2017 - Botswana

Herzschlagmomente in Botswana
11.05.2017 - 06.06.2017

Gleich zum Bericht

Mitte Juni 2016 sind wir von unserer zweiten Namibia Reise zurückgekommen. Und 2017 sollte es endlich mal wieder in die USA gehen – das haben wir ja schon letztes Jahr verschoben. Es war schon alles geplant, wir haben auch fast schon gebucht. Aber dann hat Hansi diese Frage gestellt: 


 „Können wir nicht wenigstens einen Afrika-Urlaub nächstes Jahr hinbekommen?“


Wie wäre es mit Botswana? Oder dem Kaokoveld in Namibia? Oder doch USA? Botswana? USA? Vielleicht Südafrika? Kaokoveld?.....
Dann hat Hansi – unser Driver – ein „Machtwort“ gesprochen: Er möchte mal wieder etwas anderes wie karge Landschaft sehen und ausserdem hätte er fahrtechnisch grossen Respekt vor dem Kaokoveld. Somit waren wir bei Botswana, auch damit Hansi noch etwas Offroad-Erfahrung sammeln kann  (haha).

Aber Anfang Juli erst mit der Planung anfangen? Ist das nicht fast schon zu spät? Eigentlich müsste für Mai ja demnächst alles gebucht werden! (Siehe Allgemeine Tipps zur Reiseplanung - Wann soll man mit der Planung loslegen?). Aber wir hatten mit dem Namibia-Forum eine sehr gute Planungshilfe. Ausserdem bin ich eine begeisterte Reiseberichtleserin, so dass ich mir aus ein paar Berichten schnell eine Reise zusammenbasteln konnte. Dann habe ich noch den guten Draht zu einer Userin des Forums genutzt, die mir ihre gesammelten Infos zu Botswana, den Autovermietern und den Agenturen zugeschickt hat. Das spart einem jede Menge Zeit bei der Recherche.

Die so zusammengebastelte Route habe ich dann im Forum vorgestellt und wurde für gut befunden.

Aber bei einem Punkt hatte ich noch etwas "Bauchweh": Start und Ende in Kasane/Botswana hat die Tour immer etwas "unrund" gemacht. Wollten wir ja auch noch nach Zimbabwe, zu den Victoria Falls. Irgendwie hat das nie so ganz gepasst. Weder am Anfang noch am Ende. Immer hätten wir mindestens einen zusätzlichen Urlaubstag für den Ausflug nach Kasane benötigt. Und dann hatte ich eine "Schnapsidee":


"Was, wenn wir nicht nach Kasane, sondern nach Victoria Falls fliegen?"


Das macht weder zeitlich noch preislich einen Unterschied zu Kasane. Hm, wer könnte mir da weiterhelfen? Meine Schwester arbeitet zwar in einem Reisebüro, aber bei Individualreisen muss sie passen. Also habe ich die Frage mal im Namibia-Forum gepostet und wie der Zufall so will, war gerade eine Userin online, die sich mit dieser Frage sehr gut ausgekannt hat. Und keine zwei Stunden später war dann eigentlich klar: Das ist keine „Schnapsidee“, sondern macht unsere Planung rund. Und genau dafür sind Foren gut.

Und somit ist die folgende Route herausgekommen:

Reisebericht Botswana und Victoria Falls

Unsere Tour stand also und wir mussten jetzt nur noch buchen. In Botswana ist sehr mühsam und aufwändig, die Camps selber zu buchen. Vor allem weil für die Camps keine Kreditkartenzahlung möglich ist, sondern nur Überweisung. Und  diese Überweisungen sind kompliziert und auch noch sehr teuer. Deshalb haben wir unsere Tour an insgesamt fünf Agenturen geschickt, mit der Bitte um ein Feedback und einen Kostenvoranschlag.

Zwei Anbieter wollten/konnten nur die Camps in Botswana buchen - gegen eine Servicepauschale. Das hat für uns nicht gepasst. Eine Agentur hat sich erst sehr spät gemeldet, eine andere ist gar nicht auf unsere Vorstellungen eingegangen, sondern hat ihre Standardtour angeboten. Lediglich eine Agentur hat sich wirklich mit unserer Tour beschäftigt, noch ein paar Vorschläge gehabt - und zwar genau dort, wo die Tour wirklich noch "unrund" war. Die Vorschläge waren super, die Buchung der Unterkünfte hat nichts zusätzlich gekostet, somit hat diese Agentur (Namibia Click&Travel) den Zuschlag bekommen. Und wir haben es echt nicht bereut. Alles hat super geklappt.

Mitte Juli - also nach vier Wochen Planung - waren dann die Flüge, der Camper und alle Camps in trockenen Tüchern. Yuhuu!

Aber ich muss hier nochmals sagen: Das funktioniert wirklich nur, wenn man wenigstens schon ein bisschen im Thema drin ist und weiss, auf wen (aus den Foren) man sich verlassen kann. Ansonsten würde ich sagen: Ihr braucht mindestens 9 - 12 Monate für so eine Planung, eher mehr, wenn ihr das erste Mal im südlichen Afrika unterwegs seid.

Vorfreude sieht anders aus.....

Bevor wir richtig losfahren können, wurde es aber nochmals „spannend“. So richtig Vorfreude wollte da nicht aufkommen…..

Im Januar haben wir uns noch mit der Bevölkerung in Botswana und Namibia über den Regen gefreut.

Im Februar hiess es dann schon, dass Botswana seit 10 - 15 Jahren nicht mehr so viel Regen gehabt hätte. OK, das hört sich schon nach einer ganzen Menge Wasser an. Es gab die ersten Stimmen, die darauf hingewiesen haben, dass es schon lange brauchen würde, bis all das Wasser wieder verschwunden ist. Na ja, bis Mai ist es ja noch eine ganze Weile. Wir lassen uns jetzt mal nicht verrückt machen.

Und dann ging es Schlag auf Schlag mit den Meldungen über unsere gebuchten Camps:

 * Die meisten Pads im Moremi unter Wasser und nicht befahrbar
 * 3rd Bridge gebrochen, das Camp von der Aussenwelt abgeschnitten
 * Die Khwai Area steht unter Wasser und die Kwai Community Campsites sind überflutet

Und es regnete weiter…… 

Und wir haben uns dann vor allem für 3rd Bridge schon einmal Ersatzunterkünfte gebucht. Sicher ist sicher....

Im April war dann folgendes zu lesen: "Botswana wurde am späten Nachmittag von einem der schwersten Erdbeben der Geschichte erschüttert. Die Werte auf der Richterskala werden mit 6,5–6,8 angegeben". Uff, das ist heftig. Aber zum Glück ist nichts Schlimmes passiert.

Aber wenigstens hörte es so langsam zu regnen auf.

Kurz vor dem Abflug dann die gute Meldung: "3rd Bridge ist wieder offen, allerdings nur über South Gate zu erreichen. Man arbeitet daran, die Bridge zu reparieren". Na ja, das ist dann wenigstens etwas.

Die gute Nachricht wurde jedoch von der Streikankündigung bei der SAA schnell überschattet. Ein erster Streik wurde Ende April schnell beendet, eine Wiederaufnahme jedoch für nach dem 3. Mai angekündigt und dann auf die Folgewoche verschoben. Mist, wir fliegen am 11. Mai…..

 

Die Anreise nach Victoria Falls: 11.05 - 12.05.2017
Auch wenn wir fast schon selber nicht mehr daran geglaubt haben: Am Donnerstag abend ist unsere SAA Maschine in Frankfurt pünktlich in Richtung Johannesburg gestartet, darauf mussten wir erst mal anstossen. Das Essen war erstaunlich gut, die 10 Stunden Flug sind auch irgendwann zu Ende gegangen und dann waren wir immerhin schon in Johannesburg.

Da wir ja nach Simbabwe weiterfliegen, müssen wir in Südafrika nicht durch die Immigration sondern folgen lediglich den „International Transfers“ Schildern. Wir müssen durch eine Ausweiskontrolle, die einige Zeit in Anspruch nehmen kann, sofern die Schlange entsprechend lang ist und etwas später kommt noch eine Sicherheitskontrolle. Und schon sind wir im Flughafenbereich. Da wir noch jede Menge Zeit haben, gehen wir erst einmal so richtig Frühstücken.
Und auch der Flieger nach Victoria Falls war pünktlich. Die zwei Stunden Flug gehen dann auch irgendwie vorbei und dann haben wir unser Ziel erreicht.
Wir haben versucht, recht schnell aus dem Flieger zu kommen, weil wir ja schon gelesen haben, dass die Schlange an der Immigration recht schnell anwächst. Doch was bringt es einem, wenn man recht schnell aus dem Flieger kommt, wenn es sich dann in der Empfangshalle staut, weil man sich noch das Einreiseformular holen und ausfüllen muss? Erst einiges später kam der zuständige Beamte auf die Idee, die Formulare grosszügig an die Wartenden zu verteilen. Im Gegensatz zu all den Asiaten im Flieger kamen wir mit dem Ausfüllen recht schnell voran, die 60 US$ für das Visum haben wir auch schon parat gehabt, also ab zum Immigration-Schalter – drei Leute vor uns, Supi. Aber meine Güte: das geht ja gar nicht voran, lernen die Personen am Schalter die Ausweise auswendig? Die armen Menschen, die sich ganz ans Ende anstellen müssen….
Doch dann haben auch wir das schicke Zimbabwe-Visum in unseren Reisepässen. Und jetzt wird es spannend: Was ist mit unseren Reisetaschen? Haben auch sie den Weg bis nach Victoria Falls gefunden? Ja, sie haben. Wir konnten beide Taschen in Empfang nehmen.
Unser Fahrer zum Hotel wartet auch schon auf uns, aber auch auf noch andere Passagiere, die es wohl leider nicht ganz so schnell durch die Immigration geschafft haben wie wir. Also müssen wir auf unsere Mitfahrer warten.
Und dabei hat mich das lokale Tanz- und Gesangs-Begrüssungskomitee überrumpelt. Ich bekam eine "Krone" aufgesetzt und ein Schild in die Hand gedrückt, so schnell konnte ich gar nicht schauen. Tja, und dann musste ich – ob ich wollte oder nicht – mittanzen. Dann natürlich noch Fotos machen und eine CD erstehen. Tja, nicht aufgepasst. Ganz klassischer Tourifehler nach so einem langen Flug.

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Freitag, 12. Mai 2017 - Die Ilala Lodge

Dann waren wir endlich vollständig und es konnte losgehen. Für uns ging es zur Ilala Lodge. Wow, das ist aber schön hier. Eigentlich viel zu schade, um hier nur zu schlafen...

Wir werden freundlich empfangen und können auch gleich unser Zimmer beziehen. Und das Beste: unsere Reiseunterlagen sind auch schon da. Namibia Click&Travel hat bereits letzte Woche die Unterlagen zusammen mit einer Landkarte – liebevoll in einer kleinen Ledertasche verpackt – einem befreundeten Guide mitgegeben. Und auch das hat also geklappt. Jetzt ist alles vollständig. Jetzt kann der Urlaub beginnen.


Das Lockout-Café
Schnell machen wir uns ein bisschen frisch und gehen gleich weiter in Richtung Lockout Café. Wir haben ja schon öfter gelesen, dass der Weg zu den Fällen, aber auch zum Café insofern "anstrengend" sei, weil man ständig von Souvenirverkäufern angesprochen wird. Wir sind jetzt mal gespannt, was passiert. Auf der einen Strassenseite stehen ein paar "richtige" Polizisten rum, auf der anderen Strassenseite eine sogenannte ZRP Tourism Police Unit. (sonst wären wir nicht einfach mitgelaufen - da könnte ja jeder daher-kommen).

Von der werden wir dann sofort angesprochen und bis zum Café begleitet. Hm, schon wieder eine "Tourifalle"? Egal, wir haben ein paar Tipps bekommen, sind zum Café gebracht worden, er hat uns auf frische Elispuren aufmerksam gemacht und schien mit ein oder zwei Dollar Trinkgeld ganz zufrieden zu sein. Zurück hat er dann andere Touris begleitet.

Das Café gefällt uns sehr sehr gut. Die Aussicht auf die Schlucht ist fantastisch, der Nebel der Fälle ist auch von hier aus zu sehen, das Essen ist super und von hier aus hat man auch die Zipline voll im Blick. Ganz sicher nichts für mich!

Dann müssen wir uns auch schon wieder auf den Rückweg machen. Am Parkplatz werden wir von einem Tourguide angesprochen, wir sollten vorsichtig sein, da vorne wäre gerade ein recht aggressiver Elefant durchgelaufen. Ob er uns zum Hotel begleiten soll? Schon wieder so ein Tourinepp? Nein danke, wir kommen alleine zurecht. Ein paar Meter weiter holt er uns dann aber nochmals ein. Ob wir nicht doch lieber mit den anderen Guides zum Hotel fahren wollen – er würde sich echt Sorgen machen – und wir müssten auch nichts bezahlen dafür. Hm, nun erinnern wir uns an die Warnung von unserem Touristenpolizisten und sind doch etwas verunsichert. Also ins Safariauto gestiegen und das unerwartete Taxi in Anspruch genommen. Unterwegs haben wir dann tatsächlich den Eli im Gebüsch gesehen. Und auch wenn der Fahrer kein Geld wollte, so haben wir der ganzen Truppe, die wegen uns ja ziemlich zusammenrücken mussten, doch noch ein paar Dollar in die Hand gedrückt. Und natürlich ist die Freude darüber gross.


Abendessen in der Ilala Lodge

Wir relaxen ein bisschen, holen uns den ersten Sundowner und dann ist auch schon Zeit fürs Abendessen.

Es ist ein richtig milder Abend und wir können draussen sitzen. Leider vergessen wir, dass es hier Mosquitos gibt und werden gleich mal total verstochen - Anfängerfehler. Dank Malaria-Prophylaxe, die wir bereits seit gestern nehmen und gut vertragen, müssen wir uns aber keine Sorgen machen.

Genauso muss ein erster Abend im Urlaub - in Afrika - aussehen: Eine laue Sommernacht, gutes Essen mit einem leckeren Weisswein dazu und so ein schönes Ambiente. Wir können es eigentlich fast nicht glauben, dass wir nun wirklich hier - mitten in Afrika - sitzen und dass mal wieder alles - aber auch wirklich alles - geklappt hat.

Wir fallen dann nur noch pappsatt und hundemüde ins Bett. Gute Nacht!
Samstag, 13. Mai 2017 - Victoria Falls

Wir werden von diesem tollen Sonnenaufgang geweckt – nein, das ist kein Feuer das ist der Spraynebel der Victoria Falls, die ganz laut nach uns rufen!  Wir werden nämlich heute die Victoria Falls zuerst von oben anschauen - gebucht haben wir einen Heliflug. Im Anschluss werden wir sie zu Fuss erkunden und am nachmittag ist noch eine Bootstour auf dem Zambezi geplant. Volles Programm also. Aber erst einmal gibt es lecker Frühstück zur Stärkung.

Exkurs: Victoria Falls


Die Victoriafälle sind ein breiter Wasserfall des Sambesi zwischen den Grenzstädten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia. Beide Orte sind durch eine Straßen- und Eisenbahnbrücke verbunden, die die 100 Meter tiefe Schlucht des Sambesi östlich der Victoriafälle und damit die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia überspannt.

 

Seit 1989 gehören die Fälle zum Weltnaturerbe der UNESCO. Nach einer Reise von mehr als 1000 km durch Angola und Sambia verschwindet der Sambesi – der viertgrösste Strom Afrikas – an den Viktoriafällen auf einer Länge von gut 1700 Metern in einer bis zu 109 Meter tiefen Spalte, die inmitten geschlossenem Basalt klafft. Damit sind die Victoriafälle der breiteste durchgehende Wasserfall der Erde.

Der Sambesi fliessst aus dem Boiling Pot durch eine steile und verwinkelte Schlucht, die mit rasanten Stromschnellen nicht gerade geizt, nach Osten ab. Darüber thront als markantes Denkkmal britischer Kolonialarchitektur eine kurz nach der Jahrhundertwende errichteten Stahlbogenbrücke hinüber ins heutige Sambia. Danach folgt der Sambesi einem Zick-Zack-Lauf von ca. 8 km. Hier durchfliesst er eine Reihe von steilen, engen Schluchten und gelangt schliesslich in die Batoka Gorge, die in östlicher Richtung nach ca. 100 km das Gwembe Valley erreicht, wo der Fluss zum Lake Kariba aufgestaut wird.

Zambezi Spectacular - mit dem Heli über die Victoria Falls
Pünktlich um 8.30 Uhr wartet unser Fahrer auf uns, der uns zum Heliflug abholt.

Gebucht haben wir die 12-minütige "Flight of Angels" Tour, nun wollen wir aber doch auf 25 Minuten upgraden. Kein Problem, Kreditkartenzahlung möglich.

Auf der Karte ist gut zu sehen, wo wir entlang fliegen werden: Zuerst geht es in einer Acht über die Victoria Falls, so können wir sie von allen Seiten ausgiebigst bewundern. Dann fliegen wir einen Teil des  Zick-Zacks des Zambezsi ab und nach einer weitern Schlaufe über die Fälle, geht es dann über den Zambezi NP, wo wir hoffentlich auch ein paar Elefanten zu Gesicht bekommen.

Ich darf wieder mal vorne sitzen und dann geht es auch schon los.

Der Sprühnebel der Falls ist schon von weitem zu sehen - die Spannung steigt bei allen Insassen, was uns die folgenden Minuten erwarten wird. Erst gibt es eine ausgiebige Schleife über die Victoria Falls, die zu dieser Jahreszeit ja immer gut mit Wasser gefüllt sind, und durch die vielen Regenfälle noch viel mehr Wasser führen. Wow, soo viel Wasser.

Der Flug über die Kante der Victoria Falls ist dann einfach überwältigend. Wie breit die Fälle doch sind - das sieht man eigentlich nur von der Luft aus und diese Wassermassen - unfassbar. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. 
Dann geht es schon zurück zum Heliplatz. "Hallo, hat denn niemand dem Kapitän gesagt, dass wir einen langen Flug haben?" In dem Moment ist er aber auch schon angefunkt worden und geht nochmals in die Luft. Die Schleife ist nun etwas grösser und wir fliegen am Zambezi entlang – nicht umsonst heisst die Tour Zambezi Spectacular - und über den Zambezi National Park. Die ganzen Tiere sehen aus wie Spielzeug. Witzig.
Auf eine CD mit unserem Flug und Fotos haben wir keine Lust und so geht es dann wieder zurück ins Hotel.

Weiter gehts zum Victoria Fall

Wir packen etwas um und dann geht es auch schon wieder weiter. Nachdem wir die die Victoria Falls von oben gesehen haben, wollen wir sie jetzt auch noch zu Fuss erkunden.
Vom Hotel aus sind wir schnell am Eingang. Die Souvenirverkäufer ignorieren wir und am Kassenhäuschen ist noch nicht viel los. Wir bezahlen den Eintritt und dann kann es auch schon losgehen.

Insgesamt 6 Wasserfälle fallen als Devil`s Cataract (70 Meter), Main Fall (93 Meter), Horseshoe Fall (95 Meter), Rainbow Falls (107 Meter), Armchair Falls (101 Meter) und Eastern Cataract (85 Meter) in die Tiefe.
Die Fallkante ist unterbrochen durch zwei Inseln, Cataract Island und Livingstone Island.

Vom Besucherzentrum aus führt ein etwa 2km langer Fussweg an den Fällen entlang – Dusche inklusive. 

Zuerst geht es nach links in Richtung Livingstone Statue,  die den Forscher in Überlebensgrösse zeigt. Die Statue wurde 1955 und somit genau 100 Jahre nach seiner Entdeckung der Viktoriafälle errichtet. 

Der schottische Missionar und Afrikareisende Livingstone war der erste Europäer, der die Victoriafälle mit eigenen Augen sah. Nachdem er im Jahre 1851 Berichte über diesen Wasserfall gehört hatte, landete er vier Jahre später, am 16. November 1855 auf der kleinen Insel, die direkt an der Kante liegt, über die sich der Sambesi in die Tiefe stürzt und die heute den Namen Livingstone-Insel trägt. Tief beeindruckt beschrieb er den Wasserfall als „das schönste, das er in Afrika je zu Gesicht bekam“ und schrieb damals in sein Tagebuch: "Selbst die Engel müssen entzückt sein, wenn sie über die Fälle fliegen". Er gab den Wasserfällen zu Ehren der Königin Victoria von England den Namen "Victoria Falls".

Von hier aus sieht man Cataract Island und die Wassermassen, die hier in die Tiefe stürzen. Wahnsinn!

Zum Chain Walk (2) führen 73 Stufen hinunter in die Schlucht, von wo man einen tollen Blick hat auf Devil´s Cataract und Catract Island. Hier werden wir das erste Mal etwas nass und es ist Zeit, unseren schicken Regencapes anzuziehen.

Dann laufen wir weiter in Richtung Devil´s Cataract (3), den niedrigsten Wasserfall. Dieser ist durch Cataract Island von den übrigen Fällen getrennt.  Von hier aus hat man einen Ausblick auf den Devils Cataract, aber auch auf die ganze Länge der Fälle. Wenn es denn nicht so viel Wasser hätte. Durch die lange Regenzeit sind auch hier die Wassermassen angestiegen.

Nun geht es entlang der Abbruchkante an verschiedenen Aussichtspunkten entlang. Von hier aus hat man einen tollen Blick in die Schlucht hinab und kann das herabstürzende Wasser im wahrsten Sinne des Wortes geniessen. Je weiter man in Richtung Main Falls kommt, desto weniger sieht man und desto nasser wird es.

Und dann wird es Zeit, die guten Kameras wegzupacken und die wasserdichte Kamera hervorzuholen. 

An den Main Falls (8) sind die Fälle am prächtigsten. Ein weisser Wasservorhang donnert hier 93m tief in die Schlucht. Die Gischt sprüht nach oben. Die Fälle sind hier 830 Meter breit.Wegen der Lautstärke, die durch das fallende Wasser und den Aufprall am Boden der Schlucht und des Sprühnebels nannten die Einheimischen die Fälle daher "Mosi-oa-Tunya", was übersetzt "Rauch, der donnert" heißt.


Durch den Sturz des Wassers in die Schlucht entsteht Gischt, die bis zu 500 Meter hoch steigt und mit ihrer Feuchtigkeit eine üppige Vegetation, einen kleinen Regenwald, wachsen lässt. 

Jenseits von Livingstone Island (12)  schliessen sich die kleinen, hufeisenförmigen Horseshoe Falls (13)  und die Rainbow Falls (14) an, in deren Bereich der 108m tiefe Greatest Fall und der Ablauf des Zambezi liegen.

In der Trockenzeit im Oktober/November liegt die komplette Felswand ab den Horseshoe Falls über Rainbow Falls bis zum Eastern Cataract komplett trocken. Wir sehen ab hier eigentlich gar nichts mehr, die Gischt und der Sprühnebel haben hier alles im Griff.

Den Weg zum Danger Point (15) ersparen wir uns – sehen würde man hier eh nichts mehr und dort wird man schon bei normalen Verhältnissen kräftig nass.

Was sich dann aber wieder lohnt ist der Boiling Pot (16): Von hier aus sieht man auf die Victoria Falls Bridge, die Sambia und Zimbabwe verbindet und von hier aus kann man auch in das sprudelnde Wasser blicken.

Boiling Pot, Victoria Falls

Zurück gehen wir nochmals ein Stück an den Fällen entlang und durch den Regenwald. Wir sind froh, als wir die Regenpellen endlich entsorgen dürfen – von aussen sind wir zwar nicht nass geworden, aber dafür haben wir heftigst geschwitzt in der Pelle.

Es ist jetzt mittag und da kommt das Rainforest Café gerade richtig – irgendwie sind wir total "erschlagen" von diesem Naturschauspiel und dem ständigen Tosen. Wir lassen uns diesen leckern Burger schmecken.

Frisch gestärkt machen wir uns auf in Richtung Victoria Falls Bridge. In der Mittagshitze zieht sich das ganz schön. Hier müssen wir im Grenzbüro von Zimbabwe einen "Passierschein" holen. Damit dürfen wir über die Brücke laufen, können aber nicht nach Sambia einreisen. Dieser "Passierschein" kostet ausnahmsweise mal nichts und er muss dann am Ende wieder im Büro abgegeben werden – aber wir wären nicht in Afrika, wenn man sich dazu nicht vollständig registrieren müsste. Vorbei an unzähligen LKWs, die hier auf ihre Weiterfahrt warten, machen wir uns dann auf den Weg.

Die 200m lange Brücke führt in einer Höhe von 111 Meter über den Sambesi. Sie verbindet Simbabwe mit Sambia, verbindet Victoria Falls mit dem gegenüberliegenden Livingstone. Allein das Wissen, dass sich darunter der Zambezi durch eine schmale Schlucht quetscht und schäumt, gibt der Brücke seit mehr als 100 Jahren ihre Erhabenheit.

Ende des 19. Jahrhunderts erschien der Geschäftsmann Cecil Rhodes auf der historischen Bühne. Rhodes war mit der südafrikanischen Diamantenmine Kimberley und dem Unternehmen De Beers buchstäblich steinreich geworden und hatte große, imperiale Träume.

Zu diesen Träumen gehörte auch eine Eisenbahnverbindung von Kapstadt bis nach Kairo, um damit den Anspruch der Briten in Afrika zügig voranzubringen. Schon 1897 kam die Eisenbahnlinie bis ins rhodesische Bulawayo, damals eine kleine Pionierstadt auf dem Gebiet des besiegten Matabele-Königs Lobengula. Die weitere Strecke bis Victoria Falls war kein Problem, doch wie die Fälle überwinden? Angeblich soll Rhodes die Anweisung gegeben haben: "Baut die Brücke so über den Zambezi, dass die darüber fahrenden Züge sich im Sprühregen der Fälle befinden!" Die Brücke wuchs zusehends, ihre Einzelteile wurden in England von der English Cleveland Bridge Company gefertigt und dann in Victoria Falls  zusammengebaut.

Als man dann damit begann die ersten Brückenteile über die Schlucht zu legen, veranlasste das den damaligen Häuptling vom Stamm der einheimischen Leya, Chief Mukuni, zu dem Kommentar, die Weißen seien ja sehr clever, aber offenbar nicht clever genug, um zu verstehen, dass das Eisen in die Tiefe fällt, wenn man es weiter vom Rand der Schlucht entfernt. Nachdem sich seine Prophezeiung nicht erfüllte, folgerte Chief Mukuni, es sei Gott selber, der mit seinem Finger die Brücke hoch hielte.

Am 25. August 1975 fand mitten auf der Brücke in einem Salonwagen die berühmte Victoria Falls Conference statt, in deren Verlauf der damalige südafrikanische Premier Vorster mit Kaunda, dem Präsidenten von Sambia wegen einer Beendigung des Rhodesien-Konflikts (heute Simbabwe) verhandelte.

In der Mitte der Brücke gibt es dann die Möglichkeit, nochmals seinen Mut auf die Probe zu stellen. Hier kann man Bungeespringen. Aber auch darauf verzichten wir gerne.

Uns ist heiss und auf uns wartet ja noch das nächste Highlight - die Bootsfahrt . Also machen wir uns auf den Rückweg. 


Der Shuttle ist auch dieses Mal pünktlich und dann geht es zur Bootsanlegestation. Tja, wir haben uns da eher ein kleines schnuckeliges Boot vorgestellt, mit dem wir schön idyllisch den Zambezi entlang schippern, Tiere beobachten können mit einem Sundowner zum Abschluss. Mit einem riesigen Schiff für 80 (in Worten: achtzig) Personen haben wir nicht gerechnet. Die Getränke sind inklusive und für einige Mitreisende scheint das der Hauptgrund für die Bootstour gewesen zu sein – die haben ganz schön zugelangt und sich entsprechend aufgeführt.

Egal. Wir geniessen die zweistündige Fahrt trotzdem, sehen unsere ersten Hippos ein paar Krokodile und auch jede Menge Vögel.  Und meine "Freunde" von gestern erwarten uns auch schon.......

Der Sonnenuntergang ist natürlich auch nicht zu verachten........

Den Abend lassen wir natürlich auch wieder mit einem leckeren Abendessen ausklingen.

Gute Nacht! Was für ein gelungener Einstieg in den diesjährigen Urlaub.

Fazit Victoria Falls


Gerne hätten wir noch einen zusätzlichen Tag gehabt, dann hätten wir uns einfach mehr Zeit nehmen können. Wir wären noch gerne in das Victoria Falls Hotel gegangen, wären gerne noch über den Crafts Market geschlendert und das BOMA Restaurant hätten wir uns auch noch gerne angeschaut. Aber man kann ja bekanntlich nicht immer alles haben/machen.

Und wenn wir noch ein paar Tage mehr gehabt hätten, dann hätten wir sicherlich auch noch einen Abstecher in den Hwange Nationalpark gemacht.
Alle Shuttles – auch die morgige Fahrt über die Grenze nach Kasane/Botswana - und Aktivitäten sind von unserer Buchungsagentur über
Wild Horizon gebucht worden. Und es hat wirklich alles geklappt.
Der kurze Heliflug ist mit 150 US$/Person nicht wirklich günstig, aber gerade bei dem vielen Wasser hat er sich wirklich gelohnt. Sonst hätten wir uns nämlich die wirklichen Ausmasse der Victoria Falls gar nicht vorstellen können. (Dazu kommt dann noch eine Heli-Fee in Höhe von 12 US$/Person.)
Dagegen war die Bootstour auf dem Zambezi mit 45 US$/Person (zzgl. 10 US$ Cruise Parc fees pro Person) fast schon ein Schnäppchen. Es gibt auch kleinere Boote für die Bootstour. Da muss man bei der Buchung wohl darauf achten, für was man gebucht wird. Uns war das Schiff zu touristisch.
Obwohl ja immer vor den vielen und aufdringlichen Souvenirverkäufern gewarnt wird, hatten wir damit überhaupt keine Probleme. Ein oder zwei Mal sind wir angesprochen worden. Wir haben freundlich abgelehnt und dann war es in Ordnung. So richtig aufdringlich ist niemand geworden.
Und wir hätten überall in Victoria Falls mit der Kreditkarte bezahlen können.
Ob es sich gelohnt hat? Ja, ich denke, wenn man schon in der Ecke ist, sollte man sich die Vicotoria Falls nicht entgehen lassen. Extra wegen den Falls würden wir jetzt nicht herkommen, aber so war das wirklich ein gelungener Start in den Urlaub (oder eben als Abschluss)

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Ein paar Worte zu Victoria Falls und Tipps dazu


Victoria Falls ist nicht Zimbabwe. Deshalb sind diese Tipps nur für Victoria Falls gültig. Wer weiter nach Zimbabwe reisen möchte, der benötigt auf jeden Fall weitere Infos und/oder Reiseführer.


Anreise:

Mit dem Flugzeug ist die Anreise von Johannesburg aus zu empfehlen. Es gibt es mehrmals am Tag Flüge nach Victoria Falls.

Natürlich ist auch die Einreise auf dem Landweg über Sambia und Botswana möglich, aber möglichst nur mit einem Shuttle/Reiseanbieter und nicht mit dem eigenen Fahrzeug.


Buchung:

Hätten wir nicht eh die ganze Reise über eine Agentur buchen lassen, dann kann mal alle Bausteine auch sehr gut selber online buchen und mit Kreditkarte bezahlen. Viele Shuttles sind eh schon in der Aktivität oder im Hotelpreis inklusive. Und auch den morgigen Shuttle über die Grenze kann man online buchen.


Alternative:

Man kann die Victoria Falls auch von Sambia aus besuchen. Dort geht die Reise dann nach Livingstone, das auch von Johannesburg aus angeflogen wird und wo es auch entsprechende Reiseanbieter gibt.


Visum:

Für die meisten europäischen Länder bekommt man das Visum bei der Einreise. Das Einreiseformular bekommt man vor Ort. Man muss sein gesamtes mitgeführtes Bargeld angeben.  Das Visum kostet 30$ pro Person und Einreise und wird vor Ort bezahlt. (Wer mehrmals einreisen wird, z.B. weil er noch nach Sambia oder Botswana reisen möchte kann ein günstigeres Multy-Entry Visa erwerben.) Für das Visum ist ein Reisepass nötig, der noch mindestens sechs Monate gültig ist und noch mehrere freie Seiten besitzt. Mit dem Visum kann man dann 30 Tage im Land bleiben.


Geld:

Im Juni 2019 wurde die bis dahin gültige Währung US$ durch den Zimbabwe Dollar ersetzt. Dieser ist somit die einzig gültige Währung in Zimbabwe, eigentlich. Touristen können nämlich weiterhin ihre Visa-Gebühren bei der Einreise in US$ bezahlen. Auch Hotels, Aktivitäten und der Eintritt zu den Victoria Falls kann weiterhin in US$ bezahlt werden.

Es wird empfohlen, schon von daheim genügend US$ in kleinen Scheinen mitzubringen. Oft kann (oder will) man kein Rückgeld geben. (Aber Achtung: Das erhöht natürlich das Diebstahlrisiko).

Bezahlen kann man (fast) überall auch mit Kreditkarte. Wobei die Visa-Karte fast überall akzeptiert wird, nicht aber die Mastercard.


Sprache:

In Victoria Falls wird englisch gesprochen.


Impfungen:

Wie für alle Fernreisen sollte man vor Reiseantritt die empfohlenen Standardimpfungen durchführen lassen (Tetanus, Diphterie, Hepatitis A, Typhus,...). Eine Gelbfieberimpfung ist meistens nicht vorgeschrieben, das kann sich aber immer sehr schnell ändern. Deshalb fährt man mit dieser Impfung eigentlich immer ganz gut.


Malaria:

Victoria Falls ist Malaria-Gebiet und deshalb sollte man auch an die Malaria-Prophylaxe denken. Natürlich kann man das Risiko minimieren, in dem man lange Hosen und Blusen/Hemden trägt, unter einem Moskitonetz schläft und sich morgens und abends z.B. mit peaceful Sleep einsprayt, aber es kann halt doch immer wieder passieren, dass man gestochen wird und man an Malaria erkrankt.

Übrigens erstatten viele Krankenkassen die Kosten für Malaria-Prophylaxe-Tabletten und die Gelbfieberimfpung.


Reisezeit:

Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Die Tagestemperaturen sind dann angenehm (+/- 25 Grad) und nachts kühlt es angenehm ab. Ausserdem ist dann die Regenzeit auch wieder vorbei.


Reisetipps:

Wer Victoria Falls im Zuge einer Rundreise besuchen möchte, sollte dies am Besten am Anfang oder Ende der Reise tun, wenn man seinen Mietwagen bereits abgegeben hat und dann von Victoria Falls aus weiterfahren oder zurückfliegen.

Von Kasane (Botswana) aus kann man auch mehrtägige Ausflüge buchen. Somit wäre auch eine Weiterreise von Kasane aus möglich.

Von einer Einreise mit dem Mietwagen ist eigentlich abzuraten. Zur Einreise mit dem Auto ist ein Nachweis der Autovermietung nötig, dass die Autovermietung oder der Besitzer des Fahrzeugs die Mitnahme des Autos über die Grenze gestattet. Außerdem muss an der Grenze eine Haftpflichtversicherung erworben werden, die für 30 Tage ca. US$ 40 kostet. Für einen Mietwagen ist des Weiteren eine CVG-Lizenz zu erwerben (Commercial Vehicle Guarantee) für den Zeitraum von 30 Tagen ca. US$ 40. Innerhalb Zimbabwes gibt es immer wieder Roadblocks von Polizisten und "Pseudo"-Polizisten.

Für diejenigen, die Victoria Falls besuchen wollen und noch auf der Rundreise sind, gibt es in vielen Camps die Möglichkeit, den Mietwagen dort für ein paar Tage unterzustellen.


Reiseführer:

In den meisten Reiseführern zu Botswana hat es auch ein paar Seiten zu Victoria Falls dabei.


Informationen zu Victoria Falls:

Auf dieser Seite eines deutschen Reiseanbieters werden viele Hotels und Aktivitäten für Victoria Falls angeboten soweie ein paar grundsätzliche Informationen.

Auf derselben Seite gibt es einen sehr guter Kurzreiseführer für Zimbabwe/Victoria Falls. Hier kann mal wirklich alles Wichtige nachlesen.

Auch auf der Seite vom Reiseanbieter Iwanowski gibt es viele nützliche Tipps zu Victoria Falls. 


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Ein paar Worte zu Zimbabwe

Zimbabwe das ehemalige Rhodesien beziehungsweise Südrhodesien, ist eine Republik im südlichen Afrika. (Sambia, der Nachbarstaat ist übrigens das frühere Nordrhodesien).

Das Land wurde von Robert Mugabe, der 1980 erstmals zum Premierminister und 1987 zum Präsidenten gewählt wurde, bis November 2017 diktatorisch regiert. Nachdem der über 90-jährige Mugabe keine Anstalten machte, sich von seinem Amt zurückzuziehen, und es Anzeichen dafür gab, dass er seine Ehefrau Grace Mugabe zu seiner Nachfolgerin im Präsidentenamt aufbauen wollte, wurde die Kritik an seiner Amtsführung auch aus den Reihen der ZANU-PF immer lauter. Am 15. November 2017 übernahm das Militär Zimbabwes die Kontrolle über das Land. Mugabe trat am 21. November 2017 zurück. Am 24. November 2017 wurde Mugabes Parteifreund Emmerson Mnangagwa als neuer Präsident eingesetzt, jahrzehntelang ein enger Weggefährte Mugabes. Somit hat sich nicht wirklich viel geändert......

In Zimbabwe sind Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht weit verbreitet. Aber auch gefälschte Wahlen, Gewalt gegen weisse Farmer und schwarze Oppositionelle und politische Morde gehören hier zum Alltag.


Aufgrund ihrer relativ isolierten Lage im äußersten westlichen Zipfel Zimbabwes wurde die Stadt von den politischen und ökonomischen Unruhen sowie von der Kleinkriminalität, die sich mit der zunehmenden Verarmung des Landes ausbreitet, kaum berührt. Und deshalb haben wir es "gewagt", hier unseren Urlaub zu starten.


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Tag 3: Sonntag, 14. Mai 2017 - Botswana wir kommen!

Heute geht es endlich nach Botswana: Deshalb müssen wir uns beim Frühstück etwas beeilen, denn unser gebuchter Shuttle nach Kasane holt uns bereits um 7.30 Uhr ab. Wir sind nicht alleine, sondern unterwegs steigen noch einige Tagestouristen zu. Bis zur Grenze sind es etwa 80 Kilometer, eine gute Stunde.

Der Grenzübertritt ist dann eher unspektakulär, auch wenn wir grossen Respekt davor hatten - hört sich das doch schon ziemlich abenteuerlich an: Wir gehen zuerst zur Grenzstation in Zimbabwe – das Gepäck können wir erst einmal im Bus lassen. Dort müssen wir ein Ausreiseformular ausfüllen, unseren Pass vorlegen und dann bekommen wir unseren Ausreisestempel in den Pass. Dann geht es zurück zum Bus und wir fahren noch ein kleines Stück im Niemandsland in Richtung Grenzposten Botswana.
Dort wird jetzt das botswanische Einreiseformular ausgefüllt, der Reisepass gescannt und wir werden ganz wichtig gefragt, wie lange wir denn bleiben wollen. Wer so wichtig fragt, bekommt natürlich auch die ausführliche wichtige Antwort von uns: Wir erklären, dass wir jetzt erstmal zwei Tage in Botswana bleiben werden, dann beabsichtigen wir nach Namibia zu gehen, um dann ein paar Tage später wieder nach Botswana einzureisen. Der Grenzbeamte hört sich das alles an, wackelt bedächtig mit dem Kopf, überlegt kurz (schluck, gibt es Probleme?) und gibt uns dann letztendlich den begehrten Stempel. Was da jetzt draufsteht? Einreise nach Botswana am 14. Mai 2017. Hahaha!
Wir sind ja sehr früh dran und fast alleine unterwegs, so dass wir keine 30 Minuten für das ganze Prozedere brauchen. Wenn hier aber mal mehrere Busse zum Abfertigen sind, will ich nicht wissen, wie lange das dann dauert…..
Dann hilft uns unser Fahrer noch, das Gepäck auf die botswanische Seite zu bringen, wo bereits der botswanische Fahrer auf uns wartet, der uns dann zum Bushlore Depot fährt, das dauert keine 20 Minuten.

Das ist übrigens wirklich das ganz normale Prozedere, wenn man von Botswana nach Zimbabwe oder umgekehrt reisen möchte - sofern man diesen "Shuttle" bucht. Die Shuttles fahren deshalb nicht durch, weil auch die Agenturen die Visagebühren zahlen müssen. Und das lohnt sich nicht. Aber: TIA - This is Africa!
Wer mit dem eigenen Fahrzeug über die Grenze möchte, muss noch Bescheinigungen der Autovermietung mitbringen und diverse Gebühren bezahlen. Klar, dass es für jede Station ein eigenes Büro gibt..... .

Bushlore bietet eine der grössten Camperflotten im südlichen Afrika an. Zum einen hat Bushlore auch hier in Kasane einen kleinen Stützpunkt und oft kann man sich die Fahrzeuge - gegen eine Gebühr - fast überall hin liefern lassen. Wenn man Kilometer und Fahrtage sparen will, ist dass immer eine gute Option.
Fahrzeugübernahme
So früh hat man uns bei Bushlore noch nicht erwartet, aber unser Camper steht schon bereit. Wir bekommen alles erklärt, vor allem den Highlift-Jack (ein Wagenheber für Offroad-Fahrzeuge, der lebensgefährlich sein kann, wenn man ihn falsch bedient), wie man das zweite Ersatzrad löst, die ganzen Aussen-Fächer, die Markise und auch den Kühlschrank. Die ganze Administration ist recht zügig erledigt und auch das Satellitentelefon wird getestet – zum Glück, denn das erste hat nicht funktioniert – und letztendlich für gut befunden. Wir fragen noch wie weit wir im Schnitt mit dem Camper mit einer Tankfüllung kommen. Die Antwort: Gut über 1000 Kilometer – da kann man also schon ein ganzes Stück fahren. Das ist auch wichtig!

Wir werden in den nächsten Wochen eher selten Netzempfang für das Handy haben und auch auf einsamen Pisten unterwegs sein. Um aber immer Hilfe rufen zu können, mieten wir immer ein Satellitentelefon dazu.
Und wenn wir in der letzten Woche durch den Moremi und den Chobe Nationalpark fahren, werden wir keine Tankmöglichkeit haben. Da heisst es die gefahrenen Kilometer und die Tankanzeige immer im Blick zu haben.

Unsere Reisetaschen lassen wir bei Bushlore. Auf der Liegefläche hätte es zwar Platz dafür, aber uns stören die im Moment nur und bei Bushlore sind die gut aufgehoben.

Und dann können wir auch schon vom Platz fahren. Das ging schnell. Eigentlich zu schnell. Unterwegs merken wir dann, was uns alles fehlt und wo man etwas genauer hätte hinsehen sollen. Das ist aber definitiv unser Fehler gewesen. Obwohl wir eine Checkliste dafür gehabt haben, haben wir doch nicht alles angeschaut und abgehakt.
Weit kommen wir aber nicht. Ein nerviges Piepsen hält uns in Schach: Sind wir nicht angeschnallt? Doch! Ist eine Tür offen? Nein, alles zu. Blinkt irgendwo was? Nein! Was kann das sein? Licht? Untersetzung? Navi? Uns fällt nichts ein, also fahren wir zurück.
Ach das? Das ist das Batterie-Anzeige-Gerät. Aha. Und warum piepst das so? Das zeigt an, ob die Batterie voll ist und warnt einen dann !?! Aber die ist voll und wirklich gut, das können wir ihm glauben, da müssen wir uns keine Sorgen machen. Das Gerät braucht ihr nicht. Ihr steckt es am Besten aus. Spricht´s, zieht den Stecker und legt das Teil, das jetzt endlich ruhig ist, zurück in das Handschuhfach. Ok, er muss es ja wissen. Und wir werden uns später nochmals daran erinnern (müssen).
Auf ein Neues. Hansi putzt wieder mal an jeder Kreuzung die Scheiben (In Botswana gilt Linksverkehr. Und so verwechselt Hansi - wie eigentlich jeder Europäer am Anfang - den Blinker mit dem Scheibenwischer). Wobei wir dann feststellen, dass die Scheibenwischer auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Egal, die Regenzeit ist ja zum Glück schon vorbei.

Unser Hilux Bushcamper I

Bevor ich jetzt den Start unserer Reise beschreibe, möchte ich noch kurz unseren Bushcamper vorstellen.

Es ist ein Double Cab, hat also eine Rücksitzbank, die wir unterwegs hauptsächlich dazu genutzt haben, unsere Lebensmittel, die wir tagtäglich gebraucht haben, unterzubringen. Die Lebensmittel waren getrennt nach Frühstück, Grillen,.... in Kartons untergebracht und so mussten wir immer nur den passenden Karton auspacken und hatten alles griffbereit.

Der Camper hat ein Hubdach, das innerhalb von ein paar Sekunden aufgestellt werden kann. (Riegel auf und das Dach faltet sich praktisch von alleine auf.) Das Bett im Dachzelt ist etwa 1,40 x 2,10m lang. Also richtig komfortabel. Oben kann man die Plane aufmachen, so dass ausreichend Luftzufuhr vorhanden ist. Der Einstieg erfolgt über eine kleine "Klettereinlage" von innen. Wir nehmen immer ein Spannbetttuch von daheim mit, damit das Leintuch nicht ständig verrutscht.
Da der Camper offiziell für 4 Personen gedacht ist, gibt es im Innern noch eine zweite Liegefläche (1,20m x 2,00) - dafür wird dann eine Art Fussklappe in der Nacht ausgeklappt. Mit vier Personen wird das aber schon sehr sehr eng in dem Camper und das würden wir nicht empfehlen. Für zwei Personen ist er optimal.

Das Geschirr ist aussen untergebracht. Einige Tubberschüsseln sind standardmässig mit dabei. Geschirr und Besteck sind durch Gummis, bzw. ein Stecksystem soweit ganz praktisch befestigt. Mit dem Fach daneben kommt man an die inneren Ablagefläche (wenn man diese nicht als Bett nutzt).
Auf der anderen Seite ist dann noch ein Staufach, das aber eher nicht durchdacht ist. Es fehlen Gummis und "Regale". So kann man dort leider nicht arg viel unterbringen. Es fällt alles heraus.
Und rechts daneben ist die Fussklappe - wenn man die Liegefläche als Bett nutzen würde. Die wird einfach herausgeklappt und ist überhaupt nicht gesichert. Die Klappe könnte also jeder aufmachen, den Stoff mit einem Messer aufstechen und dann in den Camper gelangen.

Unser Hilux Bushcamper II
Die Liegefläche (die Matratzen haben wir bei Buslore gelassen) haben wir für unsere Klamotten und Kleinkruscht genutzt. Hier könnte man auch die Reisetaschen unterbringen, doch die haben wir ja bei Bushlore gelassen.
Schon daheim packen wir das gesamte Gepäck zuerst in die grossen blauen IKEA-Taschen mit Reisverschluss (die es jetzt leider nicht mehr gibt) und dann kommt die IKEA-Tasche in die Reisetasche. So können wir in der Vermietstation immer ganz schnell umpacken. Und wir haben noch weitere IKEA-Taschen für unterwegs dabei: Jeder von uns hat seine eigene Klamottentasche, es gibt eine "Kruschteltasche", eine Tasche für die Schuhe und auch für das Feuerholz (damit kein Krabbelgetier in den Camper kommt) nutzen wir die Taschen.
Und damit wir in der Klamottentasche nicht immer alles durchwühlen müssen, sind  Unterwäsche, Socken, T-Shirts,.... noch in Zip-Tüten verpackt und beschriftet. So hält sich die Sucherei und Kruschtelei also immer im Rahmen. Wenn wir in den Ortschaften einkaufen gehen, packen wir unsere Lebensmittelkartons schnell auf die Liegefläche um, so dass der Rücksitz leer ist. (Wenn wir in Ortschaften das Auto unbeaufsichtigt lassen, empfiehlt es sich, nichts aber auch gar nichts sichtbar im Auto zu lassen). Damit die Taschen während der Fahrt nicht verrutschen hat Hansi noch einen "Haltegurt" angebracht.
Der 40l-Kühlschrank ist zum Herausziehen unter den beiden Gasflaschen untergebracht.
Gekocht  wird draussen mit einem Gaskocher. Der Outdoor Herd ist unter dem Geschirrfach untergebracht. Darunter sieht man dann noch den Wasserhahn vom 60l Frischwassertank.
Wenn man die Liegefläche hochklappt - wir hatten da ja immer nur unsere recht leichten IKEA-Taschen stehen - dann kam man in den "Keller". Eigentlich liegt dort das zweite Ersatzrad, aber es war immer noch genügend Platz vorhanden, um dort unsere Lebensmittel zu lagern.
Im Innern gab es dann noch zwei Schubladen, in denen wir immer unseren ganzen Elektronik-Kruscht untergebracht haben und darüber eine Ablagefläche.
Und als Sonnenschutz gibt es noch die Markise, die man auch ganz schnell aufbauen kann.
Einkaufen in Kasane

Der SPAR-Markt in Kasane hat am Sonntag offen und dort wollen wir jetzt gleich mal unseren Grosseinkauf machen. Der Parkplatz ist fast leer, trotzdem beauftragen wir einen Sicherheitsmitarbeiter, auf unseren Camper aufzupassen. Im südlichen Afrika ist es üblich, einem Sicherheitsmitarbeiter anzudeuten, dass er auf das Auto aufpassen soll und wenn man dann zurückkommt, drückt man ihm etwas Geld in die Hand. Ob das funktioniert? Meistens. Einmal ist jemand unserem Camper zu nah gekommen und wir konnten beobachten, wie ihn der Sicherheitsmitarbeiter scharf angeschaut hat.
Gleich mal zwei Einkaufswägen geholt, die Einkaufsliste gezückt und losgelegt. Das ist aber mal relaxt hier. Kein Vergleich zur Maerua Mall in Windhoek. Die Auswahl ist nicht ganz so gross – klar – aber wir finden eigentlich alles, was wir brauchen – und noch viel mehr.
Nur Alkohol bekommen wir erst morgen, das wussten wir aber vorher, weil die Bottle Shops am Wochenende geschlossen haben (um den Alkoholkonsum in der Bevölkerung etwas einzudämmen).

Wir fragen nach Kartons, um im Camper etwas Ordnung zu halten und ein hilfsbereiter Supermarktmitarbeiter ist uns nicht nur mit dem Karton behilflich, sondern hilft uns auch beim Einpacken und begleitet uns später noch zum Auto. Bezahlen konnten wir mit Kreditkarte – OHNE UNTERSCHRIFT. Schluck! In Botswana mussten wir kein einziges Mal die Kreditkartenabrechnung unterschreiben - es ist nie was passiert.

So, Einkäufe erledigt, jetzt brauchen wir nur noch etwas Kleingeld. Das Abheben von Bargeld ist in Botswana überall mit der Kreditkarte möglich. Wir mögen die FNB-Automaten, weil dort keine Gebühr verlangt wird und dort unsere Karten auch alle funktionieren. Mit unserer Advanzia Mastercard bezahlen wir auch keine Auslandseinsatzgebühr.
Auf einer Parkbank essen wir noch eine Kleinigkeit und dann können wir Kasane verlassen. Im Gegensatz zu Windhook war das ein richtig relaxtes Einkaufen.


Das Senyati Camp
Es gibt zwei Zufahrten zum Camp - die "normale" Zufahrt und die Zufahrt "for 4x4 only". Und natürlich wollen wir gleich mal wissen, was 4x4 only bedeutet – wir nehmen die Tiefsandpassage! Fahrer und Camper meistern diese erste Prüfung problemlos - sogar ohne die Luft abzulassen. (Um im Tiefsand besser voranzukommen, empfiehlt es sich, die Luft auf 1,5 -  2 bar abzulassen).
Der Empfang war sehr freundlich und nett. Die Rezeption ist gleichzeitig so ein kleiner Shop. Hier bekommt man alles, was man so auf die Schnelle brauchen kann. Feuerholz, Wasser, Eis und sogar lecker Fleisch. Wir haben zwar schon den ganzen Kühlschrank voll, aber bei ganz frischem Rinderfilet können wir einfach nicht nein sagen. Und es wird auch ein Laundry-Service angeboten. Super, dann lassen wir doch gleich mal unsere gesamten "guten" Klamotten waschen. Hier kann man auch alle Ausflüge buchen, die es hier von Kasane aus gibt (Victoria Falls, Chobe River Bootsfahrt, Safaris,.....).

Auch die Campingplätze sind sauber und jeder Platz hat sein eigenes Waschhäuschen, seine eigene Toilette und eine Art überdachte Veranda. Das gefällt uns schon mal sehr gut hier.

Der Camper, bzw. das Dachzelt ist schnell aufgebaut. Aber dann müssen wir noch für all unseren Kruscht ein geschicktes Plätzchen finden und die Lebensmittel einräumen. Bis alles seinen Platz hat und wir auch wissen, wo wir was hingeräumt haben, das braucht immer etwas. Und klar, das nervt auch erst einmal. Den Sundowner in der Bar haben wir uns jetzt redlich verdient.

Bekannt ist das Senyati Camp ja vor allem für das tolle Wasserloch. Und wir werden nicht enttäuscht. Die ersten Elis lassen nicht lange auf sich warten.
Aber wir bekommen hier auch einen echt brauchbaren Wein für heute abend zu unseren Steaks. Super.  
Somit kann nun der Urlaub so richtig beginnen: es wird gegrillt und natürlich gibt es ein Lagerfeuer.Die Victoria Falls waren sozusagen das Vorgeplänkel – jetzt beginnt unser Bushabenteuer richtig.

Montag, 15. Mai 2017

Heute früh lassen wir uns viel Zeit beim Frühstücken und wir warten auf den Donki-Man, damit wir warmes Wasser zum Duschen haben (Oft wird unter der Wasserleitung ein Feuer angemacht, damit man warmes Wasser bekommt - das nennt man den Donki - und es gibt immer einen Camp-Mitarbeiter, der den Donki morgens und/oder abens befeuert - wir nennen ihn immer den Donki-Man). Ich versuche nochmals Ordnung in das Chaos zu bringen, Hansi kruschtelt auch im Camper rum und möchte sich auch mal den Kompressor anschauen.
Und dann traut er seinen Augen nicht: Irgendjemand hat es fertiggebracht die Klemmen für die Batterie teilweise abzureissen – so kann man definitiv nichts mit dem Kompressor anfangen (Der Kompressor ist wichtig, um die Reifen nach einer Tiefsandfahrt wieder aufzupumpen). Klar hätten wir gestern schon danach schauen sollen, aber das kann doch nicht sein, dass Bushlore nicht selber danach schaut? Und nun? Sollen wir gleich nachher nochmals bei Bushlore vorbeigehen? Da hat Hansi aber keine Lust dazu. Wir haben Isolierband dabei und Hansi repariert die Klemmen schnell selber. Selbst ist der Mann.
Wir können also gleich die Sandpiste nach Kasane durchfahren. Wir brauchen ja noch Wein, Bier und – ganz wichtig – Savanna. Dann schauen wir auch noch im Shoprite vorbei - im Urlaub lieben wir es durch die Supermärkte zu schlendern und zu schauen, was es an lokalen Produkten so gibt.

Und wir müssen auch noch unsere Telefonkarte, die wir schon vor dem Urlaub von einem Forums-Teilnehmer des Namibia-Forums bekommen haben, aufladen. An den Ständen am Strassenrand liegen Leuchtjacken mit der Aufschrift der diversen Telefonanbieter. Da gehen wir jetzt hin und sprechen einen Verkäufer an. 100 Pula sollten reichen. Dann wird über das Handy des Verkäufers das Guthaben auf das eigene Telefon übertragen, kurz noch geschaut, ob alles geklappt hat und schon hat man Guthaben. Wofür braucht man da noch Handyshops?  This ist Africa!
Dann gehen wir noch im Hunters Grill Essen: Hm, ist das lecker! Aber was machen wir nun mit dem angefangenen nachmittag? Eine Bootstour? Nö, nicht schon wieder! Zurück zum Campground – das ist doch noch zu früh. Lohnt es sich einen Game Drive am Chobe River für zwei/drei Stunden zu machen? Wir müssten halt den vollen Eintritt bezahlen. Au ja, Game Drive! Also fahren wir los zum Sedudu-Gate - von hier geht es in den Chobe Nationalpark und an die Chobe Riverfront.


Die Chobe Riverfront
Die Chobe Riverfront ist durch die permanente Wasserquelle des Chobe Flusses ein bemerkenswertes Wildtiergebiet. Hier findet man die gesamte Palette der afrikanischen Tierwelt: Außer den Herden von Elefanten, die gemächlich am Ufer des Chobe Flusses entlang streifen, gibt es hier Giraffen, Flusspferde, Büffel, Zebras und Antilopen.
Das ist jetzt unser erster Game Drive in freier Wildbahn. Die (Tiefsand-) Piste geht fast ständig am Chobe River entlang und hier sehen wir dann auch wirklich fast alle Tiere, die es hier gibt.

Besonders Glück hatten wir mit den Elefanten. Ganz viele haben wir gesehen und auch ganz nah. Gänsehautfeeling. Wir wissen gar nicht, wohin wir als erstes schauen soll. Die kommen von überallher.....


Und dann der erste Herzschlagmoment. Wir fahren am Chobe entlang, es ist etwas matschig, rechts Gebüsch, links der Chobe. Und was kommt da ohrenschlagend auf uns zu? Dieser Eli – Mist! Ausweichen ist nicht und rückwärts fahren ist an der Stelle auch blöd – das war schon vorwärts kniffelig! Schluck!
Aber dann dreht er nach rechts ab – hat wohl doch keine Lust auf uns. Da sind wir aber richtig erleichtert. Da haben wir aber echt Glück ge
habt.

Dumm gelaufen
Der Game Drive, auch wenn er nur kurz war, hat sich wirklich gelohnt.
Total happy fahren wir zurück ins Camp und Hansi freut sich natürlich wieder über die Tiefsandpiste, die er immer noch mit vollem Reifendruck fährt.

Das Savanna am Campground haben wir uns redlich verdient. Und dann passiert es! Hansi fällt die Abdeckung für das Kühlschrankfach aus den Händen und dieses bricht dann ab. Mist! Was machen wir jetzt? Da hilft nichts, wir müssen bei Bushlore anrufen. Ich erreiche Amos, den Stationsleiter, dem ich unser Problem erzähle. Er meint nur: "no problem". Er gibt dem Mechaniker Bescheid und wir sollen gleich morgen früh vorbeikommen – ist ja nicht weit - und dann wird das repariert. Das wäre schnell passiert und wir könnten dann unsere Tour wie geplant fortsetzen. Super, dann also bis morgen früh. Hätten wir das gewusst, hätten Hansi den Kompressor nicht selber reparieren müssen.
Auf den Schreck gibt es gleich noch ein Savanna. Dann steht wieder grillen und Lagerfeuer auf dem Programm. Wir sind so langsam in Africa angekommen.
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Dienstag, 16. Mai 2017
Da wir ja noch bei Bushlore vorbei müssen, stehen wir heute recht früh auf. Noch haben wir aber noch überhaupt keine Routine: ständig fehlt noch etwas oder ist unauffindbar, ständig müssen wir noch was aus dem Camper holen, viele Dinge haben noch keinen festen Platz.
Und wir müssen das schöne Camp jetzt leider verlassen.

Amos ist schon da und schaut sich unsere fehlende Abdeckung an. Ok, da brauchen wir den Mechaniker. Er ruft ihn gleich an, damit er kommt (haben wir das nicht gestern schon besprochen? Egal, wir haben Urlaub, nicht aufregen.) Als er dann endlich da ist, stellt fest, dass er keine passenden Nieten für die Reparatur hat. Also fährt er nochmals los, um welche zu holen. Tja, that´s Africa, oder?
Wenn wir aber schon hier sind, nutzen wir die Gelegenheit und lassen die zusätzliche Matratze, die Handtücher und auch die Wolldecken im Depot. Schon wieder Platz gespart im Camper.
Irgendwann ist der Mechaniker mit den Nieten wieder zurück und mit Hilfe von Hansi, der die Arbeiten fachmännisch überwacht, wird die Abdeckung wieder befestigt. So, es kann weitergehen.

Es geht nach Namibia

Wir fahren auf einer Asphaltstrasse durch den Chobe Nationalpark und müssen uns deshalb am Sedudu Gate wieder registrieren, aber weil wir nur durchfahren, fallen keine Parkeintrittsgebühren an. Die nächste Stunde geht es fast kerzengerade, ohne nennenswerten Verkehr aber mit jede Menge Schlaglöcher durch den Nationalpark bis zum Ngoma Gate, wo wir uns wieder austragen müssen. Kurz darauf sind wir an Ngoma Bridge, der Grenze zu Namibia.
Also erst mal ins Büro von Botswana. Hier füllt man – natürlich – wieder ein Formular aus, der Ausweis wird wieder gescannt und dann bekommt man den Ausreisestempel in den Reisepass. Fertig.
Nun fahren wir ein Stück im Niemandsland weiter über den Chobe und dann kommt das namibische Büro.
Hier ist eine französische Reisegruppe mit etwa 4 bis 5 Personen vor uns. Und die blicken es überhaupt nicht und diskutieren ihr „nichtblicken“ auch noch lautstark. Versteht hier ja eh niemand – doch ich (hihihi).
Dann kommen wir an die Reihe und ich reiche dem Beamten die bereits daheim ausgefüllten Einreiseformlare und die Reisepässe. Aber das passt ihm nicht und er blafft mich an, ich solle gefälligst, das Formular in den passenden Reisepass legen. Aha, wenn der Herr das so wünscht, dann bekommt er es auch so von mir. Gnädig nimmt er dann die Pässe einzeln entgegen, lernt alle Angaben auswendig und bequemt sich dann, das Visum auszustellen. Ich nehme die Pässe entgegen, nicht ohne das Visumsdatum nochmals zu überprüfen. Passt.
Dann geht es weiter zum Road fund. Wer mit einem nicht in Namibia zugelassenen Auto einreist, muss eine Strassennutzungsgebühr in Höhe von knapp 300 N$ bezahlen. Die Franzosen vor uns „kämpfen“ noch und ich versuche so gut es geht zu helfen. Dann sind endlich wir dran. Die inzwischen sichtlich genervte Beamtin drückt uns ein Formular in die Hand, das wir ausfüllen sollen. Das hätte sie aber auch schon früher sagen können. Wir wissen ja schon, was wohin gehört und sind also schnell fertig – zum Erstaunen der Franzosen. Dann bezahlen wir noch den/die Road fund und bekommen unseren „Schein“ fürs Auto. Der muss bei der Ausreise wieder abgegeben werden. Und dann müssen wir noch an den Schalter „Police“, wo aber lediglich nochmals alle Daten in ein Buch eingetragen werden müssen. Aber dann dürfen wir auch schon weiterfahren.
Ach ja, hier gibt es auch noch eine Veterinärkontrolle. Da wir jedoch von Ost nach West fahren, sind wir hiervon nicht betroffen. (Wer von West nach Ost fährt, der wird an der Veterinärkontrolle scharf kontrolliert, ob Fleisch oder bestimmte Obst- und Gemüsesorten eingeführt werden. Das Auto wird "desinfiziert" und alle (sichtbaren) Schuhe müssen in einer ekligen Desinfektionslauge desinfiziert werden).
Für das ganze Prozedere haben wir etwa 45 Minuten gebraucht.

Die Zambezi - Region / Caprivizipfel
Und nun geht es nochmals für etwa 1,5 Stunden auf bestem Asphalt weiter bis nach Katima Mulilo. Rechts und links gibt es diese typischen kleinen Dörfer, die im Kreis angeordnet sind. Die Bewohner wandern zahlreich am Strassenrand entlang und immer mal wieder quert eine Herde Ziegen oder Rinder die Strasse. Da muss man echt aufpassen.
Und was wir an den namibischen Strassen so schätzen sind die Rastplätze, die meistens sogar recht sauber sind und viele haben eine kleine Sitzgruppe im Schatten. Und da wollen wir jetzt hin, eine Kleinigkeit essen. Wir machen uns ein Süppchen und dann geht es weiter in Richtung Katima Mulilo.

Und wir sind jetzt übrigens im "Caprivi" unterwegs, der Zambezi-Region, wie es heute heisst. Und es ist kaum zu glauben, dass dieses Stück Afrika ganz eng mit Deutschland, besser gesagt mit Helgoland zu tun hat. Hä, wie das?
1890 beanspruchte Deutschland das von Briten verwaltete Sansibar für sich. Grossbritannien war natürlich dagegen und auf einer einberufenen Konferenz, die den Konflikt beilegen sollte, behielt Grossbritannien Sansibar. Deutschland aber erhielt Helgoland sowie einen schmalen Landstreifen des von den Briten verwalteten Protektorats, den Caprivizipfel.
Benannt wurde dieser Caprivizipfel nach dem damaligen deutschen Reichskanzler Leo von Caprivi. Sein Ziel war es, eine Landverbindung zwischen Deutsch-Südwestafrika, also Namibia, und Deutsch-Ostafrika (Tansania, Burundi, Ruanda und Teile von Mosambik) zu schaffen.
Seit der Unabhängigkeit Namibias im Jahre 1990 ist der Caprivi Streifen eine Region Namibias.


Der open Market von Katima Mulilo

Katima Mulilo ist im Zentrum eine typische schwarzafrikanische Kleinstadt mit einem grossen lebhaften Markt. Auf dem Markt handeln die Menschen mit lokalen Produkten wie Hirse, Mais oder Stockfisch. Obst und Gemüse sind zu Pyramiden aufgetürmt. Hm, eigentlich würde ich da schon gerne mal drüberlaufen – wir müssten aber den ganzen Rücksitz freiräumen, wenn wir das Auto jetzt stehenlassen wollen. Da schlägt Hansi vor, dass er hier im Auto bleibt und ich schnell alleine durchlaufen soll. Das ist eine gute Idee und schon bin ich aus dem Auto draussen.
Alles ganz bunt – und so riecht es auch - Frauen, Männer, Kinder laufen kreuz und quer durcheinander. That´s Africa.
Trotzdem bin ich bald wieder am Auto und wir können weiterfahren.
Das Mavunje Camp
Unser nächstes Ziel ist das Mavunje Camp. Wir nehmen aber nicht die B8 zu nehmen, die direkt nach Kongola führt, sondern entschliessen uns, die C49 zu nehmen, auch „Wilderer Autobahn“ genannt. Diese niegelnagelneue Strasse in Top-Zustand führt fast kerzengerade „untenherum“ nach Kongola. Ausser diesen Runddörfern und dem ein oder anderen Camp gibt es hier nichts von Interesse: Keine Industrie, keine grösseren Dörfer, nichts. Wozu um alles in der Welt braucht man hier dann so eine superausgebaute Strasse? Da sind wir in Namibia schon wichtigere Verbindungsstrassen gefahren, die in einem wesentlich schlechteren Zustand waren…..

Die Strecke zieht sich und wir sind froh, als endlich der Abzweig zum Mavunje Camp kommt. Nach etwa 3 km leichter Sandpiste sind wir da. Gladis kommt uns entgegen und begleitet uns zur Campsite 2.
Zwei Zeltplätze, ein Grillplatz, Esszimmer, Küche, Dusche und Toilette – alles da. Und mit Blick auf den Kwando. Hier gefällt es uns.

Sie weiss auch, dass wir morgen die Bootstour gebucht haben. Shaddy wird uns um 10 Uhr abholen.
Aber wie spät ist es jetzt eigentlich? Unser Navi hat mit dem Grenzübertritt eine Stunde „zurückgestellt“ – Namibische Winterzeit. Wir haben aber auch gelesen, dass sich die Bevölkerung hier nicht an der Zeitumstellung beteiligen würde. Gladis nennt uns die Navi-Zeit. Ok, wir stellen also die Uhren um.
Wir geniessen jetzt erst mal dieses tolle Camp mit einem kühlen Savanna. Prost.

Während wir unser leckeres T-Bone-Steak vorbereiten, steht plötzlich Shaddy vor uns – aus dem Nichts aufgetaucht. Der hat uns aber mal erschreckt  Er wird morgen unser Guide sein. Um 10 Uhr geht es los, er holt uns ab. 10 Uhr South African Time. Und jetzt sind wir vollends verwirrt – Namibian Time? South African Time? Botswana Time? Aber so schnell wie er gekommen ist , ist er auch wieder verschwunden und wir wissen immer noch nicht, wie spät es jetzt eigentlich ist.

Nach Windhoek sind es 1.200 Kilometer und da man so weit östlich lebt, nimmt man hier im Caprivi im Alltagsleben an der Zeitumstellung im Winter nicht teil. Die Uhren richten sich nach den Nachbarländern Botswana, Zambia und Angola, wobei sich jedoch alle offiziellen Stellen (Grenzübergänge, Flughafen/Flugpläne) nach der offiziellen namibischen Zeit richten.

Auf jeden Fall ist jetzt Sonnenuntergang ...


Ui das ist aber unheimlich: Neben uns – ganz nah – trötet ein Elefant, rechts, links, genau vor uns, grunzt ein Hippo. Nein, zwei, drei, ganz viele... Und hat da nicht auch was im Gebüsch geknackt? Können die Hippos hier hoch kommen? Gibt es nicht auch Krokodile hier? Sollen wir nicht lieber in den Camper gehen? Wir brauchen erst mal ein oder zwei Gläschen Wein, bis wir das Lagerfeuer hier wirklich relaxt geniessen können. Willkommen im "Busch"......

Mittwoch, 17. Mai 2017

Eigentlich können wir ja ausschlafen, weil wir erst um 10 Uhr losfahren. Aber Sonnenaufgang ist für uns einfach Aufstehzeit. Und das lohnt sich wirklich.
Wir trödeln rum, müssen zum Glück nicht mehr ständig suchen und kruschteln und ich komme endlich mal dazu, überhaupt mit dem Tagebuch anzufangen. Bisher war da leider gar keine Zeit dafür. Und dann kommt Shaddy viel zu früh daher und meint: Let´s go! Ähm, wie spät ist es jetzt? Wir brauchen noch 20 Minuten. Mist, warum haben wir gestern nicht wenigstens die Uhren verglichen!

Noch ein paar ganz traurige Worte zu Shaddy. Im Sommer 2019 kam diese Meldung über das Namibia-Forum: "Shaddy wurde tot an der Hauptstrasse gefunden , kurz vor dem Abzweiger zum Camp. Er muss von zwei Autos überfahren worden sein. Untersuchungen wurden eingeleitet." Man hat übrigens nie herausgefunden, ob es ein Unfall war oder Absicht, also Mord.
In den Kwando Floodplains
Aber dann geht es endlich los: Obwohl es dieses Jahr ja wirklich viel geregnet hat – nur für den Fall, dass das jemand noch nicht mitbekommen hat – ist das Wasser immer noch nicht tief genug für das Boot. Da muss Shaddy aussteigen und das Boot durch den Channel ziehen. Wie anstrengend. Ob es hier Krokodile gibt? Angeblich nicht!
Und dann schippern wir wirklich gaaanz langsam und entspannt auf dem Kwando dahin und geniessen die Ruhe. Wie viele unterschiedliche Farne es doch gibt und dieses Jahr gibt es sogar Waterlillys hier auf dem Kwando. Wie schön die sind. 
Aber dieses Jahr ist auch das Gras besonders hoch – da sieht man nicht viel. Mal das Horn von einer Antilope oder den Hintern von einem Elefanten. Uns ist das aber egal: Wir geniessen einfach diese Ruhe, das Dahingleiten.
Mittags sucht Shaddy uns dann einen schönen schattigen Platz für das Mittagessen. Er hat eine ganze Kiste mit Essen dabei, doch wir haben Lust auf Spaghetti mit Tomatensosse – eine Bootstour die macht hungrig. Das Feuer ist schnell entfacht, um die Spaghetti aufzuwärmen. Lecker.

Nach dem üppigen Mittagessen sind wir etwas träge, aber das ändert sich schnell.... Keine fünf Minuten hat es gedauert, bis die Hippos im kühlen Nass abgetaucht sind.


Wenn die Hippos mit ihren mehreren Tonnen schweren Körpern ruhig im Wasser liegen, dann wirken sie träge und harmlos. Doch sobald man ihnen zum Beispiel mit einem Boot zu nahe kommt oder ihnen den Weg ins Wasser versperrt, dann werden sie richtig aggressiv und werden durch ihre scharfen Eckzähne zu einer tödlichen Gefahr.

Und deshalb sind weder Löwe noch Elefant das gefährlichste Tier in Afrika, sondern das Nilpferd, wie das Hippo auch noch heisst.

Jetzt sind wir wieder voll bei der Sache. Wir finden das bisher eine rundum gelungene Bootstour, aber Shaddy wird nervös und schaut immer wieder durch das Fernglas: Was hat der denn? Ganz einfach: wir haben noch keine Elis gesehen. Und für einen Guide ist das wohl der Supergau. Eine Bootstour ohne Elis? Das geht doch nicht - Da sind die Touris doch enttäuscht und das ist schlecht fürs anschliessende Trinkgeld. Das bekommen die Guides wohl in der "Guide-Schule" so beigebracht. Wenn Shaddy wüsste wie viele Elefanten wir schon gesehen haben - wir sind glücklich - auch ohne Elis. Aber die Sterne stehen gut für Shaddy, da sind sie endlich - Elefanten! Aus dem Nichts tauchen sie auf, zeigen kurz mal, wer hier das Sagen hat, und verschwinden dann wieder im Gras. Shaddy ist glücklich - wir auch! Ziel erreicht (und Trinkgeld gesichert).

Zum Abschluss des Tages gibt es noch einen Wow-Sonnenuntergang.

Dann wird es aber Zeit, um zum Camp zurückzufahren. Es ist fast dunkel, aber trotzdem muss Shaddy nochmals ins Wasser, um das Boot durch das Schilf zu ziehen. Der Arme.
Am Camp empfängt uns dann Dan, der uns sogar schon das Lagerfeuer angezündet hat. Das ist aber mal ein Service. Während Dan den nassen Shaddy nach Hause fährt, schmeissen wir unsere vorbereiteten Kartoffeln ins Feuer. Dann kommt Dan noch etwas zu uns ans Lagerfeuer und erzählt uns etwas über das Leben hier, die Community, zu der das Camp gehört und gibt uns Tipps für die nächsten Tage. Dann verabschiedet er sich.
Wir sitzen heute noch lange am Feuer, lassen die letzten Tage Revue passieren und im Gegensatz zu gestern abend können wir unser neues Lagerleben so richtig geniessen. So langsam kommen wir an.

Der Kwando - ein Fluss mit vielen Namen


Die Quelle des Kwando liegt im angolanischen Hochland – hier heisst der Fluss Cuando. Unter diesem Namen fliesst er weiter bis zur namibischen Grenze, um hier den Namen Kwando anzunehmen (dort haben wir heute ja die Bootstour gemacht). Er durchfliesst dann den Caprivi-Zipfel Namibias bei Kongola und bildet an dessen Südrand die Grenze nach Botswana. Danach mutiert er zum Marsh-River. Hier trifft er auf eine Erdspalte, die ihn zu einem 90° - Knick nach Nordosten zwingt. An dieser Stelle verweigt sich der Fluss zu einem Sumpfgelände und wird jetzt Linyanti genannt. Auf seinem Weg nach Nordosten erreicht der Linyanti das Bett des ausgetrockneten Lake Liambezi. Etwa bei Ngoma Bridge, dort wo wir von Botswana nach Namibia gefahren sind, kristallisiert sich aus der feuchten Schwemmebene wieder deutlich ein Fluss – nun heisst er Chobe (unser erster Game Drive in Kasane war ja am Chobe River entlang) und fliesst gemächlich nach Osten. Bei Kazungula- am Vierländereck von Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe - mündet der Fluss in den Zambezi - hier haben wir in Victoria Falls unsere erste Bootstour gemacht.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Wir geniessen heute früh nochmals diese tolle Stimmung am Wasser beim Frühstück. Dann packen wir zusammen und müssen diesen schönen Platz leider schon wieder verlassen.

Auf dem Weg zur Hauptstrasse fängt dann plötzlich das 4x4 Warnsignal an zu blinken. Mist, was ist denn nun schon wieder? Ein Blick in das Handbuch verspricht nichts Gutes: Ein Defekt in der 4x4 Funktion – ab in die Werkstatt. Und nun? Tja, da müssen wir wohl wieder mal Amos anrufen. Er ist auch sofort am Telefon und kann uns tatsächlich weiterhelfen . Ob es sein kann, dass das Differential eingeschaltet ist? Und ja, da müssen wir wohl irgendwie blöd drangekommen sein. Wir schalten es aus und das Warnsignal verschwindet. Nochmals Glück gehabt . Danke Amos. Bis zum nächsten Mal.
Aber wir haben leider vergessen, ein ganz anderes Problem anzusprechen : Nach nicht einmal 50 Kilometer hat sich die Tanknadel bereits bewegt. Angeblich haben wir das Auto vollgetankt übernommen, d.h. da hätten 160 Liter Diesel drin sein müssen. Bei einem Doppeltank bewegt sich die Nadel erst dann, wenn der zweite Tank angebrochen wird. Oder ist das hier anders? Auf jeden Fall sind wir ziemlich beunruhigt, was unseren Benzinverbrauch angeht. Wollen wir doch noch durch den Moremi und den Chobe fahren, da zählt jeder Tropfen……

Aber erst einmal sind wir erleichtert, dass der Camper in Ordnung ist und fahren weiter nach Kongola. Dort gibt es einen Crafts Market, wo wir ein bisschen rumstöbern, und dort gehen wir auch tanken. Wir sind jetzt echt mal gespannt, was in den Tank reingeht - etwas über 80 Liter! Somit war der Tank  auf keinen Fall voll und wir sind ganz schön erleichtert.
Später, im Gespräch mit anderen Urlaubern, erfahren wir, dass das wohl allgemein üblich ist, nur den zweiten Tank zu füllen. Das muss man echt wissen.

Hier gibt es auch gleich eine Art "Supermarkt" mit einem ATM. Super. Wir holen noch ein paar Namibische Dollar und füllen unsere Wasser-, Bier- und Savanna-Vorräte auf.
Die Kwando Core Area
Unser nächstes Ziel ist die Kwando Core Area, die für ihre Tiefsandpassagen bekannt ist. Somit kann Hansi hier schon einmal üben.... 
Im Nationalparkbüro bezahlen wir die Eintrittsgebühr (40 N$/Person und 10 N$ für das Auto) und dann kann es losgehen. Die Kwando Core Area ist ein kleiner, aber feiner Park, uns hat er gefallen.
Warum rennen die Springböcke und Impalas ausgerechnet immer in den sandigen Passagen über die Piste? Bremsen ist da einfach nicht drin - AUS DEM WEG!

Und immer wieder mal können wir einen Blick auf den Kwando erhaschen. Idyllisch. Aber wie schon gestern, verstecken sich die Elis, aber auch die Hippos vor uns. Das Gras ist einfach zu hoch, da sieht man nichts .
Unsere Hoffnung ist dann der Horseshoe, eine hufeisenförmige Lagune, an der unzählige Elefanten von Mittag bis zum Abend zum Trinken kommen sollen. Hier gibt es eine Aussichtsplattform, die auch Schatten spendet.
Hier essen wir eine Kleinigkeit und geniessen die tolle Aussicht. Gestern haben wir ja auf der anderen Seite des Kwando unsere Bootstour gehabt. Aber statt Elefanten und Hippos gibt es heute halt nur Landschaft und Waterlillys zu sehen. Schön, aber schade.
Gerne würden wir hier noch eine Zeit lang bleiben, in der Hoffnung, dass sich doch noch was tut. Aber wir müssen ja leider weiter, wir haben noch eine ganz schöne Strecke vor uns. Auf dem Rückweg sehen wir noch Meerkatzen, einen Hornraben, ein paar Springböckchen, das wars dann aber.
Und dann kreuzen immer mehr Elefanten unseren Weg. Wetten, die gehen jetzt alle zum Horseshoe? Es gibt sie also doch die Elefanten in diesem Park. Wir haben es bis jetzt nicht geglaubt.

Die Riverdance Lodge

Nach 200 langweiligen Kilometern erreichen wir unser heutiges Ziel, die River Dance Lodge. Die Lodge sieht schön aus, wirkt aber leer - der Campground gefällt uns dafür aber umso besser.
Eine schöne schattige Campsite, mit eigener Grillstelle und mit Blick auf den Okavango und einem eigenen Sanitärhäuschen. Leider tummeln sich dort hunderte von fliegenden Ameisen (oder sind es Heuschrecken?), die der Host mit einem Besen versucht nach draussen zu kehren.
Ausklingen lassen wir diesen wunderschönen Abend bei einem tollen Lagerfeuer mit dem Rauschen des Okavango in den Ohren.
Heute vor einer Woche sind wir in Frankfurt in den Flieger gestiegen. Ist das wirklich erst eine Woche her? Was haben wir inzwischen nicht schon alles erlebt.

Noch ein Fluss: Der Okavango
Der Okavango ist der viertlängste Fluss in Afrika. Er fließt aus dem regenreichen angolanischen Hochland 1.600 Kilometer nach Südosten zur Grenze nach Namibia und bildet für etwa 400 Kilometer die Grenze zwischen Angola und Namibia. Der Okavango versickert schließlich im abflusslosen Okavangodelta, das uns in den folgenden Tagen begleiten wird.
Freitag, 19. Mai 2017
Gibt es was Schöneres, wie mit Müsli und einer Tasse Kaffee am Okavango zu sitzen? Dafür stehen wir gerne etwas früher auf.
Ursprünglich war geplant, morgens in die Buffalo Core Area zu gehen und am nachmittag dann in das Mahango Game Reserve. Dan vom Mavunje Camp hat uns aber geraten, uns heute den ganzen Tag Zeit für die Buffalo Core Area zu nehmen und das Mahango Game Reserve morgen dann auf dem Weg zum Guma Lagoon Camp zu besuchen. Das würde ja eh auf dem Weg liegen. Und da wir uns gestern ja schon ein bisschen geärgert haben, dass wir viel zu wenig Zeit für die Kwando Core Area gehabt haben, werden wir diesen Tipp gerne annehmen.


Die Buffalo Core Area

Heute geht es zur Buffalo Core Area. Im Reiseführer steht, ein "kleiner, vergessener Nationalpark". Der Eintritt kostet lächerliche 90 N$. Im Prinzip gibt es nur eine "Hauptpad", von der es ein paar Abzweigungen in Richtung Wasser / Okavango gibt. Wir wurden im Parkbüro darauf aufmerksam gemacht, dass hier Anti Poaching Einheiten auf Streife sind und wir deren Anweisungen Folge zu leisten hätten, aber zu befürchten hätten wir nichts.
Der Park ist richtig "wild" und irgendwie auch "unheimlich". Früher war das mal eine südafrikanische Militärstation und wenn man dann die Ruinen rechts und links sieht, ist das echt gruselig….
Sehen tun wir die üblichen Verdächtigen, am Wasser jedoch hauptsächlich Vögel. Unser Ziel und unsere "Elefantenhoffnung" ist das Wasserloch an der Delta Pan. Doch so lange wir hier auch warten, es tut sich nichts, gar nichts. Erst auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Elefanten und sogar andere Touristen. Wir waren also fast alleine im Park unterwegs.

Doch dann hält Hansi ganz unvermittelt an. Was hat er gesehen? Einen Löwen? Einen Elefanten?
Nein, ein Pillendreher versucht seine Mistkugel die Wagenspur hinaufzukugeln.... Gespannt, sitzen wir da und beobachten ihn bei seiner Sisyphusarbeit - unser ganz persönliches Highlight heute.

Natürlich gibt es am Campground erst mal wieder ein leckeres Savanna.

Und dann passiert es: Ich bin auf der Toilette, nehme die Clopapierrolle und da fällt was raus - was Schweres. Schluck: Eine dicke fette Spinne liegt da auf dem Boden. Wenn die Hansi über den Weg läuft, dann haben wir den Salat. Also mache ich sie ganz schnell kaputt. Doch die Spinne scheint „unkaputtbar“ zu sein – sie zappelt noch. Nun zeige ich sie doch noch Hansi, der ganz bleich wird und mir erklärt, dass das eine Tarantel ist. Doppelschluck. Ich haue nochmals mit dem Schuh drauf und es ist überstanden. Nun bin ich zwar Hansis Heldin für heute, aber somit ist auch klar, dass wir mit Hansis Spinnenphobie den angedachten Australien-Urlaub knicken können. Schade eigentlich.
Auf den Schreck brauchen wir erst mal ein weiteres Savanna.

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Samstag, 20 Mai 2017
Obwohl wir heute früh etwas "rumtrödeln" kommen wir doch gegen 8 Uhr los – inzwischen hat alles seinen festen Platz und jeder weiss, was er zu tun hat. Das ist schon viel angenehmer wie an den ersten Tagen.
Wir haben schon gestern abend beschlossen, dass wir auf den angedachten Game Drive verzichten werden. Wir haben heute knapp 180 Kilometer vor uns, müssen wieder nach Botswana einreisen und haben ganz schön Respekt vor der Anfahrt zum Guma Lagoon Camp (und wollen genügend Zeitreserve haben, um ganz zur Not nach Maun weiterfahren zu können).

Bis zur Mahembo Grenzstation ist es nicht weit. Erst gehen wir zur namibischen Grenzstation: Hier geben wir unsere bereits ausgefüllten Ausreisezettel ab, bekommen hier problemlos unseren Stempel (den wir trotzdem nochmals kontrollieren), dann tragen wir unseren Camper aus und sind fertig. Kaum zu glauben.
Es geht aber weiter zur Immigration für Botswana. Hier müssen wir wieder ein Einreiseformular ausfüllen, der Reisepass wird gescannt, dann bekommen wir auch hier den Einreisestempel, den wir natürlich auch wieder kontrollieren. Am nächsten Schalter registrieren wir unseren Camper und bezahlen die Strassennutzungsgebühr. Das war es dann auch hier und wir können weiterfahren.
Am Veterinärzaun gibt es keine Fleischkontrolle und auch kein Schlammbad für die Schuhe.
Waren die Strassen auf der namibischen Seite noch ganz gut zu befahren, kommen in Botswana zu den Ziegen, Rindern und Menschen auch noch Esel, Pferde und Schlaglöcher dazu – mit Betonung auf Löcher. Die sind teilweise 20 bis 25 cm tief und wenn man die übersieht ….. . Und da ist nicht hin und wieder mal ein Loch, sondern, da muss man echt Zickzack fahren und auch auf die Strassenränder achten, die oft auch heftig ausgebrochen sind. Und natürlich muss man auch immer schön auf den Gegenverkehr – der fährt ja auch Zickzack – und die Esel, Rinder und Menschen aufpassen. Mehr wie 60 km/h sind da oft nicht drin. So zieht es sich also ganz schön, bis wir zur Abzweigung Etsha 13 kommen, der Abzweigung ins Guma Lagoon Camp.

Das Guma Lagoon Camp

Das Guma Lagoon Camp befindet sich entlang der Guma Lagune am "Pfannenstil" des Okavango Deltas.
Da die Piste zum Camp zum Teil sehr tiefsandig ist, ist die Zufahrt nur mit Allrad möglich. Schon auf der Homepage wird darauf hingewiesen, dass zwingend die Luft abgelassen werden muss, um nicht steckenzubleiben. Also nichts für schwache Nerven.
Dazu kommta aber noch, dass auch die ein oder andere Wasserdurchfahrt nötig ist, um zum Camp zu kommen.

Schon daheim haben wir per Mail angefragt, ob und wie das Camp im Moment erreichbar ist. Die Antwort kam prompt: " The roads are fine, the water crossing is only ½ tyre deep at the moment so it is drivable, sand is thick soft sands and needs a STRICTLY 4X4". So,so, nur ½ tyre deep.....

Jetzt wird es also ernst. Wir lassen die Luft raus und sind gespannt, was die nächsten 45 Minuten so bringen werden. Schluck, ja, das ist Tiefsand, da haben sowohl Hansi als auch unser Camper ganz schön zu kämpfen – Hansi fährt, was das Zeug hält. Und dann die erste Wasserdurchfahrt - Hansi ist optimistisch fährt ohne zu zögern los und dann säuft fast der Motor ab   – Schluck – aber er reagiert geistesgegenwärtig, haut den Rückwärtsgang rein und im nächsten Versucht klappt es dann auch  - Und das war also ½ Tyre deep? Das war ganz schön heftig!
Im Video seht ihr einen kleinen Eindruck über die Tiefsandfahrt und unsere erste Wasserdurchfahrt.

Aber es geht ja noch weiter……Jetzt doch lieber erst mal alles in Ruhe anschauen. Wo ist das Ufer? Oh je, so viel Wasser überall....

Da ist es besser erst mal die Nina durchzuschicken. Maximal knietief ist die Vorgabe.... Und auf jeden Fall auch die Wagenspur testen.

  • Anfahrt Guma Lagoon
  • Und wenn wir dachten, das war es jetzt - Fehlanzeige. Es geht gleich nochmals weiter....

    Im Video die erste Durchfahrt, die dann gar nicht mehr so schlimm war und kurz danach die nächste. Das Problem ist halt wirklich, dass man einfach nicht sieht, wie hoch das Wasser steht, beziehungsweise ob da noch ein "Wasserloch" in der Spur ist.

    Und dann sind wir da – so haben wir uns noch nie gefreut, ein Camp erreicht zu haben.

    An der Rezeption bin ich etwas enttäuscht darüber, dass wir nicht die Campsite am Okavango haben, aber freunden uns dann doch recht schnell mit unserer Campsite an. Wir fühlen uns fast wie im Dschungel – alles so schön grün hier.

    Wir brauchen jetzt aber erst einmal Nervennahrung – die paar Kilometer bis zum Camp haben ganz schön an unseren Nerven gezehrt. Wir chillen ein bisschen rum und machen dann noch eine Campgroundrunde - Das gefällt uns richtig richtig gut hier. Es ist Zeit für den Sundwoner und dann warten wir auf den Sonnenuntergang und warten und warten. Heute fällt der Sonnenuntergang leider aus….

    Wir beenden diesen tollen Tag mit einem riesengrossen Lagerfeuer. Heute ist Hansi mein "Held" - schliesslich mussten wir uns weder aus dem Sand rausschaufeln noch aus dem Wasser ziehen lassen. Gut gemacht, Hansi!

    Sonntag, 21 Mai 2017
    Nachdem der Sonnenuntergang gestern abend etwas geschwächelt hat, ist der Sonnenaufgang dafür umso schöner.

    Wir machen uns fertig und dann fahren wir wieder zurück zur Hauptstrasse. Soweit so gut.
    Aber sind wir gestern wirklich hier durchgefahren? Wir können uns nicht mehr daran erinnern. Aber dann habe ich eine Idee – Fotovergleich. Ja, das passt.
    Aber was ist jetzt anders? Ähm, beim Durchwaten, habe ich ein Autoschild im Wasser entdeckt. Und ich hoffe, ich habe damit niemanden verwirrt, der bei der Hinfahrt noch kein Schild hier gesehen hat. Von dieser Seite aus sieht die Durchfahrt gar nicht mehr so schlimm aus wie gestern. Zumindest hat man im Video so den Eindruck.

    Die Wasserdurchfahrten haben wir erstmal überstanden und auch im Tiefsand bleiben wir nicht stecken. Uff: wir sind auch heute total erleichtert, dass wir auch heute so gut durchgekommen sind. Und jetzt sollten wir fit sein für Moremi&Co.

    Hat es sich gelohnt, nur für eine Nacht, den "beschwerlichen" Weg hierher auf sich zu nehmen? Ein ganz klares Ja. Die Anfahrt hat – im Nachhinein – richtig Spass gemacht und der Campground war schon sehr sehr schön. Hier hätte man sicherlich auch noch eine tolle Bootstour machen können, das wäre dann perfekt gewesen. Und wer sich die Anfahrt nicht selber zutraut, der kann sein Fahrzeug sicher am Abzweig stehen lassen und man kann sich fahren lassen. Und wer steckenbleibt, der kann in der Lodge anrufen und sich herausziehen lassen.

    Während Hansi die Reifen wieder strassentauglich macht, räume ich unseren Rücksitz leer – es geht nach Maun, da wollen wir nichts im Camper liegen lassen.
    Und dann nehmen wir die anstrengende "Jump & Ride" Fahrt wieder auf. 300 km auf Teerstrasse hört sich ja nicht wirklich viel an, aber die Strassenbedingungen haben sich echt nicht geändert gegenüber gestern. Doch dann kommt das Ortsschild von Maun – Geschafft.
    Es ist Sonntag, die Strassen sind recht leer und schnell kommen wir zu unserem Campground auf der Island Safari Lodge. Na ja, idyllisch sieht anders aus, aber für einen "Stadtcampground" völlig in Ordnung. Wir essen eine Kleinigkeit und dann müssen wir auch schon wieder los.

    Rundflug über das Okavango Delta

    Das nächste Highlight wartet: Unser Flug über das Okavango Delta! Der Flughafen ist schnell gefunden, das Büro von Kavango Air ist im 1. Obergeschoss neben dem Postamt. Wir bekommen eine "Bordkarte", die wir brauchen, um durch die "Sicherheitskontrolle" zu kommen. Wir sind etwas zu früh dran, doch die Maschine ist schon fertig und so kann es losgehen.

    Anfangs fliegen wir natürlich noch im "Stadtgebiet" von Maun, doch dann geht es etwa eine Stunde lang übers Okavango Delta. Wow! Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen.

    Das Okavango Delta

    Das Okavango Delta ist so gross wie Schleswig-Holstein und das grösste Binnendelta der Welt. Der Okavango entspringt im Hochland von Angola und fliesst dann Richtung Süden nach Botswana. Die ersten etwa 100 Kilometer fliesst der Fluss als sogenannter "Pfannenstiel" und geht dann in das Okavango Delta über, das wie eine Pfanne aussieht.


    Die Ausdehnung des Okavango Deltas unterliegt enormen jahreszeitlichen Schwankungen. Wenn ab April die Wassermassen Botswana erreichen,  überflutet der Okavango das Binnendelta und bringt damit inmitten der trockenen, wüstenartigen Umgebung eine einzigartige Landschaft mit Sümpfen, Lagunen, Inseln und schwimmenden Inseln, Kanälen, Seen und großen Grasflächen hervor. Einige Flussläufe sind dauerhaft wasserführend, andere nur nach der Regenzeit. Die sich stetig wandelnde Landschaft des Okavangodeltas ist Heimat einer extrem artenreichen Flora und Fauna und wurde aufgrund ihrer Bedeutung 2014 in das Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen.

    Die Island Safari Lodge

    Nach einer Stunde sind wir wieder am Boden und total geflasht. Gekostet hat der Flug 4.230 N$ - sicherlich kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert.

    Zurück am Campground der Island Safari Lodge gibt es erst einmal ein Savanna, bevor wir vor zur Lodge gehen. Zum Kochen haben wir heute keine Lust, wir gehen Essen. Alles ist liebevoll vorbereitet, aber wir sind die einzigen Gäste. Das Essen war ok – nicht mehr und nicht weniger – der Service gut und freundlich. Schade, dass wir die einzigen Gäste waren.

    Zurück am Campground trinken wir noch ein Glas Wein – an Schlafen ist im Moment noch nicht zu denken. Gegenüber feiern Locals das Wochenende und in einer Nachbarlodge sind Touri-Jugendliche lautstark am Feiern mit – besonders fies – Elektrobeat, bumbum. Aber gegen 21 Uhr ist schlagartig Ruhe. Gute Nacht.

    Montag, 22. Mai 2017

    Bevor wir zum Frühstücken in die Lodge gehen, mache ich noch ein paar Bilder vom Sonnenaufgang.
    Dann geht es los nach Maun. Einkaufen ist angesagt – erst einmal für vier Tage.
    Zuerst gehen wie tanken – etwa 10 Liter/100 km und das trotz Tiefsand. Das passt nun also. Dann holen wir Geld und gehen im SPAR einkaufen. Wir müssen noch etwas warten, weil der Bottle Store erst um 10 Uhr aufmacht. Wir finden wieder einen akzeptablen Schlauchwein und dann kann es zum nächsten „Abenteuer“ losgehen.
    Und wir gehen im Buchungsbüro für das 3rd Bridge Camp, bei Xomae, vorbei.Wir wollen wissen, ob das Camp inzwischen erreichbar ist. Die Piste nach 3rd Bridge sei nun befahrbar, aber die 3rd Bridge selber kann immer noch nicht passiert werden. Hm, macht es dann Sinn trotzdem hin zu fahren? Schauen wir mal, wir haben ja noch eine Woche Zeit und eine Ersatzbuchung für das Camp (Plan B also).

    Einkaufen in Maun: Wir fanden weder Kasane noch Maun wirklich „prickelnd“. Zum Einkaufen fanden wir Maun aber besser wie Kasane. Wir haben die meisten Dinge im Ngami Center einkaufen können. Dort gibt es einen SPAR, einen Woolworth und auch einen Bankautomaten. Im Suntronics bekommt man von Postkarten bis Batterien und Elektrozeug alles, was man eventuell daheim vergessen hat. Der Parkplatz ist bewacht.
    Fast nebenan sind die Beef Boys, wo es - der Name sagt es ja schon - Fleisch gibt und im Mercury (kann sein, dass es den nicht mehr gibt) bekommt man Haushaltswaren.
    Gegenüber vom Ngami Center ist das Maun Shopping Center mit einer Tankstelle, einem Bankautomaten, dem Shoprite und einem grossen Bottle Store. Der Parkplatz ist grösser wie im Ngami Center und ebenfalls bewacht. Ach ja und Wimpy gibt es dort auch. Und das Büro von Xomae ist ebenfalls hier.
    Nützlich fanden wir auch Rileys Garage, ein Stück weiter. Dort bekommt man alles fürs Auto – vom Ersatzkanister, bis zum Luftdruckmessgerät. Parken ist hier aber etwas schwierig. Und hier gibt es den Deli Shop, wo man super Fleisch und Wurst, aber auch tiefgefrorenen Fisch bekommt. Für den Ersteinkauf hätten wir Maun vorgezogen.
    Der Flughafen ist sozusagen gleich um die Ecke. Vor dem Flughafen gibt es Parkplätze und es gibt auch kostenfreie Flughafenparkplätze. Im 1. Stock im Flughafen ist das Postamt und gleich gegenüber vom Flughafen gibt es das Pizza Plus Coffee & Curry, wo es auch WLan gibt. Hilary´s Coffee Shop ist auch gleich um die Ecke. Dort kann man schön im Schatten sitzen, essen und trinken und es sich gut gehen lassen. Hilary´s hat aber nur bis 16 oder 17 Uhr geöffnet.

    Nxai Pan oder die gar nicht so schlimme Tiefsandstrecke
    Dann geht es wieder „en route“: Zuerst heisst es wieder gut 100km Pothole-Piste zu fahren mit den üblichen Hindernissen. Am Veterinärzaun werden wir nur kurz angehalten, damit wir durch die Desinfektionsbrühe laufen. Das war´s. Und wir hatten schon Angst um unser leckeres Fleisch.

    Am Gate zur Nxai Pan begrüsst uns die Beamtin sehr freundlich. Als ich meine Buchungen vorlege erklärt sie uns erst einmal, dass wir zwei Nächte im South Camp bleiben müssen. In Baines Baobabs hätten wir die schöne Campsite Nummer 1 gehabt, aber die kann man im Moment nicht erreichen, immer noch viel zu matschig. Schade - haben wir aber schon geahnt.
    Wir zahlen also für die Nxai Pan 120 Pula pro Person und 50 Pula fürs Auto – insgesamt 290 Pula, etwa 25 Euro.
    Wir sollen nicht die direkte Piste nehmen, die sei arg tiefsandig, sondern die Parallelpiste, die ist besser zu befahren. Gut zu wissen. Wir lassen also erst einmal wieder Luft ab, holen selber nochmals tief Luft und los geht´s. Wir fahren also nach 900m nach links und kommen so auf die Alternativstrecke. Gut eine Stunde Tiefsandpiste vom Feinsten liegt nun vor uns. "Wenn ihr das schafft, dann schafft ihr auch Savuti" hat uns jemand mit auf den Weg gegeben. Vor dieser Strecke hatte Hansi richtig Respekt! Aber da war die Tiefsandpiste zum Guma Lagoon schlimmer. Hansi ist erleichtert - wir kommen problemlos durch.

    Kurz vor der Rangerstation sehen wir noch zwei Elis im Matschloch stehen. 
    Im Rangerbüro müssen wir uns natürlich erst einmal wieder anmelden und der Ranger zeigt uns die Game Drive Möglichkeiten – eigentlich alles – und erzählt uns noch, dass lediglich das künstliche Wasserloch in der Nähe vom Campground Wasser hat. Alle anderen Wasserlöcher sind ausgetrocknet. Hier scheint es wohl nicht wirklich geregnet zu haben.
    Wir haben Campsite Nummer 2, mit Blick auf das freie Feld. Schön. Unsere Nachbarn erzählen uns dann gleich, dass heute früh zwei Löwen auf der Einfahrt zum Campground lagen. Schluck.
    Wir machen eine kleine Campgroundrunde – vor allem auf das Hochsicherheitswaschhäuschen sind wir gespannt, das ist nämlich elefantensicher, weil die Elis das Camp früher regelmässig verwüstet haben auf der Suche nach Wasser. Die Sanitäranlagen - die sehen übrigens in allen Camps gleich aus - sind sauber und in Ordnung. Damit hätte ich hier jetzt nicht gerechnet. Hinter den Häuschen hat es auch immer noch Spülbecken und die Möglichkeit, Wäsche aufzuhängen.

    Die Nxai Pan

    Bei der Nxai Pan handelt es sich um eine Ansammlung fossiler Pfannen, auf denen kurzes aber nahrhaftes Gras wächst. In den Pfannen befinden sich zudem Inseln, die mit Akazien bewachsen sind und tagsüber ausreichend Schatten für die Wildtiere in diesem Gebiet spenden.

    In der Regenzeit  halten sich hier riesige Antilopenherden auf und gebären ihre Jungen. Neben diesen sind die am häufigsten vorkommenden Tierarten Springböcke, Giraffen und Riesentrappen, aber es sind auch Raubtiere wie Löwen oder Geparden zu entdecken.

    Seit 1993 bilden die Nxai Pan zusammen mit dem Makgadikgadi National Park eine Einheit und ist von diesem nur noch durch die Asphaltstraße Maun–Nata getrennt.


    Schliesslich fahren wir nochmals los, um unser Glück am Wasserloch zu versuchen. Fehlanzeige. Lediglich zwei einsame Elefanten laufen uns über den Weg.

    Zurück am Campground bewundern wir erst einmal den schönen Sonnenuntergang und somit ist es auch Zeit für den Sundowner. Und wir bereiten alles für die erste richtige Nacht in der „Wildnis“ vor. Die Camps in Botswana sind nämlich nicht eingezäunt.

    Uns war nicht so richtig wohl – hier können ja wirklich Elefanten durchs Camp laufen. Oder Löwen, oder oder oder. Mit einem grossen Lagerfeuer versuchten wir die Tiere auf Abstand zu halten und mit einem Glas Wein unsere „Angst“ etwas zu lindern. Und was soll ich sagen? Die Nacht war ruhig - wir haben überlebt.

    Dienstag, 23. Mai 2017 - sichtungslos in der Nxai Pan

    Wir stehen erst dann auf, als es hell ist – sicher ist sicher - und fahren dann gleich los zum Wasserloch. Dort warten und frühstücken wir zusammen mit anderen Campern. Es kommen die üblichen Verdächtigen vorbei, aber mehr auch nicht. Immer mehr Camper geben auf und fahren weiter. Wir schliesslich auch.



    Eigentlich wollen wir den Baobab Loop fahren – haben auch einen Baobab entdeckt. Aber wir haben unterwegs immer mehr Zweifel, ob wir richtig sind, bzw. wo wir überhaupt sind. Nach stundenlanger Fahrerei durch Buschland und fast ohne Tiersichtung sind wir froh wieder im Camp zu sein.

    Exkurs: Baobab Baum

    Der Baobab ist so, wie er aussieht: bizarr und faszinierend. Er kann über zweitausend Jahre alt werden. Weil er so gross ist und viel Schatten spendet, hält man in Afrika gerne Märkte, Versammlungen und Palaver zu seinen Füssen ab. Oft heisst es, er sei von Geistern bewohnt, und so gilt er vielerorts auch als spirituelles Zentrum des Dorfes.

    Überall, wo der Baobab wächst in Afrika, ranken sich Mythen um ihn. Meist drehen sie sich darum, wie der Baum zu seiner seltsamen Gestalt kam. Fast immer geht es darum, dass er kopfüber in den Boden gesteckt wurde, so dass nun seine Wurzeln in die Luft ragen. In Simbabwe heisst es, der Baobab sei wegen seines vielfältigen Nutzens irgendwann so eingebildet geworden, dass er sich über alle Tiere lustig gemacht habe. Jedes Mal, wenn Gott ein neues Wesen erschuf, mokierte sich der Baobab über die Kreatur: Die Hyäne fand er hässlich, das Zebra lächerlich, den Storch unförmig. Irgendwann ertrug Gott die hämischen Kommentare nicht mehr und riss den Baobab aus dem Boden. Nach einer Weile tat es ihm jedoch leid. Er wollte den besonderen Baum nicht zugrunde gehen lassen. Also steckte er ihn umgekehrt wieder in die Erde. Seither ist er ruhig.

    Quelle: Neue Zürcher Zeitung


    Wir wollen nochmals unser Glück am Wasserloch versuchen. Dort treffen wir auch wieder einige Camper von heute früh. Wir unterhalten uns etwas und wir stellen dann fest, dass es mit Sichtungen wohl eher allgemein schlecht aussieht im Moment. Viele Tiere scheinen schon in Richtung Makgadikgadi Park gewandert zu sein.
    Wenigstens ein paar Elefanten und Giraffen lassen sich noch blicken. Besser wie nichts.

    Aber wir können noch ein paar schöne Sonnenuntergangsbilder schiessen.

    Als wir am Campground ankommen, liegt frische Elefantenkacke auf der Zufahrt. Aber unser Platz ist elifrei. Im Laufe des Abends spazieren aber nochmals zwei einsame Elis in Richtung Nachbarcampground. Dann ist Ruhe. Heute abend sind wir schon viel entspannter.

    Mittwoch, 24. Mai 2017

    Heute früh ist es kalt und wir sind froh, dass wir noch ein bisschen Glut von gestern abend im Lagerfeuer hatten.
    Schnell haben wir gefrühstückt, alles zusammengeräumt und nach einer Katzenwäsche machen wir uns auf den Weg. Zuerst geht es etwa 18 Kilometer im Tiefsand wieder zurück. Dann der Abzweig zu Baines Baobab´s.
    Hier haben wir die Anweisung bekommen, nicht die kürzere, südliche Spur zu nehmen, sondern die nördliche Spur, die etwas länger ist. Es zieht sich und Hansi fragt, ob es sich denn wirklich lohne, wegen so ein paar Bäumen so einen Umweg zu fahren – Abwarten!
    Zwischen dem hohen Gras können wir hin und wieder ein paar Tiere erkennen, mehr aber nicht.

    Baines Baobabs


    Doch dann sind wir endlich da, bei den Baines Baobabs.

    Baines Baobabs ist eine Gruppe von 7 Affenbrotbäumen. Bekannt wurden sie durch den berühmten Maler und Entdecker Thomas Baines, der sie auf einer seiner Reisen im Jahr 1862 malte und nach dem sie benannt sind.
    Obwohl seitdem fast 150 Jahre vergangen sind, hat sich die Baumgruppe kaum verändert und ähnelt dem gemalten Pendant noch immer verblüffend. Auch andere Maler, unter ihnen der britische Kronprinz Charles, haben diese ungewöhnliche Baumgruppe bereits verewigt.

    Boh, wie gross doch die Bäume sind - oder wie klein doch unser Camper ist


    Die Salzpfanne


    Was aber auch gigantisch ist, ist die Salzpfanne, die hier mehr oder weniger beginnt. Diese Weite - dieses Nichts. Das ist so richtig "unheimlich".

    Hier hätten wir eigentlich unsere zweite Übernachtung haben sollen, die aber gecancelt wurde. Zum Camp hätte man ein ganzes Stück über die Salzpfanne fahren müssen. Dort wäre dann ein weiterer Hügel mit nicht ganz so bekannten Baobabs und dem Cmapingplatz gewesen.

    Ich laufe ein Stück in die Salzpanne hinein und bin plötzlich obwohl der Untergrund fest aussah knöcheltief eingesunken. Ok, jetzt können wir uns vorstellen, weshalb man nicht zur Campsite fahren konnte.

    Auf jeden Fall ist jetzt auch Hansi davon überzeugt, dass es sich gelohnt hat, "nur wegen den paar Bäumen" hierherzufahren.

    Der Makgadikgadi Nationalpark
    Wir fahren zurück zum Gate, tragen uns aus, fahren 11 km in Richtung Maun und schon sind wir am Phuduhudu Gate, dem Zugang zum Makgadikgadi Nationalpark. Bis zum Khumaga Gate, dem zweiten Ausgang des Parks, haben wir etwa 1 Stunde Fahrzeit vor uns.  Aber die haben es in sich: Das hier ist Tiefsand, richtiger Tiefsand. Und vor allem so ganz unerwartet. Aber wir – nein Hansi - kommen auch hier problemlos durch.
    Wir fahren aber nicht direkt zum Gate, sondern wollen unterwegs noch ein bisschen Game Drive am Boteti machen.  Und das war eine gute Idee: Am Hippo Pool und ich sehe schon aus den Augenwinkeln die ersten Elefanten am Boteti stehen.
    Booooh - was haben wir für ein Glück. Im Etosha haben wir ja schon wirklich grosse Elefantenherden gesehen, aber hier sehen wir das erste Mal so viele Elefanten einen Fluss durchqueren. Wir können gar nicht genug bekommen – wir wissen gar nicht, wohin wir schauen sollen.

    Eigentlich ist der Makgadikgadi Nationalpark einer der grössten zusammenhängenden Salzpfannen der Welt. Hier am westlichen Rand des Nationalparks wird er jedoch durch den Boteti Fluss markiert und so können sich entlang des Boteti River Elefanten, Flusspfede und viele andere Tiere aufhalten.

    Doch die Elis wollen noch weiter....Es hat fast eine Stunde gedauert, bis alle Elefanten die kleine Halbinsel erreicht haben. Nun sind alle Elefanten auf dem gegenüberliegenden Ufer versammelt.

    Doch es gibt auch andere Tiere hier, sogar ein paar Hippos - schliesslich heisst das ja auch Hippo Pool. Aber der Tag war ganz klar elilastig.

    Über zwei Stunden stehen wir hier nun schon und können uns echt nicht satt sehen. Irgendwann müssen wir uns aber loseisen, freuen uns aber schon auf morgen, wenn wir den ganzen Tag zur Verfügung haben.

    Gleich hinter dem Gate geht es auch hinunter zum Boteti und zur Fähre. Davor hatten wir auch Respekt, ist aber letztendlich kein Problem. Der Fährmann hat alles im Griff und bringt uns und den Camper gut über den Boteti. Kostenpunkt: 150 Pula in bar und gegen Quittung. Ordnung muss sein.

    Und weil so eine Fährfahrt in Afrika schon ganz schön abenteuerlich sein kann, gibt es da auch noch ein Video dazu.

    Tiaans Camp

    Gleich nach der Fähre geht es dann rechts ab in Tiaans Camp (inzwischen haben die Besitzer gewechselt und das Camp heisst nun "Boteti River Camp" - ansonsten hat sich aber nicht arg viel geändert). Wir haben noch gar nicht alle Anweisungen gelesen, schon geht das Tor auf und wir werden freundlich begrüsst. Auch hier müssen wir uns registrieren und können uns dann einen freien Platz aussuchen. Das ist aber schön hier. Und das Gute ist, es gibt Strom, den werden wir morgen noch gut gebrauchen können.

    Noch lange sitzen wir heute abend am Lagerfeuer und lassen die letzten Tage Revue passieren.

    Donnerstag, 25. Mai 2017
    Heute früh trödeln wir rum, werden an der Fähre schon fast wie alle Bekannte begrüsst und dann können wir endlich wieder losfahren. Wir freuen uns schon riesig auf die Elefanten.... Als wir am Hippopool dann ankommen sind wir etwas enttäuscht: ausser ein paar Hippos – na ja immerhin heisst das ja auch Hippopool – eine Herde Zebras, und einzelne Elefanten ist nichts zu sehen, na ja fast nichts. Egal, die Elefanten werden sicherlich noch kommen..... Wir haben ja den ganzen Tag Zeit. Also trinken wir erst mal einen Kaffee, Hansi macht Bubu während ich Tagebuch schreibe und so langsam könnten die Elis doch kommen.
    Vielleicht noch ein paar Worte zu den Game-Drive Möglichkeiten hier. Man fährt etwa 5 - 10 Kilometer am Boteti entlang, das war es schon. Es gibt eine Piste "obenherum" und wenn es nicht zu viel geregnet hat, kann man auch direkt am Boteti entlang fahren. Dazwischen gibt es immer wieder mal die Möglichkeit auf einer mehr oder weniger steilen Sandpiste noch oben, bzw. nach unten zu gelangen.

    Wir haben keine Lust mehr, den fast leeren Boteti anzustarren und machen uns auf zu einem kleinen Game-Drive am Boteti entlang. Gestern waren wir ja auch später dran, dann kommen wir halt nachher wieder hier vorbei. 

    Wir fahren nun so gut es geht, direkt am Boteti entlang, es ist nur an wenigen Stellen nass und matschig....  Wir sehen jede Menge Vögel, die üblichen Verdächtigen - Zebras, Impalas und Kudus - aber nur vereinzelt einen Elefanten.

    Dann fahren wir nochmals zum Hippo Pool. Da ist aber immer noch nichts los. Und das zeigt mal wieder, dass es schon auch darauf ankommt, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Gestern hatten wir hier zwei Stunden lang richtig grosses Kino und heute ist am Boteti einfach nichts los. Zumindest mit den Elefanten.

    Wir beschliessen dann ins Camp zurückzufahren - natürlich wieder mit der Fähre.

    Im Camp machen wir noch einen kleinen Rundgang und wir fangen schon einmal an, uns auf die nächsten Tage im Moremi und Chobe vorzubereiten: Wir laden all unsere elektrischen Geräte auf, füllen den Wassertank im Camper voll und ich nutze den tollen Platz hier nochmals zum Waschen.

    Freitag, 26. Mai 2017
    Während dem Frühstück machen wir uns über die nächsten Tage Gedanken. Was, wenn wir immer noch nicht nach 3rd Bridge fahren können? Was machen wir dann? Hm…… Wir kommen nicht wirklich weiter und verschieben diese Entscheidung auf übermorgen, wenn es endgültig in den Moremi gehen wird und wir in Maun nochmals nach dem Zustand der Pisten und der 3rd Bridge gefragt haben.
    Wir werfen einen letzten Blick auf den Boteti und die Fähre, die wir heute nicht nehmen werden und fahren dann auf der Haupstrasse nach Maun zum Einkaufen. Zuerst halten wir bei Riley´s Garage an, um im dortigen Deli Fleisch und Wurst zu kaufen. Dann brauchen wir ewig, bis wir uns zum Sparmarkt durchgekämpft haben. Es geht nur im Schritttempo voran – Rush hour in Maun. Im SPAR brauchen wir zwei Einkaufswägen: Wasser, Essen, Holzkohle für 9 Tage – da muss jetzt der Stauraum im Auto gut genutzt werden.
    Der Bottle Store ist gegenüber – dazu müssen wir halsbrecherisch und wohl auch verkehrswidrig über die Hauptstrasse fahren. Aber – wir haben es fast schon befürchtet – wir haben den guten Schlauchweinvorrat letztes Mal komplett aufgekauft und es wurde noch nichts nachbestellt. Mist. Jetzt müssen wir also einen anderen Bottle Store suchen.
    Vorher gehen wir aber im Nationalparkbüro vorbei, um uns nach dem Zustand der Pisten und Camps zu erkundigen. Und es gibt good news: Die Pisten sind befahrbar, die 3rd Bridge repariert, alle Camps sind offen. Wir sollen uns unterwegs dann immer noch erkundigen, worauf wir achten müssen und wo es Umleitungen gibt. Das hört sich doch ganz gut an.
    Trotzdem brauchen wir jetzt erst einmal Bargeld. Dazu müssen wir wieder rüber zum SPAR-Markt. Und werden ganz bleich: Es gibt zwei ATMs und zwei Schlangen – sehr sehr lange Schlangen. Ich entscheide mich für die rechte Schlange, da scheint es wenigstens etwas Schatten zu haben. Hansi geht inzwischen noch zum "Mercury", weil uns ein Salatsieb fehlt. Als er zurückkommt, bin ich noch nicht wirklich weiter gekommen. So langsam mache ich mir Gedanken, ob es überhaupt noch genügend Geld haben wird, bis wir an der Reihe sind - schliesslich ist ja Monatsende. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass gar nicht so viele Menschen Geld abheben, sondern vielmehr Geld einzahlen.  Die andere Schlange scheint schneller zu sein. Bis wir endlich dran sind, haben wir weit über eine Stunde gewartet. Und mein Vordermann hat mich dann auch aufgeklärt, warum es hier so lange dauert: An der linken Schlange – also an der anderen – wird Geld abgehoben. Das geht recht schnell. An unserer Schlange wird hauptsächlich Geld einbezahlt und überwiesen. Ok, das muss man wissen und sich auch merken. Er ist dann aber so nett und lässt uns vor. Dankeschön!
    Wir sind nun ganz schön angenervt und haben Hunger. Aber erst einmal müssen wir noch zu einem Bottle Store. Unser Navi führt uns kreuz und quer durch Maun und das bei dem Verkehr. Jetzt ist auch Hansi angenervt. Wir finden einen Parkplatz, aber wo bitte ist der Bottle Store? Mit Hilfe eines Wachmanns finden wir ihn endlich.
    Und für das was jetzt kommt, da muss ich mich wirklich entschuldigen - so rücksichtslos und egoistisch bin ich normalerweise nämlich nicht.
    Der Store ist klein und proppevoll – klar, der Monatslohn will ja auch gut angelegt werden. Und in dem Gang mit dem Schlauchwein steht eine grössere Gruppe Österreicher herum und diskutiert ausgiebig und lautstark darüber, welcher Wein denn nun gekauft werden soll. Und da hab ich rot gesehen: Die wollen uns doch nicht etwa den ganzen Wein wegkaufen? Also drängle ich mich durch, stelle mich unter Einsatz meiner Ellenbogen vor den guten Schlauchwein und packe – nein raffe - alles an Rotwein zusammen, was in den Einkaufskorb geht. Was man hat, das hat man. Drehe mich um, grinse die Österreicher an und gehe zur Kasse. Dort stehen Hansi und der Security Mann mit offenem Mund und können gar nicht glauben, was ich da gerade veranstaltet habe. Jetzt sind wir froh, dass er noch auf uns gewartet hat und uns beim Tragen helfen kann. Mir kommen aber die ersten Zweifel, ob ich nicht doch zu viel Wein eingepackt habe….

    So, aber jetzt können wir Essen gehen. Der Flughafen ist gleich um die Ecke und wir landen im "Pizza Plus Coffee & Curry", wo man schön im Schatten sitzen und eine Kleinigkeit essen und trinken kann. Das haben wir auch dringend nötig. Gegenüber im Flughafengebäude ist das Postamt, wo ich noch Briefmarken kaufe und die Postkarten einwerfe.
    Es ist noch recht früh am Tag und irgendwie haben wir so gar keine Lust in der Stadt zu bleiben (gebucht haben wir wieder die Island Safari Lodge). Ich habe aber von einem Reisebericht noch im Kopf, dass das Kaziikini Community Camp ganz nett sein soll. Bis dorthin wären es zwei Stunden Fahrt, das sollte reichen. Es ist jetzt etwa 14 Uhr....Hansi ist sofort dabei und ich rufe sicherheitshalber noch an, ob sie was frei haben. Kein Problem.
    Wir fahren also los, müssen aber noch tanken gehen. Und dann mache ich einen Fehler: wir müssen ziemlich viel tanken und ich bezahle in bar und nicht mit der Kreditkarte.
    Das Kaziikini Camp
    Wir sind froh, als wir endlich aus Maun wieder rausfahren. Je weiter wir Maun aber hinter uns lassen, desto "schlimmer" wird die Piste: erst Wellblech – das hatten wir dieses Jahr noch gar nicht – dann wieder Schlaglöcher und dann – ja was ist die Steigerung von Schlagloch?.... Aber auch die schlimmste Piste geht einmal zu Ende und wir erreichen endlich das Kaziikini Camp. Beim Bezahlen des Camps fällt mir auf, dass jetzt unser Bargeld knapp werden könnte. Ich habe eigentlich ganz grosszügig Geld abgehoben, aber das Tanken in bar und jetzt das nicht eingeplante Camp reisst ein ganz schönes Loch in unsere Kasse. Für den Parkeintritt wird das Geld reichen und in den Camps selber werden wir auch nicht viel Möglichkeiten haben, Geld auszugeben. Aber wir brauchen Feuerholz und eine kleine Reserve wäre ja so schlecht nicht. Mist! Hoffentlich können wir den Parkeintritt mit Kreditkarte bezahlen, sonst müssten wir eventuell nochmals nach Maun zurückfahren...

    Tja, aus den Berichten hatte ich irgendwie ein nettes Camp im Kopf – so mit Restaurant, Bar, ….Das hier ist aber ein richtiges Wilderness Camp. Betonung auf Wilderness und mit ganz frischer Elikacke auf der Zufahrt. Schluck!
    Aber ansonsten sieht es ganz nett aus - erinnert uns irgendwie an ein Pfandfinderlager. Allemal besser wie jetzt in Maun zu sitzen.

    Heute nacht haben wir dann viel Feuerholz gebraucht (man soll in der Wildnis ja so sitzen, dass man den Camper - immer mit geöffneten Türen, damit man schnell reinspringen kann - im Rücken hat und ein grosses Lagerfeuer vor sich. Das soll Elis & Co vertreiben) und auch das ein oder andere Gläschen Wein mehr. So ganz wohl war uns nämlich nicht.
    Inzwischen habe ich mal nachgezählt: Pro Tag einen Schlauch Wein – das schaffen selbst wir nicht. Auch wenn das "nur" zwei Liter-Boxen sind ....

    In der Nacht wache ich aber auf – was knackst da so? Wer bricht da Äste ab? Schluck! Das können nur Elefanten sein. Und zwar einer rechts und einer links vom Camper. Unsere Bäume um den Platz herum scheinen denen gut zu schmecken. Ich wecke Hansi und wir sitzen dann gut eine Stunde ganz starr und mucksmäuschenstill im Camper. Wir sehen nichts – Neumond – und wir trauen uns noch nicht einmal, mit der Taschenlampe zu leuchten. Das einzige, was wir wahrnehmen ist das Knacksen der Äste, zwischendurch mal so was wie einen Wasserfall und dann stinkt es bestialisch – und dann ist Ruhe. Endlich! Sie sind satt - Dinner beendet.

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    Samstag, 27. Mai 2017
    Wir haben heute ja nur eine kurze Strecke vor uns und können uns so Zeit lassen.
    Gerade als wir am Einpacken sind, ist dann nochmals Eli-Alarm. Die Bäume hier scheinen so gut zu schmecken, so dass ein Eli nochmals zurückgekommen ist fürs Frühstück. Und dann fahren wir los in Richtung Moremi Game Reserve. Das richtige Abenteuer kann beginnen. Bisher war das einfach nur "Vorgeplänkel".

    Das Moremi Wildreservat ist der befahrbare Teil des Okavango Deltas. Das Moremi Game Reserve macht etwa 1/3 des Okawango Deltas aus und wurde 1963 durch den Stamm der Batawana gegründet. Es ist das erste Tierschutzgebiet, das von den Einheimischen errichtet wurde und nicht von der Regierung.
    Das Moremi Game Reserve bietet wegen seines Tierreichtums und seiner beeindruckenden Landschaften ausgezeichnete Gelegenheit zu Tierbeobachtungen und Erlebnissen. Das Gelände ist völlig flach, nur einige Bauminseln erheben sich ein ganz klein wenig höher aus den Ebenen. Schilf- und mit Papyrusbewachsene Flussläufe und Kanäle durchziehen das Land. Viele zählen diesen Wildpark zu den schönsten Afrikas.

    Im Park selber gibt es lediglich vier Camps: South Gate - wo wir gleich hinfahren - Third Bridge, Xakanaxa (dort fahren wir nur vorbei) und North Gate. Diese Camps sind natürlich sehr begehrt und deshalb muss man sie weit ein Jahr vorher reservieren, sonst heisst es: draussen bleiben.

    Quelle: Shell Karte Moremi

    Das South Camp

    Unterwegs haben wir schon die ersten Tiere gesehen. Die Piste zum South Camp ist aber in einem lausigen Zustand - wir haben für knapp 30 km etwa 90 Minuten gebraucht.
    Doch dann ist endlich das Gate in Sicht.  Im Parkoffice müssen wir für jede Nacht im Park den Buchungsbeleg vorweisen – das erste Mal, dass ich das Voucher wirklich benötige – und hier kann ich dann für Moremi und Chobe zusammen bezahlen. Kreditkarte? Nein, nur cash. Südafrikanische Rand? Euro? Dollar? Nein, nur Pula. Mist. Jetzt haben wir nur noch 600 Pula übrig, knapp 50 Euro. Das ist nicht viel, könnte aber reichen.
    Die Nationalparkgebühr beträgt 120 Pula pro Person + 50 Pula für den Camper, also zusammen knapp 300 Pula (ca. 25 Euro). Die Camps werden nicht vom Nationalparkbüro verwaltet, sondern von privaten Anbietern. Dafür, dass in den Camps bis auf die Sanitärhäuschen kein Luxus vorhanden ist, sind die Gebühren ganz schön happig: Die Campsite kostet 40 - 50 US$ pro Person! Aber: Solange es die Touristen bezahlen, können die Agenturen es verlangen. Und es gibt halt recht wenig Camps in den Nationalparks. "Non residents" zahlen übrigens wesentlich mehr wie die Locals. Die Lodges sind übrigens noch um ein vielfaches teurer und können oft nur auf dem Luftweg erreicht werden.
    Wir fragen natürlich auch nach den Pistenverhältnissen. Das Camp 3rd Bridge ist offen – das wussten wir ja bereits – und es gibt auch keine Wasserdurchfahrten dorthin - gut . Die Brücke ist auch wieder befahrbar, so dass man nun auch wieder nach Xakanaxa und North Gate kommt.  Es gibt ein paar Umleitungen und Wasserdurchfahrten, aber die sind ausgeschildert und nur "one tyre high" - Schluck. Guma Lagoon war halb so tief...
    Super, also werden wir doch wie geplant zum 3rd Bridge Camp fahren und die zusätzlichen Übernachtungen im Mankwe Camp verfallen lassen.
    Das South Camp ist gleich hinter dem Gate - wir haben den Platz Nummer 6, mitten drin. Bäh, der gefällt uns gar nicht – vor allem nach dem schönen Camp der letzten Nacht.

    Wir essen eine Kleinigkeit und dann wollen wir nochmals losfahren in Richtung Xini Lagoon. Boh, das zieht sich. Und sobald wir von der Piste abfahren, landen wir in Matsch und Wasser. Wir sehen zwar schon ein paar Tiere, aber so richtig ergiebig war das nicht. Ist das normal, dass wir gerade mal mit 20 km/h vorankommen? Ständig diese tiefen Löcher – ausgetrocknete Elefantenbadewannen.....

    Diese Spuren entstehen, wenn Fahrzeuge durch die matschige Piste fahren und die Piste dann anschliessend trocknet. Oder wenn Elefanten sich in den Matasch-Kuhlen suhlen oder durch den Matsch laufen und dieser dann fest wird - das ist dann so wie Beton. Da heisst es aufpassen, dass man entweder drum herum kommt oder ganz vorsichtig durchfahren.

    Als wir zum Camp zurückkommen, müssen wir lachen: Wir haben unseren Müll im Grill festgebunden und dachten, das wäre sicher. Aber wir haben die Rechnung ohne die Hörnchen gemacht. Und es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Tiere, die nur darauf warten, dass auch für sie was abfällt.....So vergeht der nachmittag recht schnell. Wie gehen duschen, es kommt noch ein anderer Camper auf den Platz, Deutsche. Wir unterhalten uns ein bisschen und dann ist es auch schon wieder Zeit für den Sundowner und das Lagerfeuer muss auch noch vorbereitet werden.

    In vielen Camps verdienen sich die Locals ein paar Pula dazu, indem sie im Camp Feuerholz anbieten. Wir haben zwar immer eine "Notrerserve" dabei, nehmen den Service aber gerne in Anspruch.

    Gegen 19 Uhr – es ist schon dunkel, auf dem Campground ist es (noch) ruhig – wird es laut. Eine Gruppe mit zwei Campern fährt lautstark auf den Platz. Es wird gewendet und rangiert, alles mit Festbeleuchtung (Fernlicht) und unter lauten Kommentaren der Mitfahrer. Irgendwas ist unterwegs passiert – klar, sonst wären die ja nicht so spät dran – und das muss jetzt noch besprochen werden. Ok, akzeptiert. Doch dann muss – weiterhin bei laufendem und aufheulendem Motor und Festbeleuchtung – noch irgendein Loch im Camper geflickt werden. Auch das wird natürlich lautstark kommentiert. Inzwischen sind wir echt sauer.
    Das Loch scheint repariert - dann könnte ja jetzt erst mal Ruhe einkehren. Von wegen: Nun ist man in Partylaune, muss nochmals den Tag Revue passieren lassen – klar doch – und Hunger haben die auch. Zu den Scheinwerfern am Auto kommen noch weitere sehr helle Lichtquellen dazu. Um eine optimale Lichtausbeute zu erhalten, muss natürlich nochmals kreuz und quer und lautstark über den ganzen Campingplatz rangiert werden. Türen werden aufgerissen und lautstark wieder zugeschlagen, es werden quer über den Platz Kommandos gegeben und Anweisungen erteilt. Wir können es nicht glauben – so viel Rücksichtslosigkeit haben wir noch nie erlebt.
    Dann platzt Hansi der Kragen und schreit in die Nacht hinein, dass sie jetzt die Schnauze halten sollen. Stille! Ein leises Sorry kam jemandem über die Lippen und dann war die Gruppe etwas ruhiger. Gute Nacht !
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    Sonntag, 28. Mai 2017

    Heute stehen wir früh (also mit Sonnenaufgang gegen 6 Uhr) auf, wissen wir ja nicht, wie lange wir unterwegs sein werden. Auch die anderen Camper sind alle schon dabei, ihre sieben Sachen zu packen. Nur eine Gruppe schläft noch – die Krachmacher – aber nicht mehr lange (hähä). Ich kann es mir nicht verkneifen heute früh etwas lauter zu sein, wie sonst. Und leider leider fällt die Tür zu den Sanitäranlagen immer sehr sehr laut ins Schloss. Kann ich da was dafür? Als wir dann aufbrechen, krabbeln die ersten dann verschlafen aus ihren Zelten…. 
    Die Strecke heute zieht sich, wir zuckeln wieder in diesem "halsbrecherischen" Tempo (Höchstgeschwindigkeit 20 km/h) durch die Gegend. Zu sehen gibt es mal wieder nicht sehr viel.
    Ab der Umleitung wird die Piste endlich etwas besser - kein Wunder, ist sie ja auch ganz neu im Busch angelegt worden. Aber man muss auf die Baumstümpfe aufpassen, die jetzt überall in die Piste "reinragen" - wahre Reifenkiller. Die Landschaft wird so langsam weiter, offener - aber überall Wasser.

    Dann kommt endlich 1st Bridge - ob die wirklich hält? Und dann auch schon 2nd Bridge. Wenn man über diese Knüppelbrücken fährt, dann ächzt und stöhnt es unter einem und es wackelt ohne Ende. Man hat echt Angst, dass jetzt gleich die Brücke zusammenbricht Was unter den Brücken ist? Wasser natürlich! Und in diesem Park würde ich durch kein Wasser waten - ich sage nur: Krokodile!

    Nun ist es nicht mehr weit, wir können das Camp schon sehen. Aber was ist das? Jede Menge Wasser!?! Da fahren wir ganz sicher nicht durch. Also zurück und eine Umfahrung suchen. Doch dann haben wir es geschafft! Wir haben das Camp 3rd Bridge erreicht.

    Für die knapp 50 km haben wir mit eher kürzeren Fotostopps etwa 4 Stunden gebraucht. Toller Schnitt.

  • 3rd Bridge Camp
    Wir werden sehr freundlich begrüsst, bekommen alles erklärt und bekommen mit, dass man von hier aus Bootsausflüge machen kann. Und ganz wichtig: auch die Strecke nach Xakanaxa - also unsere Weiterfahrt - ist frei. Es gibt lediglich eine Wasserdurchfahrt – einfach immer den neuen Spuren folgen. Aha und woran sehen wir, was eine neue Spur ist?

    Das Camp gefällt uns auf jeden Fall auf Anhieb. Hier fühlen wir uns wohl. Hoffentlich bekommen wir niemanden dazugebucht - was oft passiert, wenn zu viele Anfragen vorliegen.
    Aber für uns heisst es erst mal Siesta machen – die Fahrt war anstrengend, sowohl für den Fahrer als auch für den Beifahrer. Und wir sichern schon mal die ersten Bilder - sicher ist sicher.

    Der Third Bridge Campingplatz befindet sich auf der westlichen Seite des Moremi Wildtierreservats mehr oder weniger direkt am Okavango Delta. Das Camp liegt wie der Name bereits andeutet an der dritten Brücke im Park. Insgesamt gibt es vier „Brücken“ die sich durch den Park ziehen und alle sehr abenteuerlich sind.
    Man kann das Camp nur über die etwa 50 km lange Piste über die 1st und 2nd Bridge erreichen - so wie wir heute gefahren sind - oder über die 3rd und 4th Bridge in Richtung Xakanaka und North Gate - so wie wir weiterfahren werden. Und bis vor ein paar Tagen war ja die 3rd Bridge nicht passierbar, so dass man in dem Fall wieder zurück zum South Gate hätte fahren müssen.

  • Doch dann wollen wir doch wissen, wie "schlimm" die Weiterfahrt ist. Wir gehen auf Erkundungstour: Zuerst die 3rd Bridge. Bis vor ein paar Tagen noch nicht befahrbar und jetzt "One tyre deep" – also fahrbar. Augen zu und durch….Wir gestehen: hier haben wir darauf vertraut, dass es fahrbar ist. Der Übergang vom Wasser zur Holzbrücke ist dann etwas tricky. Aber der Hans der kann´s. Ihr meint, das sieht doch ganz easy aus? Dann schaut euch doch mal das Video dazu an..... Das Wasser ging wirklich bis auf die Motorhaube und der Camper ist mehr geschwommen, wie dass er gefahren ist.

    Dann versuchen wir uns im Pistennetz bis zur 4th Bridge zurechtzufinden, gar nicht so einfach. Es gibt jede Menge Spuren - die meisten enden aber irgendwo im Wasser. Das Navi hat irgendwann den Drehwurm und gibt nur noch Schrott von sich. Waren wir hier schon einmal? Sollen wir rechts? oder besser links? Oder geradeaus?

    Doch dann ist die 4th Bridge endlich in Sicht. Und wieder die bange Frage: Hält die Brücke wirklich, so wie die ächzt und stöhnt?

    Und dann folgen wir einfach mal den neuen Spuren und landen - an einem Matschloch. Also falsche Spur. Wir haben aber auch keine Lust mehr, nach weiteren Spuren zu suchen und uns im Matsch oder im Wasser festzufahren, also fahren wir zurück: Erst 4th Bridge und dann wieder 3rd Bridge - Herzschlagmomente. Für Tiere haben wir irgendwie keinen Nerv gehabt.

    Und auch von dieser Durchfahrt gibt es noch ein Video.

    3rd Bridge by night

    Wir sind dann wieder wohlbehalten im Camp angekommen und waren ganz schön erleichtert.
    Morgen würde ein ewig langer und anstrengender Loop als Game Drive "auf dem Programm" stehen. Da habe ich aber irgendwie keine Lust dazu. Doch ich habe da eine Idee: Ich frage im Camp Office nach, ob morgen noch einen Bootstour möglich wäre – ja am nachmittag – und ob ich mit Kreditkarte zahlen kann – YES! Gebucht! Kostenpunkt 600 Pula pro Stunde. Egal, Hauptsache nicht selber fahren Also überrasche ich Hansi mit der Nachricht, dass wir morgen eine Bootstour machen - da ist er natürlich sofort dabei.
    Wir sind nun gespannt, ob wir inzwischen Mitcamper auf unserem Platz bekommen haben. Nein, immer noch alleine. Super. Die Deutschen, die wir schon im South Gate getroffen haben, kommen kurz vorbei. Sie erzählen, dass sie früh morgens bei der Ausfahrt aus dem Camp eine Leopardenfamilie gesehen haben - Neid! Sie fahren schon am nächsten Tag weiter nach Xakanaxa und wir werden uns dann wieder in North Gate sehen. Oh ja, das werden wir, aber ganz anders wie gedacht.....
    Gerade als wir unser Bier/Savanna aufmachen, fahren zwei Camper lautstark vorbei. Schluck – die Schreihälse!  Was, wenn wir jetzt mit denen den Platz teilen müssen? Aber wir haben Glück – ein Camper kommt am Nachbarcampground unter (die Armen), der andere wohl am anderen Ende vom Camp. Und sie scheinen beschlossen zu haben, den Abend nicht bei unseren Nachbarn zu verbringen. Glück gehabt . Cheers.
    Es ist zwar bewölkt, aber Hansi versucht trotzdem mal sein Glück mit der Nachtfotografie.
    Montag, 29. Mai 2017
    Auch wenn heute früh Ausschlafen angesagt ist, zieht es mich einfach raus. Natürlich nicht, ohne einmal das ganze Gelände zu scannen, bevor ich mich aus dem Camper wage. Aber was für ein schöner Sonnenaufgang. Dafür lohnt es sich, so früh aufzustehen.

    Und natürlich lese ich erst einmal die "Buschzeitung" Ups, was steht denn da drin? Wir hatten Besuch heute nacht, das war eine grosse Katze!

    Wir trödeln rum und beobachten endlich mal wieder Vögel, ich gehe waschen und duschen und dann fährt ein Camper an uns vorbei: Lachend und singend sitzen die Mädels auf der Motorhaube und auf dem Dach und filmen. Drei Mal dürft ihr raten, wer das war? Klar unsere "Freunde", die Krachmacher. Ob die so durchs "Wasserloch" vor der 3rd Bridge fahren wollen? Dann kommen die aber nicht weit....Absaufen sollen sie!
  • Dann mache ich mich mal wieder auf zu einer kleinen Campgroundrunde. Inzwischen sind wir alleine hier, alle anderen Camper sind bereits unterwegs.

    Eine alte Weisheit besagt, dass der schlechteste Platz zum Übernachten unter einem Leberwurstbaum ist. Wenn man nicht von den bis zu fünf Kilogramm schweren Früchten erschlagen wird, dann wird man von den Elefanten, die zum Fressen der Früchte kommen, vertrieben. Er trägt die für ihn typischen, bis zu ein Meter langen fleischigen, wurstähnlichen Früchte. Deren Oberfläche ist stark aufgerauht. Dieser Baum stand zum Glück auf einer Nachbarcampsite. An unserem Baum waren kaum noch Früchte zu sehen..

    Im Tuck-Stopp bekommt man alles, was man als Camper so braucht (oder auch nicht) - vor allem alkoholisches. Das ist aber das einzige Camp, in dem wir kein Feuerholz bekommen haben. Zum Glück haben wir aber immer einen grossen Vorrat dabei. Und hier kann ich auch schon einmal unsere Bootstour bezahlen - mit Karte, wie versprochen.

    Unterwegs entdecke ich diese lustigen Meerkatzen – solange sie hier bleiben und uns nicht im Camp „terrorisieren“ mögen wir die wirklich...

    So langsam wird es dann Zeit, zum Campground zurückzukehren - ich habe Hunger und Hansi hat auch schon was vorbereitet. Nudeln mit Tomatensosse geht immer.
    Wir essen noch eine Kleinigkeit, laden unsere Akkus und warten auf Mets, der uns um 15 Uhr zur Bootstour abholen möchte. Campgroundidylle halt. Manchmal mögen wir so einen Lümmeltag zwischendurch.

    Mets ist pünktlich – wir dieses Mal auch – so kann es gleich losgehen. Erst geht es wieder durch dichtes Schilf. Dann sehen wir kleine Krokodile, später noch Warane. Wir geniessen es, durchs Delta zu fahren, Tiere zu beobachten und die Ruhe zu geniessen - einfach so dahinzugleiten. Was für eine wundervolle Landschaft......

    Wir sind schon wieder auf dem Rückweg, da hält Mets an, zeigt auf einen Elefanten am rechten Ufer und wartet. Und das Warten hat sich gelohnt: Wir können beobachten, wie ein Elefant das recht tiefe Wasser durchquert, zum Teil schwimmend. Keine zwei Minuten hat das gedauert. Wie toll es ist, diesen grauen Riesen zuzuschauen.

    Auf der anderen Uferseite hat es eine grosse Herde Elefanten, die sich zu formieren scheint. Wir warten weiter. Und dann passiert es: Die erste Gruppe mit einem Babyelefanten geht ins Wasser. Das Kleine wird in die Mitte genommen und von der hinteren Elefantenkuh halb auf die vordere Elefantenkuh geschoben und halb von der hinteren angeschoben. Weitere Elis folgen. Das Wasser ist wirklich tief und man sieht nur noch Rüssel und Stosszähne.

    Dann haben sie wieder festen Boden unter den Füssen. Und nach etwa 30 Minuten hat dann hat die ganze Gruppe das Ufer erreicht.Wir sind total überwältigt von diesem Schauspiel. Und wenn ich das jetzt schreibe, habe ich schon wieder Gänsehaut. Wir haben gefühlt nicht geatmet und sassen mucksmäuschenstill im Boot.

    Jetzt heisst es aber Speed geben, damit wir rechtzeitig wieder ins Camp kommen. Aus unserem kleinen Boot wird jetzt ein richtiges Speedboot. Alles festhalten.

    Und natürlich schaffen wir es rechtzeitig, um zum Sonnenuntergang an einem schönen Plätzchen zu sein.

    Ja, diese Tour hat sich wirklich gelohnt - die hat uns richtig gut gefallen.

    Als wir ins Camp zurückkommen ist es schon fast dunkel. Eine Elifamilie besucht uns noch und dann macht Hansi noch ein paar Nachtaufnahmen. Der Tag war superschön, aber so eine Bootstour ist halt trotzdem anstrengend. So fallen mir am Lagerfeuer schon die Augen zu.

    3rd Bridge war zusammen mit Ihaha das schönste Camp auf unserer Tour. Und das obwohl wir keine grossen Gamedrive-Möglichkeiten hatten. Und so ein "Faulenzertag" wie wir ihn heute hatten, das tut einfach zwischendurch so richtig gut. Morgen müssen wir diesen wunderschönen Platz leider schon wieder verlassen.

    Dienstag, 30. Mai 2017

    Heute wird es ernst: Es geht weiter zum North Gate. Und die Wasserdurchfahrt auf dem Weg nach Xakanaxa bereitet uns ganz schön Kopfzerbrechen. Von Xakanaxa weiter nach North Gate soll die Strecke komplett befahrbar sein, ohne Wasserdurchfahrten, aber mit einigen Umfahrungen. Soweit die Infos, die wir hier am Gate bekommen haben...

    Wir sind fast abfahrbereit, ich gehe nur noch kurz ins Sanitärhäuschen. Als ich zurückkomme macht Hansi einen Höllenlärm auf dem Campground. Was macht er da? Und vor allem warum? Ist jemand – eher etwas – auf dem Campground? Da kommt Hansi mir schon entgegengelaufen und ruft: "Komm schnell, da vorne  ein paar Meter vor mir ist gerade ein Leopard über den Weg gelaufen…. ."  Ich glaube, jetzt wissen wir auch, wer uns die letzten zwei Tage nachts besucht hat (Ja, auch heute früh waren wieder frische Spuren zu sehen). Boh, das war erst einmal ein Schreck am frühen Morgen, vor allem für Hansi.

    Dann also los: Erst wieder durch das "Wasserloch" bei 3rd Bridge - das geht heute schon viel besser wie vor zwei Tagen. Dann fahren wir weiter zur 4th Bridge und "suchen" die Umfahrung für die "Matschpfütze" von vor zwei Tagen. Aber es gibt keine Umfahrung, somit ist das wohl die richtige Piste. Es sind auch frische Spuren zu sehen, die Matschpfütze ist schon deutlich kleiner geworden. Das hat man uns auch im Office gesagt, dass das Wasser nun jeden Tag ein Stück zurückgehen würde. Ok, also fahren wir mal weiter. Es folgen nun immer wieder ein paar Pfützen, aber ansonsten nichts Schlimmes.

    Oft sieht man die richtige Spur erst, wenn man kurz davor steht.

    Aber dann stehen wir hier: rechts oder links? Wo ist die bessere Spur? Keine Ahnung.


    (Sorry, für die schlechte Bildqualität – die Bilder sollen einfach nur und sind vom Video "abfotografiert" - wir hatten echt keinen Nerv für Fotos ).


    Wir fahren erst mal nach rechts, das sieht nach nicht ganz so viel Wasser aus. Ja, Spuren sind da, aber geht es da wirklich weiter? Das sieht nicht gut aus....

    Dann hupt es von hinten. Ein anderer Camper macht uns klar, dass wir auf dem falschen Weg sind und wie es weiter geht. Uff, die sind aber genau richtig vorbeigekommen. Wir schauen uns an, wie sie fahren und fahren gleich mal hinterher. Alleine hätten wir uns das nicht getraut. Da hätte ich wieder durchwaten müssen.....

    Im Nachhinein war das ja gar nicht soooo schlimm - da hat ja noch nicht mal Wasser gespritzt.

    Es geht aber weiter und ein weiteres Mal hilft uns der Camper aus der "Patsche". Wir haben überhaupt kein Auge für die "Schönheit" der Landschaft um uns herum, sehen uns und den Camper nur immer im Wasser absaufen.....

    Immer wieder ist die Piste überflutet und man sieht nicht wirklich, wie tief und wie matschig es ist. Aber dann ist es überstanden. Uff, das ging ganz schön an die Nerven. Wir sind erst einmal erleichtert, dass wir das geschafft haben. Selbst jetzt beim Schreiben, bin ich ganz angespannt. Alleine wäre wir da nicht durch. Zum Glück haben uns die anderen Camper geholfen.

    Wasser, überall Wasser, soweit das Auge reicht!

    Hier gibt es noch ein zusammengeschnittenes Video der schlimmsten Wasserdurchfahrten.....

    Die weitere Piste bis nach Xakanaxa ist dann kein Problem mehr.
    Von hier aus geht es erst einmal auf einer "Pistenautobahn" in Richtung South Gate, dann geht unsere Piste nach North Gate ab. Wir kommen erstaunlich flott voran – leichte Sandpiste und erst später wieder „Elefantenbadewannen“. Dann kommt der Abzweig zu den Dombo Hippo Pools. Wir fahren weiter Richtung North Gate, das sieht gut aus.

    Aber dann das hier: Mist – Sackgasse . Überall Wasser....Also im Rückwärtsgang wieder zurück, unterwegs wenden und nach einer Umfahrung schauen. Aber da ist nichts !?!
    Wir fahren in Richtung Hippo Pools – nein, da fahren wir nicht weiter und das ist auch die falsche Richtung. Also wieder zurück zur Kreuzung. Und nun?

  • Komm lass uns nochmals die Hauptpiste nehmen, vielleicht haben wir ja eine Abzweigung übersehen. Wir fahren also nochmals bis zur Sackgasse. Aber da ist wirklich keine Abzweigung zu finden. Hm, also wieder rückwärts fahren, im Busch wenden und zurück Richtung Kreuzung. Kreuzung ist immer gut, aber wir sind etwas ratlos....

    An der Kreuzung steht inzwischen noch ein anderer Camper: Tom und Gwen, zwei Amis. Sie wissen auch nicht weiter. Ihnen hat man am Gate gesagt, dass es ein paar Kilometer vor dieser Kreuzung die Umfahrung geben soll. Hier würde es nach dieser Info nicht weitergehen und auch die Richtung Dumbo Hippo Pools schliessen sie aus.
    Inzwischen kommt noch ein dritter Camper angefahren: die Deutschen, die wir bereits am South Gate und in 3rd Bridge getroffen haben. So schnell sieht man sich wieder. Die beiden wissen nur, dass es eine Umfahrung ohne Wasserdurchfahrt geben soll. Und sie fügen auch gleich hinzu, dass sie keinesfalls mehr ins Wasser fahren !?! Auf dem Weg hierher haben sie wohl die falsche Abzweigung genommen - die nach rechts - und sind abgesoffen – sehr zur Freude einiger Safariteilnehmer, die so wenigstens etwas zum Fotografieren hatten, als man sie aus dem Wasser gezogen hat.

    Nun ist guter Rat teuer: Wir beschliessen, zusammenzubleiben und nochmals zurückzufahren, um nach dem Abzweig zu suchen, von dem Tom und Gwen gesprochen haben (ohne deren Info hätten wir vorgeschlagen, uns unsere Sackgasse nochmals etwas genauer anzuschauen….). Also Kommando zurück. Weit kommen wir nicht, denn wir kommen in ein Elefanten Blockade: rechts Elis, links Elis, darunter Babys und ständigen Seitenwechseln. Rien ne va plus! Als es endlich weitergeht, ist aber immer noch keine Abzweigung zu sehen.

    Tja, was nun? Wir werden uns jetzt doch nochmals unsere Sackgasse etwas genauer anschauen. Also setzt sich unser Tross wieder in Gang. Wir kommen zur Kreuzung, folgen der Hauptroute zum Northgate und stehen dann erst mal wieder an unserer Sackgasse. In dem Moment kommt noch ein Local dazu, der uns erklärt, dass es hier eine Umfahrung gibt. Wir sollen ihm einfach nur nachfahren. Gesagt, getan. Und siehe da: Wir hätten nur ein Stück weiterfahren müssen und hätten die Umfahrung auch selber gesehen.

    Egal. Lieber zu vorsichtig, wie später im Matsch steckenbleiben. Und wir hätten sonst Tom und Gwen nie kennengelernt und das wäre wirklich schade gewesen.


    Es ist nun noch etwa eine halbe Stunde bis zum North Gate. Bis auf riesengrosse „Elefantenbadewannen“ und dem ein oder anderen Schlammloch ist die Piste nun gut zu befahren.
    Am Gate liegen wir uns erst einmal in den Armen und sind froh, dass wir alle zusammen gut angekommen sind. Und dann fährt jeder erst einmal auf seinen Campground.
    Die ganze Aktion mit der "verzweifelten" Wegsuche hat bei uns gut zwei Stunden gedauert. Wenn wir hier niemanden mehr getroffen hätten, hätten wir einen riesen Umweg über das South Gate fahren müssen.

    Übermorgen - auf dem Weg nach Savuti - soll es nochmals eine Wasserdurchfahrt geben, one tyre high! Shit. Aber da machen wir uns erst morgen Gedanken dazu. Heute sind wir einfach nur froh, wohlbehalten angekommen zu sein.


    Wir haben die Campsite Nummer 1 – ein schöner Platz mal wieder mitten in der Wildnis. Wir sind jetzt erst einmal nur froh, hier zu sein und geniessen die Ruhe. Und natürlich gibt es ein Bier/Savanna dazu. Sollen wir heute noch einen Gamedrive machen? Naja so viel Gamedrive ist nun auch wieder nicht möglich – ein Stück zurück in Richtung Xakanaxa wäre eine Option und der Khwai Loop scheint auch teilweise fahrbar zu sein. Nein, wir haben keine Lust mehr. Wir bleiben hier auf dem Platz und relaxen. So nimmt also auch dieser nervenaufreibende Tag ein gutes Ende. Gute Nacht !


    Der North Gate Campground, auch als Khwai Campground bekannt, hat 10 Plätze, die entlang des Khwai Rivers liegen. Die Überschwemmungsgebiete des Khwai-Flusses beherbergen eine Vielzahl von Tieren und Vögeln und bieten die besten Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Game Drive. Von hier aus geht es dann über eine "gute" Piste direkt nach South Gate oder weiter nach Savuti, in den Chobe Nationalpark.


    Mittwoch, 31. Mai 2017

    Wir stehen – gefühlt – mitten in der Nacht auf, machen Katzenwäsche und kochen Kaffeewasser ab. Wir wollen in Richtung Khwai fahren, dort Frühstücken und hoffen natürlich auf schöne Sichtungen.
    Es ist noch fast dunkel, als wir die richtige Piste und einen schönen Platz suchen. Während wir frühstücken können wir der Sonne beim Aufstehen zuschauen.
    Und ein paar wenige Tiere laufen uns auch über den Weg. Aber so richtig ergiebig ist das nicht.

    Deshalb wollen wir weiterfahren. Aber was ist das? Plopp! Die Autobatterie ist mausetot. Wie das? Was nun? Zum Glück kommt gerade in diesem Moment ein Safarifahrzeug angefahren. Wir fragen höflich, ob er uns Starthilfe geben könnte. Wenigstens ein Starterkabel haben wir dabei und es funktioniert sogar. Super, dankeschön. Somit springt der Motor wieder an.
    Aber nun haben wir ein Problem: Wir trauen uns nicht mehr, den Motor abzustellen und wir müssen die Batterie wieder aufladen – sofern möglich – und dafür müssen wir fahren, fahren, fahren. Und zwar in Richtung Khwai Loop. Wir sind hier aber ganz alleine unterwegs und wir haben keine Ahnung, welches die richtige Piste ist und ob wir hier überhaupt richtig sind. Wenn wir jetzt stecken- oder stehenbleiben und der Motor springt wieder nicht an, dann können wir unter Umständen ewig warten, bis uns jemand hilft. Wir wissen nicht einmal so richtig, wo wir eigentlich sind. Geniessen können wir den Game Drive unter diesen Umständen natürlich nicht und Bilder machen schon gar nicht. Mist!


    Also fahren wir zurück zum Campground – dort wollen wir dann schauen, ob der Camper wieder anspringt. Dort könnten wir dann auch Hilfe holen und – auch wichtig – wir würden dort auch so stehen, dass ein anderes Auto Starthilfe leisten kann. Und? Yes, er springt an. So erleichtert waren wir schon lange nicht mehr.


    Wir lümmeln also mal wieder auf dem Campground rum und beobachten Vögel, Hörnchen und Mangusten. Elibesuch bekommen wir auch noch.

  • Tom – unsere gestrige Begleitung – kommt vorbei. Wir trinken ein Bierchen zusammen und erzählen ihm von unserem Pech von heute früh. Auch sie fahren morgen früh weiter nach Savuti und auch sie sind nicht wirklich begeistert, nochmals durchs Wasser zu müssen. Und wir beschliessen, gemeinsam zu fahren. Abfahrt sieben Uhr – Frühstück dann unterwegs an einem schönen Plätzchen. Das hört sich gut an und wir sind etwas entspannter.


    Dann fahren wir nochmals los auf die offene Ebene: Dort halten sich immer noch dieselben Tiere auf, wie heute früh: Impalas und Paviane und auch noch Sattelstörche und Ibisse. Und das war es dann wieder mal. Aber wenigstens ist auch jetzt der Camper wieder angesprungen .

    Wir haben den Abend wie immer mit einem schönen Lagerfeuer, dem ein oder anderen Gläschen Wein – der Vorrat muss ja weg – und noch ein paar Sternenbildern beendet. Die letzten Tage waren schon ganz schön nervenaufreibend.

    Morgen verlassen wir den Moremi und es geht weiter in den Chobe Nationalpark.

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    Donnerstag, 01. Juni 2017

    Pünktlich um 7 Uhr fahren Tom und Gwen an unserem Campground vorbei. Wir starten unseren Camper und sind gespannt, was passiert. Und? Er startet! Grosse Erleichterung bei uns allen.
    Das Office ist noch geschlossen und wir überlegen, wie "schlimm" es ist, wenn wir uns nicht aus dem Camp austragen. Stehen wir dann auf der Vermisstenliste? Wird man einen Suchtrupp losschicken? Heute? In 10 Jahren? Oder interessiert das vielleicht einfach niemanden? Man trägt sich ja wirklich an jedem Gate, an jedem Camp in das "In"-Buch und später das "Out"-Buch ein. Aber wir sind uns ziemlich sicher, dass diese Bücher nie abgeglichen werden. Und auch heute hat uns niemand vermisst.

    Wir fahren los. Zuerst einzeln über die Brücke über den Khwai. Überall Wasser.
    Hier kann man sich auch noch vorstellen, wie das vor ein paar Monaten ausgesehen hat. Sandsäcke sollten wohl die Wassermassen zurückhalten. Hier war ja vor ein paar Monaten alles überflutet.....

    Dann kommen wir in eine Gruppe von Elefanten, denen wir natürlich gerne Vorfahrt gewähren

    Und dann geht es erst einmal nicht mehr weiter. Hier kommen wir definitiv nicht durch, auch wenn (frische?) Reifenspuren zu sehen sind. Das brauchen wir gar nicht auszuprobieren.....

    Also zurück und nach der Umfahrung schauen. Aber wir müssen etwas vorsichtig sein: Wir sind jetzt wohl auf Höhe der Elefantenherde, die uns gerade aufgehalten hat. Und dann wieder Wasser - Schluck, kommen wir da durch? ....

    Wer hat wieder mal die kurzen Hosen an? Nina Also ab ins Wasser! Krokodile? Hm, da habe ich mir in dem Moment gar keine Gedanken gemacht. Inzwischen aber schon.....So grob sieht man eine Spur – mit dem rechten Reifen ganz nah am Baum vorbei, das passt. Aber mit dem linken Reifen? Das geht knapp übers Knie - one tyre deep!

    Aber wir haben mal wieder Glück: Während wir noch über die beste "Route" diskutieren fährt ein Local vorbei. Klar, er kennt die Wasserdurchfahrt wie seine Westentasche und fährt schliesslich genauso wie wir es uns gedacht haben.

    Zuerst sind Tom und Gwen an der Reihe - sie fahren so wie besprochen und gesehen - und sie schaffen es! Yuhuu!

    Dann ist Hansi dran...... Die Bilder haben uns Tom und Gwen netterweise zur Verfügung gestellt.

    Und auch Hansi schafft es auf die andere Seite. Und wieder liegen wir uns in den Armen – Geschafft! Wir sind so erleichtert.... Und dann bekommen wir noch Elefantenbesuch.

    Kurz danach gibt es auf der linken Seite einen Hippo Pool, der den Namen wirklich verdient. Und nun ist es auch Zeit fürs Frühstück. Während wir den Hippos zuschauen, Frühstücken und Kaffee trinken, kommen wir endlich dazu mal ein bisschen miteinander zu plaudern. Eine schöne Urlaubsbekanntschaft.

    Wir fahren weiter, die Piste wird immer besser, und wir kommen schliesslich ans Mababe Gate.

    Hier am Mababe Gate beginnt der Chobe Nationalpark.

    Der Nordosten Botswanas bezieht seine touristische Bedeutung in erster Linie aus dem Chobe National Park, der auf der anderthalbfachen Fläche Korsikas die grösste geschlossene Elefantenpopulation überhaupt beherbergt. Der Park direkt am Chobe Fluss wurde nach Botswanas Unabhängigkeit im Jahre 1967 als erster Nationalpark in Botswana gegründet. Der Fluss bildet die Grenze des Parks zu Namibia, allerdings gibt es dort keine Zäune – es ist eine grüne Grenze. Dies ist für die Wanderung der Tiere, insbesondere der Elefanten und Zebras, wichtig.

    Einer der größten Anziehungspunkte für Besucher des Parks sind die Elefanten. Rund 120.000 sollen heute in Botswana leben und ein großer Teil von ihnen gehört zu den wandernden Herden des Chobe National Parks. Sie sind die größten lebenden Elefanten weltweit. Bis zu 200 km im Jahr wandern Sie vom Chobe und Linyanti River, wo Sie sich in der Trockenzeit aufhalten, bis zu den Pans im Südosten des Parks, die sie in der Regenzeit anziehen. Da Elefanten pro Tag ca. 300 kg Futter und 200 l Wasser zu sich nehmen und viel Vegetation durch sie zerstört wird, wird die Natur durch sie sehr belastet. In Chobe leben heute wesentlich mehr Elefanten als das Ökosystem verkraften kann und über kurz oder lang muß hier eine Lösung gefunden werden.

    Mit dem Ihaha Campsite am Chobe Fluss und dem Savuti Camp am gleichnamigen Kanal gibt es im Park nur zwei Campingplätze für Selbstfahrer. Wir sind nun auf dem Weg zum Savuti Camp.

    Am Mababe Gate müssen wir uns mal wieder registrieren – es vermisst uns noch niemand – und bekommen gesagt, dass wir die Sandridge Road nehmen sollen und nicht die Marsh Road – die wäre nicht befahrbar. Vor den nächsten Stunden hatten wir vier wieder jede Menge Respekt, ist das doch die "furchtbarste" Tiefsandpiste ever. Wir lassen Tom und Gwen vorausfahren, folgen mit entsprechendem Abstand und vereinbaren, dass die beiden – sofern es die Piste zulässt – immer wieder mal schauen, ob wir noch da sind….. Was wenn wir steckenbleiben und der Motor nicht mehr angeht? Aber was soll ich sagen? Die Piste ist einfach super zu fahren. Es gibt keinen Tiefsand, der Sand ist nämlich nass. Hin und wieder gibt es noch mit Wasser gefüllte Elefantenbadewannen, aber ansonsten echt kein Problem. Dafür sind dann die letzten Kilometer als die beiden Pisten dann wieder zusammengelaufen sind, umso heftiger – Tiefsand vom Feinsten.

    Unterwegs werden wir nochmals kurz aufgehalten, dann sind wir da, in Savuti, DEM "legendären" Camp.

    Die Savuti-Region liegt im Westen des Chobe Nationalparks und gehört gleich nach der Chobe Riverfront zu den besten Tierbeobachtungsgebieten in Botswana. Sie hat eine Größe von etwa 5000 km² und unterteilt sich in die Savuti Marsh, der Matabe Depression und der Magwikhwe Sand Ridge.

    Das Savannenland ist bekannt für die jährliche Wanderung von Zebras, Kudus, Impalas, Gnus und Raubtieren. Außerdem ist Savuti berühmt für seine Elefantenbullen und ein Löwenrudel, das sich auf die Elefanten-Jagd spezialisiert hat. Typisch für die Region sind auch abgestorbene Bäume, die als Zeugen der Trockenperioden erhalten geblieben sind. Vor allem aber bietet Savuti ideale Bedingungen, um den König der Tiere zu beobachten, den Löwen.


    Wir registrieren uns mal wieder und dann fahren wir zu unseren Campgrounds - wir sind fast Nachbarn. Und wir verabreden uns für heute abend ans gemeinsame Lagerfeuer bei uns. Wir richten unser Wohnzimmer ein – packen also Stühle und Tische aus – trinken ein Ankommensbierchen und relaxen ein bisschen.

    Hoffentlich bekommen wir nicht jemand auf den Platz gestellt. Auch hier ist es üblich, dass die Plätze doppelt und dreifach vergeben werden, wenn zu viele Buchungen vorliegen.

    Aber was ist das? Ach nein, schon wieder ein Eli (gähn). Wir "flüchten" noch nicht einmal mehr ins Auto...

    Und dann "klettert" er auch schon die Böschung hoch. Wir wussten gar nicht, dass das so gute Kletterer sind....

    Dann gehen wir nochmals auf Gamedrive in Richtung Wasserlöcher. Aber ausser der Giraffe und einem aggressiven Elefanten sehen wir mal wieder nichts. Und Gnus natürlich noch. Die gibt es hier im Überfluss.

    Somit fahren wir wieder zurück und bereiten uns auf den Abend vor: Grill anheizen und Lagerfeuer vorbereiten. .... und dann kommen auch schon Tom und Gwen vorbei. Wir sitzen heute noch sehr sehr lange zusammen, lassen nochmals die letzten aufregenden Tage Revue passieren und haben aber auch so noch viel zu erzählen. Doch irgendwann wird es Zeit ins Bett zu schwanken. Good night!

    Freitag, 02. Juni 2017

    Wir stehen wieder früh auf, bereiten unser Kaffeewasser zu und wollen dann auf Game Drive ans Wasserloch gehen. Aber: Der Camper springt schon wieder nicht an. Das darf doch nicht wahr sein!
    Tom und Gwen sind zwar auch schon am Aufbrechen, geben uns aber gerne noch Starthilfe. Noch ist uns zum Lachen zumute......

    Dann geht es endlich los zum Wasser. Doch da ist gar nichts los. Es ist auch unangenehm, weil wir ja ständig den Motor laufen lassen müssen und somit Lärm machen. Und wir müssen uns immer so hinstellen, dass man uns Starthilfe geben könnte. Können also gar nicht richtig aus dem Auto heraus fotografieren. Ein schöner Mist aber auch.

    (Wir können ja nicht mit Blick auf das Wasserloch stehen, sondern müssen die Motorhaube immer zur Piste hin haben).

    Um die Batterie aufzuladen, fahren wir in Richtung irgendwelcher Hills, die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, für Sichtungen haben wir eh keinen Nerv und die Pisten werden immer enger und einsamer. Schlecht, wenn wir hier stehenbleiben würden. Trotzdem freuen wir uns über diese Gnuherde, die Richtung Wasserloch eilt. So viele Gnus auf einmal haben wir bisher noch nicht gesehen.

    Desshalb fahren mal lieber zurück in Richtung Hauptpiste und wir rufen mal wieder bei Bushlore an. Die Verbindung ist schlecht, ich verstehe immer nur Handschuhfach – HANDSCHUHFACH – da war doch was? Ja, das Batteriecheckgerät, das uns gleich am Anfang mit dem ständigen Piepsen genervt hat und das der Mechaniker mit den Worten „Die Batterie ist gut, das braucht ihr eh nicht“ ausgesteckt hat.
    Ja? Was ist mit dem Gerät? Amos erklärt also, dass man durch dieses Gerät die erste schlechte Batterie durch die zweite gute Batterie (die für den Kühlschrank da ist) starten kann. Wir sollen das mal versuchen und wenn es nicht geht, sollen wir uns nochmals melden, dann würde er jemanden mit einer Ersatzbatterie schicken. In dem Punkt ist Bushlore echt auf Zack.
    Wir probieren also den Zaubertrick und voilà der Camper springt wieder an. Mit dem Gerät kann man auch den Ladezustand der Batterien überprüfen. Ok, let´s check. Sieht nicht gut aus. Wir fahren noch etwas völlig unnütz in der Gegend rum, der Ladezustand unserer beiden Batterien lässt uns aber nicht gerade optimistisch in die letzten Fahrtage blicken....

    Wir tun dann das, was wir immer tun, wenn wir nicht weiterwissen: Zurück auf den Campground fahren, ein Savanna trinken und abwarten. Es ist heute recht warm, für uns schon richtig heiss und der Baum spendet nicht genügend Schatten. Gerade richtig, um das erste Mal unsere Markise auszuprobieren. Für was hat man denn so ein Teil?

    Hier ist aber mal jede Menge los - na ja mit Müsliresten bekommt man sie alle.

    Ich mache mal wieder meine obligatorische Campgroundrunde: Das Sanitärhäuschen ist wie eine Festung gegen Elefanten gesichert. Auch der Wasserhahn auf den Campingplätzen soll Elis durch diese Konstruktion davon abhalten sich dort zu schaffen zu machen. Was ist da wohl drin? Klar, der Wasserhahn Der Tuckshop gefällt mir besonders gut. Hier gibt es von Keksen, über Wein hin zu Streichhölzern alles zu kaufen, was man zum „Überleben“ so braucht.

  • Tom und Gwen sind inzwischen auch wieder von ihrem Game Drive zurück – sie waren in Richtung Pothole Pans – und erzählen von ihren Sichtungen: Giraffen, Gnus, Elefanten,…. Neid.
    Gwen schlägt dann vor, dass man am nachmittag gemeinsam auf Game Drive gehen könnte. Wir könnten ja in ihrem Camper mitfahren. Das ist echt lieb, doch wir wollen nochmals selber fahren, um die Batterien aufzuladen. Vielleicht hilft es ja. Und mit unserem "Zauberkästchen" haben wir ein etwas besseres Gefühl. Ich habe zwar keine Ahnung von Technik – aber mich beschäftigt eine Frage: "Was, wenn auch die zweite Batterie ausfällt? "
    Egal, wir fahren in Richtung Malibu Pan und sehen: Elefanten, Gnus und Giraffen…. Da sind wir wohl auf den Spuren von Tom und Gwen unterwegs.

    Wir sehen aber auch Halbmondantilopen (Tssesebes) und der Strauss hat einen wahren Freudentanz aufgeführt, als wir angefahren kommen. Wir sind fast alleine unterwegs und können somit auch überall den Motor anlassen. Sicher ist sicher.

    Und einen kapitalen Kudu sehen wir auch noch. Nicht schlecht, für so einen kurzen Gamedrive.


    Und dann rufe ich "Halt"! Was ist denn jetzt schon wieder? Schau mal, der Sekretärsvogel im Gestrüpp: Sieht der nicht toll aus?

    Wir sind zufrieden mit unserem Ausflug und fahren zum Campground zurück.
    Dort kommt ein Camper zielstrebig auf unseren Platz gefahren – bekommen wir Übernachtungsgäste? Nein, die beiden haben ein Problem mit der Aufhängung des Reserverades. Die beiden sprechen englisch, aber man hört den Schweizer deutlich durch. Ich antworte erstmal mit einem: "Grüezi zäma, wie kennet mir euch hälfa?" Allgemeines Gelächter und Hansi erklärt dann, was zu tun ist, gibt ihnen noch ein paar Kabelbinder mit und so kommt man dann ins Gespräch. Wir verstehen nicht alles – was jetzt nicht unbedingt am Schwyzer Dütsch liegt, aber soviel verstehen wir: Die beiden - ein älteres Ehepaar – sind eigentlich als Lodger unterwegs, wollten aber mal die Luft unter dem freien Himmel und in der Wildniss schnuppern, haben sich eine Matratze und Schlafsäcke gekauft und sind nun hier. Sie wollen hinten im Auto übernachten und dann mal schauen, wie es weitergeht. Wir finden die beiden cool und es hat auch bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen, da die beiden doch noch etwas älter wie wir sind. (Wann haben wir eigentlich das letzte Mal hinten im Auto geschlafen? Oh je, das ist schon zig Jahre her....). Als wir uns verabschieden, geben wir ihnen noch einen Karton Wein mit – wir haben ja genug – und wünschen ihnen noch einen guten Aufenthalt.
    Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir dann auch auf, dass die ja nicht einmal Gläser dabei hatten....

    Den restlichen nachmittag verbringen wir auf dem Campground.

    Wir sitzen auch heute wieder sehr lange mit Tom und Gwen zusammen, geniessen den Abend mit Ihnen. Und auch wenn sich unsere Wege morgen unterwegs trennen werden, so beschliessen wir, noch einen Teil der Strecke gemeinsam zu fahren. Für uns sehr sehr beruhigend. Vor allem angesichts der Tatsache, dass der Ladestand beider Batterien immer besorgniserregender aussieht…. Wir haben aber jetzt nur noch eine Übernachtung - heul - vor uns, dann sind wir schon wieder in Kasane. Das schaffen wir noch - hoffentlich! Das ist auch der Grund, weshalb wir jetzt keine neue Batterie von Bushlore anfordern.

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    Samstag, 03. Juni 2017

    Heute morgen werden wir durch einen besonderes Geräusch geweckt: Löwengebrüll. Das kommt von dem Hügel, den der Eli vor zwei Tagen hochgeklettert ist. Sie lassen sich aber leider nicht blicken.
    Pünktlich um 7.30 Uhr treffen wir uns mit Tom und Gwen und dank unserem „Zauberkästchen“ springt unser Camper auch heute früh an.
    Wir fahren am Office vorbei, um uns auszutragen und nach den Pistenverhältnissen zu erkundigen. Uns wurde geraten nicht die direkte Strecke zum Ghoha Gate zu nehmen, sondern über den Airstrip zu fahren – die Streckenverhältnisse wären besser - auch wenn wir dann die Tiefsandpiste in Richtung Linyanti-Camp nehmen müssen. Gesagt, getan. Wenn das aber die gute Piste ist, wie sieht dann bitte schön die schlechte Piste aus?
    Und was ist das heute für ein seltsames Wetter? Das wird doch nicht zu regnen anfangen?

    Weit kommen wir nicht, weil uns eine ganze Herde Elefanten über den Weg läuft - mit Jungtieren - und deshalb waren die Elefanten sichtlich schlecht gelaunt. Und das auch noch im Tiefsand.

    Danke Gwen, dass Du uns die Bilder zur Verfügung gestellt hast.

    Die Kreuzung nach Kasane/Thobolo´s Bush Lodge ist genau richtig für unser kleines Frühstückchen. Und die letzte Gelegenheit für gemeinsame Fotos und einen letzten Plausch.

     Und dann kommt eine schwierige, aber auch eine sehr fotogehe Strecke. Im Tiefsand geht es ständig auf und ab – so richtig steil auf und ab. Da heisst es: viel viel Schwung und Gefühl fahren.... und rechtzeitig die richtige Spur finden.

    Und dann sind wir auch schon in Kachikau. Hier endet die Piste, hier gibt es einen kleinen Craft Shop, wo man selbstgemachte Souvenirs auch kühle Getränke bekommen kann und ab hier geht es dann erst einmal auf Teer weiter. Also heisst es seit langem mal wieder Reifendruck erhöhen. Aber zuerst einmal muss Hansi wieder "basteln".

    Und für uns heisst es nun auch Abschied nehmen von zwei liebgewonnen Reisegefährten. Gerne wären wir noch weiter gemeinsam gereist. Das hat einfach gepasst. Good bye – wir werden uns (hoffentlich) mal wieder sehen – wo auch immer. Natürlich bekommen auch die beiden noch einen Karton Wein mit auf den Weg.

    Ist das ungewohnt, auf Teer zu fahren. Und dieser Geschwindigkeitsrausch – Wahnsinn. Am Ngoma Gate ist dann Schluss mit der komfortablen Strasse. Erst müssen wir uns natürlich wieder registrieren, dann heisst es wieder Luft rauslassen - bei laufendem Motor. Die letzte Strecke ist wieder (Tief-)Sand angesagt. Es geht ein Stück im Busch in den Park hinein und dann öffnet sich die Strasse in Richtung Chobe Riverfront– Mein Gott ist das schön hier. Als hätten alle Tiere nur auf uns gewartet: "Hallo Hansi und Nina, schön, dass ihr hier seid."Wir können die gesamte Strecke an der Riverfront fahren und geniessen die ganze Tierwelt. Wir kommen uns vor wie in einem Safaripark - na ja, wir sind ja schliesslich auch auf Safari.

    Erst kommt die Giraffenabteilung, es ist aber ein ständiges Kommen und Gehen dort. Dann die Wasserböcke - die sehen wir hier das erste Mal überhaupt und natürlich noch die "üblichen Verdächtigen". Mit den Vögeln ist das so eine Sache, wenn der Motor läuft. Die Zebras sind schon etwas kooperativer - die halten still.  Nur die Elis haben sich heute vor uns versteckt..... und wir haben immer noch keine Katzen gesehen - Seufz.

    

    Die Chobe-Riverfront zwischen Kasane und Ngoma Bridge ist eine saisonal überflutete fruchtbare Marschlandschaft mit kleineren Galeriewäldern. Die Uferfront entlang des Chobe Rivers ist die mit grossem Abstand am stärksten besuchte Region des Chobe Nationalparks. Die wildreichen Auen und Schwemmgrasflächen am trägen, schmalen Chobe River prägen das beliebte Safari-Gebiet.

    Dann haben wir wieder mal einen „Herzschlag“-Moment: Es geht in eine scharfe Rechtskurve und in eine Art Buschallee hinein und dann rufe ich nur: "Zurück!"

    Da kommt – nein rennt - uns doch glatt ein Hippo entgegen. Schluck, das hat es eilig.Nach einem missbilligendem Blick in unsere Richtung ist es auch schon ins Wasser geplatscht. Wir sind erst einmal erleichtert! Die Hippos werden nämlich richtig aggressiv, wenn man ihnen den Weg ins Wasser versperrt.

    Das Ihaha Camp
    Und dann erreichen wir auch schon Ihaha: Boh das gefällt uns  - ein richtiges Wilderness Camp mit Riverview. Echt schön. Zum Sanitärhäuschen bitte nur mit dem Auto fahren – und auf keinen Fall zu Fuss. Habe verstanden.
    Wir geniessen unser erstes Bierchen und machen uns über den morgigen Tag Gedanken. Was, wenn unser Camper morgen früh nicht startet?
    Also gehen wir schnell noch bei den Nachbarn vorbei – Holländer – und fragen, ob es Ihnen was ausmachen würde, morgen früh kurz nach uns zu schauen und wenn nötig, Starthilfe zu geben. Er fragt ständig, ob er nach dem Auto schauen soll? Nein, es reicht, einfach nur kurz nach uns zu schauen. Ja, das machen sie doch gerne. Wir sind beruhigt.
    Dann kommt ein junger Mann vorbei, der uns freundlich begrüsst. Bei ihm können wir Feuerholz bekommen und er erzählt uns auch, dass er nachts regelmässig Patrouille fährt und wo er zu erreichen wäre, falls was ist. Super. Das beruhigt uns etwas. Im Vorfeld haben wir uns natürlich schon Gedanken, über die Sicherheitslage hier auf dem Camp gemacht (es gab vor ein paar Jahren immer wieder Überfälle von Räubern, die mit dem Boot von Namibia aus hergefahren sind). Und auch ihm erzählen wir unser Starterproblem. Er wird morgen früh auch noch bei uns vorbeifahren, und wenn nötig helfen. Super !

    Dann kommt noch der Holländer-Nachbar vorbei und will unbedingt nach dem Auto schauen: Er war Automechaniker – ok, verstanden. Er schaut sich die Batterie an, kann uns aber auch nicht wirklich weiterhelfen. Schade. Es war aber nett, dass er nach uns geschaut hat und natürlich bekommt auch er einen Karton Wein in die Hand gedrückt.

    Der Sonnenuntergang passt voll zu unserer Stimmung : Das ist unser letzter Campingabend und wir werden wehmütig. Dieses Camperleben hier in den Nationalparks ist schon was ganz Besonderes und der Tagesablauf wird halt wirklich von den ständig wechselnden Umständen geprägt: Pistenverhältnisse, Tiersichtungen, Wasserdurchfahrten, Autoprobleme,…...

    Wir haben viel zu viel Holz, das können wir gar nicht alles verfeuern und auch den Wein bekommen wir nicht ganz zu Ende. Um die zweite Batterie zu schonen, ist es nun auch Zeit, den Kühlschrank abzustellen. Dann müssen wir zwar auf kühles Cola am Mittag verzichten, aber so ist uns einfach wohler.

    Heute nacht schlafen wir etwas unruhig: Von der Lautstärke her hält sich eine Hippotruppe gleich neben unserem Camper auf und die Tatsache, dass alle 30 Minuten Streife gefahren wird, ist zwar schon beruhigend, macht einen aber auch nachdenklich. Trotzdem hatten wir hier nie ein ungutes Gefühl.

    Sonntag, 04. Juni 2017

    Heute ist unser letzter Campertag.. Wir stehen früh auf, weil die Holländer ja um 7 Uhr nach uns schauen wollen – eigentlich doof geplant, weil wir ja erst einiges später losfahren. Egal!
    Noch während wir frühstücken kommen die Holländer und sind sehr besorgt um uns - das ist ja rührend. Wir starten unseren Camper mit unserem "Zauberkästchen" und? Alles funktioniert. Wir wünschen den beiden noch eine gute Fahrt - die haben es gut, die starten jetzt erst.
    Dann kommt der freundliche Mitarbeiter vorbei, der in der Nacht Patrouille gefahren ist und schaut ebenfalls nach uns. Alles ok? Aber klar doch! Und er freut sich riesig, über die aussortierten Getränke und Lebensmittel, die wir ihm in die Hand drücken.

    Es hilft nichts, wir müssen los. So sehr uns dieser Platz auch gefallen hat. Allerdings werden wir noch ein bisschen von diesen süssen Plagegeistern aufgehalten. Wir wissen: Füttern verboten, aber wer kann solchen Augen widerstehen?

    Weiter geht es an der Riverfront entlang. Bis auf das ein oder andere Safariauto sind wir ganz alleine unterwegs.

    Wir entdecken Tierspuren auf unserer Fahrspur und? Das sieht nach einer Miezekatze aus . Gespannt folgen wir ihr – nicht ohne hin und wieder einen Blick auf die Tierwelt zu werfen. Ganz fasziniert sind wir von der Pavian-Grossfamilie. Bei den Bildern fällt mir immer die Liedzeile "die Affen rasen durch den Wald“ ein….Wie die kleinen Äffchen auf ihren Müttern hängen – verrückt. Dann verliert sich die Löwenspur. Schade . Doch keine Löwensichtung in diesem Urlaub. Aber wir können auch mal wieder einige Vögel und andere Tiere beobachten.


  • Wir fahren weiter und dann sehen wir sie: Eine Löwin sitzt am Chobe und trinkt und trinkt und trinkt Wir sind wirklich glücklich über diese Sichtung. Am letzten Tag doch noch eine Löwin zu sehen – das Beste zum Schluss. Ist das nicht toll?

    Inzwischen sind auch drei Safarifahrzeuge angekommen und wir werden ganz böse angeschaut, weil unser Motor immer noch läuft. Klar, würde uns auch nerven. Also stellt Hansi den Motor aus – Hilfe wäre ja da. Das Fenster ist aber noch offen. Die Löwin ist ja weit genug entfernt. Dann ist sie fertig mit trinken, schaut sich um.... Boh, die Löwin sieht aber ganz schön verschrammt aus und sie hat wohl nur ein Auge - die Ärmste ..... und läuft schnurgerade auf mich zu.

    Schluck, das Fenster ist ja noch offen und wir können den Motor auch nicht so schnell anlassen, um das Fenster zu schliessen. Ich sehe schon die Schlagzeile in der Zeitung vor mir: "Dämliche Touristin wird von Löwin durch offenes Autofenster angefallen. Selber schuld!

    Sie schaut sich nochmals um... ..... und beschliesst, dass ich den Aufwand nicht wert bin, dreht ab, läuft vor dem Auto über die Piste und verschwindet im Busch. Uff.........

    Mit diesen Bildern über den Chobe verabschieden wir uns dann von der Riverfront. Wie wir das alles vermissen werden, Seufz....

    Die Kubu Lodge
    Dann haben wir das Sidudu Gate erreicht und es heisst, sich das letzte Mal aus dem grossen Buch auszutragen und das letzte Mal Luft in die Reifen zu füllen. Wir sind jetzt wieder auf Teer und zurück in der "Zivilisation".
    Bevor wir ins Hotel fahren, halten wir noch an einer einfach aussehenden Hütte an und geben der dort lebenden Familie mit Kids unsere letzten Lebensmittel und Getränke und wünschen ihnen noch einen schönen Sonntag. Erst schauen sie uns ganz verdutzt an, dann die Kisten mit Lebensmittel und dann können sie ihr Glück kaum fassen und strahlen wie Honigkuchenpferde.
    In der Kubu Lodge werden wir freundlich empfangen und obwohl wir schon so früh dran sind, können wir bereits in unser Zimmer gehen. Ein Zimmer mit Bett und Badezimmer – wie ungewohnt das ist.
    Im Restaurant essen wir eine Kleinigkeit, dann geht es zurück ins Zimmer, ein bisschen die Füsse hochlegen. Viel Zeit zum Relaxen haben wir aber nicht: Um 15.00 Uhr steht noch eine Bootstour auf dem Chobe auf unserem Programm.
    Wir sind etwas zu früh dran für die Bootstour und schauen uns noch etwas in der Lodge um.
    Und dann fährt ein Auto vor und wer steigt aus? Die Schweizer, denen wir in Savuti geholfen haben. Die Wiedersehensfreude ist gross und wir haben uns auch gleich viel zu erzählen. Unser Bus zur Bootsanlegestelle will losfahren, also verabreden wir uns heute abend für den Apéro in der Lodge.

    Die Boote fahren alle von der Jetty hinter dem SPAR Markt los. Jetzt sind wir mal gespannt, wie gross die Gruppe heute ist. Acht Personen, das ist überschaubar und angenehm. Nachdem die Sicherheitswesten verteilt sind und wir uns auch gewichtsmässig gut auf dem Boot verteilt haben geht es los.

    Hier auf dem Chobe ist man natürlich nicht alleine unterwegs – im Gegenteil. Doch wir fanden das hier nicht so schlimm wie auf dem Zambezi, vor allem die Boote sind hier wesentlich kleiner. Zumindest die meisten

    Und was soll ich sagen? Wir sehen wirklich all die Tiere, die hier in der Regel vertreten sind. So, als wollten sich alle nochmals zeigen und in Erinnerung rufen und uns auf Wiedersehen sagen.

    Es ist einfach unendlich schön auf dem Chobe entlangzuschippern.....

    Wir sehen aber nicht nur Büffel, Krokodile & Co sondern auch nochmals jede Menge Vögel.

    Und ganz zum Schluss noch diesen "Elefantenkampf" - da mussten zwei pubertierende Elefantenbullen ihre Kräfte messen....

    Zu so einem Bootscruise gehört natürlich auch der Sonnenuntergang. Und das ist nun wirklich unser letzter Sonnenuntergang in diesem Urlaub.

    Dann geht es auch schon wieder zurück ins Hotel. Dieser Bootscruise hat uns wirklich sehr sehr gut gefallen - ein schöner Abschluss für einen tollen Urlaub.
    Wir müssen noch ein bisschen packen und dann gehen wir zum Restaurant. Die Schweizer haben uns einen Tisch mit reserviert und wir verbringen einen sehr schönen und interessanten letzten Abend zusammen mit den beiden. Das Essen hier ist wirklich gut und wir haben diesen letzten Abend echt genossen. Cheers

    Montag, 05. Juni 2017 
    Bevor wir zum Frühstücken gehen, packen wir die letzten Sachen zusammen. Das ist mit den IKEA-Taschen halt echt praktisch. So können wir bereits alles packen (und wiegen) und müssen die Taschen dann nur noch in die richtigen Reisetaschen packen, die wir bei Bushlore gelassen haben. Es wird nochmals alles das letzte Mal gewogen und für gut befunden. Also, ab zum Frühstück.
    Wir checken aus, gehen tanken und dann zum Bushlore Depot, wo wir schon erwartet werden. Die Rückgabe ist total unkompliziert, nichts wird beanstandet. Wir weisen nochmals auf den ein oder anderen Mangel hin – sind uns aber sicher, dass das nicht behoben wird – und dann werden wir auch schon zum Flughafen gefahren.
    Unser Flug geht erst um 14 Uhr, so dass wir noch jede Menge Zeit haben. Ein Fernseher läuft und da werden wir voll von der Realität eingeholt . Am Vorabend war (wieder einmal) ein Terror Anschlag in London mit vielen Toten, wie schrecklich.
    Der Rückflug verläuft unspektakulär und pünktlich um 6.10 Uhr landet die Maschine in Frankfurt. Während wir auf unsere Koffer warten, wird der Bereich von der Polizei abgesperrt – ein herrenloser Koffer. Auch hier sind wir schnell wieder in der Realität angekommen.
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    Unser Fazit: Der geilste Urlaub ever
    Hansi war ja vor dem Urlaub eher skeptisch, ob das – der Urlaub – was wird und wäre am liebsten gar nicht erst gefahren. Und sein Kommentar danach: "Das war der geilste Urlaub ever! Wann fahren wir wieder hin?"

    Gefragt nach den Highligts müssen wir immer sagen: Am Besten gefallen hat uns alles!
    Ja, die Victoria Falls waren natürlich beeindruckend, die Bootstour im Mavunje Camp war toll und die erste grosse fahrtechnische Herausforderung waren der Tiefsand und die Wasserdurchfahrten auf dem Weg ins Guma Lagoon Camp. Der Flug über das grüne und wasserreiche Okavango Delta war grandios und unsere ersten Übernachtungen in einem Camp mit Elefantenbesuch in den Nxai Pan waren eindrucksvoll. Die Elefanten am Boteti werden wir wohl nie vergessen, genauso wenig wie unsere Nacht im Kaziikini Camp mit den hungrigen Elefanten gleich neben uns.
    Doch es kam ja noch viel besser: Wir konnten tatsächlich in den Moremi fahren, was wir fast nicht mehr erwartet haben und haben den Moremi wohl so grün erlebt, wie schon lange nicht mehr. In das 3rd Bridge Camp haben wir uns sofort verliebt und auf der Bootstour konnten wir nochmals Elefanten beim Durchqueren von Wasser beobachten – hautnah.
    Die weiteren Tage waren durch die Wasserdurchfahrten, aber auch durch unseren „zickigen“ Camper schon arg aufregend und teilweise auch eine Einschränkung. Wir haben aber zwei sehr liebe Menschen kennengelernt und die zwei Nächte am Lagerfeuer gemeinsam mit ihnen werden immer Bestandteil dieses Urlaubs sein.
    Die Chobe Riverfront ist einfach nicht zu übertreffen was den Tierreichtum angeht. Und diese Bilder mit der versammelten Tierwelt werden wir wohl auch nie vergessen. Zum Abschluss haben wir auf der Bootstour dann wirklich nochmals all die Tiere zu Gesicht bekommen, die für diese Region so typisch sind.
    Nicht zu vergessen die hilfsbereiten und fast immer gut gelaunten Menschen in den Lodges, Campgrounds und unterwegs.
    All das zusammen hat unsere diesjährige Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

    Also, um das nochmals mit Hansis Worten zu sagen: "Der geilste Urlaub, ever!"

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    Tipps zur Reiseplanung: Zuerst ein paar Worte zu unserer Tour


    Wasserdurchfahrten

    Das grosse Thema bei uns waren ja tatsächlich die Wasserdurchfahrten. Vor dem Urlaub haben wir uns eigentlich „geschworen“, kein Risiko einzugehen und wenn möglich Wasserdurchfahrten zu vermeiden. Es war aber bald klar, dass es ohne nicht gehen würde. Und Hansi ist wirklich kein einziges Mal irgendwo reingefahren, ohne dass wir vorher die Durchfahrt genau angeschaut haben oder durchgelaufen sind. Jedes Mal, wenn wir nicht sicher waren, haben wir das Glück gehabt, dass Locals oder erfahrenere Camper vorbeigekommen sind und uns helfen konnten. Ohne diese Hilfe wären wir durch kein einziges Wasserloch gefahren, sondern wären umgedreht und hätten den riesen Umweg - den es jedes Mal bedeutet hätte - in Kauf genommen. Was auch immer so eingeplant war!

    Grundsätzlich passieren die Wasserdurchfahrten immer auf eigenes Risiko. Das heisst, auch wenn man die Null-Selbstbehalt-Versicherung mit allem Pipapo abgeschlossen hat - Wasserdurchfahrten erfolgen auf eigenes Risiko und wenn dadurch Schäden am Camper entstehen, dann muss man die selber bezahlen. Im schlimmsten Fall kann das ein Motorschaden sein oder sogar die Entschädigung für das ganze Fahrzeug. 

    Warum ich das nochmals schreibe? Ich befürchte, im Bericht sah das manchmal so „easy“ aus, wie wir durch das Wasser gefahren sind - aber das war es halt wirklich nicht. Und ich möchte jetzt nicht, dass so Anfänger wie wir es ja auch waren, denken, dass das alles so einfach und ohne Risiko zu fahren ist. Und wenn man am Gate zehnmal sagt, dass die Durchfahrten fahrbar sind, ist immer noch nicht klar, wo die Spur geht und ob man überhaupt auf dem richtigen Trail ist. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Lediglich bei der Wasserdurchfahrt bei 3rd Bridge haben wir uns auf die Aussagen vom Gate verlassen.

    Tiefsandfahrten

    Durch das viele Wasser ist das zweite grosse Thema - Tiefsandfahren - etwas in den Hintergrund getreten. Ich sag es mal so: Im Schlimmsten Fall, wenn man sich also selber nicht mehr helfen kann, steht man halt mal ein paar Stunden bis jemand kommt, der einen rausziehen könnte.
    Wie ich hier schon manchmal beschrieben habe, hat Hansi sich langsam an den Sand herangetastet, immer mal an unkritischen Stellen probiert, wie der Camper reagiert, wie es sich in welchem Gang fahren lässt, welche Drehzahl die Beste ist. Und das war immer ganz wichtig: Er hat auf den Motor gehört.
    Wir hatten ja den Hilux 2.5 TD und damit kann man die Route sicherlich fahren, wie man gesehen hat. Allerdings wäre an vielen Stellen einfach etwas mehr Power ganz beruhigend gewesen. Da muss dann fahrtechnisches Können die fehlende Power ausgleichen. Das nächste Mal würden wir sicherlich einen Camper mit mehr Power nehmen.



    Bushlore
    Und was ist mit Bushlore? Trotz aller Problemchen, die wir hatten, waren wir letztendlich im Grossen und Ganzen zufrieden. Telefonisch war immer jemand erreichbar und man hat sich auch immer sofort um das Problem gekümmert.
    Die Übernahme ging eigentlich gut voran: Der Vertrag war vorbereitet, alles in Ordnung. Der Camper wurde uns erklärt, vor allem auch der Highliftjack, den wir dann zum Glück nicht gebraucht haben.
    Irgendwann hat der Mechaniker aber keine Lust mehr gehabt, hatten wir den Eindruck und dann war Schluss mit Erklären und Zeigen. Wir hätten da noch viel mehr unsere Checkliste abarbeiten sollen. Das war dann aber ganz klar unser Fehler. Vor allem den Kompressor hätten wir unbedingt noch vor Ort ausprobieren müssen. Wenigstens auf dem Campground, der ja nicht weit vom Depot entfernt ist, haben wir die restliche Checkliste dann noch durchgearbeitet.
    Die Reifen, auch die Ersatzreifen waren in Ordnung, wir hatten keine einzige Reifenpanne. Die Batterie war anfangs ja auch in Ordnung. Das „Zauberkässtchen“ hätte man uns aber auf jeden Fall zeigen und erklären müssen (und nicht nur einfach mit den Worten „braucht ihr nicht“ ausstecken).
    Und wie wir inzwischen erfahren haben, scheint es übllich zu sein, dass der zweite Tank des Campers nicht vollgetankt wird. Da ging es uns nicht wirklich um die paar Pulas für das Benzin, sondern eher um die Ungewissheit, wie weit man mit dem Camper kommt.
    Und so eine unkomplizierte Rückgabe hatten wir noch nie. Das ging in fünf Minuten über die Bühne. Wir haben dann zwar noch all die kleinen Wehwehchen aufgezählt, die das Auto so hatte (Kompressor, Scheibenwischer, Handbremse, kaputtes Weinglas ….) aber wir befürchten, das wird immer noch nicht gerichtet sein.


    Der Camper
    Der Doppeltank fasst 160 Liter, das heisst die Tankanzeige reagiert erst dann, wenn der zweite Tank „angebrochen“ wird. Bis dahin zeigt er full an. Wir haben Im Moremi/Chobe, wo man ja fast alles mit 4x4, bzw. Untersetzung fährt, etwa 14,6 Liter/100 Kilometer gebraucht – so als Richtwert.
    Gefahren sind wir von Maun nach Kasane – ohne allzuviele Gamedrives – 686 Kilometer. Getankt haben wir dann 100 Liter, somit hätten wir noch 60 Liter „Reserve“ gehabt. 
    Super gefallen hat uns natürlich das Dachzelt, das im Nullkommanix auf- und auch wieder abgebaut und von innen zugänglich ist. Mit einer Breite von 1,50m und einer Länge von 2,20m ist das Bett auch superbequem. Die „Fenster“ rechts, links und auch vorne haben uns supergut gefallen. Der Kühlschrank, den man herausziehen kann, war mit seinen 40 Litern gross genug für unsere Vorräte und gut erreich- und auch einsehbar. Nur mit der Kühlschrankab-deckung muss man etwas vorsichtig sein, damit sie einem nicht aus der Hand fällt.
    Wer die Rücksitzbank nicht braucht, hat dort natürlich zusätzlichen Stauraum, das ist super. Da wir eine Rundtour gebucht hatten, haben wir die Reisetaschen im Depot gelassen, so hatten wir noch mehr Stauraum. Die hätten aber sicher noch irgendwo Platz gefunden.
    Die ersten Tage habe wir etwas mit dem Chaos kämpfen müssen, doch sobald die Dinge einen festen Platz haben, hört die Sucherei auch auf. Und ich denke, es ist wichtig genügend Kisten, Kartons oder Tüten/Taschen dabeizuhaben, um all seinen Dingen einen Platz zu geben.


    Satellitentelefon
    Und natürlich haben wir auch dieses Jahr ein Satellitentelefon gemietet. Und dieses Jahr haben wir es ja wirklich gebraucht. Sobald man ausserhalb der „Städte“ war, hat man mit dem normalen Telefon (SIM Karte von Mascom) keinen Empfang mehr gehabt. Je abgelegener man unterwegs ist, desto wichtiger ist es, eine Möglichkeit zu haben, Hilfe zu holen.


    Braucht man ein Navi?

    Das Strassennetz in Botswana, vor allem in den Nationalparks, ist jetzt nicht so gross, dass man da ein Navi dringend benötigen würde. In Kasane und Maun war es sicherlich hilfreich, aber in den Parks eher nicht nötig. Doch mit dem Navi haben wir immer unseren Standort gehabt und hätten im Fall der Fälle wenn wir Hilfe benötigt hätten, unsere Koordinaten durchgeben können. Wir waren auf jeden Fall ganz froh über unser Navi.


    Malaria Prophylaxe

    Das leidige Thema. Zu Beginn der Planungen haben wir ja gehofft, darum herum zu kommen. Aber wo so viel Wasser ist, sind auch die Plagegeister nicht fern. Also haben wir brav während des gesamten Urlaubs die Prophylaxe genommen und hatten überhaupt keine Probleme damit. Unsere Krankenkasse (SKD BKK) hat übrigens die Kosten für die Prophylaxe übernommen.


    Gelbfieberimpfung

    Eigentlich ist eine Gelbfieberimpfung für diese Reise nicht notwendig. Doch es kann immer wieder vorkommen, dass es kurzfristig zu einem Ausbruch kommt und dann braucht man diese Impfung halt. Unser Arzt hat auch sofort gesagt, dass wir das dieses Jahr unbedingt machen sollten.  Die Imfpung hat unsere Krankenkasse auch bezahlt.


    Kreditkarten und Bargeld

    Dieses Jahr haben wir das erste Mal die Advanzia Mastercard Gold genutzt. Für Auslandsabhebungen wird keine Gebühr verlangt, man zahlt lediglich geringe und wirklich vernachlässigbare Zinsen auf den Abhebungsbetrag. Mit dieser Lösung waren wir sehr zufrieden. Wir hätten aber zur Absicherung noch zwei weitere Kreditkarten (Visa) dabeigehabt – natürlich an unterschiedlichen Orten verstaut. Wir hatten immer so viel Bargeld bei uns, dass wir bis zur nächsten Abhebemöglichkeit hingekommen wären. Sicher ist sicher.

    In Viktoria Falls, aber auch in Namibia und Botswana kann man fast überall mit Kreditkarte bezahlen. Trotzdem empfiehlt es sich, immer etwas Bargeld dabei zu haben, für Feuerholz, Eintritt für Nationalparks und für den Fall, dass das Kreditkartengerät mal nicht funktionieren sollte.

    Weder Pula noch Namibische Dollar sind übrigens in Deutschland verfügbar. Da muss man wirklich direkt vor Ort das nötige Bargeld abheben oder im Namibia Forum schauen, ob jemand Pulas oder Namibische Dollar von seinem letzten Urlaub abgeben möchte.


    Stromversorgung

    Sowohl in Zimbabwe, als auch in Botswana und Namibia beträgt die Netzspannung 220 Volt. Da braucht man also keinen Spannungswandler. Aber man benötigt verschiedene Adapter.

    In Simbabwe werden die Steckdosen Typ D und G verwendet, so wie in Grossbritannien oder Südafrika. In Botswana werden die Steckdosen Typ D, G und M verwendet und in Namibia sind es die Steckdosen Typ D und M. Und da muss man aufpassen, da echt ein paar "Exoten" dabei sind.

    Nur in ganz wenigen Camps hatten wir die Möglichkeit, unsere Geräte zu laden. Im Camper hatten wir zwei 12Volt Anschlüsse am Zigarettenanzünder. Den einen haben wir für das Navi genutzt und für den anderen Anschluss hatten wir einen "Verteiler" dabei, mit weiteren 12V- und USB-Anschlüssen. Siehe auch hier und dazu noch einen weiteren Aufsatz mit zusätzlichen USB-Anschlüssen.  So konnten wir während der Fahrt unsere Akkus, Handys, Taschenlampen,..... laden. Wir hatten auch ein kleines  "Solarpanel" dabei, doch das hat sich nicht so ganz bewährt. Für den Fall aller Fälle haben wir dann noch eine Powerbank dabeigehabt, die zur Not auch den nötigen Strom gebracht hätte. Doch wir haben es nie benötigt. Wenn wir dann mal am Strom waren, haben wir alles geladen, was wir dabei hatten: Notebook, Akkus, Handys, Powerbank,..... .

    Für den 12V-Anschluss gibt es auch noch Inverter, mit denen man z.B. das Notebook während der Fahrt laden kann. Doch den haben wir bisher eher selten benötigt. Oft kann man den auch bei den Campervermietungen dazumieten.


    Sicherheit

    Wir haben uns auch dieses Jahr kein einziges Mal unsicher, bedroht oder unbehaglich gefühlt. Weder in Victoria Falls, noch in der Island Safari Lodge in Maun oder Ihaha, wo es ja schon Vorfälle gegeben hat.
    Natürlich haben wir unseren Camper nie unbewacht am Parkplatz gelassen – da war uns in Botswana wohler wie in Namibia. In den Städten war der Camper immer leer, es lag also nicht im Auto rum, auch nicht auf dem Rücksitz. Kameras und Taschen lagen immer so im Camper, dass man sie nicht einfach von aussen mitnehmen konnte. Wertsachen haben wir nie offen gezeigt, Karten, Geld und Papiere waren an unterschiedlichen Plätzen untergebracht.

    Nachts im Camper haben wir immer die kleinste Kamera und unseren Fake-Geldbeutel griffbereit gehabt - für den Fall aller Fälle.


    Buchungen

    Wie schon zu Beginn erwähnt, haben wir dieses Jahr das erste Mal über eine Agentur – Namibia Klick&Travel – ge-bucht. Das hat super funktioniert und hat uns keinen Cent mehr gekostet. Und das würden wir wohl in Zukunft auch wieder machen – das nimmt einem viel Arbeit ab.

    Fluglinie

    Geflogen sind wir mit SAA, über die es ja immer wieder Gerüchte gibt und gab, dass sie pleite ist. Wenn man den Flug zusammen mit einer Übernachtung bucht, dann bekommt man einen Sicherungsschein und wäre im Fall einer Pleite der Fluglinie abgesichert. Das haben wir leider auch erst später hier gelesen. Zum Glück ist aber nichts passiert.


    Parken am Flughafen

    Wir parken in Frankfurt immer bei den Airparks. Die haben auch überdachte und abgeschlossene/sichere Parkplätze. Ein Shuttle bringt einen dann zum Terminal 1 an den Flughafen. Als ADAC-Mitglied gibt es einen kleinen Rabatt.


    Buchungszeitpunkt

    Gebucht haben alles im Juli/August, also 10 Monate im Voraus. So haben wir überall noch unsere Wunschcamps bekommen. Im Dezember wollten wir doch lieber einen Landcruiser nehmen, doch der war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr verfügbar.


    Auslandskrankenversicherung

    Wenn unterwegs etwas passiert, kommt man natürlich mit der ganz normalen Krankenversicherung nicht weiter. Wir haben eine Auslandskrankenversicherung beim ADAC abgeschlossen. Damit hätten wir einen Ansprechpartner in Deutschland gehabt, die sich dann vor Ort um alles gekümmert hätten (wichtig, für den Fall, dass mir etwas passiert, weil Hansi nicht so gut englisch spricht). Wir hätten vor Ort zu einem Arzt oder in ein Krankenhaus gehen können und man hätte im schlimmsten Fall auch einen Rücktransport für uns organisiert. Was beim ADAC nicht dabei ist, die der Transport vom Unfallort bis ins Krankenhaus. Ich sag jetzt mal, der Transport von den abgelegenen Camps bis zum nächsten grösseren Ort.


    Okavango Air Rescue

    Das ist eine Art  "flying doctors" Versicherung, die den Patienten dort abholt, wo der Unfall passiert ist und dann zum Krankenhaus fliegt.  Dr. Misha Kruck, deutsche Rettungsärztin und Ihr Partner Christian Gross haben Okavango Air Rescue ins Leben gerufen, eine Unfallrettung per Hubschrauber im nördlichen Botswana und der Kalahari. Das Vorbild ist das in der Schweiz von „REGA“ entwickelten System der „Gönner Beiträge“. Gegen einen Jahresbeitrag von etws 25 US$ kann man dort Mitglied werden und im Falles eines Unfalls die Hilfe in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass man dort auch anrufen kann, also ein Satelittentelefon dabei ist.


    Reiserücktrittversicherung

    So eine Reise nach Afrika kann ganz schön teuer werden. Alleine mit den Flügen und dem Fahrzeug ist man da schnell mal bei 5.000 Euro und mehr. Da sind dann die Unterkünfte und Aktivitäten noch gar nicht mit dabei. Doch was tun, wenn man den Urlaub nicht antreten kann oder während des Urlaubs den Urlaub abbrechen muss. Gut, wenn man da eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat, die diese Kosten dann übernommt. Wir haben diese Versicherung - zum Glück noch nie in Anspruch nehmen müssen, waren aber einmal kurz davor und es war ein gutes Gefühl, dass man nicht auf allen Kosten für so eine Reise sitzenbleiben würde. Die paar Euro, die diese Versicherung kostet, sind sicherlich gut investiert.


    Ausweispapiere:

    Sowohl für Botswana, als auch für Zimbabwe und Namibia reicht ein Touristenvisum, das man bei der Einreise beantragt. Dafür benötigt man einen noch 6 Monate gültigen Reisepass und pro Reiseland noch mindestens zwei freie Seiten im Reisepass (zur Sicherheit lieber mehr)


    (Internationaler) Führerschein

    Auch wenn es immer wieder Diskussionen darüber gibt, ob man den internationalen Führerschein nun braucht oder nicht: Wir haben immer einen dabei. Der ist in Deutschland immer nur 3 Jahre lang gültig, dann braucht man einen neuen.


    Reiseplanung: Reiseführer und Karten

    Die Erstplanung habe ich tatsächlich mit all den Reiseberichten und Infos aus dem Namibia-Forum gemacht - vor allem weil es ja wirklich schnell gehen musste.

    Zum Vertiefen habe ich die Reiseführer „Botswana“ vom Hupe Verlag und „Travel and Field Guide at Botwana" von Veronika Roodt/Shell genutzt (für das ich aber sicher nicht so viel bezahlt habe).

    Den Iwanowski Reiseführer zu Botswana und ReiseKnowhow Botswana fand ich jetzt nicht so toll.

    Als Karten hatten wir die Tracks4 Africe Karte Botswana und Namibia dabei und die Shell Karten Moremi und Chobe dabei. Geplanat haben wir meistens mit der digitalen Karte, die das Namibia-Forum zur Verfügung stellt. Wie auch auf der Papierkarte sind dort die Camps, die Tankstellen, die "Supermärkte" eingetragen, aber auch die Entfernungen mit sehr realistischen Zeitangaben und zum Teil auch die Pistenverhältnisse.
    Ganz aktuelle Infos über Botswana findet man auch hier im 4x4 Forum (allerdings in Englisch). Dort findet man jede Menge Infos, vor allem von Locals. Vor allem wegen der überfluteten Pisten waren gerade diese Infos sehr sehr wichtig für uns in der Vorbereitung.


    Notfallnummern

    Wir haben immer alle möglichen Notfallnummern mit dabei:

    • In Kurzform unsere Kartennummern und die Telefonnummern, um die Karten sperren zu lassen (das ist ein kleiner Zettel, den dann jeder im Geldbeutel, im Rucksack, in der Hosentasche,.... hat).
      Wir haben die Nummern zwar auch alle in unseren Smartphones eingespeichert, aber da wir nur selten Empfang haben, bringt das halt nur wenig
      .
    • Jeder hat in seinem Rucksack noch einen Zettel mit weiteren Notfallnummern:
      * Telefon-Vowahlen
      * Ansprechpartner daheim
      * Notrufnummern vor Ort (Polizei, Krankenwagen, Krankenhaus, ADAC, Okavango Air Rescue,...)
      * Anschrift und Telefonnummern der deutschen Botschaften/Konsulate vor Ort
      * Kopie der wichtigsten Dokumente (Reisepass, Führerschein, Personalausweis,....)
      * die PUK-Nummern unserer Smartphones
    • Dieses Dokument ist natürlich auch noch auf unserem Notebook gespeichert, wir haben uns die Dokumente per Mail geschickt und sie sind auch noch auf einer Cloud hinterlegt. Somit sollte man eigentlich immer eine Möglichkeit haben, darauf zurückzugreifen.


    Hab ich noch was vergessen? Dann schreibt uns einfach......

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