt seinen Namen und sofort haben die Mitarbeiter das "Datenblatt" mit der Rechnung parat. Voilà fertig.


Hier gibt es einen Artikel der "Welt" zum Campingplatz.


Biken in der Lagune

Der malerische Küstenstreifen von Cavallino-Treporti zieht sich einer 15 km langen Halbinsel entlang, zwischen dem Meer und der Lagune von Venedig. Von Punta Sabbioni über die sanften Mulden von Cavallino bis hin zu Lio Piccolo mit seiner malerischen Lagunenlandschaft – ein echtes Paradies für begeisterte Radfahrer und hat deshalb auch die Auszeichung  „Bandiera Gialla“, verliehen bekommen. Die „Gelbe Flagge“ würdigt Gemeinden mit einem herausragenden Fahrradnetzwerk.

Und so haben wir natürlich auch den ein oder anderen Fahrradweg ausprobiert.

 Lio Piccolo

Diese Tour führt durch Felder, auf denen Spargel, Salat, Zucchini, Tomaten und Auberginen angebaut werden und durch malerische kleine Orte. Zwischen Kanälen und Sandbänken gelangt man zur Piazza del Prà. Hier erobert die Lagune endgültig das Festland.
Wenn man an den Ufern der Lagune entlangfährt, erreicht man das historische Zentrum von Lio Piccolo: eine vom Wasser der Lagune umgebene Landschaft, mit vielen Vögeln, die im Moment alle am Brüten waren und Flamingos.
Leider lag heute die Wetterapp total daneben - es sollte bewölkt sein (ok), aber nicht regnen. Gerne hätten wir hier nämlich die vielen Vögel etwas länger beobachtet.

 La Via del Respiro - Der neue Panorama-Radweg

Auf dem neuen, freitragenden Fahrradweg geht es immer an der Lagune entlang bis nach Jesolo. So weit fahren wir allerdings nicht.
Bei angenehmen Temperaturen fahren wir  zuerst zum Forte Trepori/Forte Vecchio. Das haben wir jetzt schon mehrmals gesehen, doch heute halten wir an und machen ein paar Fotos.
Diese 1845 auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern erbaute Festung ist eine der am besten erhaltenen Anlagen in der gesamten Lagune von Venedig. Der imposante Bau wurde auf den Ruinen eines französischen Forts errichtet und diente einst der Verteidigung eines der Hauptwasserzugänge nach Venedig. 
Dann geht es immer am Canale Saccagnana entlang bis zur Lagune. Es ist angenehm zu fahren, weil  immer ein leichtes Lüftchen weht.
 Faro di Punta Sabbioni

Vom Strand aus kann man den Faro die Punta Sabbioni zu Fuss erreichen. Doch wir wollten ein bisschen biken und die Gegend erkunden.
Eine kleine Teerstrasse führt uns ans Meer, am Wohnmobilstellplatz (hässlich mix) vorbei zum Leuchtturm. Es geht ein heftiger Wind, so dass wir schnell wieder umdrehen und nacch Punta Sabbioni zum Fährhafen fahren. Von hier aus fährt die Fähre nach Venedig ab.
Der Wind wird heftiger und wir fahren wieder zurück zum Campingplatz.
Eine kleine nette Runde.
Batteria Amalfi
Unsere letzte Bike-Tour hat uns zum Punto Panoramico Laguna di Venezia und zur Batteria Amalfi geführt.
An der Batteria Amalfi sind wir öfter schon vorbeigefahren, aber es hat nie gepasst, dass wir uns das mal anschauen. Und es hat sich gelohnt - ein kleiner Geschichtsunterricht aus Sicht Italiens.
Wir schreiben das Jahr 1915, Italien befindet sich im Krieg.
Am 24. Mai 1915 nahm die italienische Armee an einer blutigen Schlacht teil, die nicht nur die Geschicke Europas, sondern auch das Schicksal der Welt für immer verändern sollte.
Die Amalfi-Batterie ist eine gigantische Befestigungsanlage, die nach dem gleichnamigen Kreuzer benannt ist, der im Juli jenes unheilvollen Jahres 1915 unterging. Es dauerte nur 17 Monate, bis die Arbeiten abgeschlossen waren und das Bauwerk 1917 in Betrieb genommen werden konnte.
Im Inneren der Amalfi-Batterie befanden sich 14 Gebäude. Der damalige Stolz war der um 360° drehbare Panzerturm vom Typ Marine, der mit zwei Kanonen bewaffnet war, die riesige 875-Kilo-Granaten mit einer Geschwindigkeit von einem Schuss pro Minute auf eine Entfernung von fast 20 Kilometern abfeuern konnten. In der Batterie gab Wohnräume für die Truppen und Offiziere, Lüftungsräume, Lager für Ladungen und Munition, Waschhäuser und Latrinen. Es war eine Stadt in der Stadt, eine Art Parallelleben zu dem Leben draußen auf der Straße, inmitten der Ungewissheit der Zukunft und eines immer näher rückenden Gegners nach der Niederlage von Caporetto 1917.
Der Hauptzweck der Amalfi-Batterie war die Verteidigung der Stadt Venedig, aber in ihrer aktiven Zeit hat sie ihre Kraft nie gegen Ziele auf dem Meer eingesetzt. Vielmehr warf sie ihre ganze Kraft in Richtung Festland. Ihre Ziele waren die feindliche Infanterie und die Vorposten in den letzten Gefechten am Basso Piave im Jahr 1918.
Im Jahr 1939 entflammte erneut ein Krieg und die Amalfi-Batterie wurde von deutschen Truppen besetzt, die sie bis zum April 1945 in Betrieb hielten.

Der Strand der Marina di Venezia

Toll ist der feinsandige Strand, der zum Campingplatz gehört. Er erstreckt sich vom Faro di Punta Sabbioni kilometerweit in Richtung Cavallino. Besonders angenehm ist das flache Wasser, das nur langsam tiefer wird. Hier kann man sich Liegen und Sonnenschirme leihen, es gibt immer wieder Strandbars (mit WC) und am Ende des Campingplatzbereiches gibt es auch ein gutbewertetes Fischrestaurant, das "Ristorante Calici e Mare". Leider haben wir es nie geschafft, dort essen zu gehen.

Gemeinsam Kochen mit Scotti und Omnia

Während wir tagsüber meist getrennte Wege gegangen sind, haben wir uns alle auf unsere abendlichen Kochaktionen gefreut. Sven hat sich ganz neu einen Skotti-Grill geholt. So konnten wir also gemeinsam grillen - und das haben wir auch gemacht. Und wir hatten beide unseren Omnia dabei - da konnte Hansi unsere leckeren Feta-Shrimps für uns köcheln. Natürlich sind wir auch Essen gegangen und wir haben uns auch schon mal eine Pizza geholt. Alles in allem hatten wir abends gemeinsam immer viel Spass, wir haben aber auch Urlaubspläne geschmiedet und über Gott und die Welt geredet. Wir hatten einfach eine schöne Zeit.

Und wir sind immer wieder erstaunt, wie gut das "Zusammenleben" geklappt hat. Nein, wir sind noch nicht jahrelang befreundet, im Gegenteil. Sven haben wir letztes Jahr auf dem Clever-Treffen in Kirchheim/Teck kennengelernt und Uschi erst dieses Jahr am Wintertreffen am Schliersee. Über unsere WhatsApp Gruppe sind wir in Kontakt geblieben und diese schöne Woche hat sich daraus ergeben.

Während Sven und Uschi wie geplant nach einer Woche weitergefahren sind, haben wir beschlossen, noch eine weitere Woche hier zu verbringen.

 Die Rückreise - Part I

Auch der schönste Urlaub nimmt mal ein Ende. Nach zwei Wochen auf der "Marina di Venezia" heisst es Abschied nehmen. Obwohl wir anfangs echt skeptisch waren, hat uns der Platz richtig gut gefallen und wir haben uns hier total wohl gefühlt. Wenn wir also mal wieder eine Auszeit in der Sonne brauchen, dann werden wir sicherlich diesen Platz nochmals in Betracht ziehen.
Am Vorabend gehen wir zur Cassa und bezahlen unseren Aufenthalt - 400 Euro für 2 Wochen auf so einem komfortablen Campingplatz ist wirklich günstig. Und die Bezahlung lief genauso unkompliziert ab wie das Einchecken.
Google zeigt uns auf  der Rückreise einen Weg quer durch das uns Trentino, so dass wir östlich von Trient auf die Brennerautobahn kommen. Hört sich interessant an und ist es auch.
Unser Ziel ist der "Camping Mals" im Vinschgau. Wir wollen nicht über den Brenner sondern über den Reschenpass fahren. Diese Strecke ist traumhaft schön, zieht sich aber meistens ganz schön. Doch wir fahren ja in zwei Etappen, dann ist es wirklich angenehm so zu fahren. Gut gelaunt erreichen wir den Campingplatz und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus: Vom Campingplatz aus hat man einen einzigartigen Panoramablick auf die Ortlergruppe sowie dem Tartscher Bühel und dem malerischen Städtchen Glurns. Wahnsinn. Mit 50 Euro ist der Platz zwar kein Schnäppchen, aber sehr sehr schön und gut gelegen für Ausflüge in die Umgebung.
Ein Restaurant gibt es hier leider nicht, irgendwo scheint es Pizza to go zu geben, aber wir haben heute nochmals Spaghetti Bolognese gemacht und trinken dazu einen leckeren Lagrein-Wein. Passt! Wir sitzen noch ewig draussen und geniessen dieses traumhafte Panorama.
zum Campingplatz
Die Rückreise - Part II
Am liebsten würden wir noch 1 Tag hier bleiben - doch haben wir heute noch eine lange Strecke vor uns. Also trödeln wir beim Frühstück noch ein bisschen rum, um das Panorama länger geniessen zu können. Hier gibt es eine echt witzige Idee für die Frühstücksbrötchen. Im Brotraum kann man die Brötchen bestellen und für jeden Platz gibt es ein Säckchen. Dort kommen am nächsten Morgen die Brötchen rein.
Es hilft aber nichts, wir müssen weiter. Über den Reschenpass geht es dann dem Inntal entlang bis kurz vor Innsbruck. Da werden Erinnerungen an unsere Alpencross wach - zwei Mal sind wir diese Strecke schon mal gefahren - damals noch mit reiner Muskelkraft. Der Fernpass ist auch frei und so kommen wir am frühen nachmittag wieder daheim an.
Amigo sieht furchtbar aus und wir fahren erst einmal zur Waschstrasse, um ihm eine Wäsche zu gönnen - das war bitter nötig. In Nürtingen lassen wir das Wasser ab. Alle Plätze sind belegt. Schade, wir hätten es uns gut vorstellen können, nochmals in die Verlängerung zu gehen.
Doch in unserem neuen Zuhause mit der Dachterrasse lässt sich der Urlaub auch gut ausklingen.
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