Mitte Juni 2016 sind wir von unserer zweiten Namibia Reise zurückgekommen. Und 2017 sollte es endlich mal wieder in die USA gehen – das haben wir ja schon letztes Jahr verschoben. Es war schon alles geplant, wir haben auch fast schon gebucht. Aber dann hat Hansi diese Frage gestellt:
„Können wir nicht wenigstens einen Afrika-Urlaub nächstes Jahr hinbekommen?“
Wie wäre es mit Botswana? Oder dem Kaokoveld in Namibia? Oder doch USA? Botswana? USA? Vielleicht Südafrika? Kaokoveld?.....
Dann hat Hansi – unser Driver – ein „Machtwort“ gesprochen: Er möchte mal wieder etwas anderes wie karge Landschaft sehen und ausserdem hätte er fahrtechnisch grossen Respekt vor dem Kaokoveld. Somit waren wir bei Botswana, auch damit Hansi noch etwas Offroad-Erfahrung sammeln kann (haha).
Aber Anfang Juli erst mit der Planung anfangen? Ist das nicht fast schon zu spät? Eigentlich müsste für Mai ja demnächst alles gebucht werden! (Siehe Allgemeine Tipps zur Reiseplanung - Wann soll man mit der Planung loslegen?). Aber wir hatten mit dem Namibia-Forum eine sehr gute Planungshilfe. Ausserdem bin ich eine begeisterte Reiseberichtleserin, so dass ich mir aus ein paar Berichten schnell eine Reise zusammenbasteln konnte. Dann habe ich noch den guten Draht zu einer Userin des Forums genutzt, die mir ihre gesammelten Infos zu Botswana, den Autovermietern und den Agenturen zugeschickt hat. Das spart einem jede Menge Zeit bei der Recherche.
Die so zusammengebastelte Route habe ich dann im Forum vorgestellt und wurde für gut befunden.
Aber bei einem Punkt hatte ich noch etwas "Bauchweh": Start und Ende in Kasane/Botswana hat die Tour immer etwas "unrund" gemacht. Wollten wir ja auch noch nach Zimbabwe, zu den Victoria Falls. Irgendwie hat das nie so ganz gepasst. Weder am Anfang noch am Ende. Immer hätten wir mindestens einen zusätzlichen Urlaubstag für den Ausflug nach Kasane benötigt. Und dann hatte ich eine "Schnapsidee":
"Was, wenn wir nicht nach Kasane, sondern nach Victoria Falls fliegen?"
Das macht weder zeitlich noch preislich einen Unterschied zu Kasane. Hm, wer könnte mir da weiterhelfen? Meine Schwester arbeitet zwar in einem Reisebüro, aber bei Individualreisen muss sie passen. Also habe ich die Frage mal im Namibia-Forum gepostet und wie der Zufall so will, war gerade eine Userin online, die sich mit dieser Frage sehr gut ausgekannt hat. Und keine zwei Stunden später war dann eigentlich klar: Das ist keine „Schnapsidee“, sondern macht unsere Planung rund. Und genau dafür sind Foren gut.
Und somit ist die folgende Route herausgekommen:
Unsere Tour stand also und wir mussten jetzt nur noch buchen. In Botswana ist sehr mühsam und aufwändig, die Camps selber zu buchen. Vor allem weil für die Camps keine Kreditkartenzahlung möglich ist, sondern nur Überweisung. Und diese Überweisungen sind kompliziert und auch noch sehr teuer. Deshalb haben wir unsere Tour an insgesamt fünf Agenturen geschickt, mit der Bitte um ein Feedback und einen Kostenvoranschlag.
Zwei Anbieter wollten/konnten nur die Camps in Botswana buchen - gegen eine Servicepauschale. Das hat für uns nicht gepasst. Eine Agentur hat sich erst sehr spät gemeldet, eine andere ist gar nicht auf unsere Vorstellungen eingegangen, sondern hat ihre Standardtour angeboten. Lediglich eine Agentur hat sich wirklich mit unserer Tour beschäftigt, noch ein paar Vorschläge gehabt - und zwar genau dort, wo die Tour wirklich noch "unrund" war. Die Vorschläge waren super, die Buchung der Unterkünfte hat nichts zusätzlich gekostet, somit hat diese Agentur (Namibia Click&Travel) den Zuschlag bekommen. Und wir haben es echt nicht bereut. Alles hat super geklappt.
Mitte Juli - also nach vier Wochen Planung - waren dann die Flüge, der Camper und alle Camps in trockenen Tüchern. Yuhuu!
Aber ich muss hier nochmals sagen: Das funktioniert wirklich nur, wenn man wenigstens schon ein bisschen im Thema drin ist und weiss, auf wen (aus den Foren) man sich verlassen kann. Ansonsten würde ich sagen: Ihr braucht mindestens 9 - 12 Monate für so eine Planung, eher mehr, wenn ihr das erste Mal im südlichen Afrika unterwegs seid.
Exkurs: Victoria Falls
Die Victoriafälle sind ein breiter Wasserfall des Sambesi zwischen den Grenzstädten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia. Beide Orte sind durch eine Straßen- und Eisenbahnbrücke verbunden, die die 100 Meter tiefe Schlucht des Sambesi östlich der Victoriafälle und damit die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia überspannt.
Seit 1989 gehören die Fälle zum Weltnaturerbe der UNESCO. Nach einer Reise von mehr als 1000 km durch Angola und Sambia verschwindet der Sambesi – der viertgrösste Strom Afrikas – an den Viktoriafällen auf einer Länge von gut 1700 Metern in einer bis zu 109 Meter tiefen Spalte, die inmitten geschlossenem Basalt klafft. Damit sind die Victoriafälle der breiteste durchgehende Wasserfall der Erde.
Der Sambesi fliessst aus dem Boiling Pot durch eine steile und verwinkelte Schlucht, die mit rasanten Stromschnellen nicht gerade geizt, nach Osten ab. Darüber thront als markantes Denkkmal britischer Kolonialarchitektur eine kurz nach der Jahrhundertwende errichteten Stahlbogenbrücke hinüber ins heutige Sambia. Danach folgt der Sambesi einem Zick-Zack-Lauf von ca. 8 km. Hier durchfliesst er eine Reihe von steilen, engen Schluchten und gelangt schliesslich in die Batoka Gorge, die in östlicher Richtung nach ca. 100 km das Gwembe Valley erreicht, wo der Fluss zum Lake Kariba aufgestaut wird.
Zum Chain Walk (2) führen 73 Stufen hinunter in die Schlucht, von wo man einen tollen Blick hat auf Devil´s Cataract und Catract Island. Hier werden wir das erste Mal etwas nass und es ist Zeit, unseren schicken Regencapes anzuziehen.
Dann laufen wir weiter in Richtung Devil´s Cataract (3), den niedrigsten Wasserfall. Dieser ist durch Cataract Island von den übrigen Fällen getrennt. Von hier aus hat man einen Ausblick auf den Devils Cataract, aber auch auf die ganze Länge der Fälle. Wenn es denn nicht so viel Wasser hätte. Durch die lange Regenzeit sind auch hier die Wassermassen angestiegen.
Nun geht es entlang der Abbruchkante an verschiedenen Aussichtspunkten entlang. Von hier aus hat man einen tollen Blick in die Schlucht hinab und kann das herabstürzende Wasser im wahrsten Sinne des Wortes geniessen. Je weiter man in Richtung Main Falls kommt, desto weniger sieht man und desto nasser wird es.
Und dann wird es Zeit, die guten Kameras wegzupacken und die wasserdichte Kamera hervorzuholen.
An den Main Falls (8) sind die Fälle am prächtigsten. Ein weisser Wasservorhang donnert hier 93m tief in die Schlucht. Die Gischt sprüht nach oben. Die Fälle sind hier 830 Meter breit.Wegen der Lautstärke, die durch das fallende Wasser und den Aufprall am Boden der Schlucht und des Sprühnebels nannten die Einheimischen die Fälle daher "Mosi-oa-Tunya", was übersetzt "Rauch, der donnert" heißt.
Durch den Sturz des Wassers in die Schlucht entsteht Gischt, die bis zu 500 Meter hoch steigt und mit ihrer Feuchtigkeit eine üppige Vegetation, einen kleinen Regenwald, wachsen lässt.
Jenseits von Livingstone Island (12) schliessen sich die kleinen, hufeisenförmigen Horseshoe Falls (13) und die Rainbow Falls (14) an, in deren Bereich der 108m tiefe Greatest Fall und der Ablauf des Zambezi liegen.
In der Trockenzeit im Oktober/November liegt die komplette Felswand ab den Horseshoe Falls über Rainbow Falls bis zum Eastern Cataract komplett trocken. Wir sehen ab hier eigentlich gar nichts mehr, die Gischt und der Sprühnebel haben hier alles im Griff.
Den Weg zum Danger Point (15) ersparen wir uns – sehen würde man hier eh nichts mehr und dort wird man schon bei normalen Verhältnissen kräftig nass.
Zurück gehen wir nochmals ein Stück an den Fällen entlang und durch den Regenwald. Wir sind froh, als wir die Regenpellen endlich entsorgen dürfen – von aussen sind wir zwar nicht nass geworden, aber dafür haben wir heftigst geschwitzt in der Pelle.
Es ist jetzt mittag und da kommt das
Rainforest Café gerade richtig – irgendwie sind wir total "erschlagen" von diesem Naturschauspiel und dem ständigen Tosen. Wir lassen uns diesen leckern Burger schmecken.
Frisch gestärkt machen wir uns auf in Richtung
Victoria Falls Bridge. In der Mittagshitze zieht sich das ganz schön. Hier müssen wir im Grenzbüro von Zimbabwe einen "Passierschein" holen. Damit dürfen wir über die Brücke laufen, können aber nicht nach Sambia einreisen. Dieser "Passierschein" kostet ausnahmsweise mal nichts und er muss dann am Ende wieder im Büro abgegeben werden – aber wir wären nicht in Afrika, wenn man sich dazu nicht vollständig registrieren müsste. Vorbei an unzähligen LKWs, die hier auf ihre Weiterfahrt warten, machen wir uns dann auf den Weg.
Die 200m lange Brücke führt in einer Höhe von 111 Meter über den Sambesi. Sie verbindet Simbabwe mit Sambia, verbindet Victoria Falls mit dem gegenüberliegenden Livingstone. Allein das Wissen, dass sich darunter der Zambezi durch eine schmale Schlucht quetscht und schäumt, gibt der Brücke seit mehr als 100 Jahren ihre Erhabenheit.
Ende des 19. Jahrhunderts erschien der Geschäftsmann Cecil Rhodes auf der historischen Bühne. Rhodes war mit der südafrikanischen Diamantenmine Kimberley und dem Unternehmen De Beers buchstäblich steinreich geworden und hatte große, imperiale Träume.
Zu diesen Träumen gehörte auch eine Eisenbahnverbindung von Kapstadt bis nach Kairo, um damit den Anspruch der Briten in Afrika zügig voranzubringen. Schon 1897 kam die Eisenbahnlinie bis ins rhodesische Bulawayo, damals eine kleine Pionierstadt auf dem Gebiet des besiegten Matabele-Königs Lobengula. Die weitere Strecke bis Victoria Falls war kein Problem, doch wie die Fälle überwinden? Angeblich soll Rhodes die Anweisung gegeben haben: "Baut die Brücke so über den Zambezi, dass die darüber fahrenden Züge sich im Sprühregen der Fälle befinden!" Die Brücke wuchs zusehends, ihre Einzelteile wurden in England von der English Cleveland Bridge Company gefertigt und dann in Victoria Falls zusammengebaut.
Als man dann damit begann die ersten Brückenteile über die Schlucht zu legen, veranlasste das den damaligen Häuptling vom Stamm der einheimischen Leya, Chief Mukuni, zu dem Kommentar, die Weißen seien ja sehr clever, aber offenbar nicht clever genug, um zu verstehen, dass das Eisen in die Tiefe fällt, wenn man es weiter vom Rand der Schlucht entfernt. Nachdem sich seine Prophezeiung nicht erfüllte, folgerte Chief Mukuni, es sei Gott selber, der mit seinem Finger die Brücke hoch hielte.
Am 25. August 1975 fand mitten auf der Brücke in einem Salonwagen die berühmte Victoria Falls Conference statt, in deren Verlauf der damalige südafrikanische Premier Vorster mit Kaunda, dem Präsidenten von Sambia wegen einer Beendigung des Rhodesien-Konflikts (heute Simbabwe) verhandelte.
In der Mitte der Brücke gibt es dann die Möglichkeit, nochmals seinen Mut auf die Probe zu stellen. Hier kann man Bungeespringen. Aber auch darauf verzichten wir gerne.
Uns ist heiss und auf uns wartet ja noch das nächste Highlight - die Bootsfahrt . Also machen wir uns auf den Rückweg.
Der Shuttle ist auch dieses Mal pünktlich und dann geht es zur Bootsanlegestation. Tja, wir haben uns da eher ein kleines schnuckeliges Boot vorgestellt, mit dem wir schön idyllisch den Zambezi entlang schippern, Tiere beobachten können mit einem Sundowner zum Abschluss. Mit einem riesigen Schiff für 80 (in Worten: achtzig) Personen haben wir nicht gerechnet. Die Getränke sind inklusive und für einige Mitreisende scheint das der Hauptgrund für die Bootstour gewesen zu sein – die haben ganz schön zugelangt und sich entsprechend aufgeführt.
Egal. Wir geniessen die zweistündige Fahrt trotzdem, sehen unsere ersten Hippos ein paar Krokodile und auch jede Menge Vögel. Und meine "Freunde" von gestern erwarten uns auch schon.......
Der Sonnenuntergang ist natürlich auch nicht zu verachten........
Den Abend lassen wir natürlich auch wieder mit einem leckeren Abendessen ausklingen.
Gute Nacht! Was für ein gelungener Einstieg in den diesjährigen Urlaub.
Fazit Victoria Falls
Gerne hätten wir noch einen zusätzlichen Tag gehabt, dann hätten wir uns einfach mehr Zeit nehmen können. Wir wären noch gerne in das
Victoria Falls Hotel gegangen, wären gerne noch über den Crafts Market geschlendert und das
BOMA Restaurant hätten wir uns auch noch gerne angeschaut. Aber man kann ja bekanntlich nicht immer alles haben/machen.
Und wenn wir noch ein paar Tage mehr gehabt hätten, dann hätten wir sicherlich auch noch einen Abstecher in den
Hwange Nationalpark
gemacht.
Alle Shuttles – auch die morgige Fahrt über die Grenze nach Kasane/Botswana - und Aktivitäten sind von unserer Buchungsagentur über
Wild Horizon gebucht worden. Und es hat wirklich alles geklappt.
Der kurze Heliflug ist mit 150 US$/Person nicht wirklich günstig, aber gerade bei dem vielen Wasser hat er sich wirklich gelohnt. Sonst hätten wir uns nämlich die wirklichen Ausmasse der Victoria Falls gar nicht vorstellen können. (Dazu kommt dann noch eine Heli-Fee in Höhe von 12 US$/Person.)
Dagegen war die Bootstour auf dem Zambezi mit 45 US$/Person (zzgl. 10 US$ Cruise Parc fees pro Person) fast schon ein Schnäppchen. Es gibt auch kleinere Boote für die Bootstour. Da muss man bei der Buchung wohl darauf achten, für was man gebucht wird. Uns war das Schiff zu touristisch.
Obwohl ja immer vor den vielen und aufdringlichen Souvenirverkäufern gewarnt wird, hatten wir damit überhaupt keine Probleme. Ein oder zwei Mal sind wir angesprochen worden. Wir haben freundlich abgelehnt und dann war es in Ordnung. So richtig aufdringlich ist niemand geworden.
Und wir hätten überall in Victoria Falls mit der Kreditkarte bezahlen können.
Ob es sich gelohnt hat? Ja, ich denke, wenn man schon in der Ecke ist, sollte man sich die Vicotoria Falls nicht entgehen lassen. Extra wegen den Falls würden wir jetzt nicht herkommen, aber so war das wirklich ein gelungener Start in den Urlaub (oder eben als Abschluss)
Ein paar Worte zu Victoria Falls und Tipps dazu
Victoria Falls ist nicht Zimbabwe. Deshalb sind diese Tipps nur für Victoria Falls gültig. Wer weiter nach Zimbabwe reisen möchte, der benötigt auf jeden Fall weitere Infos und/oder Reiseführer.
Anreise:
Mit dem Flugzeug ist die Anreise von Johannesburg aus zu empfehlen. Es gibt es mehrmals am Tag Flüge nach Victoria Falls.
Natürlich ist auch die Einreise auf dem Landweg über Sambia und Botswana möglich, aber möglichst nur mit einem Shuttle/Reiseanbieter und nicht mit dem eigenen Fahrzeug.
Buchung:
Hätten wir nicht eh die ganze Reise über eine Agentur buchen lassen, dann kann mal alle Bausteine auch sehr gut selber online buchen und mit Kreditkarte bezahlen. Viele Shuttles sind eh schon in der Aktivität oder im Hotelpreis inklusive. Und auch den morgigen Shuttle über die Grenze kann man online buchen.
Alternative:
Man kann die Victoria Falls auch von Sambia aus besuchen. Dort geht die Reise dann nach Livingstone, das auch von Johannesburg aus angeflogen wird und wo es auch entsprechende Reiseanbieter gibt.
Visum:
Für die meisten europäischen Länder bekommt man das Visum bei der Einreise. Das Einreiseformular bekommt man vor Ort. Man muss sein gesamtes mitgeführtes Bargeld angeben. Das Visum kostet 30$ pro Person und Einreise und wird vor Ort bezahlt. (Wer mehrmals einreisen wird, z.B. weil er noch nach Sambia oder Botswana reisen möchte kann ein günstigeres Multy-Entry Visa erwerben.) Für das Visum ist ein Reisepass nötig, der noch mindestens sechs Monate gültig ist und noch mehrere freie Seiten besitzt. Mit dem Visum kann man dann 30 Tage im Land bleiben.
Geld:
Im Juni 2019 wurde die bis dahin gültige Währung US$ durch den Zimbabwe Dollar ersetzt. Dieser ist somit die einzig gültige Währung in Zimbabwe, eigentlich. Touristen können nämlich weiterhin ihre Visa-Gebühren bei der Einreise in US$ bezahlen. Auch Hotels, Aktivitäten und der Eintritt zu den Victoria Falls kann weiterhin in US$ bezahlt werden.
Es wird empfohlen, schon von daheim genügend US$ in kleinen Scheinen mitzubringen. Oft kann (oder will) man kein Rückgeld geben. (Aber Achtung: Das erhöht natürlich das Diebstahlrisiko).
Bezahlen kann man (fast) überall auch mit Kreditkarte. Wobei die Visa-Karte fast überall akzeptiert wird, nicht aber die Mastercard.
Sprache:
In Victoria Falls wird englisch gesprochen.
Impfungen:
Wie für alle Fernreisen sollte man vor Reiseantritt die empfohlenen Standardimpfungen durchführen lassen (Tetanus, Diphterie, Hepatitis A, Typhus,...). Eine Gelbfieberimpfung ist meistens nicht vorgeschrieben, das kann sich aber immer sehr schnell ändern. Deshalb fährt man mit dieser Impfung eigentlich immer ganz gut.
Malaria:
Victoria Falls ist Malaria-Gebiet und deshalb sollte man auch an die Malaria-Prophylaxe denken. Natürlich kann man das Risiko minimieren, in dem man lange Hosen und Blusen/Hemden trägt, unter einem Moskitonetz schläft und sich morgens und abends z.B. mit peaceful Sleep einsprayt, aber es kann halt doch immer wieder passieren, dass man gestochen wird und man an Malaria erkrankt.
Übrigens erstatten viele Krankenkassen die Kosten für Malaria-Prophylaxe-Tabletten und die Gelbfieberimfpung.
Reisezeit:
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Die Tagestemperaturen sind dann angenehm (+/- 25 Grad) und nachts kühlt es angenehm ab. Ausserdem ist dann die Regenzeit auch wieder vorbei.
Reisetipps:
Wer Victoria Falls im Zuge einer Rundreise besuchen möchte, sollte dies am Besten am Anfang oder Ende der Reise tun, wenn man seinen Mietwagen bereits abgegeben hat und dann von Victoria Falls aus weiterfahren oder zurückfliegen.
Von Kasane (Botswana) aus kann man auch mehrtägige Ausflüge buchen. Somit wäre auch eine Weiterreise von Kasane aus möglich.
Von einer Einreise mit dem Mietwagen ist eigentlich abzuraten. Zur Einreise mit dem Auto ist ein Nachweis der Autovermietung nötig, dass die Autovermietung oder der Besitzer des Fahrzeugs die Mitnahme des Autos über die Grenze gestattet. Außerdem muss an der Grenze eine Haftpflichtversicherung erworben werden, die für 30 Tage ca. US$ 40 kostet. Für einen Mietwagen ist des Weiteren eine CVG-Lizenz zu erwerben (Commercial Vehicle Guarantee) für den Zeitraum von 30 Tagen ca. US$ 40. Innerhalb Zimbabwes gibt es immer wieder Roadblocks von Polizisten und "Pseudo"-Polizisten.
Für diejenigen, die Victoria Falls besuchen wollen und noch auf der Rundreise sind, gibt es in vielen Camps die Möglichkeit, den Mietwagen dort für ein paar Tage unterzustellen.
Reiseführer:
In den meisten Reiseführern zu Botswana hat es auch ein paar Seiten zu Victoria Falls dabei.
Informationen zu Victoria Falls:
Auf dieser Seite eines deutschen Reiseanbieters werden viele Hotels und Aktivitäten für Victoria Falls angeboten soweie ein paar grundsätzliche Informationen.
Auf derselben Seite gibt es einen sehr guter Kurzreiseführer für Zimbabwe/Victoria Falls. Hier kann mal wirklich alles Wichtige nachlesen.
Auch auf der Seite vom Reiseanbieter Iwanowski gibt es viele nützliche Tipps zu Victoria Falls.
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Ein paar Worte zu Zimbabwe
Zimbabwe das ehemalige Rhodesien beziehungsweise Südrhodesien, ist eine Republik im südlichen Afrika. (Sambia, der Nachbarstaat ist übrigens das frühere Nordrhodesien).
Das Land wurde von Robert Mugabe, der 1980 erstmals zum Premierminister und 1987 zum Präsidenten gewählt wurde, bis November 2017 diktatorisch regiert. Nachdem der über 90-jährige Mugabe keine Anstalten machte, sich von seinem Amt zurückzuziehen, und es Anzeichen dafür gab, dass er seine Ehefrau Grace Mugabe zu seiner Nachfolgerin im Präsidentenamt aufbauen wollte, wurde die Kritik an seiner Amtsführung auch aus den Reihen der ZANU-PF immer lauter. Am 15. November 2017 übernahm das Militär Zimbabwes die Kontrolle über das Land. Mugabe trat am 21. November 2017 zurück. Am 24. November 2017 wurde Mugabes Parteifreund Emmerson Mnangagwa als neuer Präsident eingesetzt, jahrzehntelang ein enger Weggefährte Mugabes. Somit hat sich nicht wirklich viel geändert......
In Zimbabwe sind Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht weit verbreitet. Aber auch gefälschte Wahlen, Gewalt gegen weisse Farmer und schwarze Oppositionelle und politische Morde gehören hier zum Alltag.
Aufgrund ihrer relativ isolierten Lage im äußersten westlichen Zipfel Zimbabwes wurde die Stadt von den politischen und ökonomischen Unruhen sowie von der Kleinkriminalität, die sich mit der zunehmenden Verarmung des Landes ausbreitet, kaum berührt. Und deshalb haben wir es "gewagt", hier unseren Urlaub zu starten.
Und dann der erste Herzschlagmoment. Wir fahren am Chobe entlang, es ist etwas matschig, rechts Gebüsch, links der Chobe. Und was kommt da ohrenschlagend auf uns zu? Dieser Eli – Mist! Ausweichen ist nicht und rückwärts fahren ist an der Stelle auch blöd – das war schon vorwärts kniffelig! Schluck!
Aber dann dreht er nach rechts ab – hat wohl doch keine Lust auf uns. Da sind wir aber richtig erleichtert. Da haben wir aber echt Glück gehabt.
Auf jeden Fall ist jetzt Sonnenuntergang ...
Ui das ist aber unheimlich: Neben uns – ganz nah – trötet ein Elefant, rechts, links, genau vor uns, grunzt ein Hippo. Nein, zwei, drei, ganz viele... Und hat da nicht auch was im Gebüsch geknackt? Können die Hippos hier hoch kommen? Gibt es nicht auch Krokodile hier? Sollen wir nicht lieber in den Camper gehen? Wir brauchen erst mal ein oder zwei Gläschen Wein, bis wir das Lagerfeuer hier wirklich relaxt geniessen können. Willkommen im "Busch"......
Nach dem üppigen Mittagessen sind wir etwas träge, aber das ändert sich schnell.... Keine fünf Minuten hat es gedauert, bis die Hippos im kühlen Nass abgetaucht sind.
Wenn die Hippos mit ihren mehreren Tonnen schweren Körpern ruhig im Wasser liegen, dann wirken sie träge und harmlos. Doch sobald man ihnen zum Beispiel mit einem Boot zu nahe kommt oder ihnen den Weg ins Wasser versperrt, dann werden sie richtig aggressiv und werden durch ihre scharfen Eckzähne zu einer tödlichen Gefahr.
Und deshalb sind weder Löwe noch Elefant das gefährlichste Tier in Afrika, sondern das Nilpferd, wie das Hippo auch noch heisst.
Jetzt sind wir wieder voll bei der Sache. Wir finden das bisher eine rundum gelungene Bootstour, aber Shaddy wird nervös und schaut immer wieder durch das Fernglas: Was hat der denn? Ganz einfach: wir haben noch keine Elis gesehen. Und für einen Guide ist das wohl der Supergau. Eine Bootstour ohne Elis? Das geht doch nicht - Da sind die Touris doch enttäuscht und das ist schlecht fürs anschliessende Trinkgeld. Das bekommen die Guides wohl in der "Guide-Schule" so beigebracht. Wenn Shaddy wüsste wie viele Elefanten wir schon gesehen haben - wir sind glücklich - auch ohne Elis. Aber die Sterne stehen gut für Shaddy, da sind sie endlich - Elefanten! Aus dem Nichts tauchen sie auf, zeigen kurz mal, wer hier das Sagen hat, und verschwinden dann wieder im Gras. Shaddy ist glücklich - wir auch! Ziel erreicht (und Trinkgeld gesichert).
Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen Wow-Sonnenuntergang.
Dann wird es aber Zeit, um zum Camp zurückzufahren. Es ist fast dunkel, aber trotzdem muss Shaddy nochmals ins Wasser, um das Boot durch das Schilf zu ziehen. Der Arme.
Am Camp empfängt uns dann Dan, der uns sogar schon das Lagerfeuer angezündet hat. Das ist aber mal ein Service. Während Dan den nassen Shaddy nach Hause fährt, schmeissen wir unsere vorbereiteten Kartoffeln ins Feuer. Dann kommt Dan noch etwas zu uns ans Lagerfeuer und erzählt uns etwas über das Leben hier, die Community, zu der das Camp gehört und gibt uns Tipps für die nächsten Tage. Dann verabschiedet er sich.
Wir sitzen heute noch lange am Feuer, lassen die letzten Tage Revue passieren und im Gegensatz zu gestern abend können wir unser neues Lagerleben so richtig geniessen. So langsam kommen wir an.
Der Kwando - ein Fluss mit vielen Namen
Die Quelle des Kwando liegt im angolanischen Hochland – hier heisst der Fluss
Cuando. Unter diesem Namen fliesst er weiter bis zur namibischen Grenze, um hier den Namen
Kwando anzunehmen (dort haben wir heute ja die Bootstour gemacht). Er durchfliesst dann den Caprivi-Zipfel Namibias bei Kongola und bildet an dessen Südrand die Grenze nach Botswana. Danach mutiert er zum
Marsh-River. Hier trifft er auf eine Erdspalte, die ihn zu einem 90° - Knick nach Nordosten zwingt. An dieser Stelle verweigt sich der Fluss zu einem Sumpfgelände und wird jetzt
Linyanti genannt. Auf seinem Weg nach Nordosten erreicht der Linyanti das Bett des ausgetrockneten Lake Liambezi. Etwa bei Ngoma Bridge, dort wo wir von Botswana nach Namibia gefahren sind, kristallisiert sich aus der feuchten Schwemmebene wieder deutlich ein Fluss – nun heisst er
Chobe (unser erster Game Drive in Kasane war ja am Chobe River entlang) und fliesst gemächlich nach Osten. Bei Kazungula- am Vierländereck von Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe - mündet der Fluss in den
Zambezi - hier haben wir in Victoria Falls unsere erste Bootstour gemacht.
Doch dann hält Hansi ganz unvermittelt an. Was hat er gesehen? Einen Löwen? Einen Elefanten?
Nein, ein Pillendreher versucht seine Mistkugel die Wagenspur hinaufzukugeln.... Gespannt, sitzen wir da und beobachten ihn bei seiner Sisyphusarbeit - unser ganz persönliches Highlight heute.
Natürlich gibt es am Campground erst mal wieder ein leckeres Savanna.
Und dann passiert es: Ich bin auf der Toilette, nehme die Clopapierrolle und da fällt was raus - was Schweres. Schluck: Eine dicke fette Spinne liegt da auf dem Boden. Wenn die Hansi über den Weg läuft, dann haben wir den Salat. Also mache ich sie ganz schnell kaputt. Doch die Spinne scheint „unkaputtbar“ zu sein – sie zappelt noch. Nun zeige ich sie doch noch Hansi, der ganz bleich wird und mir erklärt, dass das eine Tarantel ist. Doppelschluck. Ich haue nochmals mit dem Schuh drauf und es ist überstanden. Nun bin ich zwar Hansis Heldin für heute, aber somit ist auch klar, dass wir mit Hansis Spinnenphobie den angedachten Australien-Urlaub knicken können. Schade eigentlich.
Auf den Schreck brauchen wir erst mal ein weiteres Savanna.
Aber es geht ja noch weiter……Jetzt doch lieber erst mal alles in Ruhe anschauen. Wo ist das Ufer? Oh je, so viel Wasser überall....
Da ist es besser erst mal die Nina durchzuschicken. Maximal knietief ist die Vorgabe.... Und auf jeden Fall auch die Wagenspur testen.
Und wenn wir dachten, das war es jetzt - Fehlanzeige. Es geht gleich nochmals weiter....
Im Video die erste Durchfahrt, die dann gar nicht mehr so schlimm war und kurz danach die nächste. Das Problem ist halt wirklich, dass man einfach nicht sieht, wie hoch das Wasser steht, beziehungsweise ob da noch ein "Wasserloch" in der Spur ist.
Und dann sind wir da – so haben wir uns noch nie gefreut, ein Camp erreicht zu haben.
An der Rezeption bin ich etwas enttäuscht darüber, dass wir nicht die Campsite am Okavango haben, aber freunden uns dann doch recht schnell mit unserer Campsite an. Wir fühlen uns fast wie im Dschungel – alles so schön grün hier.
Wir brauchen jetzt aber erst einmal Nervennahrung – die paar Kilometer bis zum Camp haben ganz schön an unseren Nerven gezehrt. Wir chillen ein bisschen rum und machen dann noch eine Campgroundrunde - Das gefällt uns richtig richtig gut hier. Es ist Zeit für den Sundwoner und dann warten wir auf den Sonnenuntergang und warten und warten. Heute fällt der Sonnenuntergang leider aus….
Wir beenden diesen tollen Tag mit einem riesengrossen Lagerfeuer. Heute ist Hansi mein "Held" - schliesslich mussten wir uns weder aus dem Sand rausschaufeln noch aus dem Wasser ziehen lassen. Gut gemacht, Hansi!
Rundflug über das Okavango Delta
Das nächste Highlight wartet: Unser Flug über das Okavango Delta! Der Flughafen ist schnell gefunden, das Büro von Kavango Air ist im 1. Obergeschoss neben dem Postamt. Wir bekommen eine "Bordkarte", die wir brauchen, um durch die "Sicherheitskontrolle" zu kommen. Wir sind etwas zu früh dran, doch die Maschine ist schon fertig und so kann es losgehen.
Anfangs fliegen wir natürlich noch im "Stadtgebiet" von Maun, doch dann geht es etwa eine Stunde lang übers Okavango Delta. Wow! Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen.
Das Okavango Delta
Das Okavango Delta ist so gross wie Schleswig-Holstein und das grösste Binnendelta der Welt. Der Okavango entspringt im Hochland von Angola und fliesst dann Richtung Süden nach Botswana. Die ersten etwa 100 Kilometer fliesst der Fluss als sogenannter "Pfannenstiel" und geht dann in das Okavango Delta über, das wie eine Pfanne aussieht.
Die Ausdehnung des Okavango Deltas unterliegt enormen jahreszeitlichen Schwankungen. Wenn ab April die Wassermassen Botswana erreichen, überflutet der Okavango das Binnendelta und bringt damit inmitten der trockenen, wüstenartigen Umgebung eine einzigartige Landschaft mit Sümpfen, Lagunen, Inseln und schwimmenden Inseln, Kanälen, Seen und großen Grasflächen hervor. Einige Flussläufe sind dauerhaft wasserführend, andere nur nach der Regenzeit. Die sich stetig wandelnde Landschaft des Okavangodeltas ist Heimat einer extrem artenreichen Flora und Fauna und wurde aufgrund ihrer Bedeutung 2014 in das Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.
Die Island Safari Lodge
Nach einer Stunde sind wir wieder am Boden und total geflasht. Gekostet hat der Flug 4.230 N$ - sicherlich kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert.
Zurück am Campground der Island Safari Lodge gibt es erst einmal ein Savanna, bevor wir vor zur Lodge gehen. Zum Kochen haben wir heute keine Lust, wir gehen Essen. Alles ist liebevoll vorbereitet, aber wir sind die einzigen Gäste. Das Essen war ok – nicht mehr und nicht weniger – der Service gut und freundlich. Schade, dass wir die einzigen Gäste waren.
Zurück am Campground trinken wir noch ein Glas Wein – an Schlafen ist im Moment noch nicht zu denken. Gegenüber feiern Locals das Wochenende und in einer Nachbarlodge sind Touri-Jugendliche lautstark am Feiern mit – besonders fies – Elektrobeat, bumbum. Aber gegen 21 Uhr ist schlagartig Ruhe. Gute Nacht.
Kurz vor der Rangerstation sehen wir noch zwei Elis im Matschloch stehen.
Im Rangerbüro müssen wir uns natürlich erst einmal wieder anmelden und der Ranger zeigt uns die Game Drive Möglichkeiten – eigentlich alles – und erzählt uns noch, dass lediglich das künstliche Wasserloch in der Nähe vom Campground Wasser hat. Alle anderen Wasserlöcher sind ausgetrocknet. Hier scheint es wohl nicht wirklich geregnet zu haben.
Wir haben Campsite Nummer 2, mit Blick auf das freie Feld. Schön. Unsere Nachbarn erzählen uns dann gleich, dass heute früh zwei Löwen auf der Einfahrt zum Campground lagen. Schluck.
Wir machen eine kleine Campgroundrunde – vor allem auf das Hochsicherheitswaschhäuschen sind wir gespannt, das ist nämlich elefantensicher, weil die Elis das Camp früher regelmässig verwüstet haben auf der Suche nach Wasser. Die Sanitäranlagen - die sehen übrigens in allen Camps gleich aus - sind sauber und in Ordnung. Damit hätte ich hier jetzt nicht gerechnet. Hinter den Häuschen hat es auch immer noch Spülbecken und die Möglichkeit, Wäsche aufzuhängen.
Die Nxai Pan
Bei der Nxai Pan handelt es sich um eine Ansammlung fossiler Pfannen, auf denen kurzes aber nahrhaftes Gras wächst. In den Pfannen befinden sich zudem Inseln, die mit Akazien bewachsen sind und tagsüber ausreichend Schatten für die Wildtiere in diesem Gebiet spenden.
In der Regenzeit halten sich hier riesige Antilopenherden auf und gebären ihre Jungen. Neben diesen sind die am häufigsten vorkommenden Tierarten Springböcke, Giraffen und Riesentrappen, aber es sind auch Raubtiere wie Löwen oder Geparden zu entdecken.
Seit 1993 bilden die Nxai Pan zusammen mit dem Makgadikgadi National Park eine Einheit und ist von diesem nur noch durch die Asphaltstraße Maun–Nata getrennt.
Schliesslich fahren wir nochmals los, um unser Glück am Wasserloch zu versuchen. Fehlanzeige. Lediglich zwei einsame Elefanten laufen uns über den Weg.
Zurück am Campground bewundern wir erst einmal den schönen Sonnenuntergang und somit ist es auch Zeit für den Sundowner. Und wir bereiten alles für die erste richtige Nacht in der „Wildnis“ vor. Die Camps in Botswana sind nämlich nicht eingezäunt.
Uns war nicht so richtig wohl – hier können ja wirklich Elefanten durchs Camp laufen. Oder Löwen, oder oder oder. Mit einem grossen Lagerfeuer versuchten wir die Tiere auf Abstand zu halten und mit einem Glas Wein unsere „Angst“ etwas zu lindern. Und was soll ich sagen? Die Nacht war ruhig - wir haben überlebt.
Eigentlich wollen wir den Baobab Loop fahren – haben auch einen Baobab entdeckt. Aber wir haben unterwegs immer mehr Zweifel, ob wir richtig sind, bzw. wo wir überhaupt sind. Nach stundenlanger Fahrerei durch Buschland und fast ohne Tiersichtung sind wir froh wieder im Camp zu sein.
Exkurs: Baobab Baum
Der Baobab ist so, wie er aussieht: bizarr und faszinierend. Er kann über zweitausend Jahre alt werden. Weil er so gross ist und viel Schatten spendet, hält man in Afrika gerne Märkte, Versammlungen und Palaver zu seinen Füssen ab. Oft heisst es, er sei von Geistern bewohnt, und so gilt er vielerorts auch als spirituelles Zentrum des Dorfes.
Überall, wo der Baobab wächst in Afrika, ranken sich Mythen um ihn. Meist drehen sie sich darum, wie der Baum zu seiner seltsamen Gestalt kam. Fast immer geht es darum, dass er kopfüber in den Boden gesteckt wurde, so dass nun seine Wurzeln in die Luft ragen. In Simbabwe heisst es, der Baobab sei wegen seines vielfältigen Nutzens irgendwann so eingebildet geworden, dass er sich über alle Tiere lustig gemacht habe. Jedes Mal, wenn Gott ein neues Wesen erschuf, mokierte sich der Baobab über die Kreatur: Die Hyäne fand er hässlich, das Zebra lächerlich, den Storch unförmig. Irgendwann ertrug Gott die hämischen Kommentare nicht mehr und riss den Baobab aus dem Boden. Nach einer Weile tat es ihm jedoch leid. Er wollte den besonderen Baum nicht zugrunde gehen lassen. Also steckte er ihn umgekehrt wieder in die Erde. Seither ist er ruhig.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung
Wir relaxten ein bisschen am Campground und dann ist „Elefanten“-Alarm. Ein Elefant spaziert an uns vorbei zum Nachbarcamp. Schluck - schnell in den Camper!
Der sieht aber relaxed aus. Trotzdem warnen wir mal vorsichtshalber unseren Nachbarn.
Wir wollen nochmals unser Glück am Wasserloch versuchen. Dort treffen wir auch wieder einige Camper von heute früh. Wir unterhalten uns etwas und wir stellen dann fest, dass es mit Sichtungen wohl eher allgemein schlecht aussieht im Moment. Viele Tiere scheinen schon in Richtung Makgadikgadi Park gewandert zu sein.
Wenigstens ein paar Elefanten und Giraffen lassen sich noch blicken. Besser wie nichts.
Aber wir können noch ein paar schöne Sonnenuntergangsbilder schiessen.
Als wir am Campground ankommen, liegt frische Elefantenkacke auf der Zufahrt. Aber unser Platz ist elifrei. Im Laufe des Abends spazieren aber nochmals zwei einsame Elis in Richtung Nachbarcampground. Dann ist Ruhe. Heute abend sind wir schon viel entspannter.
Baines Baobabs
Doch dann sind wir endlich da, bei den Baines Baobabs.
Baines Baobabs ist eine Gruppe von 7 Affenbrotbäumen. Bekannt wurden sie durch den berühmten Maler und Entdecker Thomas Baines, der sie auf einer seiner Reisen im Jahr 1862 malte und nach dem sie benannt sind.
Obwohl seitdem fast 150 Jahre vergangen sind, hat sich die Baumgruppe kaum verändert und ähnelt dem gemalten Pendant noch immer verblüffend. Auch andere Maler, unter ihnen der britische Kronprinz Charles, haben diese ungewöhnliche Baumgruppe bereits verewigt.
Boh, wie gross doch die Bäume sind - oder wie klein doch unser Camper ist
Die Salzpfanne
Was aber auch gigantisch ist, ist die Salzpfanne, die hier mehr oder weniger beginnt. Diese Weite - dieses Nichts. Das ist so richtig "unheimlich".
Hier hätten wir eigentlich unsere zweite Übernachtung haben sollen, die aber gecancelt wurde. Zum Camp hätte man ein ganzes Stück über die Salzpfanne fahren müssen. Dort wäre dann ein weiterer Hügel mit nicht ganz so bekannten Baobabs und dem Cmapingplatz gewesen.
Ich laufe ein Stück in die Salzpanne hinein und bin plötzlich obwohl der Untergrund fest aussah knöcheltief eingesunken. Ok, jetzt können wir uns vorstellen, weshalb man nicht zur Campsite fahren konnte.
Auf jeden Fall ist jetzt auch Hansi davon überzeugt, dass es sich gelohnt hat, "nur wegen den paar Bäumen" hierherzufahren.
Doch die Elis wollen noch weiter....Es hat fast eine Stunde gedauert, bis alle Elefanten die kleine Halbinsel erreicht haben. Nun sind alle Elefanten auf dem gegenüberliegenden Ufer versammelt.
Doch es gibt auch andere Tiere hier, sogar ein paar Hippos - schliesslich heisst das ja auch Hippo Pool. Aber der Tag war ganz klar elilastig.
Über zwei Stunden stehen wir hier nun schon und können uns echt nicht satt sehen. Irgendwann müssen wir uns aber loseisen, freuen uns aber schon auf morgen, wenn wir den ganzen Tag zur Verfügung haben.
Gleich hinter dem Gate geht es auch hinunter zum Boteti und zur Fähre. Davor hatten wir auch Respekt, ist aber letztendlich kein Problem. Der Fährmann hat alles im Griff und bringt uns und den Camper gut über den Boteti. Kostenpunkt: 150 Pula in bar und gegen Quittung. Ordnung muss sein.
Und weil so eine Fährfahrt in Afrika schon ganz schön abenteuerlich sein kann, gibt es da auch noch ein Video dazu.
Tiaans Camp
Gleich nach der Fähre geht es dann rechts ab in Tiaans Camp (inzwischen haben die Besitzer gewechselt und das Camp heisst nun "Boteti River Camp" - ansonsten hat sich aber nicht arg viel geändert). Wir haben noch gar nicht alle Anweisungen gelesen, schon geht das Tor auf und wir werden freundlich begrüsst. Auch hier müssen wir uns registrieren und können uns dann einen freien Platz aussuchen. Das ist aber schön hier. Und das Gute ist, es gibt Strom, den werden wir morgen noch gut gebrauchen können.
Noch lange sitzen wir heute abend am Lagerfeuer und lassen die letzten Tage Revue passieren.
Wir haben keine Lust mehr, den fast leeren Boteti anzustarren und machen uns auf zu einem kleinen Game-Drive am Boteti entlang. Gestern waren wir ja auch später dran, dann kommen wir halt nachher wieder hier vorbei.
Wir fahren nun so gut es geht, direkt am Boteti entlang, es ist nur an wenigen Stellen nass und matschig.... Wir sehen jede Menge Vögel, die üblichen Verdächtigen - Zebras, Impalas und Kudus - aber nur vereinzelt einen Elefanten.
Dann fahren wir nochmals zum Hippo Pool. Da ist aber immer noch nichts los. Und das zeigt mal wieder, dass es schon auch darauf ankommt, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Gestern hatten wir hier zwei Stunden lang richtig grosses Kino und heute ist am Boteti einfach nichts los. Zumindest mit den Elefanten.
Wir beschliessen dann ins Camp zurückzufahren - natürlich wieder mit der Fähre.
Im Camp machen wir noch einen kleinen Rundgang und wir fangen schon einmal an, uns auf die nächsten Tage im Moremi und Chobe vorzubereiten: Wir laden all unsere elektrischen Geräte auf, füllen den Wassertank im Camper voll und ich nutze den tollen Platz hier nochmals zum Waschen.
Wir essen eine Kleinigkeit und dann wollen wir nochmals losfahren in Richtung Xini Lagoon. Boh, das zieht sich. Und sobald wir von der Piste abfahren, landen wir in Matsch und Wasser. Wir sehen zwar schon ein paar Tiere, aber so richtig ergiebig war das nicht. Ist das normal, dass wir gerade mal mit 20 km/h vorankommen? Ständig diese tiefen Löcher – ausgetrocknete Elefantenbadewannen.....
Diese Spuren entstehen, wenn Fahrzeuge durch die matschige Piste fahren und die Piste dann anschliessend trocknet. Oder wenn Elefanten sich in den Matasch-Kuhlen suhlen oder durch den Matsch laufen und dieser dann fest wird - das ist dann so wie Beton. Da heisst es aufpassen, dass man entweder drum herum kommt oder ganz vorsichtig durchfahren.
Als wir zum Camp zurückkommen, müssen wir lachen: Wir haben unseren Müll im Grill festgebunden und dachten, das wäre sicher. Aber wir haben die Rechnung ohne die Hörnchen gemacht. Und es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Tiere, die nur darauf warten, dass auch für sie was abfällt.....So vergeht der nachmittag recht schnell. Wie gehen duschen, es kommt noch ein anderer Camper auf den Platz, Deutsche. Wir unterhalten uns ein bisschen und dann ist es auch schon wieder Zeit für den Sundowner und das Lagerfeuer muss auch noch vorbereitet werden.
In vielen Camps verdienen sich die Locals ein paar Pula dazu, indem sie im Camp Feuerholz anbieten. Wir haben zwar immer eine "Notrerserve" dabei, nehmen den Service aber gerne in Anspruch.
Dann kommt endlich 1st Bridge - ob die wirklich hält? Und dann auch schon 2nd Bridge. Wenn man über diese Knüppelbrücken fährt, dann ächzt und stöhnt es unter einem und es wackelt ohne Ende. Man hat echt Angst, dass jetzt gleich die Brücke zusammenbricht Was unter den Brücken ist? Wasser natürlich! Und in diesem Park würde ich durch kein Wasser waten - ich sage nur: Krokodile!
Nun ist es nicht mehr weit, wir können das Camp schon sehen. Aber was ist das? Jede Menge Wasser!?! Da fahren wir ganz sicher nicht durch. Also zurück und eine Umfahrung suchen. Doch dann haben wir es geschafft! Wir haben das Camp 3rd Bridge erreicht.
Für die knapp 50 km haben wir mit eher kürzeren Fotostopps etwa 4 Stunden gebraucht. Toller Schnitt.
Doch dann wollen wir doch wissen, wie "schlimm" die Weiterfahrt ist. Wir gehen auf Erkundungstour: Zuerst die 3rd Bridge. Bis vor ein paar Tagen noch nicht befahrbar und jetzt "One tyre deep" – also fahrbar. Augen zu und durch….Wir gestehen: hier haben wir darauf vertraut, dass es fahrbar ist. Der Übergang vom Wasser zur Holzbrücke ist dann etwas tricky. Aber der Hans der kann´s. Ihr meint, das sieht doch ganz easy aus? Dann schaut euch doch mal das Video dazu an..... Das Wasser ging wirklich bis auf die Motorhaube und der Camper ist mehr geschwommen, wie dass er gefahren ist.
Dann versuchen wir uns im Pistennetz bis zur 4th Bridge zurechtzufinden, gar nicht so einfach. Es gibt jede Menge Spuren - die meisten enden aber irgendwo im Wasser. Das Navi hat irgendwann den Drehwurm und gibt nur noch Schrott von sich. Waren wir hier schon einmal? Sollen wir rechts? oder besser links? Oder geradeaus?
Doch dann ist die 4th Bridge endlich in Sicht. Und wieder die bange Frage: Hält die Brücke wirklich, so wie die ächzt und stöhnt?
Und dann folgen wir einfach mal den neuen Spuren und landen - an einem Matschloch. Also falsche Spur. Wir haben aber auch keine Lust mehr, nach weiteren Spuren zu suchen und uns im Matsch oder im Wasser festzufahren, also fahren wir zurück: Erst 4th Bridge und dann wieder 3rd Bridge - Herzschlagmomente. Für Tiere haben wir irgendwie keinen Nerv gehabt.
Und auch von dieser Durchfahrt gibt es noch ein Video.
Dann mache ich mich mal wieder auf zu einer kleinen Campgroundrunde. Inzwischen sind wir alleine hier, alle anderen Camper sind bereits unterwegs.
Eine alte Weisheit besagt, dass der schlechteste Platz zum Übernachten unter einem Leberwurstbaum ist. Wenn man nicht von den bis zu fünf Kilogramm schweren Früchten erschlagen wird, dann wird man von den Elefanten, die zum Fressen der Früchte kommen, vertrieben. Er trägt die für ihn typischen, bis zu ein Meter langen fleischigen, wurstähnlichen Früchte. Deren Oberfläche ist stark aufgerauht. Dieser Baum stand zum Glück auf einer Nachbarcampsite. An unserem Baum waren kaum noch Früchte zu sehen..
Im Tuck-Stopp bekommt man alles, was man als Camper so braucht (oder auch nicht) - vor allem alkoholisches. Das ist aber das einzige Camp, in dem wir kein Feuerholz bekommen haben. Zum Glück haben wir aber immer einen grossen Vorrat dabei. Und hier kann ich auch schon einmal unsere Bootstour bezahlen - mit Karte, wie versprochen.
Unterwegs entdecke ich diese lustigen Meerkatzen – solange sie hier bleiben und uns nicht im Camp „terrorisieren“ mögen wir die wirklich...
So langsam wird es dann Zeit, zum Campground zurückzukehren - ich habe Hunger und Hansi hat auch schon was vorbereitet. Nudeln mit Tomatensosse geht immer.
Wir essen noch eine Kleinigkeit, laden unsere Akkus und warten auf Mets, der uns um 15 Uhr zur Bootstour abholen möchte. Campgroundidylle halt. Manchmal mögen wir so einen Lümmeltag zwischendurch.
Mets ist pünktlich – wir dieses Mal auch – so kann es gleich losgehen. Erst geht es wieder durch dichtes Schilf. Dann sehen wir kleine Krokodile, später noch Warane. Wir geniessen es, durchs Delta zu fahren, Tiere zu beobachten und die Ruhe zu geniessen - einfach so dahinzugleiten. Was für eine wundervolle Landschaft......
Wir sind schon wieder auf dem Rückweg, da hält Mets an, zeigt auf einen Elefanten am rechten Ufer und wartet. Und das Warten hat sich gelohnt: Wir können beobachten, wie ein Elefant das recht tiefe Wasser durchquert, zum Teil schwimmend. Keine zwei Minuten hat das gedauert. Wie toll es ist, diesen grauen Riesen zuzuschauen.
Auf der anderen Uferseite hat es eine grosse Herde Elefanten, die sich zu formieren scheint. Wir warten weiter. Und dann passiert es: Die erste Gruppe mit einem Babyelefanten geht ins Wasser. Das Kleine wird in die Mitte genommen und von der hinteren Elefantenkuh halb auf die vordere Elefantenkuh geschoben und halb von der hinteren angeschoben. Weitere Elis folgen. Das Wasser ist wirklich tief und man sieht nur noch Rüssel und Stosszähne.
Dann haben sie wieder festen Boden unter den Füssen. Und nach etwa 30 Minuten hat dann hat die ganze Gruppe das Ufer erreicht.Wir sind total überwältigt von diesem Schauspiel. Und wenn ich das jetzt schreibe, habe ich schon wieder Gänsehaut. Wir haben gefühlt nicht geatmet und sassen mucksmäuschenstill im Boot.
Jetzt heisst es aber Speed geben, damit wir rechtzeitig wieder ins Camp kommen. Aus unserem kleinen Boot wird jetzt ein richtiges Speedboot. Alles festhalten.
Und natürlich schaffen wir es rechtzeitig, um zum Sonnenuntergang an einem schönen Plätzchen zu sein.
Ja, diese Tour hat sich wirklich gelohnt - die hat uns richtig gut gefallen.
Als wir ins Camp zurückkommen ist es schon fast dunkel. Eine Elifamilie besucht uns noch und dann macht Hansi noch ein paar Nachtaufnahmen. Der Tag war superschön, aber so eine Bootstour ist halt trotzdem anstrengend. So fallen mir am Lagerfeuer schon die Augen zu.
3rd Bridge war zusammen mit Ihaha das schönste Camp auf unserer Tour. Und das obwohl wir keine grossen Gamedrive-Möglichkeiten hatten. Und so ein "Faulenzertag" wie wir ihn heute hatten, das tut einfach zwischendurch so richtig gut. Morgen müssen wir diesen wunderschönen Platz leider schon wieder verlassen.
Dann also los: Erst wieder durch das "Wasserloch" bei 3rd Bridge - das geht heute schon viel besser wie vor zwei Tagen. Dann fahren wir weiter zur 4th Bridge und "suchen" die Umfahrung für die "Matschpfütze" von vor zwei Tagen. Aber es gibt keine Umfahrung, somit ist das wohl die richtige Piste. Es sind auch frische Spuren zu sehen, die Matschpfütze ist schon deutlich kleiner geworden. Das hat man uns auch im Office gesagt, dass das Wasser nun jeden Tag ein Stück zurückgehen würde. Ok, also fahren wir mal weiter. Es folgen nun immer wieder ein paar Pfützen, aber ansonsten nichts Schlimmes.
Oft sieht man die richtige Spur erst, wenn man kurz davor steht.
Aber dann stehen wir hier: rechts oder links? Wo ist die bessere Spur? Keine Ahnung.
(Sorry, für die schlechte Bildqualität – die Bilder sollen einfach nur und sind vom Video "abfotografiert" - wir hatten echt keinen Nerv für Fotos ).
Wir fahren erst mal nach rechts, das sieht nach nicht ganz so viel Wasser aus. Ja, Spuren sind da, aber geht es da wirklich weiter? Das sieht nicht gut aus....
Dann hupt es von hinten. Ein anderer Camper macht uns klar, dass wir auf dem falschen Weg sind und wie es weiter geht. Uff, die sind aber genau richtig vorbeigekommen. Wir schauen uns an, wie sie fahren und fahren gleich mal hinterher. Alleine hätten wir uns das nicht getraut. Da hätte ich wieder durchwaten müssen.....
Im Nachhinein war das ja gar nicht soooo schlimm - da hat ja noch nicht mal Wasser gespritzt.
Es geht aber weiter und ein weiteres Mal hilft uns der Camper aus der "Patsche". Wir haben überhaupt kein Auge für die "Schönheit" der Landschaft um uns herum, sehen uns und den Camper nur immer im Wasser absaufen.....
Immer wieder ist die Piste überflutet und man sieht nicht wirklich, wie tief und wie matschig es ist. Aber dann ist es überstanden. Uff, das ging ganz schön an die Nerven. Wir sind erst einmal erleichtert, dass wir das geschafft haben. Selbst jetzt beim Schreiben, bin ich ganz angespannt. Alleine wäre wir da nicht durch. Zum Glück haben uns die anderen Camper geholfen.
Die weitere Piste bis nach Xakanaxa ist dann kein Problem mehr.
Von hier aus geht es erst einmal auf einer "Pistenautobahn" in Richtung South Gate, dann geht unsere Piste nach North Gate ab. Wir kommen erstaunlich flott voran – leichte Sandpiste und erst später wieder „Elefantenbadewannen“. Dann kommt der Abzweig zu den Dombo Hippo Pools. Wir fahren weiter Richtung North Gate, das sieht gut aus.
Aber dann das hier: Mist – Sackgasse . Überall Wasser....Also im Rückwärtsgang wieder zurück, unterwegs wenden und nach einer Umfahrung schauen. Aber da ist nichts !?!
Wir fahren in Richtung Hippo Pools – nein, da fahren wir nicht weiter und das ist auch die falsche Richtung. Also wieder zurück zur Kreuzung. Und nun?
Komm lass uns nochmals die Hauptpiste nehmen, vielleicht haben wir ja eine Abzweigung übersehen. Wir fahren also nochmals bis zur Sackgasse. Aber da ist wirklich keine Abzweigung zu finden. Hm, also wieder rückwärts fahren, im Busch wenden und zurück Richtung Kreuzung. Kreuzung ist immer gut, aber wir sind etwas ratlos....
An der Kreuzung steht inzwischen noch ein anderer Camper: Tom und Gwen, zwei Amis. Sie wissen auch nicht weiter.
Ihnen hat man am Gate gesagt, dass es ein paar Kilometer vor dieser Kreuzung die Umfahrung geben soll. Hier würde es nach dieser Info nicht weitergehen und auch die Richtung Dumbo Hippo Pools schliessen sie aus.
Inzwischen kommt noch ein dritter Camper angefahren: die Deutschen, die wir bereits am South Gate und in 3rd Bridge getroffen haben. So schnell sieht man sich wieder. Die beiden wissen nur, dass es eine Umfahrung ohne Wasserdurchfahrt geben soll. Und sie fügen auch gleich hinzu, dass sie keinesfalls mehr ins Wasser fahren !?! Auf dem Weg hierher haben sie wohl die falsche Abzweigung genommen - die nach rechts - und sind abgesoffen – sehr zur Freude einiger Safariteilnehmer, die so wenigstens etwas zum Fotografieren hatten, als man sie aus dem Wasser gezogen hat.
Nun ist guter Rat teuer: Wir beschliessen, zusammenzubleiben und nochmals zurückzufahren, um nach dem Abzweig zu suchen, von dem Tom und Gwen gesprochen haben (ohne deren Info hätten wir vorgeschlagen, uns unsere Sackgasse nochmals etwas genauer anzuschauen….). Also Kommando zurück. Weit kommen wir nicht, denn wir kommen in ein Elefanten Blockade: rechts Elis, links Elis, darunter Babys und ständigen Seitenwechseln. Rien ne va plus! Als es endlich weitergeht, ist aber immer noch keine Abzweigung zu sehen.
Tja, was nun? Wir werden uns jetzt doch nochmals unsere Sackgasse etwas genauer anschauen. Also setzt sich unser Tross wieder in Gang. Wir kommen zur Kreuzung, folgen der Hauptroute zum Northgate und stehen dann erst mal wieder an unserer Sackgasse. In dem Moment kommt noch ein Local dazu, der uns erklärt, dass es hier eine Umfahrung gibt. Wir sollen ihm einfach nur nachfahren. Gesagt, getan. Und siehe da: Wir hätten nur ein Stück weiterfahren müssen und hätten die Umfahrung auch selber gesehen.
Egal. Lieber zu vorsichtig, wie später im Matsch steckenbleiben. Und wir hätten sonst Tom und Gwen nie kennengelernt und das wäre wirklich schade gewesen.
Es ist nun noch etwa eine halbe Stunde bis zum North Gate. Bis auf riesengrosse „Elefantenbadewannen“ und dem ein oder anderen Schlammloch ist die Piste nun gut zu befahren.
Am Gate liegen wir uns erst einmal in den Armen und sind froh, dass wir alle zusammen gut angekommen sind. Und dann fährt jeder erst einmal auf seinen Campground.
Die ganze Aktion mit der "verzweifelten" Wegsuche hat bei uns gut zwei Stunden gedauert. Wenn wir hier niemanden mehr getroffen hätten, hätten wir einen riesen Umweg über das South Gate fahren müssen.
Übermorgen - auf dem Weg nach Savuti - soll es nochmals eine Wasserdurchfahrt geben, one tyre high! Shit. Aber da machen wir uns erst morgen Gedanken dazu. Heute sind wir einfach nur froh, wohlbehalten angekommen zu sein.
Wir haben die Campsite Nummer 1 – ein schöner Platz mal wieder mitten in der Wildnis. Wir sind jetzt erst einmal nur froh, hier zu sein und geniessen die Ruhe. Und natürlich gibt es ein Bier/Savanna dazu. Sollen wir heute noch einen Gamedrive machen? Naja so viel Gamedrive ist nun auch wieder nicht möglich – ein Stück zurück in Richtung Xakanaxa wäre eine Option und der Khwai Loop scheint auch teilweise fahrbar zu sein. Nein, wir haben keine Lust mehr. Wir bleiben hier auf dem Platz und relaxen. So nimmt also auch dieser nervenaufreibende Tag ein gutes Ende. Gute Nacht !
Der North Gate Campground, auch als Khwai Campground bekannt, hat 10 Plätze, die entlang des Khwai Rivers liegen. Die Überschwemmungsgebiete des Khwai-Flusses beherbergen eine Vielzahl von Tieren und Vögeln und bieten die besten Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Game Drive. Von hier aus geht es dann über eine "gute" Piste direkt nach South Gate oder weiter nach Savuti, in den Chobe Nationalpark.
Deshalb wollen wir weiterfahren. Aber was ist das?
Plopp! Die Autobatterie ist mausetot. Wie das? Was nun? Zum Glück kommt gerade in diesem Moment ein Safarifahrzeug angefahren. Wir fragen höflich, ob er uns Starthilfe geben könnte. Wenigstens ein Starterkabel haben wir dabei und es funktioniert sogar. Super, dankeschön. Somit springt der Motor wieder an.
Aber nun haben wir ein Problem: Wir trauen uns nicht mehr, den Motor abzustellen und wir müssen die Batterie wieder aufladen – sofern möglich – und dafür müssen wir fahren, fahren, fahren. Und zwar in Richtung Khwai Loop. Wir sind hier aber ganz alleine unterwegs und wir haben keine Ahnung, welches die richtige Piste ist und ob wir hier überhaupt richtig sind. Wenn wir jetzt stecken- oder stehenbleiben und der Motor springt wieder nicht an, dann können wir unter Umständen ewig warten, bis uns jemand hilft. Wir wissen nicht einmal so richtig, wo wir eigentlich sind. Geniessen können wir den Game Drive unter diesen Umständen natürlich nicht und Bilder machen schon gar nicht. Mist!
Also fahren wir zurück zum Campground – dort wollen wir dann schauen, ob der Camper wieder anspringt. Dort könnten wir dann auch Hilfe holen und – auch wichtig – wir würden dort auch so stehen, dass ein anderes Auto Starthilfe leisten kann. Und? Yes, er springt an. So erleichtert waren wir schon lange nicht mehr.
Wir lümmeln also mal wieder auf dem Campground rum und beobachten Vögel, Hörnchen und Mangusten. Elibesuch bekommen wir auch noch.
Tom – unsere gestrige Begleitung – kommt vorbei. Wir trinken ein Bierchen zusammen und erzählen ihm von unserem Pech von heute früh. Auch sie fahren morgen früh weiter nach Savuti und auch sie sind nicht wirklich begeistert, nochmals durchs Wasser zu müssen. Und wir beschliessen, gemeinsam zu fahren. Abfahrt sieben Uhr – Frühstück dann unterwegs an einem schönen Plätzchen. Das hört sich gut an und wir sind etwas entspannter.
Dann fahren wir nochmals los auf die offene Ebene: Dort halten sich immer noch dieselben Tiere auf, wie heute früh: Impalas und Paviane und auch noch Sattelstörche und Ibisse. Und das war es dann wieder mal. Aber wenigstens ist auch jetzt der Camper wieder angesprungen .
Wir haben den Abend wie immer mit einem schönen Lagerfeuer, dem ein oder anderen Gläschen Wein – der Vorrat muss ja weg – und noch ein paar Sternenbildern beendet. Die letzten Tage waren schon ganz schön nervenaufreibend.
Morgen verlassen wir den Moremi und es geht weiter in den Chobe Nationalpark.
Dann kommen wir in eine Gruppe von Elefanten, denen wir natürlich gerne Vorfahrt gewähren
Und dann geht es erst einmal nicht mehr weiter. Hier kommen wir definitiv nicht durch, auch wenn (frische?) Reifenspuren zu sehen sind.
Das brauchen wir gar nicht auszuprobieren.....
Also zurück und nach der Umfahrung schauen. Aber wir müssen etwas vorsichtig sein: Wir sind jetzt wohl auf Höhe der Elefantenherde, die uns gerade aufgehalten hat. Und dann wieder Wasser - Schluck, kommen wir da durch? ....
Wer hat wieder mal die kurzen Hosen an? Nina Also ab ins Wasser! Krokodile? Hm, da habe ich mir in dem Moment gar keine Gedanken gemacht. Inzwischen aber schon.....So grob sieht man eine Spur – mit dem rechten Reifen ganz nah am Baum vorbei, das passt. Aber mit dem linken Reifen? Das geht knapp übers Knie - one tyre deep!
Aber wir haben mal wieder Glück: Während wir noch über die beste "Route" diskutieren fährt ein Local vorbei. Klar, er kennt die Wasserdurchfahrt wie seine Westentasche und fährt schliesslich genauso wie wir es uns gedacht haben.
Zuerst sind Tom und Gwen an der Reihe - sie fahren so wie besprochen und gesehen - und sie schaffen es! Yuhuu!
Dann ist Hansi dran...... Die Bilder haben uns Tom und Gwen netterweise zur Verfügung gestellt.
Und auch Hansi schafft es auf die andere Seite. Und wieder liegen wir uns in den Armen – Geschafft! Wir sind so erleichtert.... Und dann bekommen wir noch Elefantenbesuch.
Kurz danach gibt es auf der linken Seite einen Hippo Pool, der den Namen wirklich verdient. Und nun ist es auch Zeit fürs Frühstück. Während wir den Hippos zuschauen, Frühstücken und Kaffee trinken, kommen wir endlich dazu mal ein bisschen miteinander zu plaudern. Eine schöne Urlaubsbekanntschaft.
Hier am Mababe Gate beginnt der Chobe Nationalpark.
Der Nordosten Botswanas bezieht seine touristische Bedeutung in erster Linie aus dem Chobe National Park, der auf der anderthalbfachen Fläche Korsikas die grösste geschlossene Elefantenpopulation überhaupt beherbergt. Der Park direkt am Chobe Fluss wurde nach Botswanas Unabhängigkeit im Jahre 1967 als erster Nationalpark in Botswana gegründet. Der Fluss bildet die Grenze des Parks zu Namibia, allerdings gibt es dort keine Zäune – es ist eine grüne Grenze. Dies ist für die Wanderung der Tiere, insbesondere der Elefanten und Zebras, wichtig.
Einer der größten Anziehungspunkte für Besucher des Parks sind die Elefanten. Rund 120.000 sollen heute in Botswana leben und ein großer Teil von ihnen gehört zu den wandernden Herden des Chobe National Parks. Sie sind die größten lebenden Elefanten weltweit. Bis zu 200 km im Jahr wandern Sie vom Chobe und Linyanti River, wo Sie sich in der Trockenzeit aufhalten, bis zu den Pans im Südosten des Parks, die sie in der Regenzeit anziehen. Da Elefanten pro Tag ca. 300 kg Futter und 200 l Wasser zu sich nehmen und viel Vegetation durch sie zerstört wird, wird die Natur durch sie sehr belastet. In Chobe leben heute wesentlich mehr Elefanten als das Ökosystem verkraften kann und über kurz oder lang muß hier eine Lösung gefunden werden.
Mit dem Ihaha Campsite am Chobe Fluss und dem Savuti Camp am gleichnamigen Kanal gibt es im Park nur zwei Campingplätze für Selbstfahrer. Wir sind nun auf dem Weg zum Savuti Camp.
Am Mababe Gate müssen wir uns mal wieder registrieren – es vermisst uns noch niemand – und bekommen gesagt, dass wir die Sandridge Road nehmen sollen und nicht die Marsh Road – die wäre nicht befahrbar. Vor den nächsten Stunden hatten wir vier wieder jede Menge Respekt, ist das doch die "furchtbarste" Tiefsandpiste ever. Wir lassen Tom und Gwen vorausfahren, folgen mit entsprechendem Abstand und vereinbaren, dass die beiden – sofern es die Piste zulässt – immer wieder mal schauen, ob wir noch da sind….. Was wenn wir steckenbleiben und der Motor nicht mehr angeht? Aber was soll ich sagen? Die Piste ist einfach super zu fahren. Es gibt keinen Tiefsand, der Sand ist nämlich nass. Hin und wieder gibt es noch mit Wasser gefüllte Elefantenbadewannen, aber ansonsten echt kein Problem. Dafür sind dann die letzten Kilometer als die beiden Pisten dann wieder zusammengelaufen sind, umso heftiger – Tiefsand vom Feinsten.
Unterwegs werden wir nochmals kurz aufgehalten, dann sind wir da, in Savuti, DEM "legendären" Camp.
Die Savuti-Region liegt im Westen des Chobe Nationalparks und gehört gleich nach der Chobe Riverfront zu den besten Tierbeobachtungsgebieten in Botswana. Sie hat eine Größe von etwa 5000 km² und unterteilt sich in die Savuti Marsh, der Matabe Depression und der Magwikhwe Sand Ridge.
Das Savannenland ist bekannt für die jährliche Wanderung von Zebras, Kudus, Impalas, Gnus und Raubtieren. Außerdem ist Savuti berühmt für seine Elefantenbullen und ein Löwenrudel, das sich auf die Elefanten-Jagd spezialisiert hat. Typisch für die Region sind auch abgestorbene Bäume, die als Zeugen der Trockenperioden erhalten geblieben sind. Vor allem aber bietet Savuti ideale Bedingungen, um den König der Tiere zu beobachten, den Löwen.
Wir registrieren uns mal wieder und dann fahren wir zu unseren Campgrounds - wir sind fast Nachbarn. Und wir verabreden uns für heute abend ans gemeinsame Lagerfeuer bei uns. Wir richten unser Wohnzimmer ein – packen also Stühle und Tische aus – trinken ein Ankommensbierchen und relaxen ein bisschen.
Hoffentlich bekommen wir nicht jemand auf den Platz gestellt. Auch hier ist es üblich, dass die Plätze doppelt und dreifach vergeben werden, wenn zu viele Buchungen vorliegen.
Aber was ist das? Ach nein, schon wieder ein Eli (gähn). Wir "flüchten" noch nicht einmal mehr ins Auto...
Und dann "klettert" er auch schon die Böschung hoch. Wir wussten gar nicht, dass das so gute Kletterer sind....
Dann gehen wir nochmals auf Gamedrive in Richtung Wasserlöcher. Aber ausser der Giraffe und einem aggressiven Elefanten sehen wir mal wieder nichts. Und Gnus natürlich noch. Die gibt es hier im Überfluss.
Somit fahren wir wieder zurück und bereiten uns auf den Abend vor: Grill anheizen und Lagerfeuer vorbereiten. .... und dann kommen auch schon Tom und Gwen vorbei. Wir sitzen heute noch sehr sehr lange zusammen, lassen nochmals die letzten aufregenden Tage Revue passieren und haben aber auch so noch viel zu erzählen. Doch irgendwann wird es Zeit ins Bett zu schwanken. Good night!
Dann geht es endlich los zum Wasser. Doch da ist gar nichts los. Es ist auch unangenehm, weil wir ja ständig den Motor laufen lassen müssen und somit Lärm machen. Und wir müssen uns immer so hinstellen, dass man uns Starthilfe geben könnte. Können also gar nicht richtig aus dem Auto heraus fotografieren. Ein schöner Mist aber auch.
(Wir können ja nicht mit Blick auf das Wasserloch stehen, sondern müssen die Motorhaube immer zur Piste hin haben).
Um die Batterie aufzuladen, fahren wir in Richtung irgendwelcher Hills, die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, für Sichtungen haben wir eh keinen Nerv und die Pisten werden immer enger und einsamer. Schlecht, wenn wir hier stehenbleiben würden. Trotzdem freuen wir uns über diese Gnuherde, die Richtung Wasserloch eilt. So viele Gnus auf einmal haben wir bisher noch nicht gesehen.
Desshalb fahren mal lieber zurück in Richtung Hauptpiste und wir rufen mal wieder bei Bushlore an. Die Verbindung ist schlecht, ich verstehe immer nur Handschuhfach –
HANDSCHUHFACH
– da war doch was? Ja, das Batteriecheckgerät, das uns gleich am Anfang mit dem ständigen Piepsen genervt hat und das der Mechaniker mit den Worten
„Die Batterie ist gut, das braucht ihr eh nicht“
ausgesteckt hat.
Ja? Was ist mit dem Gerät? Amos erklärt also, dass man durch dieses Gerät die erste schlechte Batterie durch die zweite gute Batterie (die für den Kühlschrank da ist) starten kann. Wir sollen das mal versuchen und wenn es nicht geht, sollen wir uns nochmals melden, dann würde er jemanden mit einer Ersatzbatterie schicken. In dem Punkt ist Bushlore echt auf Zack.
Wir probieren also den Zaubertrick und voilà der Camper springt wieder an. Mit dem Gerät kann man auch den Ladezustand der Batterien überprüfen. Ok, let´s check. Sieht nicht gut aus. Wir fahren noch etwas völlig unnütz in der Gegend rum, der Ladezustand unserer beiden Batterien lässt uns aber nicht gerade optimistisch in die letzten Fahrtage blicken....
Wir tun dann das, was wir immer tun, wenn wir nicht weiterwissen: Zurück auf den Campground fahren, ein Savanna trinken und abwarten. Es ist heute recht warm, für uns schon richtig heiss und der Baum spendet nicht genügend Schatten. Gerade richtig, um das erste Mal unsere Markise auszuprobieren. Für was hat man denn so ein Teil?
Hier ist aber mal jede Menge los - na ja mit Müsliresten bekommt man sie alle.
Ich mache mal wieder meine obligatorische Campgroundrunde: Das Sanitärhäuschen ist wie eine Festung gegen Elefanten gesichert. Auch der Wasserhahn auf den Campingplätzen soll Elis durch diese Konstruktion davon abhalten sich dort zu schaffen zu machen. Was ist da wohl drin? Klar, der Wasserhahn Der Tuckshop gefällt mir besonders gut. Hier gibt es von Keksen, über Wein hin zu Streichhölzern alles zu kaufen, was man zum „Überleben“ so braucht.
Tom und Gwen sind inzwischen auch wieder von ihrem Game Drive zurück – sie waren in Richtung Pothole Pans – und erzählen von ihren Sichtungen: Giraffen, Gnus, Elefanten,…. Neid.
Gwen schlägt dann vor, dass man am nachmittag gemeinsam auf Game Drive gehen könnte. Wir könnten ja in ihrem Camper mitfahren. Das ist echt lieb, doch wir wollen nochmals selber fahren, um die Batterien aufzuladen. Vielleicht hilft es ja. Und mit unserem "Zauberkästchen" haben wir ein etwas besseres Gefühl. Ich habe zwar keine Ahnung von Technik – aber mich beschäftigt eine Frage: "Was, wenn auch die zweite Batterie ausfällt? "
Egal, wir fahren in Richtung Malibu Pan und sehen: Elefanten, Gnus und Giraffen…. Da sind wir wohl auf den Spuren von Tom und Gwen unterwegs.
Wir sehen aber auch Halbmondantilopen (Tssesebes) und der Strauss hat einen wahren Freudentanz aufgeführt, als wir angefahren kommen. Wir sind fast alleine unterwegs und können somit auch überall den Motor anlassen. Sicher ist sicher.
Und einen kapitalen Kudu sehen wir auch noch. Nicht schlecht, für so einen kurzen Gamedrive.
Und dann rufe ich "Halt"! Was ist denn jetzt schon wieder? Schau mal, der Sekretärsvogel im Gestrüpp: Sieht der nicht toll aus?
Wir sind zufrieden mit unserem Ausflug und fahren zum Campground zurück.
Dort kommt ein Camper zielstrebig auf unseren Platz gefahren – bekommen wir Übernachtungsgäste? Nein, die beiden haben ein Problem mit der Aufhängung des Reserverades. Die beiden sprechen englisch, aber man hört den Schweizer deutlich durch. Ich antworte erstmal mit einem: "Grüezi zäma, wie kennet mir euch hälfa?" Allgemeines Gelächter und Hansi erklärt dann, was zu tun ist, gibt ihnen noch ein paar Kabelbinder mit und so kommt man dann ins Gespräch. Wir verstehen nicht alles – was jetzt nicht unbedingt am Schwyzer Dütsch liegt, aber soviel verstehen wir: Die beiden - ein älteres Ehepaar – sind eigentlich als Lodger unterwegs, wollten aber mal die Luft unter dem freien Himmel und in der Wildniss schnuppern, haben sich eine Matratze und Schlafsäcke gekauft und sind nun hier. Sie wollen hinten im Auto übernachten und dann mal schauen, wie es weitergeht. Wir finden die beiden cool und es hat auch bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen, da die beiden doch noch etwas älter wie wir sind. (Wann haben wir eigentlich das letzte Mal hinten im Auto geschlafen? Oh je, das ist schon zig Jahre her....). Als wir uns verabschieden, geben wir ihnen noch einen Karton Wein mit – wir haben ja genug – und wünschen ihnen noch einen guten Aufenthalt.
Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir dann auch auf, dass die ja nicht einmal Gläser dabei hatten....
Den restlichen nachmittag verbringen wir auf dem Campground.
Wir sitzen auch heute wieder sehr lange mit Tom und Gwen zusammen, geniessen den Abend mit Ihnen. Und auch wenn sich unsere Wege morgen unterwegs trennen werden, so beschliessen wir, noch einen Teil der Strecke gemeinsam zu fahren. Für uns sehr sehr beruhigend. Vor allem angesichts der Tatsache, dass der Ladestand beider Batterien immer besorgniserregender aussieht…. Wir haben aber jetzt nur noch eine Übernachtung - heul - vor uns, dann sind wir schon wieder in Kasane. Das schaffen wir noch - hoffentlich! Das ist auch der Grund, weshalb wir jetzt keine neue Batterie von Bushlore anfordern.
Weit kommen wir nicht, weil uns eine ganze Herde Elefanten über den Weg läuft - mit Jungtieren - und deshalb waren die Elefanten sichtlich schlecht gelaunt. Und das auch noch im Tiefsand.
Danke Gwen, dass Du uns die Bilder zur Verfügung gestellt hast.
Die Kreuzung nach Kasane/Thobolo´s Bush Lodge ist genau richtig für unser kleines Frühstückchen. Und die letzte Gelegenheit für gemeinsame Fotos und einen letzten Plausch.
Und dann kommt eine schwierige, aber auch eine sehr fotogehe Strecke. Im Tiefsand geht es ständig auf und ab – so
richtig steil auf und ab. Da heisst es: viel viel Schwung und Gefühl fahren.... und rechtzeitig die richtige Spur finden.
Und dann sind wir auch schon in Kachikau. Hier endet die Piste, hier gibt es einen kleinen Craft Shop, wo man selbstgemachte Souvenirs auch kühle Getränke bekommen kann und ab hier geht es dann erst einmal auf Teer weiter. Also heisst es seit langem mal wieder Reifendruck erhöhen. Aber zuerst einmal muss Hansi wieder "basteln".
Und für uns heisst es nun auch Abschied nehmen von zwei liebgewonnen Reisegefährten. Gerne wären wir noch weiter gemeinsam gereist. Das hat einfach gepasst. Good bye – wir werden uns (hoffentlich) mal wieder sehen – wo auch immer. Natürlich bekommen auch die beiden noch einen Karton Wein mit auf den Weg.
Ist das ungewohnt, auf Teer zu fahren. Und dieser Geschwindigkeitsrausch – Wahnsinn. Am Ngoma Gate ist dann Schluss mit der komfortablen Strasse. Erst müssen wir uns natürlich wieder registrieren, dann heisst es wieder Luft rauslassen - bei laufendem Motor. Die letzte Strecke ist wieder (Tief-)Sand angesagt. Es geht ein Stück im Busch in den Park hinein und dann öffnet sich die Strasse in Richtung Chobe Riverfront– Mein Gott ist das schön hier. Als hätten alle Tiere nur auf uns gewartet: "Hallo Hansi und Nina, schön, dass ihr hier seid."Wir können die gesamte Strecke an der Riverfront fahren und geniessen die ganze Tierwelt. Wir kommen uns vor wie in einem Safaripark - na ja, wir sind ja schliesslich auch auf Safari.
Erst kommt die Giraffenabteilung, es ist aber ein ständiges Kommen und Gehen dort. Dann die Wasserböcke - die sehen wir hier das erste Mal überhaupt und natürlich noch die "üblichen Verdächtigen". Mit den Vögeln ist das so eine Sache, wenn der Motor läuft. Die Zebras sind schon etwas kooperativer - die halten still. Nur die Elis haben sich heute vor uns versteckt..... und wir haben immer noch keine Katzen gesehen - Seufz.
Die
Chobe-Riverfront zwischen Kasane und Ngoma Bridge ist eine saisonal überflutete fruchtbare Marschlandschaft mit kleineren Galeriewäldern. Die Uferfront entlang des Chobe Rivers ist die mit grossem Abstand am stärksten besuchte Region des Chobe Nationalparks. Die wildreichen Auen und Schwemmgrasflächen am trägen, schmalen Chobe River prägen das beliebte Safari-Gebiet.
Dann haben wir wieder mal einen „Herzschlag“-Moment: Es geht in eine scharfe Rechtskurve und in eine Art Buschallee hinein und dann rufe ich nur: "Zurück!"
Da kommt – nein rennt - uns doch glatt ein Hippo entgegen. Schluck, das hat es eilig.Nach einem missbilligendem Blick in unsere Richtung ist es auch schon ins Wasser geplatscht. Wir sind erst einmal erleichtert! Die Hippos werden nämlich richtig aggressiv, wenn man ihnen den Weg ins Wasser versperrt.
Der Sonnenuntergang passt voll zu unserer Stimmung : Das ist unser letzter Campingabend und wir werden wehmütig. Dieses Camperleben hier in den Nationalparks ist schon was ganz Besonderes und der Tagesablauf wird halt wirklich von den ständig wechselnden Umständen geprägt: Pistenverhältnisse, Tiersichtungen, Wasserdurchfahrten, Autoprobleme,…...
Wir haben viel zu viel Holz, das können wir gar nicht alles verfeuern und auch den Wein bekommen wir nicht ganz zu Ende. Um die zweite Batterie zu schonen, ist es nun auch Zeit, den Kühlschrank abzustellen. Dann müssen wir zwar auf kühles Cola am Mittag verzichten, aber so ist uns einfach wohler.
Heute nacht schlafen wir etwas unruhig: Von der Lautstärke her hält sich eine Hippotruppe gleich neben unserem Camper auf und die Tatsache, dass alle 30 Minuten Streife gefahren wird, ist zwar schon beruhigend, macht einen aber auch nachdenklich. Trotzdem hatten wir hier nie ein ungutes Gefühl.
Weiter geht es an der Riverfront entlang. Bis auf das ein oder andere Safariauto sind wir ganz alleine unterwegs.
Wir entdecken Tierspuren auf unserer Fahrspur und? Das sieht nach einer Miezekatze aus . Gespannt folgen wir ihr – nicht ohne hin und wieder einen Blick auf die Tierwelt zu werfen. Ganz fasziniert sind wir von der Pavian-Grossfamilie. Bei den Bildern fällt mir immer die Liedzeile "die Affen rasen durch den Wald“ ein….Wie die kleinen Äffchen auf ihren Müttern hängen – verrückt. Dann verliert sich die Löwenspur. Schade . Doch keine Löwensichtung in diesem Urlaub. Aber wir können auch mal wieder einige Vögel und andere Tiere beobachten.
Inzwischen sind auch drei Safarifahrzeuge angekommen und wir werden ganz böse angeschaut, weil unser Motor immer noch läuft. Klar, würde uns auch nerven. Also stellt Hansi den Motor aus – Hilfe wäre ja da. Das Fenster ist aber noch offen. Die Löwin ist ja weit genug entfernt. Dann ist sie fertig mit trinken, schaut sich um.... Boh, die Löwin sieht aber ganz schön verschrammt aus und sie hat wohl nur ein Auge - die Ärmste ..... und läuft schnurgerade auf mich zu.
Schluck, das Fenster ist ja noch offen und wir können den Motor auch nicht so schnell anlassen, um das Fenster zu schliessen. Ich sehe schon die Schlagzeile in der Zeitung vor mir: "Dämliche Touristin wird von Löwin durch offenes Autofenster angefallen. Selber schuld!
Sie schaut sich nochmals um... ..... und beschliesst, dass ich den Aufwand nicht wert bin, dreht ab, läuft vor dem Auto über die Piste und verschwindet im Busch. Uff.........
Mit diesen Bildern über den Chobe verabschieden wir uns dann von der Riverfront. Wie wir das alles vermissen werden, Seufz....
Die Boote fahren alle von der Jetty hinter dem SPAR Markt los. Jetzt sind wir mal gespannt, wie gross die Gruppe heute ist. Acht Personen, das ist überschaubar und angenehm. Nachdem die Sicherheitswesten verteilt sind und wir uns auch gewichtsmässig gut auf dem Boot verteilt haben geht es los.
Hier auf dem Chobe ist man natürlich nicht alleine unterwegs – im Gegenteil. Doch wir fanden das hier nicht so schlimm wie auf dem Zambezi, vor allem die Boote sind hier wesentlich kleiner. Zumindest die meisten
Und was soll ich sagen? Wir sehen wirklich all die Tiere, die hier in der Regel vertreten sind. So, als wollten sich alle nochmals zeigen und in Erinnerung rufen und uns auf Wiedersehen sagen.
Es ist einfach unendlich schön auf dem Chobe entlangzuschippern.....
Wir sehen aber nicht nur Büffel, Krokodile & Co sondern auch nochmals jede Menge Vögel.
Und ganz zum Schluss noch diesen "Elefantenkampf" - da mussten zwei pubertierende Elefantenbullen ihre Kräfte messen....
Zu so einem Bootscruise gehört natürlich auch der Sonnenuntergang. Und das ist nun wirklich unser letzter Sonnenuntergang in diesem Urlaub.
Dann geht es auch schon wieder zurück ins Hotel. Dieser Bootscruise hat uns wirklich sehr sehr gut gefallen - ein schöner Abschluss für einen tollen Urlaub.
Wir müssen noch ein bisschen packen und dann gehen wir zum Restaurant. Die Schweizer haben uns einen Tisch mit reserviert und wir verbringen einen sehr schönen und interessanten letzten Abend zusammen mit den beiden. Das Essen hier ist wirklich gut und wir haben diesen letzten Abend echt genossen. Cheers
Tipps zur Reiseplanung: Zuerst ein paar Worte zu unserer Tour
Wasserdurchfahrten
Das grosse Thema bei uns waren ja tatsächlich die Wasserdurchfahrten. Vor dem Urlaub haben wir uns eigentlich „geschworen“, kein Risiko einzugehen und wenn möglich Wasserdurchfahrten zu vermeiden. Es war aber bald klar, dass es ohne nicht gehen würde. Und Hansi ist wirklich kein einziges Mal irgendwo reingefahren, ohne dass wir vorher die Durchfahrt genau angeschaut haben oder durchgelaufen sind. Jedes Mal, wenn wir nicht sicher waren, haben wir das Glück gehabt, dass Locals oder erfahrenere Camper vorbeigekommen sind und uns helfen konnten. Ohne diese Hilfe wären wir durch kein einziges Wasserloch gefahren, sondern wären umgedreht und hätten den riesen Umweg - den es jedes Mal bedeutet hätte - in Kauf genommen. Was auch immer so eingeplant war!
Grundsätzlich passieren die Wasserdurchfahrten immer auf eigenes Risiko. Das heisst, auch wenn man die Null-Selbstbehalt-Versicherung mit allem Pipapo abgeschlossen hat - Wasserdurchfahrten erfolgen auf eigenes Risiko und wenn dadurch Schäden am Camper entstehen, dann muss man die selber bezahlen. Im schlimmsten Fall kann das ein Motorschaden sein oder sogar die Entschädigung für das ganze Fahrzeug.
Warum ich das nochmals schreibe? Ich befürchte, im Bericht sah das manchmal so „easy“ aus, wie wir durch das Wasser gefahren sind - aber das war es halt wirklich nicht. Und ich möchte jetzt nicht, dass so Anfänger wie wir es ja auch waren, denken, dass das alles so einfach und ohne Risiko zu fahren ist. Und wenn man am Gate zehnmal sagt, dass die Durchfahrten fahrbar sind, ist immer noch nicht klar, wo die Spur geht und ob man überhaupt auf dem richtigen Trail ist. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Lediglich bei der Wasserdurchfahrt bei 3rd Bridge haben wir uns auf die Aussagen vom Gate verlassen.
Tiefsandfahrten
Durch das viele Wasser ist das zweite grosse Thema - Tiefsandfahren - etwas in den Hintergrund getreten. Ich sag es mal so: Im Schlimmsten Fall, wenn man sich also selber nicht mehr helfen kann, steht man halt mal ein paar Stunden bis jemand kommt, der einen rausziehen könnte.
Wie ich hier schon manchmal beschrieben habe, hat Hansi sich langsam an den Sand herangetastet, immer mal an unkritischen Stellen probiert, wie der Camper reagiert, wie es sich in welchem Gang fahren lässt, welche Drehzahl die Beste ist. Und das war immer ganz wichtig: Er hat auf den Motor gehört.
Wir hatten ja den Hilux 2.5 TD und damit kann man die Route sicherlich fahren, wie man gesehen hat. Allerdings wäre an vielen Stellen einfach etwas mehr Power ganz beruhigend gewesen. Da muss dann fahrtechnisches Können die fehlende Power ausgleichen. Das nächste Mal würden wir sicherlich einen Camper mit mehr Power nehmen.
Bushlore
Und was ist mit Bushlore? Trotz aller Problemchen, die wir hatten, waren wir letztendlich im Grossen und Ganzen zufrieden. Telefonisch war immer jemand erreichbar und man hat sich auch immer sofort um das Problem gekümmert.
Die Übernahme ging eigentlich gut voran: Der Vertrag war vorbereitet, alles in Ordnung. Der Camper wurde uns erklärt, vor allem auch der Highliftjack, den wir dann zum Glück nicht gebraucht haben.
Irgendwann hat der Mechaniker aber keine Lust mehr gehabt, hatten wir den Eindruck und dann war Schluss mit Erklären und Zeigen. Wir hätten da noch viel mehr unsere Checkliste abarbeiten sollen. Das war dann aber ganz klar unser Fehler. Vor allem den Kompressor hätten wir unbedingt noch vor Ort ausprobieren müssen. Wenigstens auf dem Campground, der ja nicht weit vom Depot entfernt ist, haben wir die restliche Checkliste dann noch durchgearbeitet.
Die Reifen, auch die Ersatzreifen waren in Ordnung, wir hatten keine einzige Reifenpanne. Die Batterie war anfangs ja auch in Ordnung. Das „Zauberkässtchen“ hätte man uns aber auf jeden Fall zeigen und erklären müssen (und nicht nur einfach mit den Worten „braucht ihr nicht“ ausstecken).
Und wie wir inzwischen erfahren haben, scheint es übllich zu sein, dass der zweite Tank des Campers nicht vollgetankt wird. Da ging es uns nicht wirklich um die paar Pulas für das Benzin, sondern eher um die Ungewissheit, wie weit man mit dem Camper kommt.
Und so eine unkomplizierte Rückgabe hatten wir noch nie. Das ging in fünf Minuten über die Bühne. Wir haben dann zwar noch all die kleinen Wehwehchen aufgezählt, die das Auto so hatte (Kompressor, Scheibenwischer, Handbremse, kaputtes Weinglas ….) aber wir befürchten, das wird immer noch nicht gerichtet sein.
Der Camper
Der Doppeltank fasst 160 Liter, das heisst die Tankanzeige reagiert erst dann, wenn der zweite Tank „angebrochen“ wird. Bis dahin zeigt er full an. Wir haben Im Moremi/Chobe, wo man ja fast alles mit 4x4, bzw. Untersetzung fährt, etwa 14,6 Liter/100 Kilometer gebraucht – so als Richtwert.
Gefahren sind wir von Maun nach Kasane – ohne allzuviele Gamedrives – 686 Kilometer. Getankt haben wir dann 100 Liter, somit hätten wir noch 60 Liter „Reserve“ gehabt.
Super gefallen hat uns natürlich das Dachzelt, das im Nullkommanix auf- und auch wieder abgebaut und von innen zugänglich ist. Mit einer Breite von 1,50m und einer Länge von 2,20m ist das Bett auch superbequem. Die „Fenster“ rechts, links und auch vorne haben uns supergut gefallen. Der Kühlschrank, den man herausziehen kann, war mit seinen 40 Litern gross genug für unsere Vorräte und gut erreich- und auch einsehbar. Nur mit der Kühlschrankab-deckung muss man etwas vorsichtig sein, damit sie einem nicht aus der Hand fällt.
Wer die Rücksitzbank nicht braucht, hat dort natürlich zusätzlichen Stauraum, das ist super. Da wir eine Rundtour gebucht hatten, haben wir die Reisetaschen im Depot gelassen, so hatten wir noch mehr Stauraum. Die hätten aber sicher noch irgendwo Platz gefunden.
Die ersten Tage habe wir etwas mit dem Chaos kämpfen müssen, doch sobald die Dinge einen festen Platz haben, hört die Sucherei auch auf. Und ich denke, es ist wichtig genügend Kisten, Kartons oder Tüten/Taschen dabeizuhaben, um all seinen Dingen einen Platz zu geben.
Satellitentelefon
Und natürlich haben wir auch dieses Jahr ein Satellitentelefon gemietet. Und dieses Jahr haben wir es ja wirklich gebraucht. Sobald man ausserhalb der „Städte“ war, hat man mit dem normalen Telefon (SIM Karte von Mascom) keinen Empfang mehr gehabt. Je abgelegener man unterwegs ist, desto wichtiger ist es, eine Möglichkeit zu haben, Hilfe zu holen.
Braucht man ein Navi?
Das Strassennetz in Botswana, vor allem in den Nationalparks, ist jetzt nicht so gross, dass man da ein Navi dringend benötigen würde. In Kasane und Maun war es sicherlich hilfreich, aber in den Parks eher nicht nötig. Doch mit dem Navi haben wir immer unseren Standort gehabt und hätten im Fall der Fälle wenn wir Hilfe benötigt hätten, unsere Koordinaten durchgeben können. Wir waren auf jeden Fall ganz froh über unser Navi.
Malaria Prophylaxe
Das leidige Thema. Zu Beginn der Planungen haben wir ja gehofft, darum herum zu kommen. Aber wo so viel Wasser ist, sind auch die Plagegeister nicht fern. Also haben wir brav während des gesamten Urlaubs die Prophylaxe genommen und hatten überhaupt keine Probleme damit. Unsere Krankenkasse (SKD BKK) hat übrigens die Kosten für die Prophylaxe übernommen.
Gelbfieberimpfung
Eigentlich ist eine Gelbfieberimpfung für diese Reise nicht notwendig. Doch es kann immer wieder vorkommen, dass es kurzfristig zu einem Ausbruch kommt und dann braucht man diese Impfung halt. Unser Arzt hat auch sofort gesagt, dass wir das dieses Jahr unbedingt machen sollten. Die Imfpung hat unsere Krankenkasse auch bezahlt.
Kreditkarten und Bargeld
Dieses Jahr haben wir das erste Mal die Advanzia Mastercard Gold genutzt. Für Auslandsabhebungen wird keine Gebühr verlangt, man zahlt lediglich geringe und wirklich vernachlässigbare Zinsen auf den Abhebungsbetrag. Mit dieser Lösung waren wir sehr zufrieden. Wir hätten aber zur Absicherung noch zwei weitere Kreditkarten (Visa) dabeigehabt – natürlich an unterschiedlichen Orten verstaut. Wir hatten immer so viel Bargeld bei uns, dass wir bis zur nächsten Abhebemöglichkeit hingekommen wären. Sicher ist sicher.
In Viktoria Falls, aber auch in Namibia und Botswana kann man fast überall mit Kreditkarte bezahlen. Trotzdem empfiehlt es sich, immer etwas Bargeld dabei zu haben, für Feuerholz, Eintritt für Nationalparks und für den Fall, dass das Kreditkartengerät mal nicht funktionieren sollte.
Weder Pula noch Namibische Dollar sind übrigens in Deutschland verfügbar. Da muss man wirklich direkt vor Ort das nötige Bargeld abheben oder im Namibia Forum schauen, ob jemand Pulas oder Namibische Dollar von seinem letzten Urlaub abgeben möchte.
Stromversorgung
Sowohl in Zimbabwe, als auch in Botswana und Namibia beträgt die Netzspannung 220 Volt. Da braucht man also keinen Spannungswandler. Aber man benötigt verschiedene Adapter.
In Simbabwe werden die Steckdosen Typ D und G verwendet, so wie in Grossbritannien oder Südafrika. In Botswana werden die Steckdosen Typ D, G und M verwendet und in Namibia sind es die Steckdosen Typ D und M. Und da muss man aufpassen, da echt ein paar "Exoten" dabei sind.
Nur in ganz wenigen Camps hatten wir die Möglichkeit, unsere Geräte zu laden. Im Camper hatten wir zwei 12Volt Anschlüsse am Zigarettenanzünder. Den einen haben wir für das Navi genutzt und für den anderen Anschluss hatten wir einen "Verteiler" dabei, mit weiteren 12V- und USB-Anschlüssen. Siehe auch hier und dazu noch einen weiteren Aufsatz mit zusätzlichen USB-Anschlüssen. So konnten wir während der Fahrt unsere Akkus, Handys, Taschenlampen,..... laden. Wir hatten auch ein kleines "Solarpanel" dabei, doch das hat sich nicht so ganz bewährt. Für den Fall aller Fälle haben wir dann noch eine Powerbank dabeigehabt, die zur Not auch den nötigen Strom gebracht hätte. Doch wir haben es nie benötigt. Wenn wir dann mal am Strom waren, haben wir alles geladen, was wir dabei hatten: Notebook, Akkus, Handys, Powerbank,..... .
Für den 12V-Anschluss gibt es auch noch
Inverter, mit denen man z.B. das Notebook während der Fahrt laden kann. Doch den haben wir bisher eher selten benötigt. Oft kann man den auch bei den Campervermietungen dazumieten.
Sicherheit
Wir haben uns auch dieses Jahr kein einziges Mal unsicher, bedroht oder unbehaglich gefühlt. Weder in Victoria Falls, noch in der Island Safari Lodge in Maun oder Ihaha, wo es ja schon Vorfälle gegeben hat.
Natürlich haben wir unseren Camper nie unbewacht am Parkplatz gelassen – da war uns in Botswana wohler wie in Namibia. In den Städten war der Camper immer leer, es lag also nicht im Auto rum, auch nicht auf dem Rücksitz. Kameras und Taschen lagen immer so im Camper, dass man sie nicht einfach von aussen mitnehmen konnte. Wertsachen haben wir nie offen gezeigt, Karten, Geld und Papiere waren an unterschiedlichen Plätzen untergebracht.
Nachts im Camper haben wir immer die kleinste Kamera und unseren Fake-Geldbeutel griffbereit gehabt - für den Fall aller Fälle.
Buchungen
Wie schon zu Beginn erwähnt, haben wir dieses Jahr das erste Mal über eine Agentur –
Namibia Klick&Travel – ge-bucht. Das hat super funktioniert und hat uns keinen Cent mehr gekostet. Und das würden wir wohl in Zukunft auch wieder machen – das nimmt einem viel Arbeit ab.
Fluglinie
Geflogen sind wir mit SAA, über die es ja immer wieder Gerüchte gibt und gab, dass sie pleite ist. Wenn man den Flug zusammen mit einer Übernachtung bucht, dann bekommt man einen Sicherungsschein und wäre im Fall einer Pleite der Fluglinie abgesichert. Das haben wir leider auch erst später hier gelesen. Zum Glück ist aber nichts passiert.
Parken am Flughafen
Wir parken in Frankfurt immer bei den Airparks. Die haben auch überdachte und abgeschlossene/sichere Parkplätze. Ein Shuttle bringt einen dann zum Terminal 1 an den Flughafen. Als ADAC-Mitglied gibt es einen kleinen Rabatt.
Buchungszeitpunkt
Gebucht haben alles im Juli/August, also 10 Monate im Voraus. So haben wir überall noch unsere Wunschcamps bekommen. Im Dezember wollten wir doch lieber einen Landcruiser nehmen, doch der war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr verfügbar.
Auslandskrankenversicherung
Wenn unterwegs etwas passiert, kommt man natürlich mit der ganz normalen Krankenversicherung nicht weiter. Wir haben eine Auslandskrankenversicherung beim ADAC abgeschlossen. Damit hätten wir einen Ansprechpartner in Deutschland gehabt, die sich dann vor Ort um alles gekümmert hätten (wichtig, für den Fall, dass mir etwas passiert, weil Hansi nicht so gut englisch spricht). Wir hätten vor Ort zu einem Arzt oder in ein Krankenhaus gehen können und man hätte im schlimmsten Fall auch einen Rücktransport für uns organisiert. Was beim ADAC nicht dabei ist, die der Transport vom Unfallort bis ins Krankenhaus. Ich sag jetzt mal, der Transport von den abgelegenen Camps bis zum nächsten grösseren Ort.
Okavango Air Rescue
Das ist eine Art "flying doctors" Versicherung, die den Patienten dort abholt, wo der Unfall passiert ist und dann zum Krankenhaus fliegt. Dr. Misha Kruck, deutsche Rettungsärztin und Ihr Partner Christian Gross haben Okavango Air Rescue ins Leben gerufen, eine Unfallrettung per Hubschrauber im nördlichen Botswana und der Kalahari. Das Vorbild ist das in der Schweiz von „REGA“ entwickelten System der „Gönner Beiträge“. Gegen einen Jahresbeitrag von etws 25 US$ kann man dort Mitglied werden und im Falles eines Unfalls die Hilfe in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass man dort auch anrufen kann, also ein Satelittentelefon dabei ist.
Reiserücktrittversicherung
So eine Reise nach Afrika kann ganz schön teuer werden. Alleine mit den Flügen und dem Fahrzeug ist man da schnell mal bei 5.000 Euro und mehr. Da sind dann die Unterkünfte und Aktivitäten noch gar nicht mit dabei. Doch was tun, wenn man den Urlaub nicht antreten kann oder während des Urlaubs den Urlaub abbrechen muss. Gut, wenn man da eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat, die diese Kosten dann übernommt. Wir haben diese Versicherung - zum Glück noch nie in Anspruch nehmen müssen, waren aber einmal kurz davor und es war ein gutes Gefühl, dass man nicht auf allen Kosten für so eine Reise sitzenbleiben würde. Die paar Euro, die diese Versicherung kostet, sind sicherlich gut investiert.
Ausweispapiere:
Sowohl für Botswana, als auch für Zimbabwe und Namibia reicht ein Touristenvisum, das man bei der Einreise beantragt. Dafür benötigt man einen noch 6 Monate gültigen Reisepass und pro Reiseland noch mindestens zwei freie Seiten im Reisepass (zur Sicherheit lieber mehr)
(Internationaler) Führerschein
Auch wenn es immer wieder Diskussionen darüber gibt, ob man den internationalen Führerschein nun braucht oder nicht: Wir haben immer einen dabei. Der ist in Deutschland immer nur 3 Jahre lang gültig, dann braucht man einen neuen.
Reiseplanung: Reiseführer und Karten
Die Erstplanung habe ich tatsächlich mit all den Reiseberichten und Infos aus dem Namibia-Forum gemacht - vor allem weil es ja wirklich schnell gehen musste.
Zum Vertiefen habe ich die Reiseführer „Botswana“ vom Hupe Verlag und „Travel and Field Guide at Botwana" von Veronika Roodt/Shell genutzt (für das ich aber sicher nicht so viel bezahlt habe).
Den Iwanowski Reiseführer zu Botswana und ReiseKnowhow Botswana fand ich jetzt nicht so toll.
Als Karten hatten wir die Tracks4 Africe Karte
Botswana und
Namibia dabei und die
Shell Karten Moremi und Chobe dabei. Geplanat haben wir meistens mit der
digitalen Karte, die das Namibia-Forum zur Verfügung stellt. Wie auch auf der Papierkarte sind dort die Camps, die Tankstellen, die "Supermärkte" eingetragen, aber auch die Entfernungen mit sehr realistischen Zeitangaben und zum Teil auch die Pistenverhältnisse.
Ganz aktuelle Infos über Botswana findet man auch
hier im 4x4 Forum (allerdings in Englisch). Dort findet man jede Menge Infos, vor allem von Locals. Vor allem wegen der überfluteten Pisten waren gerade diese Infos sehr sehr wichtig für uns in der Vorbereitung.
Notfallnummern
Wir haben immer alle möglichen Notfallnummern mit dabei:
Hab ich noch was vergessen? Dann schreibt uns einfach......